Da es für das Carrera D132/124 System keine Alternativen zum Originalregler gibt und das Thema immer
wieder mal aufkommt, hatte ich mich vor einiger Zeit dranbegeben auch selbst einen Regler zu bauen.
Diesen 2.Versuch möchte ich nun hier Vorstellen.
Es gibt einen guten Umbau von Slotbär auf seiner Seite (Parma Regler an der D132/D124).
Ja, ok. und eine Alternative gibt es, den SCP1 von Slotit. Jedoch finde ich diesen
einfach zu Teuer und wegen der nötigen externen Versorgungsspannung ungeeignet.
Nach der Vorlage von Slotbär hatte ich mich dann auch an meinen ersten eigenen Umbau gewagt.
Die Basis bestand bei mir aus einem alten Ninco Pistolenregler und einem defekten Carrera-Drücker als
Teilespender.
Nach dem der Umbau erfolgreich war und sich bewährt hatte, sollte dann doch ein etwas "griffigeres"
Modell folgen.
Jedoch einen weiteren Regler nach diesem Prinzip zu bauen, wollte ich wegen des doch recht teuren und
eigendlich auch schlecht zu bekommenden Potentiometer nicht. Das günstigste passende 10kOhm linear
Potentiometer welches ich gefunden hatte lag bei knapp 4€ pro Stück(hinzu noch Versand+Mindestbestellwert).
Also wollte ich mir irgendetwas anderes Einfallen lassen.
Daher beschäftigte ich mich ein wenig mit dem D132-System an sich.
Auch hier habe ich auf die geballten Informationen von Slotbärs Seite zurückgegriffen. (Hier mal ein
herzlichen Dank für die Informationen die Slotbär dort zur Verfügung stellt)
Auch hier sollte man mal reinschauen, auch wenn man nicht alles zu Verstehen braucht.
Der Carrera-Drücker selbst ist im Grunde nichts anderes als ein simpler Widerstandsregler plus
Weichentaster. Also ein 10kOhm Potentiometer une noch ein 10kOhm Festwiderstand.
Der Unterschied liegt eigendlich nur darin das der Abgriff des Poteniometer nicht mit einer Seite des
Potentiometer verbunden ist, sondern als eigener Anschluß zur BlackBox geführt wird.
In der BlackBox wird aus dem analogem Wert des Regler ein digitaler Wert erzeugt,
welcher dann zum Decoder gesendet wird. Der Fahrzeugdecoder gibt dieses Signal dann wieder als eine
Geschwindigkeitsstufe an den Motor aus.
Das CarreraSystem kennt 16 Schalt-/Geschwindigkeitsstufen (0=Stop bis 15=Vollgas).
So kam mir die Idee das Poti durch eine Widerstandsreihe zu ersetzen, so wie sie z.B. bei
Transistorreglern in der analogen Welt Verwendung finden.
Die BlackBox bestimmt aus dem zur Verfügung stehenden Widerstandsbereich (10kOhm)
die Schaltstufen (0-15). Demnach muss der Widerstandswert des Potentiometer in entsprechende Bereiche
aufgeteilt sein.
Schaubendreher und Multimeter raus, C-Regler zerlegt und nochmal einer genaueren Betrachtung
unterzogen. Ein Oszilloskop hätte mir mit Sicherheit einiges erleichtert, aber so etwas steht mir
nicht zur Verfügung. Das Poti selbst hat wie bereits Erwähnt 10kOhm. Beim Betätigen fällt aber auf,
das nicht der ganze Weg des Potentiometer genutzt wird.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch alles am original Carreraregler gemessen, was sich aber als nicht
Optimal herausstellte. So fehlte mir immer eine Fahrstufe (Es ist die erste wie sich Später herausstellte).
Auf der "Empfangsseite" lag ein 26732 Decoder an dem ein original Carreramotor frei und ohne Last lief.
Also hatte ich 15 Abgriffspunkte herausmessen können.
Folgende Werte (in Ohm) habe ich in dieser Version verwendet:
00: 976 Ohm
01: 392
02: 392
03: 374
04: 392
05: 392
06: 374
07: 392
08: 392
09: 374
10: 392
11: 392
12: 374
13: 392
rest 4300
Die Widerstände sind von Reichelt: Metallschicht, 1%.
Nachdem der elektrische Teil gelöst war, ging es an den mechanischen Teil. Als Basis zum Umbau fiel
meine Wahl auf den MRRC Regler. Der ganze Aufbau des Regler befindet sich auf einer Platine, welche
man ohne Probleme für die eigenen Zwecke selbst Nachbauen und so modifizieren kann.
