[TUTORIAL] - Bahnplanung - Stand 01/2019

  • Da sich bei der Planung der eigenen Strecke gerade bei Neulingen und Wiedereinsteigern immer wieder Schwierigkeiten schon beim Beginn der Planung auftun, habe ich mich entschlossen ein Tutorial zur Bahnplanung zu erstellen.


    Alles was ich Euch hier vermitteln mag, basiert auf meine eigenen Erfahrungswerte und wurde in den letzten Jahren immer wieder durch Inhalte von anderen Slottern ergänzt und bereichert. Bei dem Tutorial halte ich mich beim Schienenmaterial ausschließlich an den Martkführer Carrera. Grundsätzlich ist der Punkt dynamisch - natürlich können alle wissenswerte Dinge auch auf andere Hersteller übertragen werden.


    Es geht hier rein um die Planung der Strecke. Dabei steht im Hintergrund ob es Digital, Analog oder Dual wird, ob mit 132er oder 124er gefahren wird, denn die Zutaten einer guten Flüssigen Strecke sind eigentlich immer die gleichen.


    Themenübersicht:
    01: - Räumliche Möglichkeiten
    02: - Grundlagen Kurvenradien
    03: - Der richtige Fluss..
    04: - Randstreifen
    05: - Steilkurven, Loopings, Überfahrten, Spurwechsel, Engstellen
    06: - Häufige Fehler
    07: - Planungssoftware
    08: - Verkabelung & Versorgung
    09: - Digital Technik
    10: - Zeitmessungssysteme


    1: Räumliche Möglichkeiten
    Wir kennen das doch alle… entweder ist man Neuinfiziert, oder im Zuge der Erinnerungen an die eigene Kindheit lässt man das Hobby wieder aufleben – auf einmal heisst es – eine Bahn muss her. In den seltesten Fällen fängt man bei Null an. „Irgendwo war doch da noch eine Grundpackung im Keller oder vertue ich mich da?“ Gesucht und gefunden… und was stellen wir fest… Autos, und Regler vorhanden, und natürlich auch schon eine Reihe von Schienen. Also – ausgepackt und aufgebaut… und nach wenigen Runden merken wir… mehr mehr mehr! ïŠ na? Wieder erkannt?


    Der erste Gedanke der uns durch den Kopf schiesst… ich brauche unbedingt viel, viel, viel Strecke. Ich möchte so viel verbauen wir mir möglich ist… ABER… wieviel Platz habe ich eigentlich? Hier kommen wir zum ersten Punkt. Eine lange Strecke mag auf den ersten Blick imposant wirken und beeindruckend aussehen, kann aber auch dazu führen das kein richtiger Rennbetrieb aufkommt. Generell heisst es bei der Planung einer Bahn - Weniger ist Mehr!


    Nicht jeder hat die Möglichkeit seine Bahn direkt fest auf einer Platte in einer angenehmen höhe zu verbauen .Was tun? Bau ich auf dem Boden auf und habe dann ein paar Tage freude dran, ehe die Strecke im Alltag im Weg steht (und so 124er Schienen können echt gross sein) oder habe ich doch irgendwo in meinem Kellerräumchen oder auf dem Dachboden nicht doch eine Fläche um ein paar Schienen längerfristig zu „pflaster“?


    Wie auch immer die Gegebenheit aussehen mag, um eins kommt man nicht rum – Maßband und/oder Zollstock! Es macht auf jeden Fall Sinn unbedingt eine kleine Reihenfolge einzuhalten:


    1 – Messen
    2 – Planen
    3 – Kaufen


    Klar – ist man sehr schnell enthusiastisch und hat schnell mal ein paar Schienen gekauft… doch gerade hier passiert der schnelle erste Fehlgriff… „Hey guck mal… ganz viele Kurven für gerade mal 10 Euro. Komm, die kauf ich“ Und mit diesem Step hat man schnell mehr Kurven des unliebsamen Radius Kurve 1, als man für ein Leben braucht.


    Deshalb … so schwer es fällt … erst Planen dann kaufen.


    Vorher kommen wir aber um das Ausmessen nicht herum – hier ist es egal ob es ein Festaufbau oder ein Provisorium auf dem Boden wird – die erste Frage die sich bei der Planung stellt: WO werden die Fahrer stehen? Nichts ist später schlimmer als wenn man sich gegenseitig die Sicht versperrt oder Bereiche der Strecke nicht einsehen kann. Dies ist als erster Schritt bei der Planung UMBEDINGT zu beachten – hier ist darauf zu achten das die Strecke von allen gleich gut eingesehen werden kann, und das es keine toten Winkel gibt durch Hindernisse wie Möbel, Pfeilfer, Wände. Deswegen sind von „L“ oder „U“ förmigen Aufbauten bei denen man im Schenkel steht abzuraten. Die beste Einsicht bietet immer noch ein Aufbau in rechteeckiger Form den man jederzeit gut überblicken kann. Um mit den 124er Schienen eine einigermaßen abwechslungsreiche, gut einsehbare und fahrbare Strecke aufzubauen, sollte man bei den Platzverhältnissen schon mit einer Fläche von 350cm x 180cm kalkulieren. Hier in der Gallerie, als auch in den sozialen Medien sind eine vielzahl von guter Layouts publiziert, welche auf diese Maße passen und auf Anhieb viel Fahrspass garantieren. Wenn es die Platzverhältnisse absolut nicht hergeben, sollte auch die Entscheidung zu einem anderen Schienenmaterial im Raum stehen. Ninco und Scalextric benötigen hier weniger Platz beim Aufbau.


    Zurück ins Wohnzimmer oder den Hobbyraum: Zollstock raus und ab die Post, die Maße unbedingt festhalten und auch alle räumlichen Hindernisse unbedingt so genau es geht vermessen und einzeichnen. Sind alle Maße schriftlich festgehalten kann es an den PC und damit an die Planung gehen.


    In der Grafik sieht man die verschiedenen Formen die sich einem für einen Aufbau erschliessen. Gerade bei Version 2 dem "L" wird man immer das Problem haben nach Links und Rechts schauen zu müssen, und wenn dort jemand steht, nimmt der jenige die Sicht. Bei Version 3 dem "U" verdoppelt sich dieser Effekt sogar noch einmal. In beiden Fällen macht es nur Sinn wenn man VOR der Platte und nicht im Schenkel steht. Beide Versionen bieten sich nur an, wenn man genug Raum "nach hinten raus" hat um weit genug von der Bahn entfernt zu stehen um dadruch wieder die gleichmäßige Einsicht zu haben.


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    Die Grafik hier verdeutlich das nochmal. Die Sichtbereiche der Fahrer sind hier jeweil Rot und BLau Markiert und wir man sehen kann, steht man sich beim "Umblick" immer im Sichtfeld.


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    Als letzes haben wir hier noch die Bahn "über Eck" ein "Zwitter" aus "L" und Rechteck. Genau hier kommen beide Vorteile zusammen - Man hat mehr Platz für die Strecke, aber gleichzeitig steht man sich nicht Blickfeld, weil jeder wieder VOR der Platte steht. Wer also mit eine "L" planen muss, sollte auf jeden Fall auf diese Methode setzen.


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    In Kurzform:


    - Raum ausmessen
    - Für ein Bahnsystem entscheiden
    - Grundrisse mit L- oder U-Form vermeiden (wenn Fahrer „innerhalb“ stehen)
    - Platz für Fahrer einplanen
    - Erreichbarkeit zum Fahrzeug bergen beachten
    - Bahn planen
    - Schienen kaufen


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    2: Grundlagen Kurvenradien:


    So, wir haben unseren Schmierzettel mit den Maßangaben vor uns liegen, eine entsprechende Planungssoftware ist installiert und Einsatzbereit. (Mehr dazu im Punkt 7 – Planungssoftware) Und jetzt? Zunächst sollte man sich erstmal einen Überblick über das Schienenmaterial machen das Carrera zum verkauf anbietet. Neben Geraden in mehreren Voll- und Teilgrößen gibt es mehrere Sonderteile wie Überfahrten, Steilkurven, Engstellen, Spitzkehre, Spurwechsel usw. (Mehr dazu im Punkt 5 ) und natürlich Kurven in 4 verschiedenen Radien.


    Wir bezeichnen diese Kurven wie folgt:


    K1/60 = Kurve 1 - 3 x Kurve 1/60 ergibt 180 Grad


    K1/30 = Kurve 1 - 6 x Kurve 1/30 ergibt 180 Grad


    K2/30 = Kurve 2 – 6 x Kurve 2/30 ergibt 180 Grad


    K3/30 = Kurve 3 – 6 x Kurve 3/30 ergibt 180 Grad


    K4/15 = Kurve 4 - 12 x Kurve 4/15 ergibt 180 Grad


    Und so schaut das ganze dann aus:


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    Was hat Carrera sich dabei gedacht? Eigentlich dienen diese zusätzlichen Radien dem mehrspurigen Ausbau der Bahn – also um auch mit 4, 6 oder 8 Leuten Parallel zu fahren. Die Radien schliessen dabei nahtlos zueinander an wenn man diese direkt aneinander legt.


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    Wer hat aber daheim schon die räumlichen Verhältnisse um eine mehrspurige Bahn zu bauen – die wenigsten… und deshalb macht man sich diese Fülle an Radien zu Nutzen um mit ihnen interessante Kurvenpassagen zu Formen. Wer ein wenig Motorsport im TV verfolgt wird gemerkt haben das Rennstrecken sowohl schnelle als auch langsame Passagen haben, aber jede Kurve hat einen eigenen Rythmus (<- kommen wir später zu in Thema „Fluss). Den Planer geöffnet, die Skizze vor sich liegend, und nun solls losgehen - der erste Gedanke "ich möchte ne lange lange Gerade um mal richtig Gas zu geben und möglichst viel Strecke. Zugegebener Maßen - diesen Gedanken hatten wir doch alle mal oder? Und ab hier beginnt in den meisten Fällen eine Spirale die dazu führt das die Bahn entweder später schnell langweilig wird und im Karton verschwindet, oder im Falle eines Festaufbaus der erste Abriss droht. In 95 Prozent aller Grundpackungen findet man den oben aufgelisteten Radius Kurve 1, dazu vielleicht noch einige wenige Geraden und in manchen Fällen noch das ein oder andere Sonderteil wie eine Steilkurve oder Überfahrt. Von nichts der gleichen sollte man sich direkt trennen, aber im ersten Step bei seiner Planung auf jeden Fall beginnen, die größeren Kurvenradien die das System ergänzen in Betracht zu ziehen.


    Die meisten Planer bieten einem die Möglichkeit sein Schieneninventar zu katalogisieren und mit diesen vorhandenen Teilen eine Strecke zu bauen. Dies ist der erste Step den man machen sollte beim beginn der Planung in der Software. Hat man seine Schienen inventarisiert, die Abmessungen aufgenommen kann es losgehen.


    Die erste Möglichkeit die sich ergibt - wenn ich viele Schienenteile bereits besitze, am besten noch die größeren Kurvenradien, ist das natürlich die Möglichkeit um diese gezielt zu verplanen und den Rest später vielleicht zu verkaufen und gegen Fehlteile zu wechseln.


    Die zweite Möglichkeit die sich bietet - ich habe nur die Schienen einer Grundpackung (oder vielleicht auch noch gar keine Schienenteile) und beginne meine Strecke zu planen und dann gezielt nur diese Teile zu kaufen, so hab ich zwar nicht mehr die flexibilität spontan was anzupassen, sollte nach den ersten Testfahrten eine Passage nicht gefallen, aber ich habe Kosten gespaart.


    Die dritte Möglichkeit - und eigentlich die schlechteste - ich habe erstmal spontan Schienen so günstig es geht gekauft, weil ich eine lange Strecke haben möchte. Natürlich sind Kurve 1 und Geraden Haufenweise in Foren, sozialen Medien und Shops günstig gebraucht zu bekommen, allerdings nicht ohne Grund - denn eine Hand voll (eine Hand = 5 Finger = 5 Stücke) Kurve 1 reicht auf einer ausgeglichen Strecke aus.


    Die meisten Planer bieten mir auf bequeme Art und Weise die Möglichkeit meine Aufbaumaße komfortabel einzugeben und daraus die entsprächene Aufbaufläche zu generieren. Das ist von Planer zu Planer anders, hier ist es hilfreich wenn man sich ein wenig mit der Software beschäftigt und vergleicht mit was man am besten zurecht kommt. Hier bevorzugt jeder was anderes. Ein wenig Spielerei und Testen hat hier noch keinem geschadet, und wenn man sich ein wenig vertraut mit dem Programm fühlt geht das Planen viel leichter von der Hand.


