Auch in der hiesigen Slottergemeinschaft wurde ausführlich über die neuen
Kampfzwerge von BRM diskutiert!
Üblich für solche Diskussionen sind natürlich die verschiedensten Meinungen.
Dann kamen noch die unterschiedlichsten kleinen Erfahrungsberichte.
Hier konnte man von nicht passenden Achsblöcken über zu große Leitkiele,
losen oder gar fehlenden Teilen bis hin zu schiefen Ritzeln alles finden.
Man hätte denken können das die Autos ohne umfassenden Umbau nahezu unbrauchbar wären.
Da ich eher der Naturbursche bin, also der ootB Typ, welcher wenn möglich auch auf Gewichte verzichtet,
war ich anhand der Berichte erstmal schwer enttäuscht und habe auf die BRM Zwerge verzichtet.
Aber wie das im Leben so ist, NSU und Co ließen mir keine Ruhe
und einige Berichte waren ja auch durchaus positiv!
Ich konnte also weder wiederstehen noch, wie üblich, mich entscheiden.
So wurden gleich mal 2 NSU bestellt und weil die so schön waren
eine Woche später gleich mal einen Simca hinterher!
Jetzt bin ich nun stolzer Besitzer dreier solcher Mini 1:24iger
und kann somit endlich meine eigenen Erfahrungen kund tun!
Und mit denen fange ich ganz vorne an, nämlich mit der Verpackung.
Wie man sehen kann handelt es sich um die BRM typischen stabilen Pappschachteln.
Hier fällt allerdings auf das auf dem Karton des Simca das BRM Logo
nur noch klein auf der Rückseite erscheint.
Auch geöffnet der von BRM gewohnt hochwertige Eindruck!
Das Auto steht allerdings unbefestigt, nur gehalten von Leitkiel und Lexandeckel,
auf den eigenen Rädern.
Damit trotzdem nichts abbricht sind Anbauteile wie Spiegel, Haubenverschlüsse und Auspuff nicht montiert,
sondern man findet diese in Tütchen verpackt unter dem Einleger des Kartons.
Dort findet man außerdem noch diverse Werkzeuge oder auch nicht.
Wie und wonach entschieden wird was beigepackt wird eröffnet sich mir allerdings nicht.
Aber kommen wir endlich zu den Autos!
Vorweg, bei meinen drei Boliden handelt es sich um Modelle der neuesten Generation.
Die Chassis sind schon für die Aufnahme von Decodern vorbereitet.
Über die Umsetzung der Karos wurde hier viel diskutiert.
Es ist natürlich vollkommen richtig das Teile wie Lampentöpfe, Rücklichter und und und
nicht Maßstäblich dargestellt sind, aber nur so kommen die Speziellen Eigenheiten
und Formen der originalen Karosserie auch im Modell wirklich zum Tragen.
Daher kann ich da sehr gut mit leben.
Die Modelle sind sauber verarbeitet, aus weißem Kunststoff fehlerfrei lackiert und gut bedruckt.
Einzig die Fahrerfiguren sind ein wenig sehr schmal für die schon schmalen Autos.
Die Fenster und Inlay sind aus Lexan und sehr gut gelungen.
Kein Vergleich zu dem Lexanmüll von Scaleauto.
Die zusätzliche Ausstattung variiert allerdings gewalltig.
Beim Jägermeister NSU waren zwei Inbusschlüssel, Aussenspiegel, Haubenverschlüsse
und ein Auspuff mit im Karton!
Der zweite NSU ist bedeutend besser ausgestattet.
Hier verstecken sich zusätzlich noch zwei Kreuzschraubendreher und ein zweiter Auspuff,
welcher aber wohl weder zum NSU noch zum Simca gehört!
Der Simca kommt eher spartanisch um die Ecke,
Weder Schraubendreher noch Inbus, nur Auspuff, Spiegel und Haubenverschlüsse
finden sich unter dem Pappinlay.
Die Karosserien sind per Gummitülle vom Chassis entkoppelt,
trotzdem sind die Zwerge ziemlich laut unterwegs,
wobei laut natürlich auch wieder ein dehnbarer Begriff ist.
Die sind lauter wie mein BRM 917, aber leiser wie meine Scaleautos!
Die Chassis sind bei NSU und Simca baugleich.
Viel Rummel gab es gleich zu Anfang über die Hinterachskonstruktion
mit negativem Sturz der Räder.
Klar, wenn die Achslager nur etwas schief stehen funktioniert da nichts mehr.
Ich muß sagen, bei mir funktioniert das wunderbar.
Genauso passen bei mir auch die Leitkiele perfekt zur C-Schiene.
Da diese Dinge am Anfang oft moniert wurden vermute ich mal das
BRM da nachgebessert hat!
Die Motoren sind für 12 Volt ausgelegt.
Sehr gut gefällt mir der gefederte Leitkiel, an dem Kabel und Schleifer
mittels Schrauben befestigt werden!
Der Jägermeister NSU benötigte lediglich etwas Fett an's Getriebe
und Öl an die Lager. Zum leichten Rundlauf habe ich nur noch den
Gummischlauch am Kardangeleng entfernt!
