Warum gibt es mehr über Modelleisenbahnen als Slot Racing?

  • Ich war neulich im Zeitungsgeschäft und habe aufgehört zu zählen als ich bei 20 (!) Modelleisenbahnen Magazinen gezählt habe.
    Ich war an einem Hauptbahnhof, also spricht ein bisschen was dafür aber mir fiel ein, am Flughafen war es auch so: dutzende von Modelleisenbahn Magazine und gar nichts über Slot Racing und nur ein Magazin über Modellautos.


    Funk gesteuerte Autos, Flugzeuge, Boote, alles.. halt nicht unser Hobby..


    Was mir besonders komisch vorkommt: Fast jede Familie, die ich kenne, hat eine "Carrera Bahn" und Spielzeug/Modellautos... keine (!) hat eine Modelleisenbahn...


    Wie kann es sein, dass das Hobby so eine Decke gehalten wird (ja ich habe das Thread "ist Slot Racing auf dem absteigendem Ast gelesen)...


    Mir geht es nicht darum, ob das Hobby interessant ist. Es muss sein, denn es werden sehr viel gekauft.
    Mir geht es darum, warum wird so viel mehr über die anderen Branchen von Modelle geschrieben?


    Im englischsprachigen Raum habe ich alte Magazine mir angeschaut... da gab es gefühlt zu dem 3. oder 4. Auto sowohl ein Bericht über das "echte" Auto als auch das Modell..


    Ich kenne in Deutschland nur Car Online und die Nachdrucke von Ferdi.


    Liegt es daran, dass es wohl gar nicht soviel überhaupt gab?


    Ideen?

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  • Gute Frage?


    Nur Denkansätze, ungefiltert:
    1) Modelleisenbahnen sind meistens Sammlerthemen. - Bei den "normalen Rennbahnfahrern" vermutlich eine Bahn plus ein paar Schienen und ein zwei Autos. (Alles was darüber hinaus geht, landet hier im Forum.) Und Sammler lesen etwas mehr als nur den Katalog
    der Hersteller.
    2) Modelleisenbahnen gelten nicht als Kinderspielzeug, sondern als "ernsthaftes Hobby" wie z.B. "Fotografieren". Rennbahnfahren ist eher ein Spielzeug, da braucht es nur einen Katalog - aber keine Fachpresse.
    3) Die Modelleisenbahnbranche pflegt ihr "Erwachsenen-Hobby-Image" besser als die Slotcar-Branche.


    Viele Grüße,
    Carsten

  • Ich denke auch, das bei Eisenbahnen noch deutlich mehr Geld dahinter steckt, wenn man sich mal anguckt was die Züge kosten, die Schienen und was dann da für ganze Dioramen aufgebaut werden. In Extase dargestellt im Miniaturwunderland in Hamburg. Da fällt das Schreiben vermutlich "einfacher".

  • Wie viele hast Du abonniert?


    Ich habe ein Abonnement von 'Car-online' und lese regelmäßig das 'Jim Hunt Magazine'. :daumen3:

  • Lustig, ein Arbeitskollege der bei Märklin gelernt hatte, sprachen letzte Woche Dienstag auch genau darüber.


    Also ich bin zu dem entschluss gekommen:
    - Die meisten wissen gar nicht dass es da auch ziemlich professionell zu gange geht.
    - Die meisten die das aber wissen, schrecken die zum teil heftigen kosten der Holzbahn Renner ab und wissen gar nicht dass es auch OutOfTheBox rennen gibt.
    - Wenn ich speziell an unsere Doppelstadt Villingen-Schwenningen denke, gibt es glaube ich 3 Modellbahn Vereine, aber nirgends im Umkreis eine SlotBahn.


    Ich glaube auch, dass es zum Teil am "ach so gefährlichen" Motorsport liegt und keiner auch nur ansatzweise etwas damit zu tun haben... Ich selbst als aktiver Supersport fahrer und als Jugend Kart Trainer habe schon so manch Blödsinn mir anhören dürfen...
    Allein wenn manche Menschen schon nur das Wort "Rennen" hören...


    Grüße Kipfi

    Ducati verrückter Slotcar Racer...

