Warum ist Fly eigentlich gescheitert?

  • Mal eine Frage an die Slotgemeinde:


    Vor einigen Jahren hat sich Fly zerlegt, danach kommen dann diverse Ableger, die wir heute sehr kritisch beäugen.


    Bin heute mal durch mein Wagenlager gestreift und habe da so allerhand Flys gesehen und gefahren. Dazu gehören die 917 LH, 917 K, BMW 3,5 CSL, Capri oder der Porsche 917/10 CanAm, Lancia 037 um nur einige zu nennen.


    Die Wagen hatten eine detaillierte Karosse mit ansprechendem Design und waren meistens gut fahrbar. Im Vergleich zu den Nachkommen von Fly (SRC, Vulcan, SLotwings, etc.) finde ich sogar, dass die Flys besser gefahren sind.


    Also habe ich mir die Frage gestellt, warum ist Fly eigentlich als Marke bei uns durchgefallen und als Unternehmen gescheitert?
    Das kann doch nicht nur an den Stummel-Vorderachsen gelegen haben?


    Was meint ihr?


    Viele Grüße,
    Carsten

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  • Ich bin erst 2008 wieder in das Slotgeschehen eingetreten. Beeindruckt haben mich zu dem Zeitpunkt die meist wunderbaren Fly. Aus heutiger Sicht sind nicht alle Modelle gelungen, beispielsweise ist der Porsche 906 eine viel zu breite Flunder.
    Fly hat vermutlich mit an der Blase im Slotgeschäft mitgewirkt, dies ist vor ein paar Jahren geplatzt. Viel zu viele Varianten in zu kurzer Zeit. Manche, viele Modelle sind von der Technik einfach nicht massenkompatibel. Meine erste Begnung mit einem Fly 917 in Kitform war ebenfalls ernüchternd. Der läuft heute noch nicht. ;(
    Mit der Krise in den südeuropäischen Ländern ist der Absatz zurückgegangen, das wars dann.
    Gruß,
    Thomas

  • Hallo
    Fly hat sicherlich schöne Fahrzeuge gebaut, ich selber bin ein Fan der Carrera6, muß an der Unizeit liegen. Auch die BMW waren ein Traum, jedoch hat sich Fly (meine Meinung) zum Schluss selber abgeschossen. Immer wieder die gleichen Modelle in unterschiedlichen Farbvarianten haben bestimmt nicht nur mich total abgeschreckt. Überhaupt verstehe ich die Modellpolitik mancher Hersteller nicht, wenn einmal eine Modellneuheit auftaucht wird sie direkt von mehreren Herstellern umgesetzt?!


    Gruß Joachim

  • Wirklich massenkompatibel war Fly nie, dazu war die Qualität aus der Schachtel heraus zu schlecht.
    Die ambitionierten Fahrer hat das nie gestört, die betrachten Fertigmodelle grundsätzlich sowieso eher als vormontierten Bausatz, den es zunächst zu zerlegen und zu optimieren gilt.
    Und die Sammler haben sich an der Schönheit der Fahrzeuge und der Vielfalt der Designvarianten erfreut, die Fahreigenschaften waren meistens sekundär.
    Mit diesen beiden Standbeinen liefs für Fly viele Jahre lang recht gut - auch mangels vergleichbarer Alternativen am Markt.


    Aber irgendwann hat man es gegenüber den Sammlern übertrieben. Immer mehr Sondermodelle zu immer exotischeren Anlässen, da konnten viele Sammler nicht mehr Schritt halten und haben einen Schlusstrich gezogen.
    Und für die Fahrer gabs irgendwann Mitbewerber mit genauso schöner Optik, aber deutlich besserer Technik (z.B. Slot.it).


    Dabei hatte Fly mit der Racing-Serie auch Fahrzeuge mit guter Performance am Start. Ich habe bis heute nicht verstanden, warum man das nicht zum Standard für alle Fahrzeuge verwendet hat. Im einen oder anderen Fall hätte es dann halt kein voll ausgeformtes Cockpit gegeben, was die Kunden bei den anderen Herstellern aber scheinbar auch nicht stört.

    Slotracer since 1981

  • Hallo
    Ich sammle Fly seit Anfang an und habe mich damals schlicht in die Details verliebt (tampondruck und fzg-typen)
    Der Herr Barrios hat es dann einfach mit den Varianten und sondermodellen einfach übertrieben. 50 verschiedene Capris oder 917er braucht niemand. Sein letztes Opfer war SRC mit zu vielen Porsche 914.
    Dann kam 2008 und gerade in Spanien brach der Markt zusammen da die Leute schlichtweg kein Geld mehr hatten.
    Davon hat sich Fly nicht mehr erholt.
    Was man aber nicht vergessen darf :
    Ohne Fly würde es heute nicht so detaillierte fzg. geben denn Fly war damals der Massstab bezgl. Detailtreue.

