Um- und Aufbau eines NSR GT3 nach NSR GT3 Reglement für Newbies

  • Intro


    Da wir in der nächsten Saison zwei neue Starter in unserer NSR GT3 Serie der Berlin** begrüßen werden und ich selber am Anfang meiner NSR-Fahrerei so etwas gut hätte gebrauchen können, habe ich mir überlegt hier mal Schritt für Schritt zu zeigen, was ich mache, wenn mir ein neues Fahrzeug in den Fuhrpark schneit und ich dieses für den ersten Renneinsatz nach dem NSR GT3 Reglement vorbereite.


    Das Reglement findet ihr in der neuesten deutschen Version hier in der Webdisk
    NSR GT3 CLUB off. Reglement 2017 - Version 1.07c deutsch
    oder in italienisch und in älteren englischen und deutschen Fassungen bei NSR
    http://www.nsrslot.it/index_download.html
    Dieses solltet ihr Euch auf jeden Fall ansehen, denn dort findet ihr alle Ersatzteile und Ersatzteiloptionen mit Ihren Bestellnummern.


    Das Folgende ist meine Meinung und es gibt sicherlich auch andere Wege zur Glückseligkeit mit diesen tollen Autos.
    Ihr dürft gerne in weiteren Beiträgen ergänzen, aber bitte bleibt dabei sachlich und beschränkt Euch auf die NSR GT3s.



    Für mich sind diese NSR das Beste, was die analoge Welt an Rennmaschinen in 1:32 hergibt. Andere Hersteller bauen auch schöne Autos, aber zumindest für mich ist bei diesen Boliden das Gesamtpaket aus Ausführung und Fahrbarkeit am rundesten.
    Ich mag den Babyking vom Drehzahl- und Drehmomentverhalten, komme mit der Technik der Fahrzeuge (Höheneinstellung, Getriebe, Achsbreite) gut klar und erkenne nach Umbauten Unterschiede im Fahrverhalten, die es mir ermöglichen das Auto an meine Fähigkeiten anzupassen.
    Anfangs brauchte ich z.B. einen sehr weich dosierbaren Regler, inzwischen komme ich auch mit etwas mehr Gift am Finger gut klar und fahre damit sogar schneller.
    Das zeigt mir, dass Entwicklung möglich ist und nur Er-fahrung dafür notwendig ist. Und ein wenig Kleingeld natürlich, denn sowohl die Autos als auch die notwendigen Teile kosten Geld, sind aber aus meiner Sicht den Preis auch wert.

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  • Am Anfang steht die Qual der Wahl: Welches Auto nehme ich?
    Das ist die mir nach meiner dritten Saison zur Verfügung stehende Flotte:



    Alle Bilder findet ihr auch in meinem Album "NSR" in meiner Galerie" in meiner Galerie.


    Zur Auswahl steht - mit meinen unmaßgeblichen Kommentaren dahinter - diese Palette.
    Ich habe die Autos im Vergleich einmal von der Seite, einmal von vorne und einmal von hinten geschossen.


    Porsche 997 GT3
    hoch, kurz, schmal, Überstand hinten, Cockpit darf durch Lexan ersetzt werden


    BMW Z4
    flach, breit, Gewicht eher hinten (Cockpit, Diffusor)




    Audi R8
    bullig, vorne schmal, hinten breit, Cockpit darf durch Lexan ersetzt werden



    ASV
    flach, breit, großer Spoiler



    C6R
    flach, breit, lang, große Radhäuser hinten, niedriger kleiner Spoiler



    C7R
    flach, noch breiter, lang, große Radhäuser hinten




    Mit 997 und Z4 habe ich die zugegebenermaßen geringste Erfahrung.
    Also bleibt mir hier nur meine Eindrücke, auch durch Beobachtung dieser Autos und Austausch mit anderen Fahrern zu schildern.
    Beide sind nichts für Anfänger, der Porsche ist eine Zicke - das zumindest kann ich bestätigen 8) und der Z4 ist schwer schnell zu bekommen und auch zickiger als die anderen.