  • Leider ist es immer noch so , das Modelleisenbahn, RC und Co. als Hobby angesehen wird und daher das Angebot an entsprechenden Fachzeitschriften recht groß ist,
    das Hobby Slotracing ist immer noch primär mit der Assoziation Spielzeug besetzt.

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  • Hallo,


    das liegt auch daran, dass man über Modelleisenbahnen mehr schreiben kann. Wer solche Hefte mal angeschaut hat, weiß, was ich meine: Reportagen über bestimmte Loks, Vorbildinformationen, Testberichte, Werbung, Neu-Erscheinungen, Bauanleitungen und Planungen. Es klingt klischeehaft, aber durch das Durchschnittsalter der Modellbahner ist Papier noch der bessere Weg als das Internet. Was willst über Slotcars schreiben? Erscheinungen und Tests? Hm, durch die Serienstreuungen kann das gleiche Modell zwischen Hui und Pfui landen. Bahnvorschläge? Zumal Carrera selbst es als Spielzeug vermarktet. Durch die Dominanz von Carrera wäre es sowieso eher ein Werbeheft.


    Aber es wird weniger, ich habe auch unregelmäßig das "Cars & Details"-Heft gelesen, wurde eingestellt. Man merkt allgemein, dass das Modellbau-Hobby gerade eine extreme Flaute durchmacht.


    Gruß Klaus

  • Ich war selber über 20 Jahre Modelleisenbahner H0 International mit ca.30 Loks.Richtig teuer wurde es dann als Digitale Systeme eingeführt wurden.Lesestoff gab es in der MIBA genug.Oder auch viele Infos zum Landschaftsbau wie Noch,Vollmer und Faller.
    Die digitale Nachrüstung war teilweise kompliziert und könnte nur von Händlern ausgeführt werden.
    Eine digitale Dampflok mit Sounddecoder kostet heute je nach Modell um 400 €.Das ganze Zubehör Modellbausätze,Beleuchtung,Figuren,H0 Autos usw. ist teilw.auch nicht preiswert.
    Wenn Heute eine CU schon ab 30 € zu haben ist,dann liegt eine gute digitale Mehrzugsteuerung bei 400 € bis 600 €.
    Meine erste H0 Bahn war eine Trix-Express,dann kam 1963 meine Uni Bahn damals noch kein Kinderspielzeug.
    Die Richtlinien zum Verkauf von Kinderspielzeug gab es erst mit der Übernahme von Carrera durch Stadlbauer,und wird es leider auch bleiben.

  • Es liegt einfach daran, dass kaum jemand was macht. Genau deswegen habe ich mir 2011 überlegt mein Projekt slotblog.de zu starten. 2017 kam dann der youtube Kanal dazu.


    Die Resonanz ist riesig! Mein Ziel ist seit 2011 Werbung für unser Hobby zu machen und zu motivieren sich tiefergehend mit dem Hobby zu beschäftigen. Ich möchte den Einsteiger abholen und zum Motorsport im Kleinen führen. Das Ganze funktioniert auch. Wir haben über meine Videos gleich mehrere neue Mitglieder gewinnen können.


    Jammern über schwindende Mitgliedszahlen hätte nicht geholfen. Man muss was tun. Unser großartiges Hobby darf nicht sterben!


    Ich betreibe auch seit Jahren Schiffmodellbau. Hier ist es bereits passiert. Dieses Hobby ist so gut wie tot. Das Hobby ist fast unsichtbar im Netz. Firmen sterben. Mit Slotracing soll das nicht passieren.


    Man muss was aber was tun! Ich habe wirklich viel Resonanz, aber wenn ich nach Gastautoren fragen, haben sich bisher nur wenige gemeldet.


    https://www.slotblog.de/wer-schreibt-hier/gastautoren/


    Dabei könnte jeder etwas Beitragen. Wir haben so viel Technik zur Verfügung, die Möglichkeiten ohne Ende bietet. Warum wird es nicht genutzt? Das schlechteste Beispiel ist der Schiffsmodellbau. Sucht mal nach guten youtube-Kanälen. ich kenne zwei gute, aber die zeigen keine Tutorials. Nur Fahrvideos (Holger, subwaterfilm). Dann gehen wir zum positiven Extrem. Dem Gamer Bereich. Hier findet man für alles einen youtube Kanal.


