1:32 Slotcar Audi TT Abt DTM 2003 im Selbstbau
1) Einleitung
Ein eigenes individuelles Slotcar ist für viele eine Herausforderung. Leider scheitert diese vorhaben meistens an der Frage: „wie mache ich das“?
Zugegeben! Der komplette Eigenbau eines Slotcars mit Aufbau, Chassis, Schleifer, Licht usw. ist eine nicht leichte Aufgabe und erfordert viel Erfahrung im Modellbau.
Basteln, löten, lackieren und Kenntnisse in der Materialbearbeitung sind hier Voraussetzungen, die nicht jeder, der sich ein eigenes Fahrzeug wünscht, auch mitbringt.
Das man auch mit etwas weniger Erfahrung und auch mit weniger Aufwand zu einem Eigenbau eines Slotcars kommen kann, möchte dieser Artikel aufzeigen. Daher werden Teile wie Chassis und Karosserie nicht selbst gebaut, sondern hier verwenden wir schon vorhandene Teile die man auf dem Markt kaufen kann.
Das dabei dennoch, ein individuelles und dazu auch noch ein schönes und vor allem voll funktionsfähiges Fahrzeug entstehen kann, werde Ihr hier sehen. Also nur mut und ein wenig Zeit und Ihr seit bald im Besitz eines selbstgebautes Slotcars.
Für alle die, die keinen Eigenbau eines Fahrzeugs planen, kann dieser Artikel dennoch nützlich sein. Da hier verschiedene Dinge wie z.B. Auf- und Einbau eines Beleuchtungssatz oder auch Tuningmaßnahmen beschrieben werden, die auch für fertige Slotcars eine Verwendung finden können.
2) Voraussetzung:
In dieser Anleitung, werden Teile verwendet, die man sich zuvor kaufen muß. Die Möglichkeiten sind hier vielfältig da es viele Anbieter von Bausätzen, Chassis und Elektronik usw. gibt.
Daher sollte diese Anleitung als Anregung gesehen werden. Die hier vorgestellte Lösung sollte nicht als „So müßt Ihr das machen“ interpretiert werden, sonder eher „So kann man es machen“. Wer beim lesen oder beim nachbauen andere Ideen hat wie man z.B. das Verbinden des Chassis mit der Karosserie, oder der Einbau des Beleuchtungssatz, der sollte es einfach mal ausprobieren. Wer eine andere Karosserie verwenden möchte, der benötigt dann auch wieder andere Befestigungspunkte oder andere Modifikationen am Chassis. Also liest euch die Anleitung vor dem Nachbauen erst komplette durch. Nehmt das, was Ihr davon brauchen könnt, für eueren Eigenbau heraus und gestaltet euch euer eigenes individuelles Slotcar.
In diesem Artikel wird eine Karosserie aus einem Revell Easykit 1/32 verwendet.
Als Chassis dient ein Fertigteil von Slot.it und die Beleuchtung ist ein Bausatz von Amoslot.
Der Vorteil beim Chassis liegt in der Möglichkeit den Achsabstand variabel einstellen zu können, darüber hinaus sind keine Arbeiten wie Einbau des Motors, Ritzel und Schleifer nötig. All das ist schon fertig und eigentlich kann man das Chassis schon direkt ohne Karosserie auf die Bahn setzen und losfahren.
Der Vorteil bei der Karosserie aus dem Easykit, liegt in der fertigen Lackierung inkl. Sponsorenaufkleber und im leichten Zusammenbauen der Teile, dazu kommt noch der Preis. Mittlerweile bekommt man nicht nur DTM Fahrzeuge sondern auch Rallye, Rallye Dakar und Ferrari Challenge Fahrzeuge.
Der Vorteil der Beleuchtung von Amoslot, liegt in der Abstimmung aller Teile zueinander. Dazu kommt noch, daß dem Bausatz eine Platine beiliegt, die einen sauberen Aufbau garantiert. In der Summe sind die Einzelteile, z.B. bei Conrad, ohne Platine genauso teuer. Letztendlich ist die Funktion und das aussehen dieser Beleuchtung hervorragend.
Am Ende dieses Artikels, findet Ihr die Bezugsquellen der einzelnen Teile.
Vorausgesetzt wird auch einige Erfahrungen im Umgang mit einem Dremel und Cuttermesser. Erfahrungen mit dem Lötkolben wären auch recht nützlich. Vor allem Zeit und Lust am basteln sollte man haben, damit das Nachbauen auch zum erfolg führt.
