Ein hölzernes Digitalodrom entsteht....und die dazupassenden gepimten Auterln

  • Hallo werte Slocarracer und racerinnen,


    Im Jahre 2009 bin ich
    über meinen Junior (wie so einige hier) zum Slotracing gekommen. Als
    ehemaliger Superbiker infizierte ich mich aufs Neue mit dem Rennvirus.
    Junior und ich panten und bastelten diverse Layouts auf Basis von
    Carrera 132 digital, bis wir schließlich 2011 das finale Layout fanden,
    das uns am meisten behagte.
    Schnell flüssig, manch kniffelige Passage und eine Gerade , wo man sieht wo man leistugsmäßig zu Hause ist.


    Was
    soll man sagen, uns machte es Spaß! Dann kam der Tag X: ein Freund
    baute eine kleine analoge Holzbahn und bei einem Familienfest wurde
    darauf geraced . Die Autos lagen ruhig und summten vor sich hin, das es
    eine Freude war.


    Es war sofort klar, unsere Bahn muß eine Methamorphose erfahren und zu Holz werden !


    Das
    Layout sollte ungefähr gleich bleiben, diverse digitale Komponenten
    leicht austauschbar und der Slotabstand soll mind. 120 mm betragen, damit
    man auch mit "großen Dingern" sich nicht gleich rauskickt. Und was sich als besonders schwierig herausstellte:
    Die Bahn soll in der Werkstatt bei mir vorgefertigt werden, damit wir keine Schmutzbelastung in der Behausung meines Juniors unter dem Dach des Familiensitzes haben, und dann "lediglich aufgebaut" werden.


    Nach fast zweijähriger Tüftel und Bauzeit, bei der wir auch einge Schicksals und Rückschläge verdauen mussten, sind wir nun am Ende angelangt und bauen auf !


    Vielleicht interessiert den einen oder den anderen die technischen und handwerklichen "Raffinessen" und darum möchte ich hier von unserem Projekt erzählen......


    Im Anhang die Ausgangsbahn ....alles weitere folgt Zug um Zug....

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  • Hallo Gernot,


    das wird klasse, ich freue mich schon auf einige neue Bilder von deiner Bahn. Ist schon interessant, wie du alles in Holz umgesetzt hast.


    Liebe Grüße an deinen Großen und dich


    Michl

    Heute ist Mittwoch, der Tag an dem alles passieren kann

  • ...eine Weiche selbst zu bauen schien mir nach eingem Kopfzerbrechen nicht so ganz geheuer....Sicher gibt es helle Köpfe, die sich sowas selbst bauen können, aber in Anbetracht, dass wir doch den einen oder anderen Spurwechsel haben griff ich auf bewährtes Material zurück.


    Nach dem Fest ab in den Baumarkt in die Restekiste und 12mm MDF rausgeleiert ;-). Ein Prototyp der Weichenintegration war schnell gefummelt und siehe da, der Übergang von Holz auf Plastik war bei genauer Fräserei gar nicht zu holprig !


    Gleich noch ein Kurvenstück probiert ,mit selbstgebauten Fräszirkel, den wir alle schon oft im Forum gesehn haben....ging auch ganz gut, jedoch war mir das zu umständelich bei öffnenden und schließenden Radien.


    Was tun, damit die Bauzeit im Rahmen bleibt ? Dies erwies sich dann aber als nebensächlicher Aspekt, denn es kam zu Mitte des Projekts knüppeldick. Aber davon nur am Rande.....

  • Hallo Saki,
    schön daß du einen Bauthread über dein Holzprojekt eröffnet hast.
    Ich habe mir ja auch manchmal den Kopf über das Projekt mit zerbrochen. :D

  • Hallo und toll.
    Hab ich gleich aboniert. Da sind doch genau die Dinge drin, die mich für mein künftiges Bauwerk interessieren - Digi-Zeuchs von C auf Holz mit Acryllasur.... 8o


    Ich bin voll gespannt - bitte nicht all zu große Pausen


    Liebe Grüße Ralph

  • .....ja, dass muß vielleicht auch gesagt werden:


    Gerhard, alias "Reifenkomo", war bei mir auch am Drücker und hat mich mit seinen Überredungskünsten ( "Oida, moch a Hoizbaun, dann host kane Probleme mit verzogenen Bahnteilen"....) dazu gebracht, mich vom Plastik zu verabschieden....
    Allerdings wurde bis vor kurzem auf dem alten Raceway weitergespielt . Man darf ja schließlich nicht in den Trainingsrückstand geraten ;)


    Um die Fräserei zu vereinfachen machte ich mir so meine Gedanken und las in div. Foren . Dann eines Tages war mein Cousin bei mir, seines Zeichens ein genialer Installateur und er hatte in seinen Firmenwagen einige Meter Fußbodenheizungsrohre.


