Ein systemisches Problem?! - Das Fast-Nicht-Überholen unter digitalen Rennbedingungen...

  • Moin,


    gestern Abend habe ich meine ersten "richtigen" digitalen Rennerfahrungen auf der Bahn der SG Stern in der Mitte Deutschlands gemacht, bei ausgesprochen sympathischen Zeitgenossen übrigens (als kleiner Hinweis für die heimischen Teppichrutscher, die immer wieder ihre Vorbehalte gegenüber Clubs und IGs posten). Ausgestattet mit Leihregler und Leihauto war es für mich eine kleine Reise in die Vergangenheit, da ich mit den Daumenreglern doch ein stückweit an die alten MRRC-Schätze erinnert wurde.


    Als analoger Serientäter war für mich einiges ungewohnt. Einerseits ist das doch sehr niedrige Gripniveau auf der Carrerabahn im Vergleich zu den analogen Holzbahnen der Umgebung bzw. der eigenen Scalextricclassicschiene extrem auffällig. Da die Modelle ohne Magnet genutzt wurden, wurde dieser Vergleich besonders augenfällig. Zum anderen war der Gripunterschied zwischen den Spuren immens. Die Bahn der Kasseler Kombo ist zweispurig und 36 Meter lang. Naturgemäß fahren die Jungs, und ich auch, auf der "schnelleren" Spur. Fuhr man auf einen Kollegen auf, bereitete das Überholen als Gast massive Probleme. Der Spurwechsel auf die weniger schnelle Spur bedeutete sofort den Rückfall. Überholen war für mich nicht möglich, obwohl ich auf der schnelleren Spur teilweise bessere Rundenzeiten drücken konnte und auf Mitbewerber auffuhr, aber eben nicht vorbeikam.


    Ist dieses Phänomen generell üblich bei zweispurigen Layouts oder kann es sogar bei vierspurigen digitalen Strecken beobachtet werden? Besonders augenfällig wurde diese Besonderheit beim Rollout mit 124ern auf der Bahn. Da erinnerte die Testfahrt an eine Perlenschnur, Überholvorgänge waren selbst bei den Streckenkundigen nicht zu beobachten.


    Natürlich hat dieser Eindruck etwas damit zu tun, dass die Modelle ohne Magnet betrieben wurden. Da wirkt sich das abweichende Gripniveau noch viel stärker aus. In gewisser Weise erinnerten mich diese Renneindrücke an reale Rennverhältnisse im großen Rennsport. Überholungen finden ja, je nach Fahrzeugklasse, auch da nur noch eher selten statt. Der Boxenstopp muss dafür mitunter herhalten, auch an der digitalen Carrerabahn. In jedem Fall war dies für mich der grundlegendste Unterschied im Rennalltag.


    Ist dieser Eindruck ein Massenphänomen? Wie begegnen hier schreibende Digitalos diesem Eindruck? Empfinden sie diese Besonderheit vielleicht auch gar nicht als besonders oder beklagenswert? Gibt es auf vierspurigen Digitallayouts mindestens zwei schnelle Spuren oder ist das Phänomen dort das gleiche?


    Ich bin gespannt und noch immer irritiert zugleich.


    Gruß (besonders an die Jungs der SG-Stern KS)


    rednax

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  • Zitat

    Überholen war für mich nicht möglich, obwohl ich auf der schnelleren Spur teilweise bessere Rundenzeiten drücken konnte und auf Mitbewerber auffuhr, aber eben nicht vorbeikam.

    Das sage ich schon soooo lange... wenn man es exakt ausgeglichen machen möchte, müsste man eine Strecke bauen die in beiden Teilen des Spurlängenausgleichs symetrisch ist. Realistische Streckenverläufe wären damit tabu. Ich glaube auf einer einfachen 8 (in die Länge gezogen) mit mehreren Weichen würde das Problem nicht aufkommen. Von Anfang an wären die Auslastung der Spuren balanciert und damit auch das Gripniveau.


    Baut aber so keiner... und somit genau das Problem.

  • Das Problem ist mir wohl bekannt! :D


    Wenn wir bei unserem Revil auf der Digibahn fahren benutze ich mittlerweile
    immer die langsamere Spur.