3) Arbeitsschutz
Da ich nicht in der Anleitung euch mit Sicherheitshinweisen nerven möchte, hier mal vorab ein paar Hinweise zum Arbeitsschutz. Ihr könnt es auch glatt überlesen, jedoch beschwert euch dann nicht wenn Ihr Hautverätzungen , Augenschmerzen oder blutende Verletzungen beim Nachbauen erfahren müßt.
Das Hobby „Basteln“ ist ein Hobby was sehr viel Freude macht. Das gilt vor allem dann, wenn das, was man gebastelt hat, auch noch funktioniert und man die Möglichkeit hat diese auch zu genießen. Diese Freude kann jedoch sehr schnell vorbei sein, wenn man nicht in Sachen „Eigenschutz“ die gleiche Sorgfalt walten läßt, wie man es auf der Arbeit gewohnt ist.
Für alle spannabfallenden Arbeiten ist eine Schutzbrille Vorraussetzung. Das gilt vor allem beim Arbeiten mit dem Dremel, beim Bohren und Schleifen.
Beim Arbeiten mit Sekundenkleber der die Haut und Augen reizt und auch noch schädlich beim einatmen ist, solltet Ihr immer sogenannte „OP-Handschuhe“ tragen und für gute Lüftung sorgen.
Das gilt auch für Lackierarbeiten und beim Umgang mit einem „zwei Komponentenkleber“.
Arbeiten mit dem Cuttermesser werden immer vom Körper weg erledigt. Dazu das zu schneidende Teil auf eine schnittfeste Unterlage legen und immer darauf Achten, daß die freie Hand nicht im Schnittbereich liegt. Nach dem Schnitt sofort die Klinge wieder einziehen und nicht mit der offenen Klinge auf dem Arbeitstisch legen. Ein „ Erste Hilfe Kasten “ sollte immer im Bastelkeller bereit liegen.
Die wichtigste Sicherheitsmaßnahmen, beim Basteln, sowie auch auf der realen Arbeit ist: Ohne richtiges, passendes und gutes Werkzeug fangen wir erst gar nicht an.
Ein halbes abgerissenes Anschlußkabel am Dremel, eine ausgeschlagene Ständerbohrmaschine oder defekte Bohrer, ein stumpfes Sägeplatt oder Cuttermesser ist nicht nur für die eigene Gesundheit gefährlich, sondern macht auch keine besondere Freude beim arbeiten und letztendlich sieht dann das Ergebnis dementsprechend aus.
Und daher gibt’s den Spruch:
„ Es geht nichts über gutes Werkzeug “.
Ein weiterer Punkt ist die Zeit. Keiner hetzt uns. Streß entsteht nur durch uns selbst. Daher sollte man sich beim basteln Zeit nehmen und wenn mal die Zeit knapp wird, dann unterbricht man die Arbeit. Es gibt auch noch andere Tage an denen wir uns mit dem Hobby beschäftigen können.
4) Benötigtes Material/Werkzeuge
[list=1][*]Revell Easykit 1:32 z.B. ABT Sportsline Audi TT-R.
[*]Slot.it HRS (RTS) Chassis Sidewinder.
[*]Beleuchtungssatz Universal von Amoslot.
[*]Auswuchtbleigewichte 2,5 bis max. 10 Gramm.
[*]Cuttermesser, Schneidbrett oder Schneidunterlage.
[*]Sekundenkleber, Pinzette, Nadel.
[*]ein „zwei Komponentenkleber“ wie z.B. UHU Plus Endfest oder JB Weld (Epoxidkleber)
[*]Multi Dremel mit Diamanttrennscheibe, Fräser und Bohrer in den Stärken 1mm, 2,5mm.
[*]Lötkolben 30Watt oder Lötstation, Elektroniklötzinn.
[*]Schlüsselfeilensatz, Kleine Kreuz und Schlitz Schraubendreher (Uhrmacherwerkzeug), Schleifpapier.
[*]Schutzbrille, einmal Handschuhe.
[/list=1]
5) Aufbauanleitung:
Chassis / Karosserie
5.1) Vorbereitung Karosserie
Hat man alle benötigten Teile zusammen, kann es an den Aufbau gehen. Dazu wird zu erst ein Teil der Karosserie aus dem Easykit zusammen gebaut. Benötigt werden fast alle Teile aus dem Kit nur die Felgen, Reifen und Achsen werden nicht verwendet. Die Reifen inkl. Felgen machen sich gut als Ausstattungsstücke auf der Bahn.
