Ford RS200 Allrad von Scaleauto. Vorstellung und Fahrbericht

  • Unsere Freunde im Saarland sind bekennende Fans des Rallyesports und ab und zu konnten wir schon Bilder der Rallye Schweden zeigen. Wenn es mit den vorderen Plätzen nicht klappt, hält es der gemeine Pfälzer Rallyenovize gerne mit dem Spruch "Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt's an der Badehose!". Also musste neues Material her. Scaleauto kündigte den Ford RS200 in zwei Varianten an und ich habe mich für die Allrad-Version entschieden.
    Ford legte damals zu Beginn der 80-er Jahre ein Weiterentwicklungsprojekt des Escort auf Eis und gemäß damaligem Reglement genügte es 200 Autos zu bauen und man durfte in der Gruppe B mitspielen. Es geht die Geschichte, dass Ford insgesamt vom RS200 (200 für die Anzahl der gebauten Wagen) nur 146 Autos gebaut hat. Sechs Prototypen und 140 Autos danach. Der Rest wurde als Teilelager vorgehalten. Im Rallyesport geht ja ab und zu was kaputt. Heute gibt es auf dem Markt der 1:1-Fahrzeuge wohl auch Autos, die rein aus Ersatzteilen aufgebaut wurden. Preislich liegt ein guter RS200 bei bis zu 150.000€. Habe ich gelesen. Ganz schön happig, aber das Modell von Scaleauto mit Allradantrieb geht für knapp unter 60€ über den Tresen. Die Heckantriebsversion ist 10€ billiger. Also bei meinem Händler ;).



    Gemäß dem damaligen Trend in der Gruppe B wurde der Motor hinter die Sitze gepflanzt und das entspricht fast dem Modell, denn unter der Nachbildung des Motors im Heck unter der Scheibe verbirgt sich ein feiner Motor in Long Can-Ausführung. Das Auto war damals gerade mal 4 Meter lang und so steht als Modell auch ein knuffiger kompakter Renner auf der Bahn.



    Ab Werk stehen die Hinterräder ein wenig aus der Karosserie heraus, aber dies ist leicht zu korrigieren. Seine ersten Runden wirklich komplett ootb durfte der RS200 auch drehen. Da ist es egal, ob jetzt Allrad oder nicht, denn der Magnet bügelt das alles weg. Es war nur ein kurzer Test und die Zusammenfassung: Läuft!



    Von vorne wird nochmals klar: Das ist eine Rallyefahrzeug! Pilot und Copilot teilen sich das enge Cockpit. Die Figuren sind inkl. Helm und Funkanlage ausgestattet. Alles farblich abgestimmt zu der Lackierung des Wagens. Was man den Piloten nicht wünscht, kommt als nächstes. Der Blick unter das Fahrzeug. Denn dazu wird er auf die Seite gelegt.


    Unter dem kurzen Auto wird es naturgemäß fast ein wenig eng. Geht aber. Das Chassis ist mit insgesamt drei Schrauben mit der Karosserie verbunden. Was mir gut gefällt: Scaleauto lässt rundherum zwischen Chassis und Karosserie gleich mal ein wenig Luft und das erleichtert die Entkopplung zwischen den beiden Komponenten deutlich. Bei Schneerallyes ist dass dann die große Pforte, damit sich der Schnee komplett im Inneren des Autos verteilt.
    Der Motorträger ist mit vier Schrauben zum Chassis verbunden und unter der Hinterachse ist der Magnet erkennbar.
    Die Schleifer bei der Gelegenheit gleich ein wenig V-förmig ausgestellt, dann klappt das auch mit der Stromzufuhr. Das war ein kleiner Lapsus bei der Testrunde ootb. Der Wagen blieb in einer Ecke einfach stehen, da die Schleifer eng und genau parallel zum Leitkiel standen. Herr Kelme, Anfängerfehler ;).



    Ein Blick in das Innenleben. Am unteren Bildrand erkennt man den Gummiriemen, der die Hinterachse mit der Vorderachse verbindet. Das ist einseitig ausgeführt und im Bereich des Motorritzels geht es durchaus eng zu. Die Motorkabel sind dünn ausgeführt. Wer das "fetter" haben möchte, muss das ändern. Die Vorderachse wird mit Madenschrauben in der Höhe eingestellt. Die Einstellung passte bei meinem Modell ab Werk. Der Leitkiel ist sehr leichtgängig und stellt sich flott wieder gerade. Der Schaft ist ein wenig länger ausgeführt, um im Rallyeeinsatz und bei eventuellen Hindernissen nicht den Kontakt zum Stromleiter zu verlieren.



    Wenn der Wagen schon offen ist, dann los in Richtung Ausbau des Magneten. Im Gegensatz zum letztens beschriebenen OPEL Calibra von slot.it macht man sich dabei nicht die Finger fettig, denn Scaleauto ist da angemessen sparsam unterwegs und der Antrieb schwimmt nicht im Fett.
    Zum Ausbau des Magenten muss der Motor und die Hinterachse demontiert werden, da man ansonsten keine Möglichkeit hat, die beiden Schrauben zu lösen, die das Fach für den Magenten unter der Hinterachse sichern.


    Der Motor ist mit zwei Schrauben verschraubt. Gut gemacht. Die Hinterachse mit Stellring und die Alufelgen hinten (vorne ist Kunststoff verbaut) sind mit den üblichen kleinen Madenschrauben gesichert. Mit einem passenden Schraubendreher aber alles kein Problem. Die schwergängisten Schrauben waren eh die beiden, die den Wagen am Unterboden in der Box gegen das Verrutschen sichern. Wenn das alles weg ist, wird mit einem Schlitzdreher die Abdeckung über dem Magneten entfernt. Von unten den Haftverstärker aushebeln und fertig. Alles wieder zusammenschrauben und dabei ggfs. einen kleinen Schmierservice durchführen.
    Dann wir der Wagen wieder zusammengeschruabt, denn es soll in den magnetfreien Fahrversuch gehen. Ein wenig die Schrauben des Motorhalters gelöst (halbe bis dreiviertel Umdrehung) und ebenso die Schrauben zur Karosseriebefestigung. Die Räder ein wenig in der Breite ausgerichtet. Die Originalreifen bleiben drauf.



    Der Beifahrer bekommt noch schnell den neuen Aufschrieb für die Strecke und dann geht es zum Warmfahren bei 10V auf den Kurs, der weite Kurven und ein enges K1-Infield bereit hält. Der Motor kommt auf Temperatur und 10V sind zu wenig. Also auf 11V erhöht und in die nächsten Runden. Da zeigt der RS200 Leben und zieht flott im Antritt und sicher durch die Kurven. Eines ist auch klar: In der Auslegung ab Werk ist der RS200 eher ein Hecktriebler mit leichter Unterstützung auf der Vorderachse. 80/20 zugunsten der Hinterachse mindestens nach meinem Gefühl. Gemessen habe ich da nix, aber auch so macht der Wagen Laune. Kommt stabil ein wenig quer und da in der Gruppe B die beste Platzierung des RS200 ein dritter Platz bei der Rallye Schweden war, werde ich demnächst mal versuchen, dem Wagen die groben Stollen aufzuziehen und dann wird getestet, was das Kerlchen im Schnee kann. Wer mehr Kraft auf der Vorderachse haben will, muss sicher Hand anlegen.
    Bei den ersten 50 Runden neigt der Wagen nicht zum Deslotten und nur ein einziges Mal führte zu großer Übermut zu einem seitlichen Überschlag. Na gut - kommt vor.


    Kelme - Pfalzrenner



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