Fuhrpark xXx... Viper und neues (!) Diorama

Liebe Mitglieder und Freunde des freeslotter Forums.
In Kürze wird das Forum auf einen neuen Eigentümer übergehen.
Nach über 20 Jahren werde ich mich vollständig aus dem Slotracing und damit auch Internet zurückziehen.
Leicht war es nicht jemanden zu finden der das Forum in gleicher Art und Weise fortführen will.
Der neue Eigentümer wird sich nach dem Übergang bei euch vorstellen und seine zukünftige Strategie mitteilen.
Ich danke euch für eure langjährige Treue die zum Erfolg der Seite beigetragen hat und hoffe ihr werdet auch weiterhin mit viel Enthusiasmus die Seite mit euren Diskussionen am Leben erhalten.
Gruß
Michael
  • Moin


    Auch auf die Gefahr hin, etwas nicht gesehen/gelesen zu haben:


    Gibt es das Optiktuning aka Getriebeattrappe von slottolution kommerziel?


    Dank und Gruss


    Michel


    P.S. Jetzt habe ich es gefunden! Ich apologiere!

    Richtig Lesen! Im richtigen Buch!

  • Mahlzeit!


    Da ich in den letzten Jahren immer mal wieder auf den hier vorgestellten und die hier etwas näher beschriebene Technik meines Nippondenso-Toyota angesprochen wurde, schreibe ich eben mal ein paar Zeilen dazu.


    Der Japan-Renner entstand Ende der 90er Jahre aus einem Hasegawa-Kit, welcher seinerzeit ziemlich rar gewesen sein muß. An TakaQ- und Minolta-Versionen bin ich wesentlich einfacher gekommen, die fanden sich in Ladengeschäften. An den ND kam ich über eine Suchanzeige in der Modell-Fahrzeug... und zufälligerweise kam er dann von Michael Wagner vom Slotcar-Heaven in Wuppertal. Heutzutage ist das dank Internet alles viel einfacher... :thumbup:


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    Den vorher gebauten Gruppe C-Toyotas hatte ich bereits Fahrwerke mit ein ein paar Gimmicks wie gelenkten Vorderrädern oder Allradantrieb verpaßt. Beim rotweißen mit der #38 sollte das dann noch ein bißchen spezieller werden. Aber eigentlich war auch das nur ein Versuch, was sich aus 1mm Alublech und ein paar Schrauben, Muttern und Hülsen sowie mit einer billigen Baumarkt-Tischbohrmaschine, Puk-Säge, Schraubstock, Biegehilfen, Stahllineal, Winkel, Reißnadel, Cuttermesser, diversen HSS-Bohrern und Lackspray anfertigen läßt. Performance war unwichtig, zudem war/ist er eh nicht für den Renneinsatz gedacht.


    Die Grundplatte ist wie auch sämtliche Aufhängungsteile etc. aus dem besagten 1mm Alublech gefertigt. Vorne ist der Halter für die Vorderradaufhängung abgekantet, hinten jener für den Motor und die Hinterradaufhängung. Die Karohalterung erfolgt dann einfach über zwei Stehbolzen, welche an zwei an der Karo verklebten Winkeln montiert sind. Von unten werden dann zwei M2-Muttern verschraubt, was natürlich eine etwas höhere Bodenfreiheit bedingt.


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    Die Vorderradaufhängung erfolgt über kurze Dreiecksquerlenker, welche über Zugfedern den Bodenkontakt der Räder gewährleisten. An den Querlenkern sind die gabelförmigen Halter der Radträger montiert, welche über an den Leitkiel gekoppelten Spurstangen gelenkt werden. Konstruktionsbedingt lenken die Räder nicht im gleichen Winkel ein wie der Leitkiel, der Ackermann-Effekt (kurveninneres Rad lenkt stärker ein als das äußere) ist allerdings trotzdem gegeben. Das Foto täuscht da ein wenig bedingt durch die Perspektive. Die Räder sind jene aus dem Bausatz, denen eine Hülse mit 2mm Innendurchmesser als Lager verklebt wurde. Befestigt werden sie über eine Zentralmutter auf dem Stehbolzen am Radträger. Da sich der Drehpunkt der Achsschenkel innerhalb der Felge befindet, ist der Lenkradius korrekter im Gegensatz zu vielen RTR-Slotcars, welche im Laufe der Jahrzehnte so erschienen (zuletzt der March-F2 von TTS).

    Im vorderen Bereich wird die Konstruktion über den Leitkielhalter zusammengehalten. Die Schleifer sind übrigens Big Mamas von Parma... :whistling:


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    Der Motor ist als Inliner ausgeführt, die Übersetzung müßte m.E.n. 10/32 sein. Auch hier ist die Aufhängung wieder über doppelte Querlenker ausgeführt. Die Federung erfolgt über Druckfedern, welche an einer Brücke befestigt sind. Da mir seinerzeit keine passenden Kardangelenke bekannt waren, ist die Hinterachse natürlich einteilig und der Federung daher Grenzen gesetzt. Aber sie funktioniert wie gedacht. Den Heckabschluß bildet ein angedeuteter Diffusor samt Halter für den Heckflügel.