    Da hatte ich den Geistesblitz : Die Dinger sind voll flexibel, behalten Form und man kann sie auch wieder gerade biegen . Das Zeug sprang aus dem Transporter direkt in meine Werkstatt und der Versuch wurde gestartet.


    Rohr auf Platte geschraubt...Fräse her, angelegt und entlang gefräst. Plexistreifen in die entstandene Nut rein und mit entsprechendem Anschlag parallele Nut gefräst. Sieht doch gut aus, kein Verwackler, dachte ich...nur wie bringe ich jetzt die zu unserem Layout passenden Radien auf das MDF...?


    Wieder wurden die grauen Zellen rot und bescherten eine schlaflose Nacht.....

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  • Ich bestelle mal das MDF ...


    Ein befreundeter Tischler , mittlerweile in Pension, den ich mal vor langer Zeit bei seinem Chevi 454 Motor geholfen hatte, wurde kontaktiert. Vielleicht hat er ja noch Kontakt zu Großhändlern ??
    Schnell kam im Gespräch hervor, dass Zoli -so der Name des Herrn- ebenfalls begeister Analogslotter ist. Welch Zufall ! Die Herren, die motorsporbegeistert sind, haben auch alle einen massiven Spieltrieb ! :-))


    Als ich Zoli fragte, ob er mir eine Oberfräse borgen würde, um mir das ewige Umspannen der Fräser zu ersparen, kam prompt das Angebot:


    " Heast, die Baun bau ma glei bei mia. Do hob ma Plotz und worm is a ! I hüf da !" Des MDF bestell I glei und am Donnerstag (irgendwann im Dezember 2014) faung ma au !"


    Mich haute es aus den Socken, was Spanne auf den Platten war. Ich bezog zum Großhandelspreis 6 Platten 280x204 cm um 287 Euro.--> Bei der Anfrage in uns allbekannten Baumärkten kam ich auf das bis zu Vierfache !!


    Zu gleichen Zeit bestellte ich auch bei "Gerhards Rennbahnshop" die 300 m teilmagnetische verzinnte Litze.


    Das Problem mit den Layout auf das MDF war immer noch nicht gelöst...


    Zoli hatte nach einigen langwierigen Versuchen mit dem Fräszirkel die zündende Idee :


    Papierschablonen der einzelnen Krurven -aber nur von den Schienen ohne den Randstreifen- mit jeweils 30 cm Gerade dran , damit wir die einzelnen Segmente dann exakt 90 Grad absägen können.


    Gesagt getan. Papierschablonen in der Nacht angefertigt....


    Wir legten die erste Schablone auf das MDF und befestigten sie mit Tesa. Von der Mittellinie der Schablone dann 60 mm entfernt muss sich der erste Slot erstrecken. Der Heizungsschlauch wurde dann in entsprechendem Abstand an das MDF geschraubt (Hängt von Durchmesser der Fräsmatrize ab) und los gings....


    Leider hab ich diesen Bauabschnitt vor lauter Geilheit nicht dokumentiert :-(, lediglich das Ergebnis der ersten Slots....


    Der "Masterslot" war geboren....

  • ...als ich so dahinfräste, dachte ich mir: vielleicht solltest Du Dir diesmal doch einen Plan zeichnen, schließlich soll sich die Bahn ja am vorhergeshenen Platz ausgehen und nicht ausufern. Habe sehr geduldige Nachbarn aber wenn wir durch deren Wohnzimmer slotten , sind die auch am Limit ! :-))


    Also an den Schreibtisch und die Bahn ganz "Old-School" mit Zirkel und Bleistift 1:10 auf A0 Papier gegriffelt . Hat auch den Vorteil, dass man dann genau weiß, wie lange die Geraden zwischen den Kurven sind ;-).
    Planen ist ja nicht so mein Ding, bin eher der Haudrauf Typ und es ergibt sich alles beim loslegen. Aber Zoli belehrte mich eines Besseren. Vom Hr. Meister habe ich in 4 Wochen mehr über die Holzbearbeitung gelernt als in 44 Jahren davor. Zoli ist ein Meister seines Fachs, ein wahrer Künstler in Einlegearbeiten und Virtuose im Improvisieren. Hier einem Riesendank an den Meister !


