Hall Leute!
Heute habe ich was für die grauen Zellen!
Da ich mich derzeit intensiv mit Zeitmessung befasse (programmiere gerade eine eigene Rennsoftware für analoge Rennen) und an meiner Holzbahn in der Sommerpause ein wenig rumbastle, ist mir ein Problem bei Zeitrennen aufgefallen.
ich habe an meiner Bahn nicht die übliche Hundertstel-Unterteilung, sondern die tatsächlichen Meter vom Start weg und je Spur markiert. Trotz einer Überführung und dem damit verbundenen Spurlängenausgleich fällt auf, dass sich die Spurlängen während der Runde zum Teil deutlich zueinander verschieben. Also z. B. bei der ersten Kurve nach Start/Ziel ist der Weg um die Kurven Aussen- und Innenspur unterschiedlich lang ist (ist ja wohl nichts Neues). Dadurch verschieben sieh die Meter-Einteilungen an den einzelnen Spuren deutlich zueinander. Nach einer Kurve ist schon fast ein Meter Unterschied bei zwei nebeneinander liegenden Slots. Das ändert sich mit jeder Kurve, wird mal weniger und dann wieder mehr, bis es sich am Ende durch die Überführung wieder ausgleicht.
Bei meiner 3-spurigen Bahn ist der größte Unterschied zweier nebeneinander laufenden Spuren an einer Stelle etwa 1,5 Meter, also bei zwei Spurabständen (äüßere Spuren) summiert sich das schon auf 3 m Differenz. Dann gleicht es sich wieder aus und an einer anderen Stelle ist es sogar anders herum. Im Ziel ist wieder alles gleich. Solange man fährt, spielt das alles keine Rolle und jeder fährt ja auf jeder Spur einmal.
Aber was passiert nach dem ersten Stint? Strom schaltet ab und die Slotcars bleiben an einer beliebigen Stelle stehen. Nehmen wir mal an, zwei gleich schnelle Kontrahenten bleiben nebeneinander stehen genau an der Stelle, wo meine Spuren den größten Versatz haben. Und beide sollen auf den Aussenspuren stehen. Jetzt werden sie normalerweise auf gleicher Höhe umgesetzt. Da bei mir der Unterschied bei den Aussenspuren etwa 3 Meter beträgt, ist ja einer der Fahrer theoretisch (und praktisch) 3 m vor dem anderen Fahrer. Wird dieser nun parallel umgesetzt, setzt man ihn quasi 3 m zurück. Der andere Fahrer hat mehr Glück, da seine Spur an dieser Stelle 3 m kürzer ist, wird er beim Umsetzen rechnerisch un 3 m vorgesetzt. Der Stand der beiden Rivalen zueinander wird also um insgesamt 6 m verfälscht. Bei einer 4-spurigen Bahn wird 3 x umgesetzt und zum Schluß werden die Hundertstel abgelesen, was vom Effekt einem Umsetzen gleichkommt. Der theoretisch größtmögliche Fehler liegt also 24 m (was etwa 5 Sekunden Fahrzeit ausmacht).
Das ist natürlich Worst Case, aber theoretisch möglich. Sicher gleiche sich die Wechsel an unterchsiedlichen Stellen der Bahn untereinander meist wieder zum größten Teil aus, aber die mögliche Ungenauigkeit ist hoch! Wenn wir Zeitmessungen mit Tausendstel Sekunden haben, ist das für mich eigentlich nicht nachvollziehbar, warum man nicht genau nach den gefahrenen Metern umsetzt. Dann wäre alle in Ordnung.
Hier zum Verständnis eine Zeichnung mit einer Acht mit etwa 10,7 m Länge. Hier sind es auch schon gut 1,5 m Versatz nach einer Kurve zwischen den Aussenspuren.