    Der R8 ist optisch mein Liebling, darum ist mein Blick auf diesen vielleicht etwas verklärt.
    Er ist nicht einfach schnell zu bekommen, dann aber relativ gutmütig und stabil. Gut abgestimmt kann der R8 - mit Lexan im Cockpit - ein Auto für das Podium sein - und das nicht nur im Audi Cup, wenn nur R8 auf der Bahn stehen.
    Wie meinte Frank - unser aller Pate:

    er kann nix, aber auch gar nix besonders gut, aber auch gar nix ist bei ihm besonders schlecht, deshalb in Summe immer ein sehr gutes Auto, das ist seine Stärke, unserer Meinung nach.


    Der ASV ist ein einsteigerfreundliches Auto, gutmütig, gut abgestimmt schnell und stabil im Slot.
    Ich bin fast eine ganze Saison mit dem ASV gefahren während ich versucht habe mein Einsatzauto der ersten Saison - die C6R - wieder aufzupeppen und den R8 schnell zu bekommen.


    Die C6R ist als Einsteigerauto erste Wahl, allerdings nicht viel besser als der ASV.
    Sie hat leichte Vorteile, da sie ein klitzekleines bisschen länger ist, durch den flachen Spoiler insgesamt niedriger und noch weniger Hecküberhang hat.
    Mein erstes Einsatzauto - muss aber wohl mal richtig gründlich überarbeitet werden - vielleicht muss ich auch den Motor mal austauschen.


    Die C7R ist einfach nur BREIT - und noch einen Hauch länger als die C6R.
    Erstaunlich zickig ohne die vier zusätzlichen Inbusschrauben zur Karostabiliseirung, mit diesen aber echt ein Brett.



    Was sicher auch Einfluss auf die Einsteilbarkeit und damit das Fahrverhalten hat, sind die verschiedenen Positionen und Anzahlen der Karoschrauben.
    Hier mal von links nach rechts C7R, C6R, ASV und R8.
    Mit nur je einer Schraube vorne und hinten wackelt die C7R am meisten, beim R8 hingegen muss man für einen sauberen Wackel immer zwei Schrauben identisch abstimmen.



    Hier nochmal im groß, die C7R - in den vier Ecken stecken die zusätzlichen Inbusschrauben.





    Soviel zum allgemeinen Teil, im nächsten Post geht es mit dem Umbau los.

  • Stefan,


    ich sehe bei Deinen Slotcars nur die blaue Chassisplatte. Welche Vorteile bringt die blaue Chassisplatte gegenüber den anderen?


    Für mich war die weiße Ausführung am besten in Zusammenhang mit dem ASV.
    :daumen3:

  • Was braucht man für den Aufbau eines reglementkonformen NSR GT3 Boliden?


    Zuerst natürlich ein Fahrzeug - zur Auswahl steht oben Einiges.


    Dann den vorgeschriebenen Motor - den Babyking mit 17.000 Umin, 245g/cm Drehmoment.


    Bis auf die neueste C6R Gulf #15 ist in den GT3 Modellen der King Evo 21k Motor - ältere mit dem orangenen, neuere mit dem lilafarbenen mit "magnetic Effect" - in der Standardausstattung verbaut.
    Die Gulf C6R gibt es als erstes Modell auch direkt mit dem nach Reglement vorgeschriebenem Babyking Motor.
    Frisch angekündigt sind auch als Novität zwei neue Modelle mit Sidewinder - ein R8 und ein Z4. Beide kommen aber auch als Anglewinder.


    Einige Teile aus der folgenden Liste sind nicht - wie der Motor - durch das Reglement erzwungen aber notwendig um ein einigermaßen performantes Fahrzeug aufzubauen.
    Ich habe alle meine Autos mit dem blauen Chassis ausgestattet. Einige Slotkollegen aus unserer Serie fahren aber auch weiß oder grün - also die härteren Chassis. Vermutlich ist das Geschmacksache.
    Hart soll besser auf Holz laufen, weich ist für unebenes Schienenmaterial besser.
    Hart ist direkter, weich verzeiht mehr Fehler - vielleicht für mich der Grund mich damit wohler zu fühlen.
    Ich bin mit blau immer besser als mit schwarz geworden, entweder konnte ich die Karren besser kontrollieren oder sie liefen einfach ruhiger.


    Mein Beispielauto für die Bilder des Umbaus war ein 997. Parallel habe ich auch noch einen R8 bearbeitet.