    Die erste Sache die man sich vor Augen halten muss - so doof es sein muss immer wieder dran erinnert zu werden - nur Kurve 1 macht keinen Spass. Im Umkehrschluss darf (und muss) erwähnt werden das es komplett ohne Kurve 1 auch nicht geht - ein gesundes Maß ist hier entscheidend. Die geschickte Platzierung ist das A und O und sorgen auf einer Bahn für die gewisse "Abwechslung.


    Schauen wir uns das Beispiel anhand einer Kehre an. Der erste gezeigte Fall ist ein gutes Beispiel für einen unerfahrenen Streckenbauer -
    "Gerad aus... ok da muss ich wieder in die andere Richtung, also 180 Grad und dann wieder "gib ihm"... Ich nenne das gerne die Computermethode ... 101010001011010 --- in der Informatik gibt es auch nur Einsen und Nullen. Eins wäre in dem Vollgas, Null wäre keinerlei Gas - also Vollbremsung. (Stop & Go)


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    Diese Kurve ist zwar die effektivste Art viel Strecke auf kleinem Platz zu bekommen, aber nimmt diese Art der Bauweise einen unheimlichen Schwung aus dem Wagen raus. Vor dieser Art von Kurve muss viel mehr "gebremst" und wieder rausbeschleunigt werden, als bei einer der folgenden Versionen. Kombinationen mehrer solcher Kurvenfolgen die nur aus Kurve 1 bestehen, führen dazu das man einen STOP & GO Effekt produziert. Dieses Verhalten wird schnell langweilig und ist auf kurz oder lang Anspruchslos -> es leidet die langzeit Motivation weil der Spass verloren geht. Bahnplanungen die ausschließlich auf dem Kurvenradius 1 beruhen enden zuweilen (aus Erfahrung) häufig im "Schienengulasch".


    Blicken wir nun auf die nächste Version bei der der Kurven ein und Ausgang durch jeweils eine Kurve mit dem Raidus 2 ersetzt wurde. Der Bremsweg wird hier viel kürzer weil ich natürlich durch den weniger engen Radius mit mehr Schwung in die Kurve ein und auch ausfahren kann. Diese version stellt die ideale Planung da wenn man eine schlicht enge Kehre auf wenig Platz haben möchte. Was natürlich auffällt - die Geraden stücke würden auf dem gleichen Platz kürzer. Hier wird das oben beschriebene Beispiel mit dem 1010100101010 abgerundet. Um die Passage mit Schwung zu durchfahren gibt es viele kleine Zwischenstellungen im Regler die mein Finger erfüllen muss um flüssig durchzukommen. Einfach nur Vollgas, und Vollbremsen ist nicht.


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    Bei den nun folgenden beiden Beispielen wurde die Kurve jeweil nochmal runder gestaltet in dem die Radien 3 und 4 zusätzlich verbaut wurden. Die Geradenstücke davor wurde dafür natürlich Kürzer.


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    Und genau hier liegt bei den meisten Planungen der Denkfehler. Auf dem digitalen Papier scheint die Kombination aus mehreren Geraden und einer Kehre aus Kurve 1 eine sehr schnelle Passage zu sein - in der Realität - also im Daumen oder Zeigefinger fühlt sich so ein Passage jedoch deutlich schlimmer an, als sie in der Planung wirkt, und durch das "Unrunde" durchfahren das so eine Kurve erfordert, geht so viel Schwung verloren der beim beschleunigen auf die Geraden heraus fehlt. Fazit -> Die effektive Geschwindigkeit sinkt.


    Um das selbe nochmal an einer anderen Kurvenpassage zu verdeutlichen nehmen wir eine "eingerückte Kehre" - Beispiel eins zeigt wieder den Bau dieser Kurvenkombination ausschliesslich mit verbauter Kurve 1. Effektiv sind die Geraden Stücke länger, der Fluss aber nimmt ab und die Geschwindigkeit sinkt.


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    In den darauf folgenden Beispielen 2,3 und 4 sehen wir wie durch das Kombinieren mit den Radien 2, 3 und 4 nach und nach eine abgerundete Passage entsteht die zwar keine Gerade darstellt, aber durch ihre rundere flüssigere Form das Durchfahren mit wesentlich mehr Schwung ermöglicht und so den Fluss beibehält.


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    Und natürlich kann man dieses Beispiel auch weiterführen bei dem Bau einer Schikane - die erste Version hat wieder typische Stop & Go Charakteristik:


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    Und wenn wir nun beginnen diese Kurvenfolge langsam aufzulockern, erhöht sich der Fluss und damit auch die Geschwindigkeit.


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    Doch was ist eigentlich mit Fluss gemeint? Das Dingen wo das Wasser bergab ins Meer fliesst? Nicht ganz... aber fast...




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    3: Der richtige Fluss...


    In den vorrangegangen beiden Themen habe ich es bereits schonmal angesprochen... dieses System was ich einfach mal Computersystem nenne - in der Informatik besteht alles aus NULLEN und EINSEN. Das ist wie beim Lichtschalter - entweder ist das Licht an oder es ist aus. Verbaue ich aber einen Dimmer.. was passiert... ich bekomme den Spielraum zwischen Licht an und Licht aus in Form einer sanften Kurve. Im Grunde Könnte man sagen zwischen 0 und 1 gibt es aufeinmal millionen kleiner Zwischenschritte. Der eine oder andere mag nun weder Informatiker noch Elektriker sein.. "wat will der hier von mir.. ich will Carrerabahn fahren" ;)... aber ich denke Autofahren können die meisten von Euch.. und daher greif ich dieses Beispiel auf.


    Gehe in Dich... tiefe Konzentration... was machst Du wenn Du im Auto eingestiegen bist... Nein wir reden nicht von Sitzheizung anmachen oder Radio einschalten... - Zündschlüssel rein, umdrehen und "anfahren". Gehen wir mal vom Normalverbraucher aus der in seinem Auto keine Rennsportkupplung verbaut hat, die erst bei 3,500 Umdrehungen greift - wir treten Kupplung (sofern nicht Automatik) legen den Gang ein und lassen die Kupllung kommen während wir langsam Gas geben. Wie passiert das? Wenn wir uns das mal Bildlich in einem Diagram vorstellen, so haben wir zwei Kurven für Kupplung und Gas. Beides passiert rund, und in harmonie -> Flüssig. Niemand wird die Kupplung voll rauskommen lassen und dabei voll aufs Gas steigen.


    Der Regler mit dem das Auto durch den Schlitz gejagt wird ist sozusagen das virtuelle Gaspedal. Und wie im Auto gibt es hier nicht nur Stehen oder Vollgas. Und gerade der Spielraum dazwischen ist das, was das fahren einer Bahn interessant macht und Abwechslung bringt. Wenn das Gefühl im Finger in einer harmonischen Kurve den Regler bedient und nicht nur AN und AUS kennt. Um das nun Bildlich darzustellen zwei Beispiele:


    Hier sehen wir eine Strecke die auf kurzen Stummelgeraden und ausschliesslich Kurve 1 Radien Basiert. Wenn wir nun diese Runde virtuell mit unserem Auto abfahren, würde sich beim "mitdokumentieren" Der Drückersteller unseres Regler folgendes Diagramm ergeben - eine Art von Telemeteriedaten (grün dargestellt):


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    Wie man sieht zwingt uns die Streckenführung zu diesem Verhalten im Drücker, die Möglichkeit diese Kurven "runder und flüssiger" Durchzufahren wird uns auf Grund des Streckenverlaufs verwehrt. Fazit ->Das Streckenlayout wird schnell langweilig weil die Eintönigkeit im Finger aufkommt.


    Nun zum nächsten Beispiel, wo die Grundform der Bahn beibehalten aber durch die Radien 2, 3, und 4 abgerundet wurde. Was fällt auf... richtig... wir haben viel weniger Gerade! Schauen wir aber hier auf die Auswertung der Stellung unseres Reglers fällt uns auf das wir auf einmal eine Kurve haben und die Zwischenräume zwischen Vollgas und Kein Gas nutzen. Dieser Streckenverlauf ermöglicht dies. Der daraus entstehende Fluss, bringt sehr viel Schwung auf die Schiene und garantiert abwechslungsreichen Langzeit spass. Denn auf einer gut durchdachten Strecke mit öffnenden und schliessenden Kurven ist jede Kurve komplett anders zu fahren.. darin liegt die Herrausforderung.


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    Hier nochmal eine Grafik die zeigt das Geraden und Kurve 1 nicht das gleiche Gefühl im Regler bringen wie auf dem gleichen Platz eine Runde Kurve. Deswegen muss bei der Planung einfach von dem "viel Gerade" denken weggegangen werden. Ich habe hier eine Skizze die das noch mal verdeutlicht.


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    Und hier sieht man wie es sich platztechnisch auswirkt.


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    Jetzt sollte klar sein warum man von "Fluss" redet. Eine gut geplante Strecke fährt sich eben harmonisch und rund, nur so kommt Fahrspass auf lange Sicht auf.




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    4: Randstreifen...


    Randstreifen, das für viele aus finanzielle Sicht leidige Thema -> Randstreifen. Wozu brauche ich Randstreifen wird gerade der Anfänger fragen, meine Autos kleben doch so auf der Bahn… warum also diese teuer verbreitern? Ob man mit dieser Hafthilfe - auch Magneten genannt - fährt oder nicht ist eine Glaubensfrage die man für sich selber entscheiden muss.


    Um aber ein wenig auszuschweifen – die Ursprünge des Slotcar-Racing (der Deutsche sagt auch gern Carrerabahn-Fahren) hatten keinerlei „Fahrhilfen“ in Form von Magneten. Fahrzeuge mittels Magneten mehr Haftung zu schenken ist ein Erfindung der frühen 80er Jahre und wurde für die nachfolgenden Fahrzeuggenerationen weiter mitgeführt. Der Gedanke der dahinter steckt, war der das besonders im Hause Carrera nach Einspaarungsmaßnahmen die Qualität der Fahrzeuge derart leiden musste das diese ohne entsprechende Hafthilfe unfahrbar geworden wären. Wer das einmal am eigenen Leib erleben möchte kann zu einem Fahrzeug aus den frühen Jahren der Reihe Carrera Profi greifen, den Magnet ausbauen und versuchen eine Runde um seine Strecke zu kommen


    Der Vorteil des Magneten liegt klar auf der Hand – die Bodenhaftung ist höher, selbst mit rechte harten Reifen (wenig Grip) oder krummen Achsen (durch Herstellungsverfahren) bekommt man eine gute Runde hin. Einsteiger haben es dadurch viel einfacher. Die Nachteile kommen dann aber genau so zum tragen, denn ein magnetisiertes Fahrzeug kostet als erstes mal Motorleistung, zum anderen gibt es beim „deslotten“ – also dem verlassen des Slots – eigentlich immer das gleiche Verhalten -> „Bumms, Abflug“ Die Haftung des Magnet lässt halt bei zu hoher Kurvengeschwindigkeit abrupt nach, so das man schon neben der Strecke ist bevor man das überhaupt realisiert hat. Die Unfallkraft ist wesentlich höher was oft auf den Schultern des Materials – also den Autos und deren Anbauteile – zu lasten geht.


    Wer also immer noch mit Magneten unterwegs ist, was natürlich gerade bei Kindern üblich ist wird wahrscheinlich erstmal keinerlei Randstreifen brauchen. Spätestens wenn aber die „Erwachsenen“ an die Strecke treten, und man selber ein anspruchsvolleres Fahrfeeling erzeugen möchte kommen die Magneten aus dem Auto raus und spätestens ab hier braucht man dann auch Randstreifen. Die Frage ob dies Abhängig vom Maßstab ist kann definitv mit NEIN beantwortet werden. Egal ob ihr Euch im Maßstab 1:32 oder 1:24 fortbewegen wollt - Randstreifen gehören an die Bahn. Einige 132er Modelle sind mittlerweile (auf Grund ihrer Vorbilder) derartig groß, das es hier ohne Randstreifen einfach nicht mehr geht.