    Wir dürfen einfach nicht schlafen. Kaum jemand da draußen weiß was Slotracing ist. Erklärt man es, ensteht Interesse. Los geht's!

  • Hallo,


    das liegt auch daran, dass man über Modelleisenbahnen mehr schreiben kann. Wer solche Hefte mal angeschaut hat, weiß, was ich meine: Reportagen über bestimmte Loks, Vorbildinformationen, Testberichte, Werbung, Neu-Erscheinungen, Bauanleitungen und Planungen. Es klingt klischeehaft, aber durch das Durchschnittsalter der Modellbahner ist Papier noch der bessere Weg als das Internet. Was willst über Slotcars schreiben? Erscheinungen und Tests? Hm, durch die Serienstreuungen kann das gleiche Modell zwischen Hui und Pfui landen. Bahnvorschläge? Zumal Carrera selbst es als Spielzeug vermarktet. Durch die Dominanz von Carrera wäre es sowieso eher ein Werbeheft.


    Gruß Klaus


    Ich finde die Diskussion spannend, zumal parallel über das Carrera Kamera-Auto und die VR Brille diskutiert wird.


    Ein guter Ansatz wie ich finde kommt von Roland und seinem slotblog. Die Multimedialität mit der er versucht die Leute zu erreichen trägt Früchte. Warscheinlich besonders bei dem etwas jüngeren Puplikum. Aber, das ist natürlich ein gewaltiger Kraftakt sowas finanziell und zeitlich zu stemmen. Meine Hochachtung :respekt:


    Zu schreiben gäbe es viel. Eigentlich steht im Post von Klaus alles drinnen. Nur mal als Beispiel : Zu den aktuellen Modellen von BRM, wer kennt den Hintergrund, die Historie, technische Daten usw. zu diesen Modellen? Eventuell die Älteren unter uns, ein Einsteiger von Mitte 20 hat möglicherweise noch nie von den Firmen NSU und SIMCA gehört. Da lässt sich sicher mehr daraus machen. Aber bei der Modelleisenbahn ist das lange gewachsen und hat eben daß Ansehen eines richtigen Hobbys während unser Slotracing eben als "Carrerabahn spielen" angesehen wird. Da ist die Vermarktung besonders unseres deutschsprachigen Herstells nicht unschuldig dran. Die Situation ist in England oder Spanien anders.


    Im Grunde können wir alle etwas dagegen tun in dem wir die unterstützen, die etwas tun :thumbup:


    Wer was tut >


    slotblog
    Jim Hunt
    Carrera Klinik


    Wer mehr weiß, gerne mitteilen.



    Beste Grüße,


    Ecki

  • Tue Gutes und sprich darüber!


    Es gibt eine Vielzahl von Gründen warum es ist wie es ist wie es ist. Sicherlich sind bereits alle benannt.
    Um eine Verbesserung der Wahrnehmung zu erreichen ist das wichtigste darüber zu sprechen und zu begeistern.
    Oft ist es eine Person die den Anfang macht und einige mehr folgen.
    So geschehen vor einigen Jahren, ich glaub es war 2012 als Kelme in den Wintermonaten einige Montainbikekumpels infizierte.
    Daraus ist dann eine illustre Runde entstanden und eine Serie mit 6 permanenten Bahnen die unteschiedlicher kaum sein können.
    Von der Highspeedstrecke des Vice bis zur Rallye Schweden ist alles dabei. 1x im Monat geht's rund, 10-11 TN machen sich auf den Weg. Die Entfernungen die in Kauf genommen werden sind beträchtlich. Zwischen der Rallye Schweden und dem Ritzelburgring sind das ca 150 km.


    Daher Roland ist das was Du machst absolut super. Die Szene hier im Forum lebt ja auch, sie könnte m.E. sogar noch besser sein wenn die Beteiligung der anonymen Mitleser in Form von Beiträgen höher wäre. ich habe da auch eine unbequeme These- Diejenigen die nur mitlesen begeistern auch Ihr Umfeld weniger mit diesem schönen und vielfältigen Hobby. Ist vlt gemein= ist aber meine These.


    Ob's vom Infogehalt her mehr Printmedien dazu geben sollte- aus meiner Sicht nicht, Artikel übers Slotten jedoch schon.
    So wie kürzlich im Rallymagazin. Ein solcher Artikel erreicht vermutlich mehr Menschen als ein weiteres Fachmagazin.