    Verarbeitet habe ich:

    • Babyking NSR 3024
    • Motorritzel 13 Zähne NSR 7113
    • Achszahnrad Alu 28 Zähne NSR 6528
    • Chassis blau (weich) NSR 1469
    • Lexaninlet NSR 1380
    • Vorderreifen 17x8 NSR 5201
    • Hinterreifen NSR 5258 - alternativ Fertigräder 9031
    • Federungsset NSR 1229 (mittel) - alternativ 1228 (weich) oder 1230 (hart)
    • Karoschrauben 6,5mm NSR 4839 - alternativ auch 8mm NSR 4836 möglich
    • Racing-Leitkiel NSR 4843
    • Schleifer nach Wahl, ich nutze Fleischmann Repros aus der Bucht
    • vier 1,3er Inbus-Schrauben und eine metrische Schraube zum Festsetzen des Schwingarms (im Lieferumfang des Fahrzeugs)
    • optional: Racing Lager NSR 4847 - ""no tolerance, autolubricant, no friction"
    • optional: Achsdistanzen Bronze (0,5mm NSR 4812, 1mm 4813, 1,5mm 4814, 2mm 4815, 3mm 4817) oder Plastik (2mm NSR 4853, 4mm 4854)
    • optional: Leitkieldistanzen (0,12mm NSR 4818, 0,25mm 4819, 0,5mm 4820)


    Zu diesen Teilen fällt mir noch ein:

    • Ob jeder sofort mit dem 28er Zahnrad klar kommt, muss er testen. Ich empfehle zum Einstieg einen Satz 28, 29 und 30 zu kaufen. 31 Zähne sind im Auslieferungszustand montiert. Größer muss man nur werden, wenn es um enge, kurvige Strecken geht.
    • Das Motorritzel ist vorgeschrieben.
    • An der Vorderachse tolerieren wir eine dünne Nicht-NSR Kunststoffscheibe (0,25mm) Außen neben dem Achsbock, damit die Bronze Achsdistanzen nicht zufällig in den Bock rutschen und so aus Versehen eine Führung für die Achse bilden. :D
    • Anstelle der Reifen NSR 5201 kann man auch NSR 5226 einsetzen. Diese sind 18x8 und damit etwas dicker, dämpfen mehr und das Auto kann nicht ganz so tief gesetzt werden. Auch wer mit Pendel fährt ist mit den dünneren Schlappen besser bedient, da mehr Platz im Radhaus bleibt.
    • Da ich den Porsche dokumentiert habe, sind manche Teile aus obiger Liste für dieses Fahrzeug spezifisch. Für den Audi wäre das blaue Chassis NSR 1401 und das Lexaninlet NSR 1407. Nur bei 997 und R8 ist der Einbau eines Lexaninlet erlaubt!
    • Insgesamt sind für jedes Fahrzeug die Mindestgewichte der Karo vorgeschrieben - wer weniger wiegt, muss Gewicht in die Karo bringen. Wir bei den Berlin 3** kleben dafür Blei unter den Beifahrersitz.
    • Ich verbaue immer nur hinten Federn und löse die vordere Motorträgerschraube nur minmal so dass der Motorträger vorne leicht rutschen kann. Dadurch behalte ich jeweils Schrauben übrig und habe mir einfach den Federungssatz mit allen drei Härten (NSR 1208) dazu gekauft um bei der Federung variieren zu können. Ich komme allerdings mit den mittleren Federn auf der C-Schiene am Besten klar-

    Hier im Überblick alle Teile und das notwendige Werkzeug und Material.
    Kreuzschlitz und Schlitzdreher, 1,3er Inbus, Ritzelpresser, Ballistol für die Lager und Fett für's Getriebe.


    Hier nochmal die Schale mit den Kleinteilen



    Achtung: da liegen die harten Federn - verbaut habe ich dann aber doch die mittleren.
    Die Härte wird einfach über die Länge reguliert: kurz = weich, lang = hart, mittel = naja mittel eben.


    Damit man den Unterschied nebeneinander sieht, habe ich hier links die Reifen vom Auto und rechts die von mir verbauten Reifen, oben Vorderachse, unten Hinterachse, geknipst.