    Natürlich wird man jetzt sagen… Wozu… ich hab doch Leitplanken an der Strecke, ich komm doch auch so um die Kurve – stimmt eigentlich – aber stellen wir uns doch mal folgendes vor:


    Wir fahren mit unserem schönen neuen Porsche 997 GT3 auf einer mehrspurigen Serpentinenstrecke Bergab. Es werden zwei Fahrspuren je Fahrtrichtung geführt. Wir befinden uns auf einem Bergabstück und vor uns ist eine Links kurve. Die Strecke ist sowohl rechts als Links mit Betonbegrenzungen abgegrenzt. Gerade mal 1 Km ist es her in dem wir uns an so einem nervigen lauten aufgemotzen rostigen Fiat Panda vorbeigearbeitet haben. Seither haben wir das Fahrzeug nur noch in unserem rechten Aussenspiegel, denn wir befinden uns natürlich auf der Linken Fahrspur wie sich das für uns gehört :). Wir näher uns also der Kurve und bremsen, während wir in unserem Spiegel sehen das der Panda nicht vom Gas zu gehen scheint. Wir sind in der Mitte der Kurve und sehen rechts neben uns den Panda funkensprühend an der Betonwand anlehnend vorbeifahren, und uns auf der Aussenbahn - die eh schon einen längeren Weg hat - überholen. Nach der Kurve ist der Panda 100 Meter vorraus. Uns hängt die Kinnlade auf dem Boden… na wie würden wir uns in dem Moment fühlen? Ich muss sagen ich wäre ziemlich angesickt


    Na? Was nehmen wir daraus mit? Leitplanken dienen in unserem Fall ohne Randstreifen zwar dem heftigeren Abflug abzufangen, sind aber sobald man sich auf der Aussenbahn befindet eine tolle Hilfe um sich anzulehnen und die äussere Spur – die ja den längeren Weg hat- schneller zu durchfahren, chancengleiche Zweikämpfe bleiben so natürlich aus. Um hier nochmal kurz abzuschweifen - genau dieses "System" war im Rennbetrieb auf Bahnen des Modelltyps Carrera "Servo" leider üblich. Der Fahrspass litt darunter erheblich. Dies war unter anderem ebenfalls ein Grund warum Anfang der 80er die Nachkäufe dieses System ausblieben und Carrera unter der Ära "Neuhierl" in Finanzielle Notlage geriet.


    Zurück zum Thema: Schnell ist der Frust da, dass man sich doch gerade an einem Gegner vorbeigekämpft hat, nun aber die nächste Kurve auf der Innenbahn vor sich hat und der Gegner spielend aussen vorbeifährt. Ergänzend muss gesagt werden das die tollen kleinen Kisten mit 4 Rädern mittlerweile so hübsch vom Hersteller aufgemacht werden, das es doch eine wahre Schandtat ist wenn diese an den Radläufen nach wenigen 100 Runden bereits keinen Lack mehr aufweisen auf Grund des dauerhaft anlehnens. Auch deshalb -> Randstreifen!


    Randstreifen ermöglichen es die Strecke in die Breite zu ziehen und damit mehr Platz zu schaffen für das Fahren ohne Magneten. Gerade Fahrzeugen im Maßstab 1:24 wird man schnell merken – stehen diese einmal Quer ist auch schnell die gesamte Breite des Randstreifens ausgenutzt. Beim betrieb dieses Maßstabs herrscht "Randstreifenpflicht" Beim 132 hat man den Vorteil das man die Randstreifen nicht so weit in die Nachfolgende Gerade mit reinziehen muss, und warscheinlich in den Radien der Kurve 1 und 2 keinerlei Innenrandstreifen braucht, sobald man aber die wesentlich größeren 124er Fahrzeuge auf der Bahn hat ist ein großzügiger Ausbau mit Randstreifen Pflicht. Carrera bietet hier für alle Schienen das passende Programm um jedes Schienenteil mit einem Randstreifen innen und aussen austatten zu können. Dabei gab es über die Jahre hinweg verschiedene Systeme in schwarz, schwarz/gelb und rot/weiss. Wie bei den Schienen ist sind auch hier alle System untereinander kompatibel und können miteinander (inkl. Verriegelung) verbaut werden.


    Das Bild zeigt die unterschiedlichen Kurvenradien und den dazu gehörigen Innen und Aussenrandstreifen


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    Für Aufbauten auf dem Boden ist dies warscheinlich die einzige Möglichkeit die Strecke sauber und stabil zu verbreitern – wer jedoch einen Festaufbau auf Platte plant und ein wenig Handwerkliches Geschick besitzt kann natürlich die Randstreifen aus 8mm MDF Schneiden und anschließend im Festaufbau fixieren. Als Material wird auch hier immer wieder gerne Sperrholz, Laminatreste oder dergleichen verwendet. Diese Methode spart natürlich Geld, ist aber eigentlich nur für den Festaufbau zu Empfehlen, denn wer hat schon die Freigabe seiner Freundin oder Ehefrau für den am Wochenende geplanten Aufbau der Bahn auf dem heimischen Parkettfussboden die selbstgebauten MDF Randstreifen mit Spaxschrauben übergangsweise zu fixieren?


    Hier gehen die Philosophien ein wenig auseinander. Beim eigenbau von Randstreifen hat man den Nachteil das man einen Materialunterschied zwischen Schienen aus Kunststoff und Randstreifen aus Holz hat, welcher sich beim Fahren durch unterschiedliche Haftungsverhältnisse sichtbar macht (kann). Zudem muss beim Bau von Randstreifen extrem sauber gearbeitet werden um "unrunde" Übergänge zwischen Schiene und Holz zu vermeiden. Bei Festaufbauen können diese Übergänge auch verspachtelt werden (Acryl, Faserspachtel, Füllspachtel), die Erfahrung hat aber gezeigt das die Materialien auf Grund ihrer Beschaffenheit durch äußere Einflüsse (Temperatur, Feuchtigkeit, Bewegung) mit der Zeit "arbeiten". Das Endergebniss sind dann in verschiedenster Form ersichtlich (Risse, bröseln usw.)


    Da ich hier oft auf meine persönliche Meinung angesprochen wurde - ich würde die Randstreifen der Herstellers kaufen. Auch dieses sind in sozialen Medien, Foren und Shops (teilweise sogar einzeln) erhältlich. Wer die Randstreifen aus 8mm MDF macht, wird bei Materialaufwand im Endeffekt ein paar Cent spaaren. Die Zeit die aber für die Materialbesorgung, Anzeichnen, Sägen, Nacharbeiten, Anstreichen dabei drauf geht, steht wenig in relation mit den Randstreifen des Herstellers. Zudem -> wer sich irgendwann gegen das Hobby entscheidet, wird die Randstreifen recht Verlustfrei wieder veräußern können. Selbstgebautes landet zuweilen auf dem Entsorgungshof. Ich habe hier beide Erfahrungen hinter mir.


    Bei der Planung der Bahn ist also von Anfang an auf Randstreifen zu setzten. Selbst wenn diese nicht direkt mitverbaut werden und erst aus Kostengründen nach und nach angeschafft werden, sie sind in der Planung von Anfang an mit einzubeziehen. Nicht selten kommt es vor das man erst später merkt das die gebaute Strecke nun mit Randstreifen ausgestattet nicht mehr auf die gewählten Ausmaße passt - es erfolgt eine komplizierte Umplanung und ein Umbau der wieder diesen Schwanz mit sich zieht das unter Umständen wieder andere Teile gebraucht werden weil Kurven nicht mehr so gebaut werden können wie vorher - Mangels Platz. Anderes Beispiel sind die Sichtverhältnisse... kann ich ohne Randstreifen auch nochmal eine Überfahrt über eine Kurve legen und kann alles gut einsehen, so kann ich mir sicher sein das mit einer entsprechenden "verrandstreifung" aufeinmal die Kurve gar nicht mehr einsichtig ist. Deswegen - Grundsätzlich von Anfang an immer mit Randstreifen planen!



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    5: - Steilkurven, Loopings, Überfahrten, Spurwechsel, Engstellen, Spitzkehre


    Welche andere Gedanken soll man als Kind auch pflegen, wenn man den ganzen Tag im TV von wilden Verfolgungsjagden mit ordentlich Blecheinsatz in diversen Serien und Filmen berieselt wird, als das ganze natürlich nachspielen zu wollen. Wer früher in den späten 70ern und frühen 80er „Michael Knight mit KITT“, „Burt Reynolds mit seinem TransAm“, oder später „Tom Cruise in Tage des Donners“ - „bestrahlt“ wurde, hat heute exzessive Blechorgien in der zum Beispiel in der Form von „The Fast and the Furious“ und „Transporter“ zur Auwahl. Das Prinzip ist Simpel … in jeder der „heissen“ Szenen werden teure Luxuskarrossen oder Rennwagen durch Unfälle bis auf ein maximum der Unkenntlichkeit hingerichtet. Und hier hat Carrera seinen Markt in den späten 70ern entdeckt.


    Gab es zu Zeiten von Universal und 124 gerade mal eine Steilkurve, Überfahrt , Looping, Spurwechsel, und eine Kreuzung so erreichte der Erfindungsgeist bei Carrera von den sogenannten „Sonderteilen“ Anfang der 80er seinen absoluten Höhepunkt im Bereich „Servo & Profi“ mit Bauteilen wie „Supersprung“, „Skydriver“ oder „TrickStop“. Die meisten der Teile haben sich sehr schlecht verkauft, weil sie nicht nur sehr teuer waren, sondern mit dem eigentlich Slotcar-Racing nicht viel zu tun hatten. Was am Anfang noch als Verkaufsfördernd gedacht war, entwickelte sich nach und nach zu Ladenhütern, die heute teilweise unter den entsprechenden Fans recht teuer gehandelt werden.


    Im Laufe der Jahre verschwanden diese Schienensysteme und damit auch diese Sonderteile. Bei den verfügbaren aktuellen Systemen sind dieses Sonderteile mittlerweile auf ein minimum runtergebrochen. Was alle diese Schienenelemente gemein haben? Sie sollen für mehr Action auf der Strecke sorgen, was wiederrum aber auch für wesentlich mehr „Plastikmüll“ in Form von defekten Autos sorgt. Die meisten der Elemente nehmen einer Bahn den Fluss raus und sind einfach nur eine potentielle Unfallstelle – und was ist nerviger als alle paar Sekunden sein Auto reinsetzen zu müssen?
    Gerade wenn man in einem heissen Duell am Drücker ist und versucht am Gegner dran zu bleiben kommt man zu einem Streckenpunkt an dem dann genau dieses Sonderbauteil einfach den beschrieben Fluss rausnimmt. Und unter uns…wer bitte zieht denn an einer Engstelle zurück? Keiner! Fazit -> defekte Autos, überbeanspruchtes Material und hohe Instandhaltungskosten.


    Steilkurven:
    Passend zu den Kurvenradien der Kurven 1 bis 4 hat Carrera über die Jahre dazu die passenden Steilkurven auf den Markt geworfen. Steilkurven 1 und 2 haben dabei einen so kleinen Radius das selbst Fahrzeuge im Maßstab 132 mit den Chassis in der Kurve aufsetzen und aus dem Schlitz gedrückt werden. Achtet beim Kauf von Fahrzeugen auf den Hinweis auf der Fahrzeugbox. Bei einer vielzahl von Fahrzeugen ist markiert das diese nicht durch diese Kurven fahren. Für 124er ist diese Kurve unfahrbar. Steilkurve 2 bietet einen größeren Radius, also ist auch das „Banking“ – die sogenannte Überhöhung der Kurve – weicher und besser fahrbar. Steilkurve 2 kann von den meisten Fahrzeugen im Maßstab 132 durchfahren werden, nur bei längeren Fahrzeugen wie zb den Nissan GTR 500, Porsche Spyder, aktuellen DTM Fahrzeugen (teilweise) kommt es zu aufsetzten in der Innenspur. Steilkurve 3 und 4 sind die Radien die verbaut werden können und die man ohne Bedenken „durchknallen“ kann. Denn darin liegt ja eigentlich der Sinn einer Steilkurve – durch die entsprechende Überhöhung mehr Geschwindigkeit durch die Kurve zu tragen. Bei der Planung sollte beachtet werden das minindistens 3 Geraden vor und nach der Kurve erfolgen müssen um das „Banking“ auszugleich und wieder eine gerade Auflagefläche zu haben. Fazit – Steilkurven brauchen viel Platz wenn man sie ordentlich integrieren will. Von den Radien Kurve 1 und 2 ist hierbei abzuraten.


    Engstelle:
    Egal ob wir von der Digitalen Engstelle oder der altmodischen Analogen Engstelle sprechen – beide sind im Fluss einer Bahn ein absoluter „Showstopper“ und dienen nur einem Zweck – das Unfallpotential steigt erheblich. Keine Bahnplanung mit Engstelle! Die Engstellenbauteile der Digitalversion können jedoch gut mit ein wenig Anpassungsarbeit was die Elektronik betrifft als Boxen Ein- und Ausfahrt genutzt werden. Bei Digitalbahnen bietet sich zudem die Digitale Engstelle prima an um eine Abzweigung auf eine weitere Spur zu ermöglichen.


    Spurwechsel (Analog):
    Wer eine Strecke plant sollte auf einen Spurlängenausgleich durch eine Überführung setzten. Hier ist nicht das Schienenbauteil gemeint sondern generell eine Überführung. Der analoge Spurwechsel ist einfach in seiner Bauform eine potentielle Unfallstelle und unterbricht den Fluss unheimlich. Gäbe es diesen Spurwechsel über eine Länge von 3 Geraden wäre dies ganz flüssig unterzubringen, aber in der vorhandenen Bauform rate ich davon ab.