    In diesem Sinne
    Gruß
    Ritzel

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  • In meiner Kindheit gab es hier in Hamburg solche Läden wie Spielzeug Rasch und Brinkmann,
    die teils permanent, teils temporär neben den üblichen Modelleisenbahnanlagen auch
    eine Carrerabahn aufgestellt hatten. Schon damals war es wohl so, dass Väter gern eher auf das
    "erwachsene" Hobby Modelleisenbahn äugten, da weniger Platzbedarf in der heimatlichen Hütte
    benötigt wurde und man das(Modelleisenbahn) auch in Form des Vitrinenglücks ausleben konnte.
    Ein weiterer, nicht zu unterschätzender Aspekt ist wohl der, dass es Modelleisenbahn weit früher
    gab, so in etwa ab Ende des 19. Jahrhunderts, Carrera kam Anfang der 60er des 20. Jahrhunderts
    auf, die Engländer mit Scalectrix wohl rund 10 Jahre früher. Da war der sprichwörtliche Zug in
    der Hauptsache aber wohl schon abgefahren......
    Es gab Hersteller wie Fleischmann oder Märklin, die neben Eisenbahn auch Rennbahn produzierten.
    Die Autos aus den Anfängen, auch die von oben Genannten, sahen aber häufig aus wie verunfallte
    Ausführungen, von Vorbildtreue oä. keine Rede. Dann konnte im Betrieb ein Auto kaputt gehen,
    entweder mechanisch oder durch Unfall, schon war größerer Reparaturbedarf vonnöten, so etwas
    war bei der Modellbahn weniger der Fall. Die Kinder, wenn sie denn durften, verloren relativ schnell
    ihr Interesse an der Modellbahn, da zu wenig "Action", wie man es heute nennen würde.
    Dieser Erkenntnis nahmen sich die Modellbahnhersteller an und verlegten sich auf das erwachsene
    Kind als Klientel, da waren die Preise - auch damals schon - kein so großes Problem mehr.
    Natürlich treffen auch alle anderen, hier bereits beschriebenen Aspekte zu.




  • Seit 50 Jahren betreibe ich beide Hobbys. (Fast) alles was hier analyisiert wird, trifft zu.


    Meine Wahrnehmung in unserem Verein


    http://mfo-odw.de/


    Seit die 60 Modelleisenbahner wissen, was man beim Slot-Car alles verbauen kann, von Tuning bis zur Digitalisierung, werden die 15 Slotter als Modellbauer ernst genommen, vorher war es Spielzeug.
    Ich glaube der klassische Slotter ist Carreraristi unter 14, und die kaufen keine Zeitungen, die spielen.
    Die Gruppe der Slotter, wie wir, ist definitiv für einen größeren Print-Medien-Markt zu klein, zumal Zeitungen ohnehin auf dem Markt verschwinden.


    Gruß
    Ingo :cowboy:

  • Es gibt nicht über 20 verschiedene Modellbahnzeitschriften. Allerdings gibt es ständig Sonderhefte zu diversen Themen, vielleicht meinst du das. Von den regelmäßig erscheinenden Magazinen sind die meisten auch eine Mischung aus Vorbild und Modell.
    Gruß
    Mattias

  • Roland... ich könnte mir vorstellen mein Bahnplanungstutorial in mehreren Teilen als YouTube Video neu zu generieren. Wir könnten damit eine ganze Serie machen. Lass uns mal in Ruhe dazu sprechen!

  • Roland... ich könnte mir vorstellen mein Bahnplanungstutorial in mehreren Teilen als YouTube Video neu zu generieren. Wir könnten damit eine ganze Serie machen. Lass uns mal in Ruhe dazu sprechen!

    Damit habe ich schon angefangen. Ich nutze den Autorennbahnplaner. Was nimmst Du?

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  • Ich freue mich gerade. Habe meine Email gerade abgerufen und ein erster Gastautor hat sich gefunden. DANKE Ecki!


    Wer noch Interesse und Freude am Schreiben hat, hier die Infos:
    https://www.slotblog.de/wer-schreibt-hier/gastautoren/

  • Super Idee!
    Gruß
    Ingo :cowboy:

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