    Wie man sieht haben NSR-Reifen immer eine 1a Qualität ;(X(
    "Gießäste und Löcher in der Decke sind normal und kein Grund für Reklamationen" - oder so ähnlich.
    Gießäste kann man vorsichtig entfernen. Wenn man nicht die Fertigräder, sondern die NSR 5028 nutzt, ist eine Reifenschleife für Einzelräder unbedingt notwendig!
    Ich persönlich verklebe die Reifen nicht, aber viele empfehlen das. Ich habe das Gefühl, dass die so stramm sitzen, dass Verkleben nicht notwendig ist. Ich konnte diese Reifen auch problemlos unverklebt rund und glatt schleifen.


    Jetzt wird es Zeit das Spenderauto aufzuschrauben und nachzusehen, was wir alles nicht mehr brauchen.




    Damit kann die Demontage beginnen:

    • Achsen ausbauen
    • Motorkabel aus dem Leitkiel ziehen
    • Motorträger herausschrauben
    • Motor aus dem Achsträger schrauben - nur bei neueren Modellen. Alte Modelle haben einen etwas stärker geschlossenen Motorträger, den man beschneiden muss um ihn beim Motoraus- und -einbau nicht zu beschädigen (siehe 5.2 im Reglement).
    • Motorkabel ablöten
    • Schwingarm vorsichtig ausclippen

    Damit bleiben diese Teile zur Weiterverwendung übrig. Die neuen Reifen habe ich schon aufgezogen.



    Und hier die Reste für die Tonne, äh Kiste.



    Irgendwie frustrierend quasi ein halbes Auto wegzuwerfen.


    Weiter geht es aber mit dem Teil unten links im Bild - dem Inlet.
    Da dies ein 997 ist, checken wir mal die Gewichte:


    Karo komplett



    Satte 3 Gramm zu viel - die Porsche-Karo muss nur mindestens 17 Gramm wiegen.


    Das ausgebaute Inlet wiegt über 5 Gramm.



    Das schon etwas beschnittene Lexan-Inlet, schon dilettantisch bemalt - ich weiß das können viele besser, aber freut euch, dass ich da überhaupt Hand angelegt habe - dem Regelwerk ist das Wurscht - wiegt nur schlanke 1,5 Gramm.




    Kurz überschlagen, das könnte mit dem notwendigen Klebstoff und dem Überrollbügel zusammen reichen.
    Von dem Inlett musste ich noch jede Menge wegschnibbeln, damit es spannungsfrei in die Karo passte, so dass ich echt Bedenken hatte und mich schon Blei in homöopathischen Dosen nachkleben sah.
    Wie man übrigens oben erkennt, gibt es für den 997 nur ein Inlett mit Beifahrer.
    Weshalb sollte man auch eines für GTs und eines für Rallye-Versionen produzieren, wenn man in einen GT auch ein Rallye-Cockpit einbauen kann?


    Am Ende wurde aber alles gut, hier die Gewichtsprobe. Das nenne ich eine Punktlandung.



    Zurück zum Fahrwerk.
    Zuerst wird der neue Motor mit dem 13er Ritzel ausgestattet, die Motorkabel angelötet - das längere an den roten Punkt, der nach vorne zeigen muss - und der Motor in den Motorträger eingesetzt. Das längere Kabel geht an den in Fahrtrichtung rechten Schleifer.



    Dabei die Schraube - auch bei den alten Motorträgern - nicht vergessen.
    Notfalls noch NSR 4851 Motorschrauben mit einkaufen, wenn das Modell schon älter ist!



    Der Rest ist ziemlich straight forward:
    Schwingarm einclipsen und von Innen festschrauben. Manche lassen ihn etwas locker.
    Motorträger einsetzen. Prüfen, ob dieser leichtgängig hin und her rutschen kann. Sonst Grate ringsum am Motorträger und auch am Chassis entfernen. Dasselbe kann man jetzt auch noch mit dem Chassis in der Karo testen und ggf. Grate am Chassis Außen entfernen.


    Damit sind wir so weit:



    Oops, beim 997 muss noch der Auspuff vorher eingeklebt werden. Beim R8 sind das zwei Endrohre, je eines links und rechts.