    Überfahrt:
    Es gibt zwei Versionen der Überfahrt – die alte Überfahrt bestehend aus 2 Teilen und einer vergleichbaren Länge mit 3 Standartgeraden und die neue Überfahrt bestehend aus 4 Teilen was einer vergleichbaren Länge von 4 Standardgeraden gleich kommt. Ob man diese Bauteile verbauen mag, muss man selber entscheiden. Wer Überfahren und Brücken plant bekommt mit einer flachen langezogenen Auf und Abfahrt (gebaut durch Stützen) wesentlich rundere harmonische Streckenabschnitte. Die Überfahrten wirken bei hohen Geschwindigkeiten mehr wie eine Sprungschanze. Ohne „Lupfen“ ist ein Überfahren nicht sicher gewährleistet. Wer die alte Version verbaut, wird zudem den Effekt haben das die neueren Fahrzeuge mit den Chassis in Auf und Abfahrt aufsetzen und somit verstärkt aus dem Slot gedrückt werden. (Verhalten wir in Steilkurve 1 und 2). Wer eine Überfahrt verbaut sollte sowohl vor als auch nach der Überführung eine zusätzliche Standardgerade einplanen und erst dann in die nächste Kurve gehen.


    Looping:
    Selten verkauft und teuer gehandelt. Im heutigen aktuellen System wird kein Looping für Carrera 132 oder 124 mehr vertrieben. Zu Zeiten der Carrera124 war dies aber ein Schienenteil das teuer angeboten wurde. Die Konstruktion davon lässt allerding sehr zu wünschen übrig. Auch hier gibt es 2 Ausführungen – die Version bestehen aus 8 Schienenteilen und die Version mit 12 Schienenteilen. Beide Versionen haben das Problem einen sehr wackeligen Unterbau zu haben. Wenn die recht „massigen“ 124er durch den Looping gejagt werden kommt es nicht selten vor das sich die Schienen auseinander drücken. Der Looping hat in seiner Konstruktion einen Durchmesser von über 80 Zentimeter. Was das für eine wackelige Angelegenheit ist wenn dort dann noch zwei Autos durchdonnern (zentrifugalkraft) brauch ich wohl nicht erwähnen. Der Einbau setzt eine lange Gerade Strecke vor und danach voraus um die Fahrzeuge auf entsprechendes Tempo zu bringen. Bei einem Abflug wird natürlich eine Menge Masse bewegt was zu echt heftigen Abflügen führt. Rausfliegen aus dem Looping – Totalschaden! Auch bei diesem Bauteil setzten die meisten Autos im Schienenteil auf und werden aus dem Slot gedrückt. Obwohl der Looping schon einen Durchmesser von über 80cm aufweisst, ist dieses Bauteil für die großen Fahrzeuge einfach zu klein dimensioniert. In den aktuellen Streckenplanern wird dieses Bauteil nicht aufgeführt. Carrera Go mit Looping ok… auf einer richtigen Strecke hat das nichts zu suchen.


    180 Grad Engstelle:
    Carrera hat zuletzt dieses Sonderfahrbahnteil in seinem Bestand mit aufgenommen. Die zwei Slots werden in der Kurve zusammengeführt und so besteht die Gefahr bei zwei parallel einfahrenden Fahrzeugen sich gegenseitig aus dem Slot zu drücken.


    Kurz Zusammengefasst... macht den Fernseher an und schaut euch aktuellen Motorsport an... auf keiner Rennstrecke wird man Abschnitte wie Engstellen, Steilkurven oder gar Loopings finden Zu Zeiten von Avus waren Steilkurven vielleicht noch üblich, aber dieses Zeitalter ist lange vorbei. Bei der Planung sollte daher auf diese Teile verzichtet werden und auf konventionelle Streckenteile gesetzt werden. Wer eine Steilkurve mit einplanen möchte, sollte auf die Radien 3 und 4 setzen.


    In Kurzform:


    - Öffnende und schließende Kurven planen
    - Kurvenunterbrechung durch Stummelgeraden vermeiden
    - Randstreifen immer bei der Planung mit einbeziehen
    - Spurlängenausgleich ist meistens sinnvoll



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    6: - Häufige Fehler


    Die meisten Fehler beim Bau einer Bahn entstehen durch spontantität, Planungsmangel, fehlendem Erfahrungsschatz, oder auch Unbelehrbarkeit. Für den letzten Punkt habe ich leider dann auch keinerlei Lösung.


    Der erste gröbere Fehler tritt für die meisten bereits in den ersten Karrieretagen ihrer Carreralaufbahn ein – die Grundpackung ist gekauft, Autos, Regler, Zubehör sind vorhanden – das Carrerafieber ist entfacht! Leider macht nach einigen Spielstunden das Layout das die Grundpackung hergibt keinerlei Spass mehr. In der heutigen Zeit bietet das Internet eine gute Plattform um sich mit Teilen einzudecken. Der Gebrauchtmarkt für Carrerateile ist besonders in den Wintermonaten mehr als üppig und großzügig gedeckt. Immer wieder werden günstig gebrauchte Teile in Internetportalen oder Onlineauktionsplattformen angeboten. Die Grundpackung ist gekauft, die Finanziellen Reserven sind fürs erste erschöpft aber er sollen unbedingt noch ein paar Schienenteile her. Kurve 1 und Standardgeraden bekommt man in den oben erwähnten Plattformen zu den günstigsten Konditionen – also nicht lange überlegt und fix ein Paket Graden und Kurven Radius 1 gekauft. Der Verkäufer reibt sich die Hände, so ist er doch endlich seine ungeliebten Kurven K1 losgeworden. Der Schwarze Peter ist nun sozusagen in der eigenen Hand angekommen, denn meistens reicht für den Bau einer Strecke die Kurventeile Radius 1 die die Grundpackung enthält. Mit nun 15 bis 20 mal Kurve 1 und der gleichen Anzahl an Standardgeraden geht es an den ersten spontanen Aufbau ohne Planung oder dergleichen, der auf Grund vorherig beschriebenen Problematiken schnell langweilig wird.


    Der nun folgende Fehler basiert auf den vorhergegangenen. Man beschäftigt sich mit der Materie und wächst immer mehr ins Slotcarracing rein, man findet eventuell Gleichgesinnte, surft durchs Netz nach neuen Fahrzeugen und informiert sich in Foren. Irgendwann stellt man fest – das macht alles so viel Spass, ich plane mir auch eine Bahn. Hat man den ersten Fehler beim spontanen Kauf von den unliebsammen Kurven K1 begangen, so folgt nun bei der Planung einer Strecke der nächste Fehler. Man konzentriert sich darauf das vorhandene Schienenmaterial erstmal vollständig auf die vorhandene Fläche unterzubringen. Häufig entsteht dann ein "Schienengulasch" aus Kurve 1, Standardgeraden, das ganze in mehreren Ebenen, kreuz und quer und zudem noch unübersichtlich.. Spätestens jetzt steht man vor der Entscheidung neue Radien zu kaufen. Da Kurve 1 immer recht günstig zu haben ist, tut zwar diese Fehlinvestition nicht direkt weh, aber ärgerlich ist es dennoch. Zwei Fehler die durch ein wenig Informieren im Vorfeld und durch die Vermeidung von spontan Käufen hätten vermieden werden können.


    Bei dem Planen der eigentlichen Strecke passiert häufig der Fehler schon bei der Bemaßung. Die zuvor aufgeführten Bauformen in „L“ oder „U“ Form beeinträchtigen die Sicht beim fahren. Wenn es nicht anders geht – lieber auf Strecke verzichten -> Weniger ist hier mehr. Es macht keinen Spass einen Rennen fahren zu wollen und sich gegenseitig die Sicht zu nehmen


    Ebenfalls ein grober Fehler bei der Planung einer Bahn ist das unterschätzen der Notwendigkeit von Randstreifen. Für die meisten ein nicht notwendiges Übel, bei dem man gerne Geld sparen möchte. Zudem wird durch Randstreifen die Verfügbare Fläche für den Streckenbau um ein erhebliches eingegrenzt, was für viele wiederrum eine kürze Strecke bedeutet. Von dem Denken „Streckenlänge ist alles“ muss man sich einfach verabschieden. Der Fahrspass kommt durch die Variation der unterschiedlichen Kurventypen. Ich sage immer „ Wenn es immer nur gerade aus gehen würde, würde ich jedes Rennen gewinnen“ Gerade in den Kurven kommt der Fahrspass auf und liegt die Herausforderung. Die in den vorherigen Themen erwähnten Leitplanken gehören zwar an eine Bahn, aber zwischen Schiene und Leitplanke gehört einfach der Randstreifen. Eine der wenigen Ausnahmen wo man auf Randstreifen verzichten könnte wären Fahrzeug im Maßstab 1:40 und kleiner.



    Streckenlänge ist nicht alles! Je nach Konzept (Analog / Digital) fahrt ihr nur mit maximal 6 bis 8 Autos! Auf langen Strecken zieht sich alles auseinander - Rennbetrieb bleibt aus - jeder fährt für sich.



    - Streckenlänge für 2 spurig Analog: 10 bis 15 Meter


    - Streckenlänge für mehrspurig Analog: 25 bis 35 Meter (abhängig von der Anzahl der Spuren)


    - Streckenlänge für Digital: 20 bis 25 Meter




    Die Gestaltung abwechslungsreicher Kurvenpassagen sorgt für Langzeitspass. Es mag zwar eindrucksvoll bei den Kollegen ankommen wenn man sagt "ich habe ne 80 Meter Carrerabahn", aber dies sagt dann nichts über die Qualität des Layouts aus. Ein weiterer Nachteil den lange Strecken mit sich bringen -> es kommt kaum Rennfeeling auf, weil die Abstände zwischen den Fahrzeugen viel zu groß sind. Für 4, 6, oder 8 Spurige Aufbauten in der größenordnung einer Clubbahn dürfen es dann schon gern ein paar Meter mehr sein. Ich würde bei 4 Spuren 25 bis 35 Meter empfehlen, bei 6 Spuren dürfen es auch gern 35 bis 45 Meter sein, und wer den Luxus und den Platz hat darf bei 8 Spuren auch gern mit 45 bid 60 Meter Streckenlänge planen. Dies sind Praxiswerte die sich als brauchbar erwiesen haben.


    Ein weiteres Problem das häufig auftritt ist der krampfhafte Versuch „Sonderteile“ wie Steilkurven und Engstellen zu verbauen. Während Steilkurven sich teilweise noch einbinden lassen, stellen Engstellen oder Spurwechsel nichts weiter da einen neuralgischen Unfallschwerpunkt – defakto -> das Material leidet. Lieber solche ungewünschten Teile verkaufen und für das Geld die fehlenden Teile für die eigens geplante Bahn organisieren.


    Unwissenheit ist der größte Fehler den man begehen kann. Wer sich unsicher ist sollte vor dem Bahnkauf oder der Planung einer Bahn eine Testfahrt im Freundeskreis machen, oder einen im Umkreis gelegenen Slotcarshop aufsuchen der zu 99 Prozent auch eine Bahn vor Ort zum Probefahren hat. Natürlich kann man der Methode „Learning by Doing“ folgen, was in vielen Fällen auch sicher klappt, aber im wenn es mal schief geht auch Geld kosten kann. Wenn ich eines gelernt habe – „wer billig kauft – kauft zwei mal“! und „besser eine schlechte Planung, als gar keine Planung“


    Auf den letzten Metern der Bahnplanung kommt es nicht selten vor, das noch ein kleines Stück zum Verbinden fehlt – was liegt dort näher als an einer passenden Position fix noch ein Stück Viertelgerade oder Drittelgerade zu verbauen. An einer passenden Stelle sicherlich möglich, aber nicht wenn dadurch eine Kurvenfolge unterbrochen wird. Diese Stummelgeraden bringen nur eine Unterbrechung des Flusses in den Ablauf der Kurve.


    Auf diesem Bild sehen wir das beschriebene Beispiele - die Stummelgeraden nehmen den Fluss der Kurve


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    Auf diesem Bild sehen wir das einzige Beispiel in dem man eine Kurvenfolge durch kurze Gerade Stücke unterbrechen kann ohne den Fluss zu unterbrechen:


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    Als Leitsatz kann man sich merken:
    Kurve in die selbe Richtung – keine Gerade dazwischen. Richtungswechsel in der Folgekurve – kurze Gerade möglich. Eine kleine Gerade nach einem Richtungswechsel kann sogar von Vorteil sein, denn sie stabilisiert das Fahrverhalten.


    Zu kurze Geraden – immer wieder beliebt! Eine Gerade kürzer als 3 oder 4 Standardgeraden, ist keine Gerade. Ein Gerades stück soll dazu dienen den Regler auch mal durchzudrücken. Auf einer Geraden mit weniger als 4 Standardgeraden ist das einfach nicht Ansatzweise möglich. In Kombination mit einer Kurve 1 als Eingangskurve auf die Gerade und eine Kurve 1 als Ausgangskurve von der Gerade haben wir wieder den so oft hier erklärten unterbruch des „Flusses“ Solche Planungen sollte man lieber vermeiden und lieber die Kurvenpassage flüssiger gestalten.

