Wie verhindert man Verzerrungen bei Nahaufnahmen?

  • Hallo Leute,


    ich setze sei Jahren eine Canon EOS mit einem 18-55 Objektiv für meine Fotos ein. Eigentlich sehen die Bilder ganz gut aus mit einem kleinen Schönheitsfehler. Sie sind alle etwas verzerrt. Wenn ich z.B. einen Würfel mit 15 cm Abstand zum Objektiv knipse, hat der keine 100% geraden Kanten. Die obere Kante ist keine gerade Linie sondern an den Seiten leicht nach unten gebogen. Das ist der Lupeneffekt durch die Objektivlinse.


    Kann ich das irgendwie vermeiden?
    Vielleicht durch ein anderes Objektiv?
    Wobei ich eigentlich kein richtiges Makroobjektiv brauche, da die Autos ja nicht so winzig klein sind, dass einen extreme Vergrößerung nötig wäre.
    Ich knipse wegen der Tiefenschärfe mit der kleinsten Blendengröße und langer Belichtungszeit.


    Oder muss ich damit leben?


    Umpfi

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  • Es gibt so genannte Tilt-Shift-Objektive, mit denen kannst Du solche Verzerrungen ausgleichen. Diese Objektive sind aber teuer und sehr speziell.


    Eine weitere Möglichkeit wäre, statt des 18-55 ein Teleobjektiv mit möglichst langer Brennweite zu verwenden. Da ist der Abstand zwischen Linse und fotografiertem Objekt deutlich größer, so dass die Verzerrungen durch die Entfernung deutlich abgemildert bzw. ausgeglichen werden.


    Dritte Lösung wäre die Nachbearbeitung des Fotos. Hierbei kannst Du z.B. im Photoshop über die Transformieren-Funktion das Foto perspektivisch verzerren.


    Wenn Du das Bild nur fürs Internet und nicht für Abzüge brauchst, kannst Du auch mit dem 18-55 bei Brennweite 55mm fotografieren und dann das Bild entsprechend beschneiden.


    Viele Grüße

  • Hallo Axel,


    schau mal auf der Seite
    nach unter Scrollen bis zu den Verzerrungen,
    da gibt es bei "Brennweite" verschiedene Buttons für die einzelnen Brennweiten und darunter wie sich das auf die Verzerrung auswirkt.


    ansonsten wie Mephisto schon schrieb,
    aber das dauert dir sehr wahrscheinlich alles zu lang und ist viel zu umständlich :whistling:


    Mein Tip,
    mit den Brennweiten und der Entfernung spielen bis sich die Verzerrungen auf ein gutes Minimum reduziert haben,
    aber ganz wirst du sie nicht wegbekommen.


    Gruß
    Rainer

  • Hallo,


    die Verzerrungen/Wölbungen sind eine Sache der Brennweite.
    Die Transformieren-Funktion in Photoshop wird Dir deshalb nicht helfen.


    Nur eine Brennweite von min. 85-105mm wird Dir weiterhelfen.

  • Irgendwas verstehe ich nicht richtig.
    Das 18-55 hat eine Brennweite von 29 bis 88 mm.
    (Wieso heißt das dann eigentlich 18-55 und nicht 29-88?)
    Je höher die eingestellte Brennweite desto höher ist der Zoom, also die Vergrößerung. Das Objekt kommt näher dran.
    Je höher die Brennweite desto niedriger soll die Verzerrung sein.
    Ich habe aber viel eher den Eindruck, es ist genau andersrum.
    Je weniger ich zoome, desto gerader werden die Kanten.
    Je weiter weg ich vom Objekt gehe und je weniger ich zoome, desto besser wird der Effekt.
    Allerdings ist dann das Motiv zu klein auf den Fotos.


    Oder mache ich einen Denkfehler?

  • (Wieso heißt das dann eigentlich 18-55 und nicht 29-88?)


    Wegen des sogenannten Cropfaktors. Die Angabe 29 - 88 mm bezieht sich auf das Kleinbildformat, also Film bzw. eine Digitalkamera mit Vollformatsensor. Je kleiner der Sensor, desto höher der Cropfaktor im Vergleich zum 35mm-Kleinbild.


    Viele Grüße
    Matthias

    MatMcWood

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  • Deine EOS hat einen Cropfaktor/Verlängerungsfaktor von 1,6. Dein Objektiv weiterhin die Brennweite 18-55mm.
    Nur wird ein kleinerer Bildkreis genutzt. Deshalb spricht man dann von effektiver Brennweite, bezogen auf das Kleinbildformat.