    Den Motorträger schraube ich dann zuerst mit dem alten Böckchen vorne fest.
    Dann die Schrauben für die Federung durchstecken, Feder drauf und Böckchen drüber drücken. Von unten erstmal vorsichtig anziehen um ein Gewinde in das Böckchen zu schneiden.
    Dann wird der Leitkiel eingesetzt und die Motorkabel unter dem Querträger durchgezogen.
    Jetzt die Schleifer in den Leitkiel stecken, die Hülsen an den Kabeln soweit rausziehen, dass das blanke Kabel vor der Hülse 1-2 mm sichtbar ist und dann mit dem umgeklappten Ende des abisolierten Teils gegen den Schleifer drückend die Hülse in den Leitkiel stecken.
    Dabei kann man sich im Schleifer mit dem Inbus etwas Platz für die Hülse machen.
    Anschließend das Motorkabel vorne leicht gebogen so verlegen, dass der Leitkiel frei bis zum Anschlag beweglich ist und die Kabel ihn wieder zur Mitte drücken. Die Kabel werden dann in die Führungen eingedrückt und ich sichere sie dann mit einem Tropfen Pattex Repair Gel.
    Jetzt fehlen nur noch die Achsen - einstecken, mit Distanzen ausmitteln und mit der jeweils zweiten Felge sichern.



    Hier seht ihr vorne große NSR Plastik-Distanzen - die waren im Porsche im Lieferzustand verbaut. Damit ist die Scheibe vorne nicht notwendig.
    Hinten wird das Getriebe mit einer dünnen Achsdistanz so ausgerichtet, dass Achszahnrad und Motorritzel sich mittig treffen.
    Dann nach Außen neben dem Achszahnrad mit einer Distanz auffüllen, so dass der Reifen gerade noch ins Radhaus passt.
    Auf der Anderen Seite dasselbe.
    Der Porsche erreicht wegen der schmalen Karosse weder vorne noch hinten das Maximum von 65mm Achsbreite. In jedem Fall dürfen die Räder von oben gesehen nicht sichtbar sein.
    Jetzt kann man noch das Zahnflankenspiel prüfen, aber einstellen geht hier nur über Verschieben des Motorritzels und des Achszahnrades. Meistens passt das, wenn man die Motorwelle ca. 1,5mm aus dem Motorritzel rausschauen lässt.
    Ich lasse beim Festziehen des linken Hinterrades auch immer ein klitzekleines Bisschen horizontales Spiel in der Hinterachse.


    Jetzt muss noch die Vorderachse eingestellt werden.
    Ich schraube die Inbusschrauben unten soweit ein, dass die Achse gerade auf ihnen aufliegt.
    Dann immer eine Umdrehung des Inbusschraubendrehers rechts und links bis die Räder über der Richtplatte schweben. Dann mit Viertelumdrehungen wieder runter, bis sie gerade eben so aufsetzen. Wenn dann noch das Karogewicht dazu kommt, dann passt das.
    Jetzt müssen wir noch den oberen Anschlag der Vorderachse festlegen. Dazu drehe ich die Achse an und schraube erst eine der inneren Inbusschrauben so weit rein, das die Achse gestoppt wird. Dann gehe ich eine komplette Umdrehung wieder zurück und wiederhole dasselbe mit der zweiten Schraube.
    Abschließend schaue ich mir den leichten Pendel an und korrigiere nach Gefühl.
    In der Vorderachse lasse ich ca. 2mm horizontales Spiel. Aber das ist auch wieder etwas vom Auto abhängig.


    An dem Basteltag war dann nach dem Schleifen der Räder noch die Hochzeit des neuen Chassis mit der Karo angesagt, hier das letzte Bild kurz vor dem ersten Fahrtest.



    Je nach Auto und Bahn muss man dann noch den Karowackel und vor allem die Stärke der Motorträgerfederung anpassen.
    Ich fahre gern mit wenig Karowackel und reguliere die Eintauchtiefe der Hinterachse nur über die Federung.
    Aber ich fahre auch nur auf C-Schiene.



    Ich hoffe, ihr könnt mit der Beschreibung etwas anfangen.
    Kommentare und Ergänzungen sind ausdrücklich erwünscht.