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  • Fehlender Spurausgleich ist ein oft unbeachtetes Problem – Spurlängenausgleich was ist das eigentlich? Hier darf der Ausnahme halber von der Realität weggegangen werden - denn wer Motorsport guckt wird auf keiner Strecke eine Überfahrt finden... abgesehen von Ausnahmen wie Suzuka oder Motegi in Japan. Mit dem Unterschied zu einem Rennfahrer der auf der Strecke den kürzesten Weg durch eine Kurve in Form einer Ideallienie fahren kann, sind wird an unseren Slot gebunden. (Es sei denn man baut eine entsprechende Holzbahn mit Ideallinie und passender Elektronik/Technik) Äussere Spur hat zwar den weiteren Radius und kann mit mehr Tempo durchfahren werden, hat aber auch den längeren Weg - die Innere Spur hat den kürzeren Weg. Der Geschwindigkeitsunterschied ist jedoch so klein, das diese Strecke die mehr zurückgelegt werden muss nicht ausgeglichen werden kann - die innere Spur einer Kurve hat ganz klar den Vorteil!


    Habe ich also habe ich in mehrere aufeinander folgende Kurven die Aussenbahn, hab ich ich in diesen Kurven auf der Aussenbahn immer einen Nachteil. Es ist hierbei egal ob wir mit einem DigitalSystem und Weichen oder rein Ananlog planen. Der Spurausgleich ist unbedingt zu beachten, nur wenn ALLE Slots gleich lang sind hat jeder Fahrer die gleiche Chance. Bin ich immer nur auf der Aussenbahn so bin ich benachteiligt und es ist vor dem Rennen abzusehen das ich einen Nachteil haben werde. So geht sehr schnell der Fahrspass verloren. Spurausgleich kann auf die unschöne Art mit den Sonderfahrbahnteilen „Spurwechsel“ herausgezwungen werden. Diese Methode ist auf Grund der unharmonische Bauweise dieses Fahrbanteils zu vermeiden. Viel einfacher lässt sich der Ausgleich mittels einer Strecke in Bauform einer „Acht“ erzeugen. Hier bei ist allerdings zu beachten das die 8 nicht nach „innenliegend“ gebaut werden darf, denn dann haben wir wieder nur Kurven die in eine Richtung gehen und erzeugen das was wir eigentlich vermeiden wollen.Um einen Spurlängenausgleich zu realisieren kann man sich die Faustformel merken das eine ungrade Zahl an Überfahrten existieren muss (zb. 1, 3, 5, 7 usw.).


    Spurlängenausgleich bei Digitalbetrieb - ein häufiges Streitthema! "Da sind doch Weichen, wer will kann doch überholen"... mag zwar plausibel klingen und in Gedanken gut funktioniert, in der Realität sieht das aber leider ganz anders aus. Mehrere Jahre Erfahrung auf digitalen Strecken hat immer das selbe Ergebniss gebracht - nach kurzer Zeit findet jeder Fahrer die beliebtere und schnellere Spur und alle Fahrzeuge tummeln sich dort. Das hat einen doppelten Effekt, denn während auf dieser Spur viel gefahren und Grip aufgetragen wird, hat die andere Spur durch seltene Nutzung kaum Grip, und ist zudem auch noch unbeliebter. Überholen ist hier keine Herrausforderung, sondern eine frustierende Unmöglichkeit! Daher gehört auch auf eine Digitalbahn ebenfalls ein Spurlängenausgleich.


    Wers perfekt haben will -> plant ein symetrisches Layout mit gleich vielen Kurven, Kurvengrößen und Kurvenrichtungen. So hält sich das Spurverhältniss die Waage und der Rennbetrieb verbessert sich erheblich, wie die Erfahrung gezeigt hat.


    Auf diesem Bild sehen wir eine Strecke in Form einer simplen 8 mit Spurlängenausgleich. Beide Slots wären gleich lang:


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    Lösen wir diese Form auf und bauen daraus eine Strecke ohne Überfahrt, haben wir auch keinen Ausgleich mehr. Die Innenliegende Bahn hat den kürzeren Weg und damit den Vorteil


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    Kein Spurlängenausgleich mit einer "innenliegenden Acht" - wieder haben wir nur Rechtskurven. Die Innenspur wäre von Vorteil.


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    Um eine Bahn mit Spurlängenausgleich zu erstellen, muss das Verhältnis von Links- und Rechtskurven identisch sein, wie bei einer Grundpackung "Acht". Gerade Anfänger, die ihre ersten Bahnen zu planen versuchen , tun sich hier oft schwer. Wie das ganze auf einem rechteckigen Maß aussehen kann, habe ich im Schema mal dargestellt. Der Abstand der Schleifen (schwarze Linien) kann dabei je nach Tiefe variabel sein. Weiterhin sind natürlich sämtliche Formen von Kurven, öffnend, schließend, parabol etc . möglich und sinnvoll.


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/grundschema_rechteckf9s03.jpg]


    Durch den Verlauf und die Überfahrten wird zu 99% eine Strecke mit gleicher Slotlänge entstehen und ist anwendbar auf die klassischen Maße 3x2, 4x2, 4x3 etc. Bei genügend Tiefe kann man natürlich experimentierfreudiger werden, zB mit einer Schneckenhauskurve oder anderen Varianten, die dann mit einer 8-Form nichts mehr zu tun haben.


    [Blockierte Grafik: https://abload.de/img/schneckenhausf4szo.jpg]


    Als Merksatz… Es muss eine ungerade Anzahl von Überführungen vorhanden sein (1, 3, 5, usw) – und – es darf keine Innenliegende „Acht“ sein.


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    7: - Planungssoftware


    Vor 25 Jahren befanden wir uns Hardwaretechnisch auf dem Level von 386er und 486er Systemen, Betriebsystem war noch in den häufigsten Fällen das gute als Microsoft DOS. An eine komfortable grafische Streckenplanung auf dem PC, war zu dem Zeitpunkt noch nicht zu denken. Zum festhalten der Planung benötigte man elementare Dinge wie Papier, Bleistift, Radiergummi. Carrera bot schon Mitte der 70er Jahre eine Schienenschablone für das Universalsystem an, mit dem es möglich war die eigene Strecke auf Papier zu bringen. Was zum Beginn meiner Slotcarkarriere auch immer beliebt war - man plünderte die Werbematerialen des jeweiligen Spielwarenhändlers aus. In jedem Carreraprospekt waren zur damaligen Zeit Streckenvorschläge, die man mit ein wenig Basteleinsatz auf eine Pappe kleben konnte und in einzelne Teile zerschnitt. So hatte man Schienenteile in Papierform und konnte so auf einem Tisch verschiedene Ideen durchspielen. Ansonsten blieb einfach nur noch - aufbauen und testen.


    20 Jahre später bietet das Internet eine ganze Anzahl von freien und kostenpflichtigen Softwareprodukten zur Planung der eigenen Rennstrecke. Einige der Produkte sind wirklich uneingeschränkt zu nutzen, andere wiederum sind eingeschränkt durch fehlende Schienenbibliotheken oder abgeschalteter Speicherfunktion. Alle bieten einem auf jeden Fall die Möglichkeit die Strecke bequem am PC zu planen und anzupassen, bis hin zum passenden Layout. Ich habe hier kurz die Softwareprodukte aufgelistet und berichte von meinen eigenen Erfahrungen.



    Softy Bahnplaner


    https://softroyal.de


    Die Software ist sowohl für den PC (browserbasiert) als auch für den Preis von 9,99 als App für Applegeräte verfügbar. Die Browserversion ist kostenlos verfügbar. Der Streckenteilekatalog ist gepflegt, der Umgang mit der Software recht einfach. Der Vorteil der Browserversion ist das gespeicherte Layouts mit der Community getauscht werden können. Als Schienensystem ist zur Zeit nur das Material aus dem Hause Carrera hinterlegt. Hier nur die Schienen für das System Evo / 132 Digital / 124 Digital. Wer die Software auf mobilen Geräten einsetzen möchte sollte die 9,99 gebühr nicht scheuen, die Browserbasierte Version läuft zwar auf mobilen Geräten ebenfalls, ab einer gewissen Anzahl von Schienen wird der Browser einfach erheblich träge.



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    Autorennbahnplaner


    http://autorennbahnplaner.de/


    Die Software zeichnet sich durch seinen absolut aktuellen Streckenteilekatalog aus. Kaum gibt es neue Teile, sind diese auch im Planer enthalten. Die Demoversion ist kostenlos, möchte man zur Vollversion umsteigen, so werden für die Lizenz 19,95 fällig. Leider hat die Software einen kleinen Haken, sie beschränkt sich nur auf die Schienensysteme von Carrera. Was das handling betrifft muss ich für meinen Teil sagen, das ich selbst nach einiger Zeit das Programm immer noch recht umständlich zu handeln empfand. Die Funktionen die man Intuitiv bei der Nutzung eines PCs einsetzt - ziehen und ablegen, kopieren und einfügen - kann man hier nicht nutzen. Ich für meinen Teil habe mich schwer getan in einer fertigen Strecke einen Teil auszuschneiden und andere Teile einzufügen ohne das sich alle verschoben hat oder die neuen Teile an der richtigen Stelle landeten.


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    Ultimate Racer


    http://www.uracerweb.org/


    War diese Software bis zum letzen Revisionsstand noch vollkommen Kostenfrei, so hat man in der aktuell vorliegenden Version nur noch die Möglichkeit 15 Schienenteile abzuspeichern. Möchte man Strecken mit mehr Schienenteilen speichern kommt man um den Kauf der Lizenz für 20 Euro nicht drum herum. Für 20 Euro bekommt man aber nicht nur einen Streckenplaner, sonder eine Zeitmessung und ein Verwaltungsprogramm für seine Bahn. Ich kann zu diesen Funktionen nicht viel sagen, da ich diese Funktionen nicht benutzt habe. Der Streckenplaner selber ist genial. Es sind Bibliotheken für so ziemlich jedes Schienensystem vorhanden - Scalextric, Carrera, Faller, Ninco uvm. Die Streckenteile der jeweiligen Bibliotheken sind aktuell und gut sortiert. Leider fehlen hier und da doch noch mal die einen oder anderen Teile. Die Software selber lässt sich intuitiv bedienen - ich habe die Möglichkeit die Strecke seinem Verlauf nach Teil für Teil mit einzelnen Klicken zusammenzufügen, oder halt via Kopieren und einfügen einzelne Teile aus der Strecke rauszunehmen oder einzufügen. Was die Bedienbarkeit betrifft bevorzuge ich seit 6 jahren dieses Programm.


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    Scalextric Track Designer


    http://www.scalextric.com/track-designer/


    Der Scalextric Track Designer ist eine freie Software von Scalextric. Sie beinhaltet nur das Schienenmaterial von Scalextric. Der Stand der Schienenteile ist aktuell und gut sortiert. Über die eigentliche Handhabung kann ich nicht viel berichten, da ich keine längeren Erfahrungen mit der Software gemacht habe.


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    Slotcar Manager


    http://www.slotcarmanager.de


    Dieses Softwareprodukt ist komplett Freeware und damit frei zu nutzen. Es gibt das Basisinstallationspaket welches mit den entsprechenden Streckenteilbibliotheken ergänzt werden kann. Diese werden auf der Webseite zum download angeboten. Leider sind die Bibliotheken länger nicht gepflegt worden, so das Teile für die jeweiligen Digitalsysteme nicht vorhanden sind. Dafür gibt es aber Streckenkataloge für seltene Systeme wie von Dickie, Racy, Tomy oder Tyco. Die Software beinhaltet ein Managementsystem für Fahrzeuge und eine Zeitmessungsystem, für welches allerdings schreinbar extra Hardware benötigt wird. Leider findet man darüber keinerlei Informationen darüber.


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    Carrera Streckenplaner


    http://www.autorennbahn-shop.de


    Der Hauseigene Streckenplaner von Carrera. Mir ist nicht bekannt, das dieser noch auf der Seite von Carrera angeboten wird, da er auch nicht mehr aktualisiert wird. Der Link hier verweist auf den autorennbahn-shop der das Program noch zum download anbietet. Ich fand das Programm von der Handhabung recht simpel und einfach zu bedienen. Alle Elementaren Dinge die so eine Software benötigt sind vorhanden. Leider stürzte beim Speicher die Software oft ab was nicht selten zu defekten Streckendatein geführt hat - hatte auf ein und dem selben PC das Problem nur mit diesem Produkt. Das Programm ist Kostenfrei.


