Daten zur Bahn
Baubeginn: 23.03.2017
Fertigstellung: die berühmte Never Ending Story
Bahnsystem: Carrera Digital 132
Bahnlänge: 13,85m (mit Spurlängenausgleich)
Abmessungen der Bahn: 350cm x 200cm (Länge x Breite)
Anzahl der Spuren: 2 + einspurige Boxengasse
Anzahl der Weichen: 3 (2x Doppelweiche, 1x Rechtsweiche)
Stromversorgung: CU (7x Zusatzeinspeisung ist geplant)
Regler: 3x Carrera Standardregler (Kabelgebunden)
Streckenplan:
[Blockierte Grafik: http://www.eddsgarage.com/carrera/20171018_carrera_049.jpg]
-------------------------------------------------------------------------------------
Moin zusammen...
Auf den folgenden Seiten möchte ich den Bau des in der Entstehung befindlichen Oste-Rings dokumentieren. In erster Linie soll dies ein kleines "Bautagebuch" für mich sein um irgendwann gewisse Dinge nachvollziehen zu können. Des Weiteren soll dies hier ein Ort sein, an dem tatkräftig über das Gezeigte diskutiert werden darf und soll. Kostruktive Kritik ist gerne gesehen.
Wieso ein Festaufbau?
Nachdem im Januar 2017 eine Carrerabahn den Einzug ins Familiendomiziel erhielt, stand schnell fest: die Bahn braucht einen festen Platz. Nicht nur weil mir meine hauseigene Regierung sonst aufs Dach gestiegen wäre, auch ein Kind was gerne alles in den Mund nimmt, weil es das entsprechende Alter gereade hat, war mit ein Beweggrund.
Es kam wie es kommen musste. Es wurde geplant, es wurde gestritten und mit den relativ entnervten Worten meiner Frau im Ohr: "in deinem Kellerraum kannst du machen was du willst," war der Platz für die Bahn auch gefunden. Da die verfügbaren Maße im Raum jedoch recht beschränkt waren (ohne jedesmal den Gang über die Hindernisbahn nachzuempfinden) wurde eine Unterkonstruktion in vier Modulen gebaut. Denn sollte unverhofft Platz benötigt werden oder ein Umzug anstehen, kann die Bahn relativ schnell, zur Not auch alleine, aus dem Keller in einen Transporter verfrachtet werden.
Die Unterkonstruktion
Die gesamte Bahn steht auf 9 Standbeinen (Kantholz 45mm x 45mm) in die M8 Schlaghülsen und Rundkopfschrauben zum Höhenausgleich eingelassen sind. Jedes Modul hat eine Grundkontruktion aus 10mm Pappelsperrholz und eine Auflage aus 8mm Sperrholz, zudem sind pro Modul mindestens ein Querspant verbaut und dem Modul Stabilität zu bringen. Die inneren Bretter sind mit 8mm Bohrung (zur Verschraubung) und mit 62mm Bohrungen (für Verlegearbeiten) versehen. Dies spart zum einen Gewicht und zum anderen macht es das Arbeiten unwesentlich leichter.
An das Layout der Bahn angepasst wurden die Kanten der Unterkonstruktion entsprechend und sinngemäß abgerundet.