    Überholen klappt bei mir auch nicht.
    Daher nehme ich die Spur wo am wenigsten los ist... die für alle anderen
    leichtere und somit schnellere Spur.
    Das hat aber den Vorteil das meine Spur meißt frei ist
    und ich die vermeindlich schwierigere Spur mittlerweile schneller fahre
    wie die Anderen! :whistling:


    Blöd ist nur das ich zum Tanken in die Boxengasse muß, sonst
    fahre ich praktisch analog! :thumbsup:

  • Sorry, Leute, mir stellt sich jetzt die Frage:


    Warum fahrt ihr dann digital, wenn das Problem bekannt ist? :/;(?(:rolleyes::huh::wacko::whistling:

    Gruß Stefan


    Ich leide nicht unter Geltungssucht, möchte einfach nur weiterhelfen... :rolleyes:

  • Für spannende Rennen und auch diversen Überholmöglichkeiten muss das Layout dafür passen. Auch die Weichen Positionierungen sind hier sehr wichtig.
    Weiters sollte die Tanksimulation vorhanden sein. Diese lockert mit Sicherheit den Rennverlauf auf. (Serienrennen mit Cockpit Tankinhalt wird beim Auto und Fahrerwechsel mit genommen).
    Wir haben auf unseren Föhrenring bei jeden Rennabend unzählige Überholmanöver obwohl wir auch eine minimale langsamere Spur haben.
    Da aber jeder Fahrer mit jeden Fahrzeug fahren muss gleich sich das auch, denn mit einen besseren Fahrzeug kann ich auch auf der "langsameren Spur" ein eventuell langsameres Fahrzeug überholen.

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  • Deswegen mach ich das ja nicht

    Genau, normalerweise bin ich auch analog unterwegs! :thumbup:


    Zum richtigen Rennenfahren im Digitalmodus bin ich zu blöd! :D

  • Das ist bei euch Analogos einfach die Angst beim Überholvorgang das Fahrzeug zu beschädigen. Das macht langsam! :D
    Kleiner Spaß!!!


    Hatte die Bahn denn einen Spurlängenausgleich? Auch wenn einige das immer wieder behaupten, ist es auch bei digital wichtig. Bei zwei gleich guten Fahrern hat der hintere ohne SLA keine Chance zu überholen. Nur bei Fahrfehlern des Vordermanns geht da evtl. etwas.
    Natürlich gibt es Bahnen bei denen das Überholen selbst mit SLA schwieriger ist, liegt halt am Layout. Wie Stelladriver schreibt, müsste die Bahn schon symetrisch sein um das auszuschließen.


    @Urumbel
    Stefan, sei mal ein bisschen aufgeschlossener. Ich habe mich ja auch auf´s Analoge eingelassen! ;)

  • Huhu zusammen,


    das ist doch kein Digital Problem.....wenn Spuren unterschiedliches Grippniveau haben, ist auch eine vermeintlich schnellere Spur bei Analog langsamer!
    Auf den Bahnen, wo ich ab und zu digital fahre, ist das kein Problem. Wobei Boxenstops noch mehr Taktik hinzufügen. Ich mag beides...


    /Ralph

  • @kochkaesschnitzel
    Ich bin doch aufgeschlossen. :rolleyes:
    Klar, kennt man das Problem auch analog. Das kommt daher, weil in den Bereichen nicht gefahren wird. Deshalb ist dort kein GRIP.

    Gruß Stefan


    Ich leide nicht unter Geltungssucht, möchte einfach nur weiterhelfen... :rolleyes:

  • Ich kenne das so nicht. Im Normalfall sollte auf einer Digitalbahn die Ideallinie auch das beste Gripniveau haben, das ist logisch, da sie ja auch am meisten befahren wird. Wenn die Fahrer/Fahrzeuge einigermaßen ausgeglichen sind, sollte es im Rennen immer wieder Situationen geben, in denen über einen längeren Zeitraum nebeneinander gefahren wird (Spurlängenausgleich vorausgesetzt). Somit sollte sich auch auf der "Nicht-Ideallinie" Grip aufbauen.


    Überholt wird bei uns in der Regel dann, wenn man es nah genug an den Vordermann schafft, um diesem den Wechsel auf die Idelallinie zu blockieren. Also als Hinterherfahrender muss ich mich rankämpfen und mich dann im richtigen Moment von der Ideallinie lösen, um die nächste Weiche (AKS vorausgesetzt) blockieren zu können. Dann wird im Normalfall eine Weile nebeneinander gefahren bis einer den ersten kleine Fehler macht und es wieder genügend Vorsprung gibt, um die Ideallinie fahren zu können. Klingt kompliziert, ist es aber nicht...


