Hi Leutz, nach einigen modernen Reynard-IndyCars hatte ich mal wieder Lust auf einen Boliden aus der Königsklasse (damals war sie das tatsächlich) und was klassisches zugleich. Da traf es sich doch recht gut, das Michael Niemas auf Basis eines uralten und längst vergriffenen Plastikkits einen GFK-Kit des '74er Tyrrell 007 ankündigte. Und als Michael mir dann noch den allerersten Kit davon offerierte, konnte ich natürlich nicht nein sagen... :) Stellte sich die Frage, was kommt drunter. Denn irgendwie wollte ich vermeiden, das man das (Slotcar-)Getriebe sieht. Also kam nur ein in Frage, wobei das Modell trotzdem noch einem gültigem Reglement entsprechen sollte. Mir war bewußt, das es neben der hiesigen FNS-Formel124-Serie noch die oder andere weitere Formelserie gibt. Perfekt passen würde z.B. die in Duisburg laufende "Formula 75". Also wurde kurzentschlossen das dort vorgeschriebene Solid-VF-Formelchassis geordert. Danke noch an den MSMike für die extraschnelle Lieferung! :thumbsup: Hmmm... so wirklich schön paßt das nicht. Im Bereich der Hinterradaufhängung wären zuviele Kompromisse nötig und zum anderen paßt kein geschobener Leitkiel (würde vorne überstehen). Der gezogene von Sakatsu kam erst recht nicht in Frage, da dadurch der ganze Vorderwagen zu hoch bauen würde. Nix war's mit Formula 75...Aber irgendwo lag noch ein PlaFit- herum... dem wurden die originalen Fahrwerksattrappen gekappt und die für diesen Zweck bestens geeigneten Solid-Dreieckslenker an der Vorderachse verpaßt. Die Karohalterung/-entkopplung wurde aus CFK selbst gefertigt, dazu hinten noch ein paar Modifikationen, um den Scaleauto-Motor unterzubringen... fertig. Nun entsprach die Technik den FNS-Regeln, wobei dort mittlerweile mit einer Ausnahme ausgestorben sind. Der Motor steht leicht geneigt, ist aber dadurch gut mit einer Attrappe zu überdecken. Und auch der gezogene Leitkiel paßt hier perfekt. Auch wenn ich diese Bauform nicht zu meinen bevorzugten zähle.... und dann noch die Motorattrappe darüber. Plus riesengroße Hinterräder (28mm), die nun eben mal scale sein sollten. Wie soll man die Fuhre nur übersetzen? Normal liegt die Wegstrecke bei ca. 16mm, minimum machbar wäre bei diesem Modell ca. 20mm... spätestens in dem Moment wurde mir klar: Zum Rennenfahren ist das Modell in der Konfiguration nun wirklich nicht geeignet. Also wird der hier nur "schön" gebaut, der nächste (zum Glück gibt es noch einige weitere Varianten) wird performant. Der leichte Kit ist dazu geradezu prädestiniert.Das Getriebe ist z.Zt. noch 8/26 übersetzt, irgendwann kommt da aber eine halbwegs sinnvolle 7/30 drauf... Für's Fotoshooting und bei dem sowieso sind natürlich schwarze Reifen drauf, für die Rennserie kämen dann die vorgeschriebenen braunen zum Einsatz.Noch kurz was zum Original: 1974 stellte für das Team von Ken Tyrrell eine größere Herausforderung dar. Jackie Stewart war nach seinem 3. WM-Titel zurückgetreten, Francois Cevert beim letzten WM-Lauf '73 in Watkins Glen im Qualifying tödlich verunglückt. Neben dem vom Hauptsponsor gewünschten Franzosen Patrick Depaillier kam als neuer Mann der Südafrikaner Jody Scheckter ins Team.Stewart war bekannt dafür, agile Wagen mit kurzen Radständen zu bevorzugen... eine Bauart, die die meisten anderen Piloten in arge Schwierigkeiten brachte. Also schuf Designer Derek Gardner mit dem 007 eine deutlich längere Version... Scheckter sollte damit 1974 in Schweden und England gewinnen können und am Ende Platz 3 in der WM belegen. Was damals sicher noch niemand ahnte... es war die vorletzte Top-3-Endplazierung eines Tyrrell-Piloten. Das Modell ist dem Fahrzeug Jody Scheckters nachempfunden. Lackiert mit Tamiya TS15 (blau), klarlackiert mit Lesonal, letzteres dankenswerterweise von Jürgen Schulz ("grulz"). :thumbsup: Die meisten verbauten Teile entstammen dem Niemas-Racecars-Kit, einige wenige aus der Grabbelkiste. Im Gegensatz zu heutigen Boliden lagen seinerzeit die Motoren frei, was es ermöglicht, sich modellbauerisch an diesen auszutoben. So wurden neben den Zündkabeln und Einspritzschläuchen auch der Zündverteiler, Getriebeölkühler und Teile der Bremsanlage dargestellt. Und der Herr Scheckter sitzt natürlich auch in 1:24 korrekt angeschnallt hinterm Lenkrad. :thumbup: So... das wär's dann erstmal. "Rollout" wird diesen Mittwoch erfolgen, wobei ich kaum glaube, das es mit der z.Zt. noch verbauten Übersetzung Sinn macht. :rolleyes: Übrigens... der 007 diente als Basis für den ersten SixWheeler, ist also quasi der Urahn des legendären P34. Wäre auch 'ne nette Version... :) Hoffe, das der Tyrrell Euch gefällt. Gruß, Frank