    Viel Spaß mit diesen wunderbaren Fahrmaschinen,
    HuGo

  • Moin Georg,

    Stefan,
    ich sehe bei Deinen Slotcars nur die blaue Chassisplatte. Welche Vorteile bringt die blaue Chassisplatte gegenüber den anderen?
    Für mich war die weiße Ausführung am besten in Zusammenhang mit dem ASV.
    :daumen3:

    darauf habe ich in Teil 3 geantwortet, als hätte ich beim Schreiben gewusst, dass die Frage kommen wird 8)


    Zitat von HuGorrera

    Ich habe alle meine Autos mit dem blauen Chassis ausgestattet. Einige Slotkollegen aus unserer Serie fahren aber auch weiß oder grün - also die härteren Chassis. Vermutlich ist das Geschmacksache.


    Hart soll besser auf Holz laufen, weich ist für unebenes Schienenmaterial besser.
    Hart ist direkter, weich verzeiht mehr Fehler - vielleicht für mich der Grund mich damit wohler zu fühlen.
    Ich bin mit blau immer besser als mit schwarz geworden, entweder konnte ich die Karren besser kontrollieren oder sie liefen einfach ruhiger.

    ich habe bisher weder weiß noch grün ausprobiert, da ich nur C-Schiene fahre.

  • Schöner Bericht... :thumbup:

    Anstelle der Reifen NSR 5201 kann man auch NSR 5226 einsetzen. Diese sind 18x8 und damit etwas dicker, dämpfen mehr und das Auto kann nicht ganz so tief gesetzt werden.

    Die NSR 5226 sind die serienmäßigen Vorderreifen und mit viel Geduld kann / darf man diese auch kleiner Schleifen.
    Aber auch mit dem vollen NSR 5226 kann man das Fahrzeug genauso tief legen wie mit dem 5201. Tiefer als bis auf die Leiter geht eh nicht :D
    Allerdings liegt die Vorderachse beim 5201 (ungeschliffen) niedriger als beim 5226 (ungeschliffen) womit der Schwerpunkt der rotierenden Masse niedriger, wie natürlich auch das Gewicht selbst.

    Kurz überschlagen, das könnte mit dem notwendigen Klebstoff und dem Überrollbügel zusammen reichen.

    Womit anzumerken wäre, dass der Überrollbügel rein kosmetisch ist, aber im Regelwerk bei Lexaninlett nicht vorgeschrieben ist.


    EDIT: Da gerade im Zusammenhang mit der NSR GT-Serie immer wieder über den Preis für ein solches Fahrzeug diskutiert wird, darf man den hier auch ruhig mal benennen.
    Bei einem Händler aus dem Taunus zahlt man für die verwendeten Tuningteile in Summe 54,37 EUR ab 100,00 EUR Versandkosten frei sonst 5,50 EUR Versand.
    Bereinigt ist der Preis bereits um die "Übermengen" in einer Verpackungseinheit. Sind 10 Schrauben in der Verpackung und man braucht nur 3, so habe ich 3/10 veranschlagt.
    Wenn man den Matmut Porsche auch noch mitbestellt so landet man bei (versandkostenfreien) 121,36 EUR plus ein paar Tropfen Klebstoff und Öl für das Gefährt.

    BG
    Der Hunter


    Meine Neue: Hunter's ASRC - ... just a Carrera
    Wenn wir doch mal ehrlich sind, so ist "unsere" Carrerabahn in Wirklichkeit doch eher eine Kartbahn auf der wir mit 600PS GT's rumflitzen - und das noch im Schlitz! - F**king realistic! :thumbsup:

    3 Mal editiert, zuletzt von Hunter ()

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  • Moin Hunter,
    die Vorderreifen muss man, da sie wirklich hauchdünn sind, sehr vorsichtig und möglichst langsam schleifen. Dafür sind die normalen Schleifhülsen meist zu grob.
    Wenn sie auf der Lauffläche Grate haben, dann poliere ich die nur mit 1000er Körnung über.
    Darum nutze ich lieber gleich die dünnen 5201.


    Der von dir ermittelte Preis ist realistisch.
    Wenn NSR mehr Modelle mit Babyking bringt, kann man immerhin den Motor einsparen.