Ich fing damit an die Wegstrecke des Schleifkontakt auszumessen und machte mir Gedanken wie ich den
Abgriff umsetzen sollte. Ich entschied mich dazu 2x1mm Messing-Vierkant-Profile (von Conrad)zu verwenden
und diese auf eine Platine zu löten. Dazu verwendete ich eine Streifen-Lochraster-Platine auf der die
MessingStücke aufgelötet wurden. Das Problem dabei war allerdings das die Wegstrecke des Abgriff nicht
ganz ausreichete. Als Lösung bohrte ich in den Abzug ein neues Loch um knapp 3mm nach außen Versetzt vom
Drehpunkt um durch den größeren Abstand die Wegstrecke zu erhöhen. Das alte Loch wurdeaus Stabilitätsgründen
mit 2K-Kleber vergossen. Dieser erste Versuch sah so schon recht vielversprechend aus. Aber so ganz zufrieden
war ich nicht damit.
Also wurde ein neuer Versuch gestartet.
Dieser bestand aus einer einseitig beschichteten Platine in der ich die Teilung so gut wie es ging
selbst Freihand fräste. Als Abstandshalter steckte ich zwischen die Messingblöcke beim verlöten Rasierklingen.
Das brachte mir durch den verringerten Zwischenraum nun die Möglichkeit die Schaltstufen auf gleicher Länge
unterbringen zu können und den Stop und Vollgasbereich zu vergrößern. Ober- und Unterhalb der Messinblöcke
kommen noch die Löcher für die Widerstände rein, durch welche diese dann verlötet sind.
Bei beiden Versionen wurde der Zwischenraum mit 2K-Kleber verfüllt und anschließend das ganze Plan
geschliffen. Das die Fläche eben ist und die Abstände nicht zu groß sein dürfen ist nicht Unwichtig.
Beim Wechsel der Stufen darf es später zu keiner Unterbrechung kommen.
Der Grund recht einfach: Wenn der Abgriff den Kontakt verliert wird das von der BB/CU sofort als
Stop gewertet und das Fahrzeug geht dementsprechend (wenn auch nur ganz ganz kurz) voll auf die einbestellte
Bremse.
Damit wäre die Geschwindigkeitsregelung eigendlich Fertig. Fehlt nur der 10kOhm Festwiderstand der
(im Original) in Reihe nach dem Poti geschaltet ist. Da ich die Grundplatte des Reglers eh Ausgetauscht
habe, wanderte er auf diese. Die Grundplatte besteht ebenfalls aus einer einseitig beschichteten Platine,
von der die Maße und Bohrungen einfach vom Original abgenommen wurden.
Nach dem Bohren der Platine hab ich mir die Leiterbahnen aufgezeichnent und dann wieder Freihand mit dem Fräser
nachgezogen. Für die Weichentaste wurde noch die Aussparung im Gehäuse und an der Platine gemacht.
Was man als Weichentaster nutzt bleibt jedem selbst überlassen.
Die Schaltstufen wurden mit 2mm Schrauben auf der Grundplatte befestigt und auf Abstand gebracht.
Die Einzelteile des MRRC-Regler brauchen nur wieder an originale Position auf neuen Grundplatte geschraubt werden.
Anschlußkabel (Telefon-Flachkabel 4-adrig) und der Stecker in die Blackbox sind von KAB24.de
(Westernstecker Modularstecker RJ12 6P6C DEC, Artikel-Nr.: 31003)
Beim Selbstbau von spätestens 3-4 Verlängerungen ist man bereits günstiger (inkl. Crimpzange) als wenn man diverse
angebotene Verlängerungen kauft (Die Originalkabel von Carrera finde ich eh zu kurz).
Man kann auch Spiralkabel verwenden (Telefonhörerspiralkabel) wenn man mag.
Auf den Bildern sind noch 2 weitere Taster zu sehen, diese sind mit der Starttaste der BlackBox
verbunden und dienen so als Chaostaster. Zwei aus dem Grund, da ich mich nicht für eine Position
entscheiden konnte und an der unteren Position auch Chaostaster in die original Carrera-Regler
eingebaut wurden. Dazu benütigt man allerdings dann eine 6adrige Zuleitung. Aber das nur so am Rande.
Der Regler bezeichne ich noch als Prototyp
Warum?
Da ich mit der fehlenden Reglerstufe nicht zufrieden bin und mich noch einige optische Kleinigkeiten stören,
Werde ich mich irgendwann nochmal dranbegeben.
So habe ich mittlerweile einen Testregler mit Spindelpotentiometer gebaut und alles noch mal neu gemessen, um auch
alle Schaltstufen auf den Regler zu bekommen.
Auch suche ich noch nach einer Möglichkeit die Abgriffsplatine ätzen und die Kontaktflächen hartbeschichten,-vergolden
zu lassen, was sich allerdings als Einzelstück preislich nicht lohnt.