Es gibt eigentlich in Sachen Slotracing, zumindest für Besitzer von Carrera oder Holzbahnen, nix schöneres als 1:24er auf Metallfahrwerk. Schon die Vielfalt der Bausätze ermöglicht es fast jedes Auto im Slot zu bewegen. Das Fahren dieser Autos macht regelrecht süchtig und funktioniert auch exelent auf kleineren Heimbahnen.
Eine Reifenschleifmaschine, eine Platte mit Schlitz für den Leitkiel und ein Messschieber sollte vorhanden sein,.
Viele Neueinsteiger in Sachen 1:24 sind mit ihrem neu erworbenen Body, Fahrwerk und Zubehör einfach überfordert und ist keine helfende Hand parat dann wird die Freude schnell zum Frust.
Tipp’s zum aufbauen und einkleben eines Fahrwerks finden sich ja genügend im Netz – aber das reicht meiner Meinung nach überhaupt nicht da das wichtigste fehlt:
der Anfang für den Anfänger.
WISO?, WESHALB?, WARUM?
Was möchte ich bauen? Dies ist entscheidend für das Fahrwerk und den Fahrwerksaufbau.
Auch wenn meist das erste gebaute Auto nicht für Rennen ist sollten einige wichtige Punkte bedacht werden.
Viele Fahrwerke gibt es zerlegt in einer Tüte – für das erste Fahrwerk nicht so toll.
Für den Anfang ist ein vormontiertes Fahrwerk auf jeden Fall die bessere Wahl.
Ob diese von Plafit, Schöler, Slotvison, Solid usw. sind, ist dem Geschmack und Geldbeutel überlassen – es gilt: je schwerer die Grundplatte desto satter liegt das Auto auf der Bahn und manche Hersteller bieten die Fahrwerke mit verschieden breiten oder langen Grundplatten an - gerade bei schmalen oder kurzen Autos wichtig
Passt mal etwas nicht weil z.B. das Auto einen zu großen oder kleinen Radstand hat gibt es von allen Herstellern genügend Zubehör um dies passend zu machen, kommt aber eigentlich nur bei etwas ausgefallenen Bodys wie einem VW Käfer oder einem ewig langen Ami vor und wenn gar nix passt kann man unter den Goggo auch ein 1:32 Fahrwerk kleben.
Die oft erwähnten Richtarbeiten sind für ein gut funktionierendes Fahrwerk zwar wichtig aber fürs fahren auf der Heimbahn braucht dieser Aufwand nicht ins extrem betrieben zu werden, eine Carreraschiene ist keine Glasplatte und ob nach dem ersten Crash das Fahrwerk noch auf’s 1/100mm genau ist?
Viel wichtiger ist die leichtgängigkeit aller Teile und das fluchten der Lager und Räder, am fertigen Auto sollte kein Rad am Body schleifen – bei gefederten Fahrwerken auch nicht im eingefederten Zustand und die oft erwähnte 1mm Bodenfreiheit halte ich für fahren auf Carrera für zu gering – 1,2 bis 1,3mm dann schleift auch nix.
Für Spass am Fahren reichen auch bei den großen 1:24 normale Gleitlager völlig aus, wer sich Kugellager gönnt macht natürlich nix verkehrt – ist aber kein muss und nicht viel schneller.
Soll das Auto detailiert gebaut werden? Möglichst mit Fahrerfigur und Innenraum? Dann kann bei einigen Autos wie z.B. Porsche 911 aus Platzmangel nur ein kleiner Motor wie z.B. FOXII eingebaut werden.
Ansonsten ist die Frage “welcher Motor“ nicht ganz so wichtig sondern der Rest des Autos – denn da sollte einiges zum Motor passen.
Z.B. die Räder. Der kleine FOX hat mit den Kreiselkräften von zu großen Rädern so seine Probleme – 26 oder besser 25mm Außendurchmesser ist das Optimum, auch wenn eigentlich ein Ford GT40 etwa 29 oder 30mm vom Maßstab bräuchte – das funktioniert nicht gescheit.