  • Fly und Ninco ist es zu verdanken dass ich nach langer Pause wieder zu Slotten anfing. Fly hatte tolle Modelle, die mit etwas Aufwand sehr gut zu fahren sind. Als dann technisch bessere Modelle mit ebenfalls sehr guter Optik wie z.B. Slot.it auf den Markt kamen wurde der Kuchen und damit der Umsatz für Fly zu klein. Das haben die mit etlichen Sondermodellen versucht zu kompensieren, hat leider nicht geklappt.
    Die Modelle waren klasse, aber fast allesamt nix für OOTB-Spieler.

    Glückauf


    Markus

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  • Optisch top. Technisch ein Flop.
    Da gibt es den Spruch wer nicht mit der Zeit geht ( technisch haben es Slot it und NSR gezeigt in welche Richtung die Zukunft geht ) der geht mit der Zeit. Und so haben sie eben den Trend verschlafen.


    Gruss
    Stefan

    "Die Tat unterscheidet das Ziel vom Traum."

  • Optisch top. Technisch ein Flop.
    Da gibt es den Spruch wer nicht mit der Zeit geht ( technisch haben es Slot it und NSR gezeigt in welche Richtung die Zukunft geht ) der geht mit der Zeit. Und so haben sie eben den Trend verschlafen.

    Ich bin als Universal Fahrer der 70 er nach langer Pause 2011 wieder ins Hobby eingestiegen. Als ich den Markt sondiert und Produkte der meisten Hersteller getestet habe, sehe das genauso. Fly finde ich optimal für Vitrinen - Sammler, ich bin heute noch begeistert von meinem LM 917/10. Aber im Vergleich zu slotit oder NSR eine Katastrophe, was die Performance betrifft.


    Gruß
    Ingo :cowboy:

  • Optisch top. Technisch ein Flop.

    das stimmt so einfach nicht. In der Glanzzeit von Fly, die natürlich nicht ganz zufällig ca. 2003/2004 mit dem Erscheinen des Slot.it-956 endet, waren viele Modelle auch Speedmäßig vorne mit dabei. 512er, Lister, Saleen, 908/3, Joest-Porsche, die liefen alle fürs damalige Konkurrenzumfeld top. Da gabs außer ProSlot und Ninco nicht viele Konkurrenten, die grundsätzlich besser liefen.

  • Ohne die Modelle von Fly und Ninco hätte ich wohl keine Lust darauf bekommen, mir wieder eine Rennbahn anzuschaffen. Von der Optik waren die Dingers ganz klar der Maßstab, und so schlecht liefen bzw laufen die Modelle auch nicht. Ein Fly Modell aus der " racing line " würde ich jederzeit einem slot it vorziehen.


    M.e. hat Fly den Markt mit einer Modellflut überreizt, dazu kam dann noch die Wirtschaftskrise mit dem Zusammnbruch des Markts in den südeuropäischen Ländern.


  • das stimmt so einfach nicht. In der Glanzzeit von Fly, die natürlich nicht ganz zufällig ca. 2003/2004 mit dem Erscheinen des Slot.it-956 endet, waren viele Modelle auch Speedmäßig vorne mit dabei. 512er, Lister, Saleen, 908/3, Joest-Porsche, die liefen alle fürs damalige Konkurrenzumfeld top. Da gabs außer ProSlot und Ninco nicht viele Konkurrenten, die grundsätzlich besser liefen.

    Aber halt meistens nur dann, wenn man sie nochmal zerlegt und sauber aufgebaut hat.
    Ich hab meine ersten Flys anno 1998 gekauft und im Lauf der Zeit kamen an die 60 Stück zusammen.
    Wirklich zufriedenstellend aus der Schachtel raus - inkl. Magnet raus und Blei rein - liefen die wenigsten. Direkt abfallende Räder, oder Reifen die an der Karosserie geschliffen haben, kam alles recht häufig vor.
    Und die Frontmotor-Konstruktionen waren noch ein (düsteres) Kapitel für sich. Ich hatte einen einzigen Capri der wirklich leise und vernünftig lief - wahrscheinlich so, wie sich das der Herr Barrios auf seiner Testbahn auch vorgestellt hat. Die anderen 10 Capris waren dagegen kratzige und laute Klapperkisten.