Jedem Easykit liegt eine leicht verständliche Bauanleitung bei und angeblich kann man das Teil ohne zu kleben zusammenbauen. Leider geht es ohne Kleber nicht ganz. Vor allem die Kleinteile müssen hier und da mit einem winzigen Punkt Sekundenkleber fixiert werden.
Tipp: Um die Kleinteile mit Sekundenkleber einzupassen benutzt man am besten eine Nadel die man mit einer winzigen Menge des Sekundenkleber benetzt und damit den Kleber gezielt an den Punkt zu bringen wo was angeklebt werden soll. Beim kleben immer darauf Achten nicht zuviel Kleber zu verwenden sonst verschmiert dieser die Karosserie bzw. den Scheibeneinsatz was nicht gut aussieht. Wie im richtigen Leben auch: Übung macht den Meister. Daher vorher mit ein paar Resten, das aufbringen von Kleber und das zusammenkleben üben bis Ihr mit dem Ergebnis zufrieden seit.
Habt Ihr das kleben geübt? Na dann gleich zum ersten Einsatz.
In dem Innenteil des Easykit muß das Lenkrad, der Sitz und der Schalthebel eingesetzt werden. Für den Schalthebel macht Ihr mit der Nadel eine winzige Menge Sekundenkleber in das dafür vorgesehene Loch und setzt den Schaltknauf mit der Pinzette an seinen Platz. Das macht Ihr auch sinngemäß mit dem Scheibenwischer in dem Scheibeneinsatz. Achtet dabei darauf das der Scheibenwischer bei der DTM in der Mitte der Scheibe steht. Wenn nicht, dann Regnets halt.
Vor der weiteren Verarbeitung etwas warten bis der Kleber die Teile fixiert hat.
Tipp: Wer sich jetzt noch etwas mehr Realismus und Detailgenauigkeit wünscht, kann an dieser Stelle das Innenleben seines Fahrzeuges mit etwas Farbe aufwerten.
Armaturenanzeige, Lenkrad, Sitz, Käfig usw. hervorgehoben, macht aus dem Slotcar fast ein Scale-Modell. Dazu noch eine Fahrerpuppe und schon ist das Innenleben perfekt.
Nun wird der Scheibeneinsatz in die Karosserie eingelegt. Bevor Ihr nun das Innenleben ebenfalls in die Karosserie einbringt, vorher noch den Scheibeneinsatz von innen reinigen.
Das nächste Teil was an die Karosserie muß, sind die beiden Seitenschweller.
Nun ist die Karosserie erstmal fertig und wir kümmern uns um das Chassis.
5.2) Vorbereitung Chassis
Bevor Ihr die Karosserie an das Chassis anpassen könnt, müßt Ihr zu erst, die Vorderachse in die vordere Führung wechseln. Dazu einfach ein Rad mit Felge von der Achse ziehen und dann die Achse in die vordere Halterung einführen. Danach wieder das Rad auf die Achse stecken. Diese verkürzt den Abstand zwischen Achse und Schleifer der sonst an der Karosserie hängen bleiben würde.
Der nächste Schritt ist das anpassen der am Chassis befestigten Abstandshalter. Diese sind für die AUDI Karosserie zu lang und müssen gekürzt werden. Dazu wird das Chassis auf die Karosserie aufgelegt. Da die Hinterräder nicht verstell bar auf dem Chassis angebracht sind, muß man daher genau darauf achten, daß die Hinderräder mittig im Radkasten sitzen. Da die vordere Achse einstellbar ist, ist eine Ausrichtung auch später noch möglich. Der Abstand rechts und links ist ebenfalls anhand der Hinterräder zu kontrollieren. Erst wenn alles stimmt wird mit einem Bleistift der Karosserierand an den Abstandshalter angezeichnet und diese dann an der Stelle abgesägt bzw. mit dem Dremel und einer Trennscheibe abgetrennt.
Tipp: Eher weniger abschneiden und später etwas nachbearbeiten als zuviel weggeschnitten.
Nun könnt Ihr das Chassis, zum ersten mal, in die Karosserie einlegen und euch anschauen wie das fertige Fahrzeug wohl aussehen mag. Ja! Ihr habt ja recht, so toll sieht das ganze noch nicht aus…
Das liegt daran das die Heckpartie des Audi leicht nach oben geht und ohne die eigentliche Bodenplatte nicht gut aussieht.
[marquee]Weiter geht’s im Teil 2[/marquee]