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/cspwmert.jpg]



    TrackPower


    http://www.trackpower.net


    Hersteller: Mario
    E-Mail: infor@trackpower.net
    Lizenz: Kommerziell, 15,95 EUR, kostenlose Demoversion erhältlich
    Versionsstand: 1.70
    Unterstützte Bahnsysteme: Carrera Digital 124 / 132, Carrera Exclusiv / Evolution, Carrera Digital 143, Carrera Go!!!, SCX Digital System, SCX Original System (neues und altes System), SCX Compact, Scalextric Sport, Scalextric Sport Digital, Scalextric Start, Ninco N-Digital, Ninco analog Asphalt / Raid / Snow, Tomy AFX Racing, Exin STS 4x4
    Unterstützte Funktionen: Streckenplanung, Export in Zwischenablage, Raumplaner, Abmessungen, Spurlängenmessung, uvm.
    Systemanforderungen: Windows 98 / Me / 2000 / XP / 2003 / Vista / 7 / 8 /8.1, ca. 7 MB Festplattenplatz
    Sprache: englisch, spanisch, deutsche Sprachdatei verfügbar


    Die Demoversion ist kostenlos, erlaubt jedoch nur Bahnplanungen mit max. 20 Bahnteilen. Die Bedienung erfolgt mit der Maus ähnlich wie bei den anderen bekannten Planern. Streckenteile lassen sich mit der Maus einzeln oder in Gruppen markieren, per Drag & Drop verschieben und/oder in 5° Winkelschritten drehen. Vorteilhaft, dass sich dabei nicht die Ausrichtung der gesamten Strecke ändert. Die Teile werden bei Annäherung gefangen. Ein wenig mühsam ist das Anfügen der Randstreifen, für das es keine Automatik gibt. Jeder Randstreifen muss einzeln an die zugehörige Schiene angefügt werden. Das Carrera Schienensystem wird vollständig abgedeckt. Inwieweit das für die anderen Systeme zutrifft kann der Autor nicht beurteilen. Fragen zu TrackPower gerne per PN an slot-xtreme hier im Forum.


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    Fazit:


    Da es auch die kostenpflichtigen Programme in einer Testversion gibt, sollte man nicht die Zeit scheuen und einfach alle Programme mal durchtesten um dann zu entscheiden mit welchem Programm man selber gut zurecht kommt und auf Dauer glücklich werden möchte. Alle Programme haben ihre Vor und Nachteile. Meine persönliche Empfehlung ist die Software UltimateRacer.



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    8: - Verkabelung & Versorgung


    Ein Punkt der bei dem Bau einer Bahn gerne vernachlässigt wird ist auf eine durchgeplante Verkabelung und Stromversorgung zu setzen. Das kann verschiedene Gründe haben: Es gibt die jenigen die sich sagen - Deko sieht Toll aus, Autos brauche ich zum fahren, und die Schienen brauche ich um die Strecke zu bauen - wozu Geld in Sachen stecken die man nicht sieht? Andere wiederum trauen sich einfach nicht an das Thema Elektronik zu gehen. Alles was keine vorgefertigten Stecker hat, die man im besten Falle Verpolungssicher anschliessen kann, führt direkt zu einer Unsicherheit ob man sich an das Thema trauen soll. Antwort - man sollte! Eine saubere Verkabelung und eine aussreichende Stromversorgung mit Reserven sind das A & O für langreichenden Fahrspass.


    Alle Schienensystem funktionieren grundsätzlich auf dem gleichen System - über ein Netzteil wird der Strom zur Anschlussschiene gespeist und von dort aus auf die beiden Leiterbahnen des jeweiligen Slots. Das Material der Leiterbahnen ist in den meisten Fällen heutzutage nicht rostender Edelstahl. Zu Zeiten von Carrera Universal oder auch Carrera Servo 132 gab es hier noch wesentlich größere Probleme mit den Leitbahnen. Nicht selten kam es vor, das nach längerer Slotpause die Kartons mit den Schienen aus dem Karton genommen wurden, und diese Flugrost angesetzt hatten.


    Die Leiterbahnen die den Strom zum Fahrzeugführen haben einen eigenen Innenwiderstand und dieser steigt exponentiell mit jedem Meter Streckenlänge an - heisst im Klartext: An der Anschlusschiene liegt der größte Strom an und danach fällt dieser Stück für Stück ab. Verstärkt wieder dieser Effekt zusätzlich durch die einzelnen Schienenübergänge. Die Kontaktzungen die beim zusammenstecken der Schienenteile in den Leiterbahnen gehen, leiten den Strom weiter, erzeugen aber ebenfalls einen Widerstand, was den Strom nochmals absinken lässt. Beim fahren zeigt sich dies dadurch das die Autos in diesem Streckenteil langsamer werden, zu Ruckeln beginnen oder gar stehen bleiben.


    Den Fehler den viele nun begehen - sie kaufen ein stärkeres Netzteil. Macht doch Sinn oder? Mehr Strom, also kommt auch mehr Strom auf die Leiterbahn und dann fährt das Auto ja an dem Streckenstück wo es zuvor noch ruckelte wieder schneller. Prinzipiell nicht ganz verkehrt, aber - wir haben immer noch den größten Strom an der Anschlussschiene - der Effekt ist zwar vermindert, aber immer noch der gleiche. So ist kein gleichmäßiges Fahren möglich. Die Lösung dafür sind Zwischenspeisungen.


    Den Zweck den eine Zwischenspeisung erfüllen soll, ist der, den Strom gleichmäßig zu weiterzuleiten. Der Inhalt eines Kabels ist zu 95% aus Kupfer. In den seltesten Fälle sind die Adern aus anderem Material. Kupfer leitet den Strom wesentlich effektiver, oder um es in Zahlen auszudrücken: Kupfer hat gegenüber Edelstahl 40x höhere Leitfähigkeit. Im Klartext: Wir helfen dem Strom mittel Kupferkabel von einem Punkt an der Strecke (zb der Anschlussgerade) zu einem weiter entfernten Punkt an der Strecke zu transportieren und somit an dieser Stelle einen besseren Stromfluss zu erzeugen.


    Bei der Grundpackung macht es eigentlich noch keinen Sinn eine Zwischenspeisung einzubauen. Die meisten Grundpackungen kommen nicht über 6 - 8 Meter Streckenlänge. Das ist gerade der Rahmen ab dem es anfängt über Zwischenspeisungen nachzudenken. Es gibt hierbei eigentlich keine Regel, doch man kann nach sich zwei Methoden zum Grundsatz machen, die sich in der Realität bewärt haben:


    1: Viel hilft Viel! - je mehr Zwischenspeisungen, desto sauberer ist der Stromfluss.
    2: Alle 2 Meter eine Zwischenspeisung! - Ist ein Wert der sich in der Praxis als gut erwiesen hat.


    Generell sollte man ab einer Streckenlänge von mehr als 10 Metern beginnen Zwischenspeisungen fest mit einzuplanen! Der eine oder andere wird natürlich sagen - "Blödsinn - meine Autos fahren auch noch bei 20 Meter Strecke gut" - aber der jenige sollte dann mal ein Auto auf die Strecke stellen das durch seinen verbauten Motor etwas mehr Strom braucht. Bei kleineren Fahrzeugen wie den 132er von Carrera merkt man diesen Unterschied vielleicht wirklich noch nicht so sehr, wer aber 124er Autos der verschiedenen Hersteller einsetzt, wird ganz schnell aufgezeigt bekommen wo der Strom fehlt.


    Wie in den beiden Leitsätzen beschrieben sollte man nicht an den Zwischenspeisungen spaaren - alle 2 bis 3 Meter ist bei einer Analogenbahn eigentlich ein sehr guter Wert. Der eine oder andere sagt 2 bis 3 Meter... der andere sagt 10 bis 12 Schienenteile. Da muss man selber schauen wie man dies untergebracht bekommt. Bei den Digitalen Bahnsystemen, macht es Sinn jeweils VOR und NACH den jeweiligen Weichen oder Modulen wie zb. Pitlane nochmals eine Extraspeisung einzubauen. Diese Elemente in der Strecke verbrauchen sehr viel Strom, und müssen um sauber und zuverlässig funktionieren zu können immer einen aussreichende Versorgung.


    Bei der Verkabelung sollte man umbedingt vorher überlegen auf welches Konzept die Bahn ausgerichtet wird - Digital? Analog? Mischbetrieb? Entscheiden wir uns für einen reinen digitalen Betrieb, so entfällt stromseitig die Spurtrennung -> wir sparen Kabel und haben es leichter zu Verkabeln da wir den Strom der Slots auch untereinander verbinden können. Fiel die Entscheidung auf ein rein analoges oder Mischbetriebssystem, so müssen wir ZWINGEND den Strom für jeden Slot einzeln verteilen und können die Zusatzspeisungen nicht zwischen zwei Slots verbinden. Ausserdem können wir uns bei der Verkabelung zwischen einer sternförmigen und einer ringförmigen Verteilung entscheiden. Dies sollte man einfach davon abhängig machen wie die Gegebenheiten für den Aufbau sind.






    Hier sehen wir unsere Digitale Strecke mit Boxengasse und Weichen, wir planen den Einbau von Zusatzeinspeisungen für einen digitalen Aufbau:


    [Blockierte Grafik: http://www.abload.de/img/strom02k9y5b.gif]


    Sternförmige Verkabelung


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    Ringförmige Verkabelung


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    Hier liegt eine rein analog geplante Bahn vor:


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    Sternförmige Verkabelung


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    Ringförmige Verkabelung


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    Nun stellt sich die Frage - Zwischenspeisungen schön und gut... aber wie stelle ich diese nun her? Zwischenspeisungen kann man zb für das System von Carrera entweder vorkonfektioniert in 5 Meter oder 10 Meter Länge für teures Geld kaufen, oder halt selber anfertigen. Das ist einfach als man denkt. Es empfiehlt sich hier Lautsprecherkabel mit 2,5 m2 Kabeldurchschnitt auf Rolle zu kaufen. Dies ist nicht nur wesentlich günstiger, sonder man kann auch viel flexiblere Längen herstellen. Die Kabel schneidet man also auf die gewünschte Länge, isoliert die Kabelenden um ca 12 cm ab. Die Kabelenden knickt man nun um so das man sie doppelt nimmt, und verdrillt sie. Am bestem nun an jede Ader eine Beschriftung in Form eines Klebefähnchens oder ähnlichem. Zum einen die Polung (+/-) makieren, zum anderen den Slot nicht vergessen. Die Markierung für den Slot kann man bei Digitalen Systemen vernachlässige. Die Polung muss auf jeden Fall beachtet werden!


    Die Schienen sollte nun unten drunter einen Aufkleber erhalten der die Fahrrichtung in Form eines Pfeils markiert. Dies ist Notwendig um die Leiterbahnen mit Plus und Minus unterscheiden zu können. Die abisolierten und verdrillten Kabelenden, lassen sich dann einfach in einer offenen Stelle der Schiene von unten in die Leiterbahn reindrücken. Hier hilft es mit einem Schraubenzieher nachzuschieben. Wer mag, kann diese Stelle mit Heisskleber fixieren. Ein löten ist nicht nötig und wäre auf der Edelstahlleiterbahn eh nicht möglich. Bevor sich das Material hier verbinden würde, wäre bei der Hitze ehr die Schiene geschmolzen. Nach diesem Schema, kann man alle seine Zwischenspeisungen vorbereiten für den späteren Einbau in die Strecke. Ob man nun die Enden Ringförmig von Schiene zu Schiene verkabelt oder Sternförmig und mit den Schienen auf einen Unterverteiler in Form einer Lüsterklemme, oder einer Anschlussleiste geht, bleibt einem selber überlassen.


    Um die Fehlerquote niedrig zu halten macht es auf jeden Fall Sinn, eine Speisung einzubauen und diese zu testen, und erst dann die Strecke weiterzu bauen bis zur nächsten geplanten Speisung. Das verhindert nachträglich lange Fehlersuchen.


    Die emfpohlenen Schritte emfpehlen sich natürlich nicht nur für Festaufbauten sondern auch für Teppichrutscher. Hier kann man etwas smarter vorgehen und Lüsterklemmen holen die man zusammenstecken kann. Die Kabel der Speisung lässt man dann an der Seite aus einem Loch rauslaufen das für Steckzapfen oder Randstreifen ist. Dort fixiert man die Lüsterklemme und schneidet die Kabel nur noch zu recht. So kann man sich spielend ein Stecksystem basteln.


    Haben wir nun diese Arbeiten erledigt, unsere Verkabelung verlegt, getestet und angeschlossen, können wir uns Gedanken über die zweite Komponente - dem Netzteil - gedanken machen.