    VG HuGo

  • Hier mal meine rein subjektive Beurteilung der Autos:
    Porsche zickig ohne Ende...wer ihn gebändigt bekommt..ist damit dann richtig schnell unterwegs.
    Audi R8 ....fährt sich schon etwas einfacher als der Porsche aber auch mit ihm...sind schnelle Runden nicht so einfach
    BMW Z4 ...da hört die "Zickerei" langsam auf...ich habe den erst neu und noch fehlen 2-3 Zehntel um an meine schnellsten heran zu kommen.
    ASV....gutmütig...aber ich habe immer den Eindruck beim fahren...na nun komm mal in die Gänge...sieht träger aus als die Zeiten es wiedergeben....verleitet mich dann zu schnell zu fahren
    C6 ...breit, flach....schnell.....verzeiht fast alle Fehler und ist dabei trotzdem schnell


    C7.....ich bekomme die Kiste einfach nicht schnell....ob mit blauem, schwarzen oder grünem Chassis...irgendwie weigert die sich....(steht mal wieder im Schrank...naja nächstes Jahr versuche ich mich nochmal dran)


    Ich habe einige Autos und fahre die mit verschiedenen Chassis...blau, schwarz, grün.
    Das weiße habe ich getestet aber mein Fall ist es absolut nicht.


    Beim blauen Chassis habe ich den Eindruck, das Auto "wabert" so durch die Kurve....irgendwie ist das ganze Auto in Bewegung...aber es verzeiht viele Fahrfehler.
    Das grüne Chassis ist hart...richtig hart....es verzeiht eher keinen Fahrfehler....ich fahre sie mit deutlich mehr Wackel als die blauen Chassis.
    Auch bei der Ferung greife ich bei den grünen Chassis eher zu weichen Federn und lasse der Hinterachse so viel Federweg wie möglich.
    Die Autos werden mit dem grünen laut....es rappelt und klappert schon recht deutlich.


    Je besser man die Bahn kennt umso besser geht es mit den grünen Chassis. Bei fremden Bahnen nehme ich lieber erst einmal das blaue Chassis.


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Hallo HuGo,


    Ja, die Fahrwerke. In Berlin in dem Keller bei Gerd war ich mit meinen Porsche bis auf 2-3 Zehntel bei der Musik, gut bin auch nur reine Fahrzeit vielleicht auf 30 Minuten gekommen,…. Auf der Fritz wurde mir C6 mit blauem Fahrwerk empfohlen, was da gar nicht ginge wäre 997 mit weißem Fahrwerk. Hm, sagen wir mal so ich weiß ja selber nicht wie so, aber 8,7 waren mit einem 997 und weißen Fahrwerk mit mir am Regler möglich. Gut ich hatte einen guten Tag.
    Zu den Fahrwerken des 997 ist noch an zu merken, daß es diese nicht nur in verschieden Farben / Härtegraden gibt, sondern auch in verschiedenen Ausführungen hier finde ich persönlich liegen große Unterschiede, das ist aber nur meine Meinung.


    C7 geht nicht schnell Andreas?
    Die haben ja auch eine eingebaute Bremse :) . Ja ist wirklich so, habe bei allen 12 "fertigen" C7 das Problem mit der "Bremse" gehabt. Und zwar der Schweißpunkt der Scheinwerfer schleift oft auf den Vorderrädern, überprüfe das mal. Bei meinen C7 aus den WK auf gebaut ist das natürlich von vorne herein drauf geachtet worden.


    997 mag ich persönlich sehr ich finde ihn nicht zickig sondern eher wendig


    Z4, ASV und C7 haben eine andere VA Konstruktion, hier ist schnell ein Fehler eingebaut.


    Gruß


    Pate

    Manche Situationen erzeugen in meinem Kopf so ein ganz seltsames Jucken, und das genau an Stellen wo ich mich mit einem Wattestäbchen nicht kratzen kann.



    :party:smiley243:party:smiley243:party:smiley243:party:smiley243:party:smiley243:party:

  • Hallo Hugo,


    Sehr sehr schöner und vor allem detaillierter Baubericht.


    Was ich vielleicht noch als Anmerkung habe ist:


    Was bedeutet der Unterschied zwischen Federung und nicht mit Federung zu fahren.