Was soll ich sagen?
Auf der sauberen C-Schiene prescht der NSU auf und davon.
Selbst die nagelneuen ungeschliffenen original Reifen liegen sauber
und haben ordentlich Grip obwohl die ja Anfangs nur auf den inneren Kanten laufen.
Die Motorbremse ist ordentlich und passt selbst auf meiner K1 lastigen Bergprüfung
sehr gut zur Geschwindigkeit.
Trotz der eher unvorteilhaften Karos konnte ich auch kein übermäßiges
Kippverhalten feststellen.
Der graue NSU Bergpokal steht seinem orangenem Pendant in nichts nach.
An Vorbereitungen fiel dieses Mal geringfügig mehr an.
Der Ritzelabstand wurde durch Motorlösen eingestellt
und ein Hinterrad benötigte etwas mehr Spiel am Lager.
Ansonsten standartmäßig Fett und Öl und ab auf die Strecke.
Kein Unterschied zum Jägermeister.
So komme ich jetzt zum dritten im Bunde, zum Simca.
Technisch ist hier alles baugleich zu den NSU's,
abgesehen von dem nicht mehr vorhanden Gummischlauch
um das Kardangelenk.
Allerdings scheinen die Reifen anders zu sein.
Die Reifen des Simca haben Spritznasen und laufen nicht
ganz rund.
Zusätzlich schleifen die Räder ganz leicht in den hinteren Radhäusern!
Der Grip ist aber genauso gut wie bei den anderen.
Die Radhäuser hinten ganz leicht ausgeschliffen,
die Reifen entgratet und schon passt alles.
Der Simca läuft genauso locker flockig um den Puding wie seine
Mitstreiter.
Nach ca. 400 Runden sind die Hinterräder jetzt fast gerade gefahren.
Der Grip ist dauerhaft gleich hoch und die BRM's machen teuflisch Spaß.
Bei meinen Dreien ist auch leistungstechnisch kein Ausreißer dabei!
Vom Gewicht her sind die Drei fast gleich auf.
132 Gramm wiegen die NSU ohne Anbauteile,
der Simca drückt ganze 3 Gramm mehr auf die Bahn!
Natürlich kann ich jetzt mit meinen drei BRM auch einfach nur Glück gehabt haben,
aber entweder hat BRM hier ordentlich nachgebessert,
oder das ein oder andere Problemchen wurde vielleicht etwas aufgeschaukelt.
Das kann ich nicht beurteilen,
aber im Normalfall bastel ich mehr um ein Slotcar fahrfertig zu bekommen.
Daher steht für mich jedenfalls fest:
Nix Fruchtzwerge, das sind richtige Kraftzwerge!
Qualitativ hochwertige Slotcars, welche auch mal eine Rangellei abhaben können
ohne gleich zu zerfallen.
Ich hoffe das bald Nachschub in Form von Renault und Fiat kommt,
bevor sich wieder etwas an den Chassis ändert!
Es ist endlich so weit, der Renault Gordini von BRM!
Eine Erfolgsgeschichte geht weiter!
Erstaunlicher Weise kommt der Dritte im Bunde wieder im gewohnten
BRM Design auf der Pappschachtel.
Erste Auffälligkeit, die Spiegel sind schon montiert!
Nach dem wir den Pappeinleger aus der Schachtel nehmen
wissen wir auch endlich wo der ominöse Auspuff von meinem NSU hingehört.
An der Karo gibt es sowohl Lack- wie auch Qualitätstechnisch nichts auszusetzen.
Sie liegt schön tief und von hinten wirkt der Gordini im Gegensatz
zu seinen Kontrahenten wie ein Bulle!
BRM Simca und Gordini von hinten.jpg
Rein Optisch auf jeden Fall eine Bereicherung für jede Rennbahn!
Drehen wir das Ding mal um und betrachten uns das Chassis!
In der Mitte sieht man eindeutig das der Gordini vorne am meissten Material am Chassis hat.
Sonst hat sich an der Technik nichts geändert.
Mit 133 Gramm liegt der Renault zwischen den 132 Gramm vom NSU und dem 135 Gramm schweren Simca.
Unterschiede gibt es allerdings in der Breite der Hinterache.
Karo bedingt hat der Renault mit 64 mm die schmalste Hinterachse.
Der NSU verfügt hier über 68 mm
und der Simca brilliert sogar mit 71 mm.
Bei meinem Modell waren wirklich keine Nacharbeiten nötig.
Nur Öl, Fett und ab auf die Piste!
Erster Eindruck... fährt wie erwartet!
Während bei mir die NSU alle etwas schneller und unruhiger wie die Simcas sind,
liegt der Gordini nach meinem persönlichen Empfinden genau dazwischen.
Etwas agiler wie der Simca, aber ruhiger wie der TT!
Mit richtig Grip in engen Kurven kippt der schnelle Franzose auf die äußeren Räder.
Kurz vom Gas geht es aber einfach weiter.
Hat man sich da erst mal dran gewöhnt macht das richtig Spaß!
Jetzt bin ich mal auf den Fiat gespannt!