    Der erste AHA Effekt wird sein - das kleine Grundpackungsnetzteil reicht auf einmal auch bei langer Strecke vollkommen aus. Wer gerne nicht nur die Fahrzeuge des Herstellers des Bahnsystems fährt, wird über kurz oder lang nicht an einem verstellbaren Labornetzteil vorbeikommen. Zu Unterschiedlich sind die Motorenpaletten der einzelnen Hersteller, beginnend bei 12V üder 14,5V, 16V 18V usw. Das passende Labornetzteil ermöglicht uns die Spannung stufenlos einzustellen, was die entsprechenden Netzteile der Bahnhersteller leider nicht mehr ermöglichen. Als Geheimtipp bei analogen Heimbahnen, kann man aus der Carrera Servozeit das Netzteil 53718 in Betracht ziehen, welches aus eigenen Erfahrungen echt gute Werte liefert und sowohl für 132er als auch 124er Fahrzeuge ausreichend Leistung liefert.


    Achtung - generell sollte man sich immer vorher Informieren und im klaren darüber sein was die Motoren vertragen. Ein Motor der für 12V ausgelegt ist, aber mit 18 Volt gefahren wird, wird es nicht lange machen. Bei digitalen Strecken ist immer darauf zu achten, welche Stromstärke die einzelnen Komponenten abkönnen. Eine Controllunit oder die Elektronik einer Weiche ist sehr schnell "getoasted".


    Gerade bei der Stromversorgung einer Digitalbahn ist die Controlunit immer noch das schwächste Glied in der Kette. Wer nur mit 132er fährt wird beim Betrieb mit 4 oder 6 Autos und einem entsprechenden Netzteil noch gut zurecht kommen. Wer mehr als 4 Fahrzeuge im Maßstab 1:24 bewegen möchte, braucht unabdingbar ein stärkeres Netzteil. Darüber hinaus benötigt die Controllunit einen Umbau des internen "Mosfet" um auch stärkere Ströme auszuhalten. So kann am Labornetzteil auch bequem mit 5 Ampere gefahren werden und ausreichen Strom geliefert werden wenn bis zu 6 Fahrzeuge im Maßstab 1:24 unterwegs sind.



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    9: - Digitale Technik


    Seit etwa 15 Jahren ist das Slotcarracing im digitalen Zeitalter angekommen. Was Carrera schon Ende der 70er mit seinem Produkt Carrera Servo verkörpern wollte, ist 25 Jahre später (damals noch Carrera ProX) Wirklichkeit geworden. Spurwechsel durch Knopfdruck, taktisches Fahren, Ideallinie, Überholen, Tanken – alles wie auch im richtigem Leben. Hier ergeben sich ganz neue ungeahnte Möglichkeiten – beim Rennen kommt es nicht mehr nur darauf an schnell in den „Fluss“ zu kommen, sondern auch taktische Elemente im Auge zu behalten … wann geh ich Tanken? wie teile ich mir meine „virtuelle“ Tankfüllung ein? Wie kann ich mir einen Vorteil auf der Strecke rausfahren? – All dies ermöglich die heutige Digitaltechnik. Doch so schön und verlockend diese neuen Möglichkeiten klingen, genauso bringen Sie einige Dinge mit die es zu beachten gilt.


    Die großen Hersteller bieten mittlerweile jeder sein eigenes digital System an – und schon sind wir am ersten Knackpunkt -> die Systeme sind untereinander nicht kompatibel. Während ich bei dem klassischen analogen Fahrbetrieb die Möglichkeit habe jegliches Fahrzeug von einem anderen Hersteller fahren zu können, bin ich beim Digitalbetrieb auf die Autos meines Herstellers angewiesen, oder muss mit nachträglich erhältlichen Decodern die Fahrzeuge des Fremdherstellers aufrüsten. Dies ist zwar generell Möglich, ist aber mal mehr und mal weniger kniffelig. Mittlerweile gibt der Handel aber auch Austauschchassis her, die ohne großes gebastel mit einem Decoder ausgerüstet werden können.


    Der nächste Faktor der bedacht werden sollte – Mehrkosten! Generell haben die Hersteller ihre Digitalsysteme auf die vorhandenen analogen Systeme aufgebaut. Die Komponenten können also einzeln gekauft werden und dabei die Bahn von analog auf digital umgerüstet werden. Als Digitalkomponenten sind für die Strecke eine Vielzahl von Teilen erhältlich wie – Weichen, Kurvenweichen, Pitlanes mit Tankfunktion, Anschluss einer Zeitmessung via USB, digitaler Rundenzähler, usw. Alle diese Teile sind mit einer Reihe von Elektronik vollgestopft die für den digitalen Bereich erforderlich sind. Die Zubehörpalette für den Digitalbetrieb wächst dabei zusehens, besonders beim Marktführer Carrera. All diese Komponenten haben aber leider auch ihren Preis und so geht die Umrüstung schnell in einen Bereich von einigen Hundert Euro sofern man alle Features die der digitale Betrieb ermöglich auf Anhieb nutzen will.
    Ein anderer entscheidender Punkt neben der Kosten der digitalen Komponenten sind die Fahrzeuge - Digitale Fahrzeuge sind gegenüber den analogen Modellen meisten zwischen 25 und 30 Euro teurer.


    Weitere Einschränkung die sich ergibt – der Regler. Auch hier ist man an den Handregler seines Herstellers gebunden, alternativ hat der Handel in den letzten Jahren hier digitale Regler für das System von Carrera entwickelt - Slot.IT, Frankenslot, ACD) Wer also analog gewohnt ist und auf digital umsteigen möchte, wird sich mit einigen Veränderungen in Sachen „Freiheit“ anfreunden müssen. Wer von vorne rein neu (oder wieder) Einsteigt und digital plant wird sich sicher damit arangieren können.


    Generell haben beide Betriebsarten Vor und Nachteile – hier einfach für den digitalen Betrieb kurz zusammengefasst:


    Pro Digital:
    6 Wagen auf einer Spur
    Spurlängenausgleich ist nicht zwingend Erforderlich, aber absolut Ratsam
    Fahren einer Ideallinie
    Tankstopfunktion mit frei programmierbaren Tankfüllmengen
    Ghostcarmodus
    Safteycarmodus
    Frei programmierbare Geschwindigkeit der Fahrzeuge
    Frei programmierbare Bremsfunktion der Fahrzeuge
    Chaosfunktion (Stromabschaltung)
    Fahrzeuge von Werk aus Beleuchtet
    Plug&Play Anschluss einer Zeitnahme an einen PC
    Fahrzeuge können mittels Schalter analog betrieben werden


    Contra Digital:
    Digitalkomponenten teurer
    Fahrzeuge teurer
    Eingeschränkte bis keine Herstellerkompatibiliät
    Fahrzeuge sprechen nicht so feinfühlig an wie analoge Fahrzeuge
    Erheblich mehr Elektrik = potentiell mehr Fehlerquellen


    Fazit:
    Analog fahren ist ehr für die Puristen des Slotcar-Racings
    Digital fahren ist ehr für die Spieler



    Die grundlegenden Dinge bei der Planung und Bau einer digitalen Bahn kann man hier aus dem Tutorial abkupfern. Doch gibt es einige wenige Dinge die auch hier zusätzlich bedacht werden sollten.


    Die Grundlegende Bahnlänge für einen spannenden Digitalbetrieb sollte zwischen 20 und 25 Metern liegen. Auf dieser Länge sollten zwischen 3 bis 4 Möglichkeiten geben die Spuren jeweils zu wechseln. Wichtig ist hierbei die Verteilung der Weichen.


    Mittlerweile bieten die Hersteller verschiedene Arten von Weichen an, die immer jeweils aus einem aktiven Teil (der Teil der Schaltet) und einem passiven Teil (der Übergang in den anderen Slot) bestehen. Am Beispiel von Carrera gibt es Weichen für den Wechsel auf einen Slot, Kreuzungsweichen, und mittlerweile auch Kurvenweichen. Anbieter wie Homegrandprix oder Pitslot bieten gegen entsprechende Preise „customized Parts“ an - das heisst – Schienenteile nach Euren wünschen hergestellt. So gibt es mittlerweile dort Kurvenweichen für größere Radien, spezielle Boxenweichen auf der größe eines analogen Spurwechsels und vieles mehr. Wichtig bei der Planung ist immer mit zu beachten das vor einer Weiche immer eine Gerade sein sollte. Abhängig von der Geschwindigkeit die die vor der Einfahrt in die Box liegende Kurve ermöglicht, muss hier nicht zwingend eine Standardgerade platziert werden. Oftmals reichen hier auch zwei 1/4 Geraden oder (bei nidriegeren Geschwindigkeiten) auch eine 1/3 Gerade. Der LED Kontakt im aktiven Teil der Weiche (der diese auslöst) muss mit dem Fahrzeug überfahren werden. Baut man eine Weiche direkt nach einer Kurve ein, so kann es passieren das das Auto im leichten Drift aus der Kurve fährt und den Kontakt nicht trifft, und somit auch die Weiche nicht auslöst. Dies kann zum Beispiel beim einfahren in die Boxengasse ziemlich schlecht enden, wenn das Benzin auszugehen droht und man auf eine weitere Runde gezwungen wird.


    Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Einbau der Weichen sind Randstreifen , und zwar auch an den Stellen an denen eine Weiche auf einer Gerade liegt. Die Weichenteile sind recht knapp designed, und am Beispiel von Carrera auf zwei Geraden bemessen. Bei hohen Geschwindigkeiten kann es hier sonst passieren das nach dem Spurwechsel das Auto ausschlägt und von der Bahn schiesst. Dies sollte unbedingt bedacht werden!


    Ein anderes Thema welches im digitalen Bereich immer wieder zur Frage kommt – Spurlängenausgleich ja oder nein?! Hier scheiden sich die Geister – da man natürlich die Spuren während eines Rennens wechseln kann, könnte man meinen ein Spurlängenausgleich ist nicht von nöten. In der selbst erlebten Praxis stellt sich schnell heraus das nach einigen Runden, jeder die schnellere Linie gefunden hat und sich alle Fahrer auf dieser tummeln. Überholen ist hier erschwert und das man kann sich eigentlich nur auf den Fehler des Vorrausfahrenden verlassen, oder ein Überholmanöver durch einen geschickt zeitlich positionierten Boxenstop hinbekommen. Meiner Meinung nach ist es nach wie vor ein wichtiges Element einen Spurlängenausgleich zu haben zwischen den beiden Slots. Wir gehen hierbei natürlich von den reinen Slots aus, ohne die Weichenpassagen mit einzurechnen. Aus eigenem Erfahrungsschatz kann ich berichten und sagen das ich schon auf digitalen Strecken mit und ohne Ausgleich gefahren bin, und sich auf zweiterem immer das oben beschriebene Bild abbildet.


    Als weiteres Element im digital Bereich bietet sich der Einbau einer Pitlane / Boxengasse an um entsprechende Tankstops zu simulieren. Die von Carrera gelieferte Pitlane beinhaltet Einfahrt, Adapterunit, und Ausfahrt, sowie die passenden 1 Spur Graden. Die Pitstoplane kann dabei belieblig verlängert werden. Wer auf die teuren Einspurgeraden verzichten möchte, kann hier einfach eine Standardgerade mittels Cuttermesser oder Dremel trennen. Leider wurde die Piteinfahrt und Ausfahrt recht unharmonisch (zu kurz) gestaltet. Wer einmal zu schnell in eine Pitlane eingefahren ist, weiss wovon ich rede. Um hier Abhilfe zu schaffen, kann man sich an der digitalen Engstelle bedienen. Diese kann als Ein und ausfahrt benutzt werden. Das einzige was dazu erforderlich ist – die Elektronik der Pitlaneweiche muss in die Einfahrt der Digitalen Engstelle eingebaut werden. Dank Carrera ist dort alles mit Steckern versehen, was den eigentlichen Umbau schon quasi einfach macht.


    Mit ein wenig Handwerklichem Geschick kann die Pitlane entsprechend großzügig gebaut und auch mit mehreren Tankplätzen versehen werden. Hierbei muss jedoch immer beachtet werden das die eigentlichen Tankplätze vom Strom der normalen Strecke abgekoppelt werden.