Ihr seht also – Räder aus dem Bausatz messen und genau so für das Slotcar anfertigen is nicht.
Ein Porsche GT2 von Tamiya hätte so auch schnell 30mm große Räder und würde wie ein Geländewagen auf der Bahn stehen und dementsprechend schlecht fahren.
Drehmomentstarken Motoren wie Bison oder Volvo die mit 16 bis 20 Volt gefahren werden machen größere Räder nicht so viel aus, aber mehr als 28 oder 29mm Durchmesser wirken sich auch hier aufs Fahrverhalten negativ aus, besonders wenn diese schwer sind – wo noch bei Gummi oder Ortman der schwere Reifen hinzu kommt.
Für den Felgendurchmesser zieht man am besten 8mm bei Modernen und 10mm bei Klassiker vom Außendurchmesser der Reifen ab.
Also z.B. ein 917K bekommt einen FOX Motor und dafür 25mm Räder auf 15mm Felgen, das Gleiche vorne nur der Reifen wird 1mm kleiner geschliffen.
Achsen am besten so breit wie möglich – lassen sich mit dem Dremel ganz gut kürzen aber mit dem verlängern ist das so ne Sache.
Die Übersetzung des Getriebes hängt von Motor, Reifendurchmesser, Fahrzeuggewicht und der zu befahrenden Bahn ab. Das Motorritzel sollte gerade bei Motoren, die mit 16V und mehr gefahren werden, wegen der Hitzeentwicklung aus Messing und nicht zu klein gewählt werden, außerdem kämmen größere Ritzel besser.
Da ich nicht eure einzelnen Bahnen und Autos kenne empfehle ich mal eine Übersetzung die gut auf eine schnelle Holzbahn aber auch auf eine Kurvige Carrera passt.
FOX II : 12:38
Bison / Volvo: 14:42
Wie gut oder schlecht das auf eure Bahn passt müsst ihr selber erfahren – ist aber ne recht gute Allround-Übersetzung.
Motor größer und Achse kleiner ist länger Übersetzt:
das Auto wird schneller in der Endgeschwindigkeit, Anzug und Bremse werden schlechter.
Motor kleiner und Achse größer ist kürzer Übersetzt:
Das Auto wird langsamer in der Endgeschwindigkeit, Anzug und Bremse werden besser.
Beim Body fängt es meist an – der und kein anderer soll es sein
Einen Porsche GT1 einkleben ist eigentlich recht easy – da stört nix, anders bei einem Gruppe C – da sind oft die seitlichen Lufteinlässe den Karosseriehaltern im Weg. Lässt man diese weg und schließt die Löcher im Body mit 0,5mm Karbon hat man es wesentlich einfacher – ist aber nicht ganz so Scale.
Baut man ein Straßenauto wie etwa einen Ami V8 hat man durch nach unten gerundete Schweller keine plane winklige Auflage für die Karosseriehalter. Da muss der Moosgummi ins Auto geklebt werden und dann mit einer Rasierklinge passen geschnitten werden.
Die Scheiben lässt man beim einkleben des Body’s am besten noch weg, so lässt sich mit einem Stäbchen oder Pinsel noch von oben Kleber auf die Karosseriehalter bringen.
Bringt man diese ganz zum Schluss mit Pattex oder 5min Epoxi an, beleiben diese auch schön durchsichtig.
Durch genaues arbeiten ohne Eile sollte auch das erste Auto auf Metallfahrwerk gelingen und wenn mal was nicht klappt: aller Anfang ist schwer – und angefangen haben wir alle mal.
Ich hoffe das ganze ohne viel Fachchinesisch und für den Anfänger verständlich rübergebracht zu haben und hoffe das es auch den ganzen Threat so bleibt.