    Diese Frage stelle ich mir zb heute auch immer noch.


    Gruß
    Marshall

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  • Danke für die Blumen und die Ergänzungen.
    Die zeigen uns, dass auch der Fahrer einen Einfluss hat :D
    Mit Frank und Andreas kann ich nicht mithalten.



    @marshall: Die Federung erlaubt ein weicheres Fahrverhalten, da dem Eintauchen des Motorträgers die Feder entgegen wirkt.
    Ohne Federung würde ich den Motorträger nur gleiten lassen und mehr Karowackel einstellen.

  • Theoretisch.....
    sorgt die Federung dafür, dass die Hinterräder immer kontakt zur Schiene haben (Carrera Schienen sind ja nicht dafür bekannt besonders eben zu sein).
    ...und nachdem sich in der Kurve die Karo geneigt hat neigt sich der Motorträger dann auch noch.


    Leider muss man das testen, welche Feder zu welchem Chassis/Deckel passt...wo der eine sagt...das Auto läuft schön weich durch die Kurve ...sagt der andere ich will doch keinen Wackelpudding fahren.
    Die C7 schaue ich mir nachher mal an ! Ich bin gespannt.

  • Huhu ....


    Ja das sind schon super WAGEN die NSR GT3....


    Ich sehe es ähnlich mit der Performance der Wagen


    Jedoch so festlegen ist schwierig. ...


    Ich habe Strecken gefahren da geht dann das eine Modell richtig gut ....was aber im BRO (Heimbahn) niemals meine Wahl wer.



    Also das ist Strecken Abhängigkeit definitiv dabei .


    Gruß Stefan vom BRO

  • ..sehe ich auch so wie Stefan, bestes Beispiel sind die Siegerautos bei den DMs: war schon fast alles dabei, übrigens auch schon Porsche....

  • Hi Stefan,


    erstmal Danke für die Fleißarbeit, das werde ich mir bei Gelegenheit auch nochmal in Ruhe ansehen. :sensation:


    Eine Frage vorab: Ich lese immer wieder, dass fast jeder beim Aufbau das Chassis austauscht! Blau, grün, weiß etc., aber es kommt mir so vor, als ob keiner das original schwarze drin läßt.
    Ist dies von der Performance wirklich so weit "hinten dran", dass es sich lohnt?
    Oder anders gefragt, lohnt sich das nur für die Clubbahn-/Holzbahn-Profis?


    Gruß, Till

    You know, I wanted to win the championship and I felt that I deserved to win the championship. I also felt that Niki deserved to win the championship – and I just wish we could have shared it (James Hunt 1976)

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  • darauf habe ich in Teil 3 geantwortet, als hätte ich beim Schreiben gewusst, dass die Frage kommen wird 8)
    ...
    ich habe bisher weder weiß noch grün ausprobiert, da ich nur C-Schiene fahre.

    Stefan,


    Du hast unseren vollen Respekt verdient, weil Du allen Teilnehmern des Forums und auch mir eine detaillierte Bauanleitung geliefert hast. Daher meinen herzlichen Dank.


    Da ich im wesentlichen auf der Holzbahn fahre, habe ich bislang nur die weiße und schwarze Chassis-Platte getestet. Meine schnellsten Slotcars sind ASV und Corvette C6R.
    :daumen3:

  • Im Augenblick fahre ich das grüne Chassis am liebsten...auf der Carrera Schiene.
    Das blaue bin ich vorher gefahren...auf der Carrera Schiene.

    Deine fahrerischen Fähigkeiten übersteigen auch definitiv die meinigen :thumbsup:


    Vielleicht ist das ganze auch etwas davon abhängig, wie geschickt man die Autos um den Kurs zirkeln kann.
    Ich habe beim Wechsel von schwarz zu blau Stabilität bei C6R, ASV und R8 gewonnen und damit meine Zeiten und Ergebnisse deutlich verbessert. Seitdem verbaue ich routinemäßig das blaue Chassis.
    Auch mein 917 rennt wieder wie geschmiert, seitdem ich ihn auf blau umgebaut habe.


    Vielleicht teste ich nächstes Jahr mal ein grünes um das andere Extrem zu er-fahren.


    VG HuGo

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