    Wie gesagt, für Clubracer die eh jedes Fahrzeug auseinander nehmen, mag das egal gewesen sein. Mein Anspruch war dagegen, dass ich für mein Geld ein Fahrzeug bekommen, das aus der Box heraus mechanisch mängelfrei ist und vernünftig fährt - unabhängig von der damit zu erzielenden Rundenzeit.

    Slotracer since 1981

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  • genau so war und ist es.
    Ford capri ging nur mit racing Cassis.
    Die gt1 98 mussten am wenigsten getunt werden.
    Die Classic Modelle 908 und ferrari 512 waren geil anzusehen brauchten aber auch viel feinschliff um gute Zeiten zu erzielen.
    Meine Lancia Beta haben alle nach ca. 50 Runden das rechte Hinterrad verloren. Aber was wolltest du machen? Es gab ja nichts besseres in 132. Bis slotit und nsr auftauchen. Und schon waren die fly nur noch in der Vitrine.

  • Die Fly waren schon zuvor im Wesentlichen für die Vitrine produziert worden, wie sonst wäre das heute immer noch massenhafte Auftauchen von unbespielter Neuware zu erklären?


    Fly hat sich letztlich am eigenen Erfolg berauscht und dabei verschluckt. Dabei haben sie es durchaus clever angestellt.


    Zunächst wurde der Kunde beeindruckt (weniger die GTs, mehr die Classics) und dann in die "Abhängigkeit" getrieben. Viper, Marcos und Venturi waren zwar schön, aber im Grunde viel zu unterschiedlich, um gegeneinander rennen zu können, gegen einen McLaren F1GTR von Ninco sahen sie schon einmal erst recht kein Land.


    Bei den Classics lag aber der Motor immer an der gleichen Stelle, außerdem war die Fahrzeugauswahl hochattraktiv. Ich weiß noch, in der Hochzeit des Irrsinns, der erste gulfblaue Finnen-917 mit der #2 war vorgestellt, da war nach 14 Tagen das gesamte bundesdeutsche Kontingent ausverkauft. Diese Modelle landeten nur zu einem Bruchteil auf der Bahn, überwiegend gingen sie direkt in die Vitrine. Da war es auch gar nicht tragisch, dass irgendwo irgendwas schliff. Der 917 etwa hatte nichts mit seinem Original gemein, der 512 fuhr ihm brutal um die Ohren, trotzdem verkaufte er sich auch noch bei der fünften und sechsten Variante wie geschnitten Brot.


    Barios erkannte dann aber, Mitte des letzten Jahrzehnts, nicht, dass der Markt kippte. Sättigungssignale waren unübersehbar. Diese allein mit der Bankenkrise zu erklären, erscheint mir Zu offensichtlich.


    Der Trendwechsel, aufgrund sich generell ändernder Präferenzen in der Szene, war schon vorher da. Sie wurde kleiner bzw. machte grundsätzlich die unkalkulierbare Flut spanischer Variantenneuware nicht mehr mit und sie orientierte sich neu. Warum ein Modell kaufen das objektiv schlecht fährt, wenn es zum annähernd gleichen Preis eine hochklassig ausgestattete Alternative gibt, die auch Kultstatus (917 vs. 956) genießt?


    In der Rückschau muss sich Fly gefallen lassen den Markt einerseits selbst ertränkt zu haben und andererseits einmal nicht das Potential der Gruppe-C erkannt zu haben. Wäre der 956 schon ein Jahr vor Slot.it von Fly platziert worden, ich denke, dann wäre Slot.it auch nicht so schnell so groß geworden. Dann hätte man sich dort wohl weiter auf aktuelle Nischen-GTs spezialisieren müssen. Dann hätte es vielleicht auch einen CLR gegeben. Hat nicht sollen sein...


    rednax

  • Also ein Slot it war für mich nie eine Alternative zu einem Fly. Weil Slot it nur Gruppe C hatte, und der Ferrari F40 von Fly besser m.e. optisch besser aussieht, und in der racing Variante keinesfalls schlechter fährt. Die ersten Gruppe C von slot it habe ich damals auf der Slotmania das erste mal gesehen, und optisch fand ich die Dinger einfach grottig.

  • Die Fly Racing liefen aber auch nur gut wenn man einen vernünftigen Motor einbaute.
    In den neueren war ja dann der Gummibandmotor verbaut.


    Gruss
    Stefan

    "Die Tat unterscheidet das Ziel vom Traum."