    Also zumindest in unserer Rennserie (D124) funktioniert das ganz gut und es gibt genügend Überholmanöver.

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  • Das auf einer 2-spurigen Digitalbahn unterschiedliches Gripniveau auf den Spuren herrscht ist schon seltsam.
    Gut, wenn man da nicht Überholen kann und die Herrschaften trotz Weichen fast nur auf einer Spur fahren, wundert das wiederum nicht.

  • :D diese Erfahrung habe ich auch schon gemacht, und da ich mich sowieso feinmotorisch a bisserl schwer tu, sind Tankstopps ein Härtetest für mich, einzig beim Georg seiner Bahn hab ich mir da etwas leichter getan, durch die Pistolenregler.
    Ich finde auch, dass daher ein Spurlängenausgleich auch bei einer Digi-Bahn für mehr Spannung sorgt, da dann beide Spuren gleich schnell befahren werden können.
    Aber, es gibt ja auch ein System, wo der Langsamere bei der nächstfolgenden Weiche automatisch auf die andere Spur geleitet wird, hab ich sogar schon mal bei einem Beitrag eingestellt.
    Trotzdem ist das einfach ein anderes Rennbahnfahren und bringt m.M. nach etwas Abwechslung in die Analogrennbahnfahrerwelt, übrigens, das Spurwechseln werd ich mal zuhaus auf einer 1-Tag-Digi-Bahn etwas üben, mann will ja schließlich net Letzter werden ^^ .


    Grüße vom Lister

    Das Wissen verfolgt mich - doch ich bin schneller!

  • Auch mit SLA gibt es immer(!) eine Spur, die soviel schneller
    zu fahren ist, dass überholen auf der anderen kaum oder nicht
    möglich ist, da hilft entweder taktisches fahren oder tanken,
    alternativ muss man den Vorausfahrenden in einen Fahrfehler
    zwingen....keiner wird den anderen "vorbeiwinken"

  • Ich kenne das so nicht. Im Normalfall sollte auf einer Digitalbahn die Ideallinie auch das beste Gripniveau haben, das ist logisch, da sie ja auch am meisten befahren wird. Wenn die Fahrer/Fahrzeuge einigermaßen ausgeglichen sind, sollte es im Rennen immer wieder Situationen geben, in denen über einen längeren Zeitraum nebeneinander gefahren wird (Spurlängenausgleich vorausgesetzt). Somit sollte sich auch auf der "Nicht-Ideallinie" Grip aufbauen.


    Überholt wird bei uns in der Regel dann, wenn man es nah genug an den Vordermann schafft, um diesem den Wechsel auf die Idelallinie zu blockieren. Also als Hinterherfahrender muss ich mich rankämpfen und mich dann im richtigen Moment von der Ideallinie lösen, um die nächste Weiche (AKS vorausgesetzt) blockieren zu können. Dann wird im Normalfall eine Weile nebeneinander gefahren bis einer den ersten kleine Fehler macht und es wieder genügend Vorsprung gibt, um die Ideallinie fahren zu können. Klingt kompliziert, ist es aber nicht...

    Genauso funktioniert das bei uns auch.


    Wobei ich dazu sagen muss, dass wir als Umsteiger von SCX Digital und mit über 10 Jahren SCX Digital Erfahrung vielleicht auch etwas anders an die Bahnplanung herangegangen sind.


    Ich persönlich habe zu früheren Zeiten alle 4 Wochen einen neuen Kurs auf die Platte gelegt, da habe ich reichlich Erfahrung gesammelt, wie man einen digitalken Kurs aufbaut. Spurlängenausgleich halte ich persönlich für weniger relevant. Wichtiger sind ausreichende und richtige Positionierungen der Weichen. Vom mechanischen Weichenschaltsystem und den platzsparenden Schienen von SCX Digital verwöhnt, war die Entwicklung éines Bahnlayouts mit Carrera D124 auf den gleichen Plattenmassen aber schon eine Herausforderung.
    Bei SCX Digital konnten Weichen nahezu beliebig positioniert werden. Bei Carrera brauche ich immer eine gewisse Länge an gerader Strecke davor, damit die Weichen auch sauber schalten.


    Viel wichtiger als der Spurlängenausgleich sind die richtige Tankstrategie, da bei uns auch die Pitlanes mit AKS versehen sind, und ein Bahnlayout, welches mit richtiger Benutzung der Weichen eine deutlich schnellere Rundenzeit zulässt, als ohne Weichenbenutzung.