    Je weniger ich zoome, desto gerader werden die Kanten.

    Das täuscht.

    Je weiter weg ich vom Objekt gehe und je weniger ich zoome, desto besser wird der Effekt.

    Die Wölbungen kommen durch den Bildwinkel. Umso kleiner die Brennweite wird, desto größer wird der Blickwinkel und die Wölbungen verstärken sich.
    Wenn man sehr nah am Motiv ist, wird dieser Effekt noch verstärkt.


    Ich hoffe, ich habe es jetzt verständlich erklärt. Nicht so einfach.

  • Schmeiss die Zoomobjektive in die Tonne, die sind nur fürs Marketing gut, aber nicht für Spitzenbilder. Du hattest die Erkenntnis eigentlich selbst (je weniger ich zoome desto gerader werden die Kanten). Borg Dir irgendwo eine lichtstarke Festbrennweite aus die an Deine Cam passt und spiele mal ein Wochenende damit rum. Dein "zoom" ist die Distanz zum Objekt, Du hast aber weit mehr Lichtstärke, hochwertigere Linsen, eine konsequentere Blendenmechanik usw usf. Die Gretchenfrage ist welche Brennweite Du am besten hernimmst für die Objekte in der gegebenen Größe. Ich verwende für Makros Insekten usw ein 100mm Marko, ich denke es ist ein 2.4er oder 2.8er, das wäre aber meiner Meinung nach zu viel Brennweite für Deine Slotarbilder. Vielleicht wäre ein 85mm Portrait Objektiv passend, das musst Du selber austesten. Ich bin ich grottenschlechter Fotograf, aber wenn man so eine Pentax Festbrennweite in Händen hat und einem alle paar hundert Bilder einmal ein Knaller auskommt, dann wird schon klar, weshalb ein Berufsfotograf nie ein Zoom an seine Kamera lässt. (Edit: Ist ja gut, nie war natürlich marktschreierisch überzeichnet)


    Schau Dir zB einmal einen Artikel wie diesen hier an http://www.lenstip.com/291.1-L…1.8_USM_Introduction.html passend für Deine Kamera nehme ich an. Das ist nicht mal ein teures Objektiv. Der Fachbegriff für Dein "Problem" ist distortion, siehe Seite 6 des Tests. Irgendwo findest Du sicher Artikel, bei denen auch die Werte von zooms dargestellt werden, da sollte Dir dann ein Licht aufgehen.


    Edit meint, dieser Artikel könnte hilfreich sein: http://www.dpreview.com/forums/thread/2748279
    Solltest Du Dich nicht durchs Englische kämpfen wollen, zusammengefasst wird dort dass ein Objektiv wie Deines über 1% Verzerrung ausgibt, egal welche Brennweite Du nutzt (weniger bei geringer Brennweite). Eine "gute" Festbrennweite hat aber nur einen Verzerrungsfaktor von 0,07%. Noch Fragen?

  • Nicht so einfach


    Stimmt: Ganz und gar nicht einfach!
    Neben dem Blickwinkel (perspektivischer Verzerrung) haben wir noch die Verzeichnung (optische Verzerrung) zu berücksichtigen. Ein - wie ich finde - sehr komplexes Thema.


    Versuche mal eine Normalbrennweite von 50 mm (im Falle Deiner Canon also ca. 31mm) und spiel dann mit dem Abstand zum Objekt. 50mm Brennweite bei Kleinbild entspricht ungefähr der menschlichen Wahrnehmung.


    Viele Grüße
    Matthias

    MatMcWood

  • weshalb ein Berufsfotograf nie ein Zoom an seine Kamera lässt


    kommt auf die Situation an ;)


    Viele Grüße
    Matthias

    MatMcWood

  • dann wird schon klar, weshalb ein Berufsfotograf nie ein Zoom an seine Kamera lässt.

    Kann ich so nicht stehen lassen.
    Ich kenne einige Berufsfotografen, die mit Zoomobjektiven arbeiten. Anders könnten die auf Events gar nicht schnell genug reagieren.
    Je nach Event 2 Kameras mit 2 verschiedenen Zoom´s.
    Allerdings sind das dann sehr hochwertige Objektive.

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  • Kann ich so nicht stehen lassen.
    Ich kenne einige Berufsfotografen, die mit Zoomobjektiven arbeiten. Anders könnten die auf Events gar nicht schnell genug reagieren.
    Je nach Event 2 Kameras mit 2 verschiedenen Zoom´s.
    Allerdings sind das dann sehr hochwertige Objektive.