    Auch hier kommen die kompletten Bausatzräder zum Einsatz, in welche passende Alufelgen samt O-Ring aus dem Sanitärbereich gepresst wurden. Der Rundlauf vorn wie hinten ist so lala, für die Heimbahn aber okay. :) Mittlerweile sind die Räder komplett ausgehärtet. Vor ein paar Jahren hatte ich den Toyota mal zum SLP-Cup-Lauf im Blue In/Siglingen dabei und testweise mal ProComp-Räder aufgezogen. Lief gar nicht mal so übel, war nur etwas lauter...


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    Zum Body gibt es nicht viel zu erzählen, ist halt ein Hasegawa, welcher flott zu bauen geht. Die Passgenauigkeit war sehr gut. Das Inlet... naja, ist aus Pappe samt mit Filzstift angemalten Details und aufgeklebtem Fahrerkopf. Mir waren zwar die Lexaninlets natürlich geläufig, aber da ich meine Gruppe C-Serie in den frühen Neunzigern so begonnen habe, blieb ich auch diesmal bei der Pappe. ^^


    Sodele, das soll es mal gewesen sein...


    Gruß,


    Frank

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    Analoges Slotracing ist auch deswegen so geil, weil es so herrlich unkompliziert ist. :thumbup:

  • Ja Frank was soll man da noch sagen , diese Technische brilliant’s und Umsetzung ist schon genial !!

    Vor allem das Handwerkliche alles ohne 3d Druck

    Da bin ich ja schon am überlegen ob ich nicht alles in die Tonne schmeißen soll was ich so herumstehen hab ;)


    Lg

    Edgar

  • Guude,


    auch meinereiner möchte die Lobhudelei weiterführen.


    meinen Respekt, ich finde das Fahrwerk saugeil!

    Werde ich mir merken für mein zweites MB 100 Fahrwerk

  • Dankeschön, Jungs. :love:

    Und da war der Kerle noch ein Holzwurm

    War mir schon damals des Irrtums meiner Berufswahl bewusst. :D

    Da bin ich ja schon am überlegen ob ich nicht alles in die Tonne schmeißen soll was ich so herumstehen hab ;)

    Quatsch! Du bist doch einer derjenigen, bei dem ich mir was abschauen kann! :)

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    Analoges Slotracing ist auch deswegen so geil, weil es so herrlich unkompliziert ist. :thumbup:

  • Einfach nur geil,

    dat alles zu biegen, schneiden, umsetzten ....

    ich bin baff.

    Frank echt tolles Auto.

    Eine frage aber noch ,

    wie gut fährt der Wagen hat sich der riesen aufwand gelohnt.

    Gruß Torsten

  • Danke Torsten.


    Als die Reifen noch weich waren, fuhr er sich damit auf der seinerzeit ab und an aufgebauten Teppichrutscher-Carrera ganz manierlich. Kein Bestzeitenjäger, aber das war auch nicht der Plan.

    Und wie oben schon erwähnt, hatte ich ihn vor Jahren einmal mit ProComp auf die Holzbahn gesetzt. Damit fuhr er überraschend gut. Kein kippen, wie man anhand des doch eher ungünstigen Schwerpunkt vermuten sollte.

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    Analoges Slotracing ist auch deswegen so geil, weil es so herrlich unkompliziert ist. :thumbup:

  • Sitze gerade mit offenem Mund vor dem PC :w00t:


    Feinste Fahrwerkskunst in 1:24! Ganz besonders in Verbindung mit dem Leitkiel und der Anforderung, alles unter eine Gruppe C Karo zu bringen, ist das wirklich ganz großes Kino :thumbup: Sehr sehr beeindruckend, astrein umgesetzt.

    3D Druck in allen Ehren, aber da fehlt mir einfach der handwerkliche Part.


    Danke für den Ausdruck "Ackermann-Effekt" (Spurdifferenzwinkel). Ich glaub den hab ich seit meiner Lehrzeit nicht mehr gehört :thumbup:

  • Wenn das so weiter geht, schlepp ich den Hobel mit in den Betrieb. Vielleicht erspare ich mir dadurch zumindest den theoretischen Teil meiner demnächst anstehenden Abschlussprüfungen. :D


    Den Begriff "Ackermann-Lenkung" hatte ich bereits zu DDR-Zeiten in Verbindung mit den Prefo-Slotcars gelernt. Und vor einiger Zeit dank Philipp N mal wieder aufgefrischt. ;)
    Klick!

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    Analoges Slotracing ist auch deswegen so geil, weil es so herrlich unkompliziert ist. :thumbup:

  • Stell den Prüfern den Toyota auf den Tisch und lass dir dein Einser-Zeugnis geben :D:thumbup:

  • Diese Details und das saubere Arbeiten faszinieren mich. Mir fehlen die Fertigkeiten, aber auch die Ideen sowas irgendwann mal umzusetzen. Aber nichtsdestotrotz kann man aus diesen Erläuterungen und Bebilderungen jedesmal etwas mitnehmen. Vielen Dank dafür Frank!


    Gruss

    Andre

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