    Wir fahren D124 ohne Magnet mit Supertires.

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  • Wie Murphy schreibt.


    Tankstrategie ändern, schauen, dass man die Vor- und Nachteile eines vollen oder leeren Tanks einsetzen kann, den anderen in einen Fehler treiben, zur richtigen Zeit auf der richtigen Spur sein,...
    Bei uns finden in jedem Rennen unzählige Überholvorgänge statt.


    Layout muss natürlich passen, sprich eine gewisse Bahnlänge und Kurvenanordnung, sowie soviel Weichen wie geht.

    Meine Strecke: IndyRing formerly NauRing




    Wenn du tot bist, weißt du nicht, dass du tot bist, aber es ist sehr hart für dein Umfeld.

    Wenn du dumm bist, ist es genauso.

  • Rednex seine Feststellung kenne ich von unserer Bahn.
    Ist bei uns aber nicht so wirklich ein Problem.


    Auch wir haben keinen Spurlängenausgleich, was aber nicht wirklich stört, da eh einigen die Innen- und andere die Außenspur mehr liegt.
    Mir liegt zum Beispiel die Außenspur besser. Zum Überholen, muss ich den "Gegner" vor mir hertreiben, bis er zu einem Streckenabschnitt kommt, wo mir auch die innere Spur liegt. Schnell wechseln, vorbei ziehen und wieder zurück auf die Außenspur.
    Vorausgesetzt es ist nicht einer von den Kollegen neben mir, dem die innere Spur besser liegt. Dann heist es ruhig bleiben und eine Lücke abpassen.
    Oder mal den Tankinhalt und die verbleibende Rennzeit checken. Ein vorgezogener Tankstop bringt einen aus dem Gewühl und mit Glück in eine bessere Position.
    Das Ganze ist von so viel Faktoren abhängig.
    Wie gleich sind sich die Fahrzeuge in Geschwindigkeit und Performens.
    Wie dicht sind die Fahrer mit ihrem Geschick bei ein ander.
    Wieviel Wechselmöglichkeiten gibt es auf der Bahn.
    welche Taktik ist die Beste.
    Aber genau das ist es was unserer Truppe Spaß macht am Slotten:
    Der Nervenkitzel.

    Grüße und viel Spaß beim Slotten. :fahrer:


    Robert

  • Hallo,


    Ja, auch wir hatten dieses Problem.
    Vor einigen Monaten hatte ich die Idee, das Überholen mit mehr KWL, KWR entgegen zu wirken.
    Ich kündigte das hier an und leider kam das nicht gut an. Danach hab ich auch den Plan verworfen.
    Bin aber noch immer der Überzeugung das der SWechsel auf denn geraden zu wenig ist.
    Ich weiß nicht warum, aber die äussere Spur ist bei mir schneller.
    Hab dann die Bahn so umgebaut, das die innere Spur kürzer ist, erst dann wurde es merklich besser.
    Auch hab ich keine AKS, der Auffährt ( Unfalverursacher ) muss durch die Box fahren.
    Nach dem dritten Unfall zieht es eine Disqualifizierung nach sich.
    Jetzt fehlen mir noch die KWL, KWR, aber die kommen auch noch.


    Kurt

  • Wir fahren hier in Wien auf 2 digitalen Bahnen, einmal 20,25m, einmal 40m, jeweils mit Spurausgleich und mit Tanken,. Über XP haben wir ein Add On laufen, dass die Nutzung der linken und der rechten Spur misst und anzeigt. Es ist so geregelt, dass man im Rennen auf beiden Spuren relativ gleich häufig fahren muss, ansonsten wird die häufiger genutzte "gesperrt" und der Rundenzähler steht.


    Es werden daher beide Spuren gleich benutzt, es gibt keinen Gripunterschied und durch zahlreiche Weichen auch jede Menge Überholmanöver.


    Zum Grip selbst kann ich nur sagen, dass wir nurmehr sortenrein auf BRM Gummis fahren (alle Serien) und sich ein (aus meiner Sicht) sehr guter Grip aufgebaut hat. Feine Unterschiede liegen dann immer in der Fahrzeugabstimmung und im Zustand der Reifen (der BRM hat eine begrenzte Lebenszeit und will gepflegt werden)


    "Ganz egal, was wir glauben, wie groß unsere Eier sind: Wir brauchen Auslaufzonen."
    Jenson Button, Juni 2016

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