    Da Zoli den Slot vorfräste und ich mit der Zweiten Fräse hinterher auf 8mm Tiefe, ging nun alles ganz schnell. In der dritten Fräse hatten wir den 16 mm Fräser für das Litzenbett. Zack ! Drüber mit der Fräse über das MDF und schon passt die Litze rein!


    Wieder hatte der Meister den Einfall alles zu beschleunigen: Es wurden einige alte Türblätter aif Böcken an einander gelegt, somit konnten mehrere Kurven oder eine Gerade mit einer Kurve im Anschluß draufgelegt und befestigt werden und längere Abschnitte gefräst werden. Außerden kann das MDF nach unten nicht ausweichen und alle Slots sind gleich tief ...besonderes beim Litzenbett ist es ein entscheidender Vorteil, wenn die Nut immer !!! 0,9 mm tief ist ind nicht irgendwie abweicht.


    Mit der Methode kamen wir sehr schnell vorwärts !


    Das Ergebnis von Samstag komplett und Sonntag Vormittag.... In Hintergrund ist ein Teil der Papierschablone zu sehen, das etwas unprofessionell aussieht ;)

  • Ende Jänner 2015 war die Bahn fertig gefräst und ich sah mich im Herbst schon mit Moosis dicke Striche über die Bahn zu ziehen ;) Das sollte sich als Irrtum herausstellen !


    Jetzt ging es darum die von mir vorgefertigten überarbeiteten C Weichen in das MDF zu integrieren .


    Ich zerschnitt mit der Tauchsäge die entsrechende Einfachweiche in einem Anstand von 102mm von der Seite, wo sich die Weichenzunge befindet . Da hat man den ganzen Elekrosalat und den Mechanischen Teil beisammen und zusätzlich bleibt ein Plastikanguß iam Rand stehen , damit die Weiche ohne den unteren Deckel schön aufliegt. Der Deckel wird nicht mehr benötigt, da die Weiche in eine vorgefräste Tasche im MDF kommt. Die Weichenzunge und der Keil der sie befestigt werden vom MDF an Ihrem angestandenen Platz gehalten.


    Die Verkabelung der Weiche kommt nun gesamt auf die vorhandene viel kleinere Fläche . Die IR Diode und alles Weitere bleibt wo sie ist. Leider sind die Weichen alle krumm wie Weihnachtsbäckerei . Der Chinese am Fließband zieht den Leiter wahrscheinlich noch warm von einer Riesenrolle und denentsprechend verfornmen sich die Schienen.


    Alle Weichen wurden zerlegt, die U-förmigen Leiter gerade ausgerichtet und auf 3mm Schenkellänge gekürzt und bündig mit der Fahrbahnoberfläche eingeklebt. Das soll gewährleisten, dass sich der Leitkiel des Autos beim Überfahren vom MDF auf die Plastikweiche nicht einhängt. Denn original steht der C Leiter ca 0,7- 0,9 mm über der Fahrbahn.


    Eine Mordsarbeit bei 16 Weichen und 4-5 Stk Reservedinger. Aber die möchte ich haben, denn erstens ist bei einem Defekt der Spielbetrieb kaum unterbrochen ,da man ja ganz schnell tauschen kann und zweitens hat mich die Erfahrung gelehrt, wenn man etwas im Ersatz hat braucht man es nie !!


    Das Richten der Plastikweiche erfolgte nach den Slotit Prinzip: Stahlplatte --> Schiene mit starken Magneten dran befestigen und heißes Wasser drüber . Nicht kochend, dann drücken sich die Magnete ins heiße weiche Plastik und man hat ganz schnell "Schlaglöcher".


    Danach fertigte ich eine Frässchablone für die Weichentaschen an. Es sollen ja alle gleich werden ! Und schnell solls auch gehen ! Test auf altem MDF. Gut wars , denn die ersten beiden Slots fluchteten nicht !!! Üben Üben Übern ....


    Irgenwann gings und die Taschen wurden mit einem Kopierring entlang der Schablone ausgefräst.


    Paassssttttt !


    Von nun an stockte es , denn meine Ex-Frau hatte einen Unfall im Garten und brach kompliziert das Bein mit Knochenaustritt von Schien und Wadenbein.


    Die Obsorge für Junior musste ich nun auch an den Wochentagen übernehmen und somit fiel das Basteln am Abend ins Wasser...


    Es kam später noch dicker und 2015 und Anfang 2016 ging dann irgenwie gar nix weiter....

  • Gerne würde ich auch Ideallinien realisieren war einer der Gedanken !