-------------------------------------------------------------------------------------
Die Historie des Oste-Ring
Mit dem Aufblühen der Automobilindustrie nach dem 1. Welkrieg, entstand 1927 in den Osteauen bei Zeven eine Fahrstrecke für Motorräder. Zunächst wurde auf unbefestigten Waldwegen gefahren. Mit der Machtergreifung und der Regierungsübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 wurde die Strecke im Rahmen des KdF-Programms 1935 zur offiziellen Rennstrecke für Kraftradgeländefahrten ernannt und im Reichsrennstreckenregister mit einer Länge von 1888 Metern als Osteauenring geführt. Im Hinblick auf den zweiten Weltkrieg wurde Ende 1938 durch das Verkehrsreichsministerium der Osteauenring auf rund 400 Meter Streckenlänge gekürzt um das so gewonnene Gelände für den Bau einer Munitionfabrik zu nutzen. Als Gegenleistung wurde die unbefestigte Strecke umgeplant und asphaltiert. Während des zweiten Weltkrieges wurden auf dem Osteauenring wegen der Nähe zur Munitionsfabrik in Zeven-Aspe keine Rennen mehr gefahren.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurden erstmals 1956 wieder erste Fahrten auf dem ehemaligen Osteauenring durchgeführt, nachdem die angrenzende Munitionsfabrik delaboriert worden war. Ehemalige Krad-Melder der Wehrmacht stellten nun ihr im Krieg gewonnenes Können in Kleinstrennen unter Beweis. Regemäßig nahmen britische Soldaten der Besatzungsmacht in ihrer Freizeit mit ihren Dienstmaschinen an solchen Rennen teil. Mit dem Aufwachsen der niederländischen Streitkräft 1963 im wenige Kilometer entfernten Seedorf, nahmen auch vermehrt niederländische Soldaten an den Kleinstrennen teil. Im Sommer 1966 schloss Egbert van der Den, ein junger Gefreiter der niederländischen Armee, mit einem Kameraden eine Wette ab, dass er mit einem alten Willys-Jeep die Strecke genau so gut bezwingen könne, wie seine Kameraden und Freunde mit ihren Motorrädern. Van der Den verlor die Wette, jedoch wurden seither immer öfter auch Rennen mit Autos auf der Strecke durchgeführt.
1968 verlies Van der Den die niederländische Armee, blieb jedoch in seiner neu gewonnen Heimat und kaufte der Stadt Zeven das Areal des Osteauenrings ab. Er errichtete eine rund 20m lange Scheune und bot diese den Hobby-Rennteams als Möglichkeit an, während Rennen hier ihre Motorräder und Autos zu warten. Fortan war die Strecke als Oste-Ring bekannt. Die Beliebtheit des Rennsports in der Region Zeven / Bremervörde nahm ein jehes Ende, als 1973 bei einem schweren Unfall zwei Rennfahrer bei einem Zusammenstoß in ihren Fahrzeugen verbrannten. Ermittlungen ergaben, dass der alte Fahrbahnbelag den modernen Fahrzeugen und somit vorhandenen höheren Geschwindigkeiten nicht mehr gerecht wurde. Weiter wurde eine Ölspur, die ein vorheriges Fahrzeug hinterlassen hatte, für den Unfall mit verantwortlich gemacht. Seit Anfang 1975 wurde der Rennbetrieb auf dem Oste-Ring komplett eingestellt.
Egbert van der Den kam nie über den schweren Unfall auf seiner kleinen Rennstrecke hinweg und gab sich fortwährend mit Schuld an der Tragödie. 1982 nahm sich Egbert van der Den aufgrund seiner Schuldgefühle das Leben, seither lag das Gelände des Oste-Ring brach und verwilderte.
In den 90iger Jahren kaufte der ADAC das Gelände des Oste-Ring und führte hier bis 2013 Fahrsicherheitstrainings durch um hier Fahrern die Funktionsweisen von ABS und ESP zu erklären und zu verdeutlichen. Parallel zum Oste-Ring nutze der ADAC auch das Festgelände der Stadt Zeven, welches seit 2013 ausschließlich für Sicherheitstrainings genutzt wird. Mitte 2014 wurde der Oste-Ring an die Firma B&B Performance verkauft. Die Firma hat ihren Schwerpunkt bei der Optimierung von Autos aller Baujahre und Hersteller und nutzt den, zuletzt 2013 vom ADAC komplett sanierten, Oste-Ring als Teststrecke für ihre optimierten Fahrzeuge. Hier hauptsächlich bei der Abstimmung von Fahrwerkseinstellung, wozu sich der Oste-Ring aufgrund seiner weiten und engen, schnell wechselnden Kurven hervorragen für eignet.
-------------------------------------------------------------------------------------
Zu guter Letzt...
...hoffe ich, dass ich nichts vergessen habe. Und wenn doch, dann stoßt mich bitte mit meiner Nase drauf. Ansonsten denke ich, dass ich alles zur Lageorientierung rund um den Oste-Ring erstmal hier untergebracht habe. Von Zeit zu Zeit, werde ich hier das eine oder andere mit fortschreitendem Wachsen der Bahn hinzufügen.
In diesem Sinne...
Grüße
EDD