  • Es gab bei den Fly racing schon Modelle. an denen sich selbst ein slot it die Zähne ausgebissen hat. Wobei für mich slot it nicht der Maßstab ist.
    Ein paar Zehntelsekunden bei den Rundenzeiten sind mir relativ egal. Ich kaufe keine Modelle deren Vorbilder mir nicht gefallen. Würde mir entsprechend z.B. anstatt einem Lola Coupe von Fly niemals ein Gruppe C Modell von slot it kaufen.


    Fly hat zu seinen besten Zeiten teilweise zehn oder mehr neue Modellvarianten je Monat auf den Markt gebracht. Damit dürfte man selbst manchen Hardcoresammler die Lust am Sammeln verdorben haben.

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  • Nochmal: es ging dem Ersteller um den Niedergang Flys. Und vor dem Niedergang muss es zuvor entsprechend eine Hochzeit gegeben haben.
    Und ich behaupte einfach mal, dass Fly seine Glanzzeit nicht TROTZ, sondern eben auch WEGEN seiner Leistungen auf der Bahn hatte. Man muss sich halt mal anschauen, was es damals um 2000 so an Konkurrenz gab: Scalextric, Carrera, MRRC, SCX, Pink-Kar, Cartrix, Ninco, ProSlot.


    Klar, man musste vielleicht mal basteln. Und die Qualität war extrem unterschiedlich. Aber wenn man um 2000 in einen Slotladen ist, kam man praktisch kaum an Fly vorbei. Und das eben nicht NUR wegen der optischen Qualität. Ein 512er war damals in seiner Gesamtheit praktisch unerreicht.

  • Da gibt es den Spruch wer nicht mit der Zeit geht ( technisch haben es Slot it und NSR gezeigt in welche Richtung die Zukunft geht ) der geht mit der Zeit

    Eujegele, wenn ich das schon höre, dasssss sagte vor Jahren mal ein Firmenchef zu uns, und wo is er jetzt, kurz vorm Konkurs, weil er/sie vor lauter Gier zu größenwahnsinnig wurde, irgendwie ist's wie mit diesem riesigen Verein in Europa :bummm: .


    Zurück zum Thema; Auch m.M. nach, haben sie es verabsäumt, die Technik zu verbessern, das wäre eigentlich eine nicht so große Herausforderung gewesen, denn mit den Racing-Varianten, hatten sie ja schon wirklich gute und schnelle Modelle im Programm, hier hätte man weiter machen sollen, speziell, weil viele Rennbahnfahrer ja nur fahren möchten, ohne irgendwie rumzubasteln, bei vielen ist ja schon das Richten der Schleifer eine Zumutung :fragend: , da kommt dann der Vergleich mit einem Neuwagen, jedoch muss ich mich ja auch dort vor der Fahrt vergewissern ob alles ok ist, oder.


    SG

    Das Wissen verfolgt mich - doch ich bin schneller!

  • Der Fly Racing Porsche 911 GT1 war der absolute Kracher auf der Bahn. Nur eben gab es nichts was man dazu hätte stellen können. Der Saleen hatte schon wieder den kreischenden Motor drin. Und auch den kurzen.
    Das Verhalten ist aber auch erkennbar bei Scaleauto. Mittlerweile aber denke ich haben sie es gerafft das deren R Modelle genau so auch gekauft werden wie sie jetzt gebaut werden.


    Gruss Stefan

    "Die Tat unterscheidet das Ziel vom Traum."

  • Die enormen Mengen, die Fly absetzte und der daraus generierte Cashflow, der die aggressive Formenentwicklungspolitik erst möglich machte, war mit Sicherheit dem großen Sammlermarkt, zumindest in D., geschuldet. Dieser dampfte aber vor 10 Jahren ein, da Fly es übertrieb und zwar exzessiv. Die "echte" Fahrerfraktion hatte Fly, trotz der später halbherzig vorgenommenen Racingorientierung, nie wirklich richtig auf dem Schirm. Was man auch darin erkennt, dass es keine oder kaum überregional organisierte Clubrennen im großen Umfang für Flymodelle gab. Ich kann mich zumindest nur sehr eingeschränkt daran erinnern.


    Für den Massenverkauf sind derartige Aktivitäten ohnehin über. Da Fly jedoch auch kein Starterpackungsgeschäft hatte, fielen hier auch Verkaufspotentiale weg bzw. waren als Kompensationsgeschäfte nicht da. Das wurde dann noch begleitet von der Digitalisierung, die wichtiger wurde und Fly auch ausschloss. Das war es dann.


    rednax

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