    Leicht gemacht gings mir durch den Kopf. Weiche in die Tasche. Heizungsschlauch auf MDF geschraubt mit dem entsprechnedem Verlauf und schwupps Fräse gestartet. Sieht verdammt gut und "schnell" aus ! Als ich mir das Werk aber betrachtete, fiel mir aber sofort der lange "tote Teil" auf, bei dem die Litzenleiter mit einander kollidieren würden und Kurzschluß produzieren.


    Wie auch am Originaleinmündungsteil muss der Leiter unterbrochen werden . Somit ergab sich beim Erstversuch ein ca 120 mm langer stromloser Abschnitt . Kommt da das Auto ruckfrei rüber ? Der Radiusverlauf entspricht bei C-Dimensionen etwa R 4,5 (ich weiß den gibts nicht) übergehend in R3.


    Sofort verließ mich der Mut und die restlichen Spurwechsel wurden konventionell gefräst.


    Später als die Litzen geklebt waren machte ich einen Testaufbau und es zeigte sich, dass des Fzg. locker drüber rollt ohne irgenwelche Zucker !


    https://www.youtube.com/watch?v=0_yNblqAYGU&feature=youtu.be


    Junior betägtigt sich als Moderator...


    Also werden höchstwahrscheinlich einige Bahnteile im nächsten Sommer überarbeitet. Jetzt wird mal so gefahren...

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  • ..hab da mal eine Zwischenfrage - inwiefern unterscheidet sich die Kurvenweiche vom Vorbild? Die gibt es doch von C auch (Kurvenweiche rechts von aussen nach innen) !
    Oder ist die Holz-Version kürzer? Interessant wäre ja auch eine ohne gerades aktives Stück (ja ja Thema LED treffen und so, aber da gibt es ja auch tricks mit mehreren LED parallel und so...) z.Bsp. in einer Schikane.


    Aber mach mal weiter - ich bin gespannt.
    Gruß
    Ralph


    :thumbup:

  • Hi Ralph,


    Na ja , ich bin jetzt nicht im Bilde wie es die Weichen von C gibt ,
    aber als ich die Holzgeschichte begann gab es lediglich K1
    Kurvenweichen.
    Und in Abhängigkeit vom Radius der Kurve und Einmündungswinkel ergibt sich ein längerer oder kürzerer "Toter Streifen"


    Sicher kann man auch allerlei anderes probieren, aber für mich tuts auch diese Lösung...unsere Bahn ist an die 40m lang, haben 16 Überholmöglichkeiten oder besser gesagt Spurwechsel und da wollte ich den "einfachen Weg" beschreiten....


    Ich weiß auch nicht, ob Du dir Gedanken über die Verkabelung gemacht hast. Wir haben Dual realisiert und da hast Du bei einer Kreuzungsweiche ein paar Einspeisungen, das ganze 5 mal an der Bahn mit einigen anderen Weichen, da ergibt sich ein anständiger Salat. Dann noch eigene Schaltungen und Verkabeliungen für spezial Weichen zu entwickeln, dass war mir zu steil ....

  • ah ja besten Dank, das ist möglich , dass es nur K1 gibt von C und so kann ich deine info jetzt auch nachvollziehen...


    Super
    Gruß Ralph

  • .....


    als die ganzen Taschen gefräst waren, irgendwann Ende Februar 2015 sah das ganze dann so aus....


    Jetzt kam der Abschnitt den ich am meisten hasste und mich schon im Vorfeld fürchtete --> Das LACKIEREN !


    Bis man bei Lackieren ist ist mal jede Menge Sträflingsjob angesagt...SCHLEIFEN SCHLEIFEN SCHLEIFEN

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  • Schönes Projekt ! Imposantes Gesamtbild !
    Hast du die Radien eigendlich von Carreraschienen übertragen.
    Für eine Holzbahn sehen mir die Kurven alle sehr gleichmäßig aus.
    Keine öffnenden und schließenden Kurven ?

  • Hi Andre, D´Ehre Woodboss,


    genaugenommen sind es 121,5mm Abstand. Ich fräste mit einer 120mm Matrize und steckte ein 3 mm Plexi als Anschlag in den Slot....Ergo --> halbe Breite des Plexis dazu ergibt 121,5 mm


    @ woodboss:


    Auf dem Bild Pista_03 denk ich , dass sich da allerhand öffnet und schließt...


    Lange Schwünge statt den Geraden habe ich bewußt vermieden, da ich die IR Diode für Weiche treffen muss, und ich wollte keine Überraschugen erleben....Das Layout selbst fährt sich großartig, das kannst Du mir glauben ;)


    Wir fahren zu 98 % Digital, warum ich mir den Analogaufwand antue , weiß ich selbst nicht....

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