    Exakt! Zu der Sorte gehöre ich zum Beispiel, denn anders geht es nicht! ;)

    MatMcWood

  • Je nach Event 2 Kameras mit 2 verschiedenen Zoom´s.


    Es hängt halt von der Aufgabenstellung ab. Ein Portrait wirst Du mit einem zoom nie hinbekommen, wenn Du auf einer Hochzeit Schnappschüsse fürs Familienalbum machen willst, dann bringt Dich ein zoom schneller ans Objekt als Deine Beine. Aber das sind dann Situationen wo Bildqualität keine bzw eine Untergeordnete Rolle spielt und das sind nicht Umpfis Anforderungen. Du darfst davon ausgehen, dass sich die slotcars nicht bewegen wenn er sie fotografiert :D :D :D

  • Ein Portrait wirst Du mit einem zoom nie hinbekommen, wenn Du auf einer Hochzeit Schnappschüsse fürs Familienalbum machen willst, dann bringt Dich ein zoom schneller ans Objekt als Deine Beine.


    "Schnappschüsse" ... also das ist ja schon fast demagogisch ... :D :D :D (Nicht so ernst nehmen) ;)
    Ich benutze sogar Zoom-Objektive im Studio, allerdings sehr hochwertige. Dabei geht vor allem drum, z.B. bei Familienfotos oder bei hibbeligen Kleinkindern schnell und flexibel sein zu können.
    Aber im Ernst: Grundsätzlich hast Du ja nicht unrecht. Aber von High End Qualität zu sprechen bei Fotos, die letztlich auf einer Webseite landen ... Aber das führt zu weit und hilft dem armen Umpfi auch nicht weiter.


    umpfi: Versuch es mal mit meinem bereits beschriebenen Tipp.


    Viele Grüße
    Matthias

    MatMcWood

  • Aber von High End Qualität zu sprechen bei Fotos, die letztlich auf einer Webseite landen ... Aber das führt zu weit und hilft dem armen Umpfi auch nicht weiter.

    Wir verstehen uns da schon richtig, obwohl ich gerade bei den hibbeligen Kleinkindern möglichst viel Lichtstärke (und daher ne Festbrennweite) haben will. Ja, ich habe dann Kompromisse beim Bildausschnitt, klar. Ich bin aber nicht Deiner Meinung, dass eine Festbrennweite zu verwenden high end darstellt, schon gar nicht an einem APS-C Sensor (oder habe ich Dich da falsch verstanden / zitiert?). Er braucht keine FF-cam, um das Bild zu machen, das er beschreibt. Ein Objektiv das ein paar Hunderter kostet reicht aus, zumal es gebraucht sein kann. Ich verlinke noch 2 Grafiken zur Veranschaulichung des in posting #8 Geschriebenen. Mit Absicht verlinke ich die Bilder nicht direkt, um issues mit dem copyright hierzu zu entgehen:


    http://www.photozone.de/images…/dist/50mm_distortion.png (alte Festbrennweite aus Ende der 80er Jahre)


    http://www.photozone.de/images…55_28/17mm_distortion.png (17-55 zoom bei kurzer Brennweite)

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  • Macht es nicht so kompliziert. ;)
    Im Post #4 habe ich schon den entscheidenen Hinweis gegeben.
    Ich glaube nicht, das Axel sich durch die unzähligen Links lesen will und sich entsprechendes Fachwissen aneignen möchte, um die Fachbegriffe verstehen zu können. (Habe ich ganz bewusst vermieden)
    Ein Objektiv mit 85 oder 105mm Brennweite (egal ob gebraucht oder hochwertig) wird reichen, um die Fotos für seinen Shop zu erstellen.

  • Vielleicht bekommt er es ja auch in Photoshop hin.
    Hier eine Erklärung und eine Anleitung, wie man es per Billdbearbeitung korrigieren kann, wenn es nicht zu schlimm ist
    http://www.scandig.eu/Kameraverzerrung.html

  • hi,


    ob Festbrennweite oder nicht, ist erstmal garnicht seine Frage, oder? Bin absoluter Laie, mache aber sehr gerne Fotos + habe die natürlichsten Slotbilder mit 35mm (55er Kleinbild) gemacht, also Zoom gerade aus dem WW-Bereich gedreht



    Grüße,


    Fränk

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