    Hier einige Beispiele für den Bau einer Boxengasse:


    Beispiel 1 - Pitlane Out of the Box:
    Tanken: Ja
    Safteycar: Nein (oder kein Tanken)
    Ghostcar: Nein
    Tankplätze: 1


    Beispiel 2 - 2 Stück Pitlane Out of the Box:
    Tanken: Ja
    Safteycar: Möglich
    Ghostcar: Möglich
    Tankplätze: 2


    Beispiel 3 - 2 Stück Pitlane Out of the Box:
    Tanken: Ja
    Safteycar: Möglich (nur entkoppelt)
    Ghostcar: Möglich
    Tankplätze: 2


    Beispiel 4 - Pitlane mit unterbrochener Fastlane + 2 Tankplätzen:
    Tanken: Ja
    Safteycar: Möglich (nur entkoppelt)
    Ghostcar: Möglich
    Tankplätze: 2



    Beispiel 5 - Pitlane mit durchgängiger Fastlane + 2 Tankplätzen:
    Tanken: Ja
    Safteycar: Möglich (nur entkoppelt)
    Ghostcar: Möglich (nur entkoppelt)
    Tankplätze: 2


    Beispiel 6 - Pitlane mit durchgängiger Fastlane + 3 Tankplätzen:
    Tanken: Ja
    Safteycar: Möglich (nur entkoppelt)
    Ghostcar: Möglich (nur entkoppelt)
    Tankplätze: 3



    [Blockierte Grafik: http://abload.de/img/pitlanestwytu.gif]



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    10: - Zeitmessungssysteme



    Nichts ist im Rennbetrieb wichtiger als der gute alte Rundenzähler. In Ursprungstagen funktionierte diese Technik noch durch einen im Zubehör erhältlichen mechanischen Rundenzähler der bei der Durchfahrt des Fahrzeugs einen Kontakt auslöste und den Wert auf der Rundenanzeige um eine Einheit erhöhte. Diese Technik wurde über die Jahre hinweg immer wieder aufgegriffen und gerne genutzt, stellt sie doch die günstigste Lösung her um effektive Rundenzählung zu betreiben.


    Grundsätzlich waren Rundenzähler in den 70er und 80er Jahren nicht mit in den Grundpackungen der meisten Hersteller enthalten – ausgenommen von einem Rennsystem aus dem Hause Dickie. Die Technik dabei war meisten auf eine von zwei möglichen Arten realisiert worden. Entweder im Slot der Schiene in Form einer kleinen Nase die durch den Leitkiel ausgelöst wird, oder wie zum Beispiel bei dem System Carrera Profi durch eine Lippe die unterhalb vom Rundenzähler auf die Fahrbahn ragt. Insbesondere bei der zweiten beschriebenen Methode leideten über die Jahre die Lackierungen der Fahrzeuge.


    Um die Jahrtausendwende kamen die ersten optischen Rundenzähler auf den Markt die zählen der Runden mittels durchfahren einer Lichtschranke ermöglichten. Vorteil – die Fahrzeuge bleiben durch das Kontaktlose durchfahren heile und die Lackierungen erhalten – Nachteil: Je nach Lichteinfall oder Positionierung kam es immer wieder dazu das Runden nicht gezählt oder mehrfach gezählt wurden.


    Seit Ende der 90er Jahre ist die Elektronik und PC Technik auch im Heimbereich soweit das diese an der jeweiligen Heimbahn eingesetzt werden kann. Erste PC Zeitmesssysteme waren in der Anfangszeit auf Grund der damals recht teuren Anschaffungskosten meistens nur Slotcenter vorbehalten.
    Der Vorteil der Rundenzählung über einen PC liegen auf der Hand – die meisten Systeme bieten heute viel mehr als nur eine Rundenzählung. Mit der gleichen vorhandenen Hardware lassen sich Rundenzeiten und vieles mehr erfassen (immer Abhängig von der Bahnausstattung und der Software). Systeme wie Carrera´s XLap zeigen einem auf einem Monitor all die Informationen an die man sonst nur durch teure Zusatzkomponenten erhalten würde – Startampel, Tankanzeige, Rundenzähler, Postionsanzeige usw.


    Um die Bahn für so eine digitale Zeitmessung vorzubereiten bedarf es für die unterschiedlichen Systeme unterschiedliches Material.: Bei den Digitalsystemen von Carrera benötigt man lediglich einen PC inklusive Monitor, Tastatur und Maus sowie das Verbindungskabel zwischen USB Anschluss vom PC und der Controllunit. Das Verbindungskabel gibt es als sogenannte PC UNIT original von Carrera für um die 79,- Euro. Im Paket enthalten ist die USB zu Controlluniteinheit, sowie eine Softwareausgabe von Carrera XLap. Wer auf die Software verzichten kann, bekommt mittlerweile über die bekannten Onlineshoppingportale dieses Kabel in einer günstigen Nachbauversion für um die 15 bis 20 Euro. Die Funktion ist die gleiche, nur das halt nicht Carrera drauf steht.


    Besitzer einer Analogenbahn müssen um in den Genuss einer solchen Zeitmessung zu kommen einiges mehr an „handwerksarbeiten“ zu Tage bringen. So müssen zunächst mindestens zwei Kontaktnehmer verbaut werden – Gabellichtschranken, Dioden oder Kontaktschleifen. Anleitungen dazu gibt es ausreichend im Netz und in bekannten Foren. Wer darauf verzichten möchte kann die Schienen fertig vorbereiten im Netz zu einem entsprechenden Preis erwerben. Bei der Auswahl sollte man nur auf die Verhältnisse für den geplanten Einbau achten. Gabellichtschranken erkennen zum Beispiel keine hellfarbigen Leitkiele (dies kann man umgehen um dem man die Leitkiele mit einem Ritz versieht und schwarz lackiert. Dioden in der Schiene brauchen in unmittelbarer Nähe direkt über Ihnen eine aktive Beleuchtungsquelle (zb. Neonröhre) damit diese Funktionieren.


    Die einzelnen Schienen mit den verbauten Kontaktnehmern werden dann entweder direkt über LPT am PC angeschlossen (sofern die Software diesen Eingang supportet) oder an einem USB Wandler, der das Signal passend für den Anschluss an einen USB Port wandelt. Wieviele man dieser Schienen verbaut hängt davon ab welche Funktionen man umsetzen möchte und was das geplante Softwareprodukt abbilden kann.


    Zusammengefasst:


    Benötigte Hardware Digital:
    Carrera ControlUnit
    USB zu ControlUnit Verbindungskabel
    PC mit Tastatur, Maus und Monitor(en)
    Softwareprodukt – zb. Carrera Xlap, Cockpit XP, Bruce RMS, SmartRace
    Kein handwerkliches Geschick oder Werkzeug beim Aufbau erforderlich


    Benötigte Hardware Analog:
    Schiene(n) mit verbauten Gabellichtschranken (zb. Vishay),
    oder
    Schiene(n) mit verbauten Dioden
    oder
    Schiene(n) mit verbauten Kontaktschleifen
    USB zu Parallelwandler (zb.)
    PC mit Tastatur, Maus und Monitor(en)
    Softwareprodukt – zb. Cockpit XP, Light&Time, Bepfe
    Handwerkliches Geschick, Erfahrung mit dem Lötkolben, Elektrotechnische Kenntnisse von Vorteil


    Bei der Wahl der Software entscheidet der eigene Geschmack, sowie die gewünschten Funktionen. Man sollte sich also vorher ein wenig Schlau machen welche Möglichkeiten es gibt und was man selber davon gern realisieren möchte. So können die meisten Softwareprodukte mittlerweile nicht nur Rundenzählen und Zeiten messen sondern auch Funktionen wie Tanken / Chaos / Strafenverteilung / Bahnstromabschaltung und vieles mehr unterstützen. Auch die Erweiterbarkeit sollte man immer im Hinterkopf haben – ist man erst mal auf den Geschmack gekommen möchte man schnell mehr Funktionen. Ich habe hier mal die gängigsten Produkte aufgelistet:



    Carrera XLap


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    Anbieter: Carrera
    Lizenz: Freeware (kein EULA)
    Versionstand: 1.02
    Unterstütze Bahnsysteme: Digital 132, Digital 124
    Unterstütze Funktionen: Rundenzählung, Zeitmessung, Tankfunktion, Startampel, Positionsanzeige, Fahrzeugdatenbank, Fahrerdatenbank, Statistik,
    Vorteile: Lizenzfrei da Carrera davon ausging das die Software nur mit dem hauseigenen Kabel funktionieren würde verzichtete man auf ein Endnutzerlizenzvertrag. Somit ist die Software quasi Freeware. Carrera entwickelt zur Zeit eine Iphone App.
    Nachteile: Stürzt nach einigen Stunden betrieb gerne mal ab, Sprachausgabe bleibt ab und zu hängen, Startampel bleibt manchmal aus, Software wird seit einiger Zeit nicht mehr mit Updates versorgt.
    HW-Mindestanforderungen: PC System mit 2 Ghz und 512 MB Ram sowie ca. 100 MB freiem Festplattenplatz, Windows 2000 oder Windows XP
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    Cockpit Xp


    [Blockierte Grafik: http://www.cockpit-xp.de/image…bildschirmeUeberblick.jpg]


    Anbieter: Susanne Hilpp – http://www.cockpit-xp.de
    Lizenz: Abhängig von Einsatzgebiet und Umfang
    Versionsstand: Cockpit XP V3.xx
    Unterstütze Bahnsysteme: Analog, Digital 132, Digital 124, Pro-X,
    Unterstütze Funktionen: Rundenzählung, Zeitmessung, Zwischenzeit, TopSpeedmessung, Tankfunktion, Startampel, Positionsanzeige, Frühstarterkennung, Fahrzeugdatenbank, Fahrerdatenbank, Statistik, , anpassbare Fahrerscreens, anpassbare Rennscreens, Audiomanager, CU Funktionen, Strafensystem, Addons wie Motorschaden und Bremsschaden, Addons wie nasse Strecke, Speedlimiter in Boxengasse, Chaos, Bahnabschaltung
    Vorteile: Funktionsumfangreiches Softwareprodukt, gute Dokumentationen für Bau, Installation und Betrieb, direkter Servicekontakt via Email oder Telefon, Software wird immer weiter entwickelt, Customizing, Individuell Konfigurierbare Nachlaufzeiten
    Nachteile: Um sich komplett zurecht zu finden benötigt es eine Weile in der man sich intensiv mit der Software beschäftigen sollte.
    HW-Mindestanforderungen: PC System mit 3 Ghz und 1024 MB Ram sowie ca. 250 MB freiem Festplattenplatz, Windows


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    Bruce RMS


    Anbieter: Bruce Jingling
    Lizenz: Freeware
    Versionsstand: 1.705
    Unterstütze Bahnsysteme: Digital 132, Digital 124
    Unterstütze Funktionen: Rundenzählung, Zeitmessung, Tankfunktion, Startampel, Positionsanzeige, Fahrzeugdatenbank, Fahrerdatenbank, Statistik, Audiomanager, CU Funktionen
    Nachteile: Softwareprodukt wird aktuell nicht mehr weiterentwickelt, Software hängt sich bei einigen Funktionen ab und zu auf.
    HW-Mindestanforderungen: PC System mit 2 Ghz und 512 MB Ram sowie ca. 25 MB freiem Festplattenplatz, Windows 2000 oder Windows XP
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    Joe´s Light and Time


    [Blockierte Grafik: http://www.light-and-time.de/u…ics/Rennbildschirm_sw.jpg]


    Anbieter: Joachim Boukamp – www.light-and-time-de
    Lizenz: Abhängig vom Kauf mit oder ohne passendem Kabel
    Versionsstand: 1.60
    Unterstütze Bahnsysteme: Analog, Digital 132, Digital 124
    Unterstütze Funktionen: Rundenzählung, Zeitmessung, Zwischenzeit, Startampel, Positionsanzeige, Fahrzeugdatenbank, Fahrerdatenbank, Statistik, Bahnabschaltung, Frühstarterkennung, Topspeedmessung.
    Vorteile: Clubbahnsystem für bis zu 6 Spuren, simpel zu bedienen
    Nachteile: Übernimmt teilweise zu speichernde Angabe in Fahrzeug/Fahrerdatenbank nicht an
    HW-Mindestanforderungen: PC System mit 2 Ghz und 512 MB Ram sowie ca. 25 MB freiem Festplattenplatz, Windows 2000 oder Windows XP
    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------



    iLap


    Anbieter: Stefan Heß (slotbaer) - http://www.slotbaer.de/index.php/slotbae…32-d124/36-ilap
    Lizenz: Freeware
    Versionsstand: 1.3b
    Unterstützte Bahnsysteme: Analog (s.u.), Digital 132, Digital 124
    Unterstütze Funktionen: Rundenzählung, Zeitmessung, Bestzeit im Rennen, Startampel, Frühstarterkennung, Positionsanzeige, Tankmodi der CU, Fahrzeugdatenbank, Fahrerdatenbank, Statistik beendeter Rennen, Druck- und Exportfunktion.
    Vorteile: einziges RMS für Macs von OS X 10.6 bis OS X 10.9, funktioniert mit PC-Unit oder einem TTL-Seriell-USB-Konverterkabel, CU- und RZ werden unterstützt, einfach zu bedienen
    Nachteile: unterstützt bis auf Datenbanken und Statistik nur die Funktionen von BB/RZ oder CU
    Besonderheit: zusammen mit Doppelherz auch für die Zeitmessung im Analogbetrieb bei ProXudo- und slotbaer-Dualumbauten mit CU oder RZ einsetzbar
    HW-Mindestanforderungen: Mac mit Intel-CPU ab OS X 10.6, ca. 9 MB freier Festplattenplatz

  • - Stand 13.01.2019


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