Ich habe in den letzten Jahren viele Regler aus der analogen und digitalen Welt versucht. Wenn ich andere Rennserie in einem fremden
Club fahre, dann fehlte mir bei vielen Regler die notwendige Bandbreite damit ich die entsprechenden Fahrzeuge, die Bahn und die vor-
geschriebenen Reifen oder Motoren sauber in vernünftige Zeiten zu regeln oder lenken. So geht es mir! Das mag an mir liegen und an
meiner bescheidenen Fahrerfahrung. Aber - ich hatte mal einen Kopriwa und mit diesem habe ich schnell ein Setup für die jeweilige
Clubbahn gefunden. Die Wechselwiderstände waren dabei ein Traum. Nun hat mir aber vor 2 Jahren das Schicksal einen Streich gespielt
und der Regler war nach dem Männerabend einfach verschwunden. Die Grüne-Kobold-Theorie kann hier wohl nicht anbgewendet werden.
Also habe ich wieder gekauft und probiert weil die Kopriwa als gebrauchtes Modell zu schnell verkauft und als Neuware gar nicht erst zu
bekommen waren. Was also tun? Also habe ich das Projekt, "ich baue mir einen eigenen Regler", gestartet.
Am Anfang wollte ich stur nach dem Gefühl und Handling meines alten Regler gehen. Was sich aber schnell als unsinn herausgestellt hat.
Ich muss meinen eigenen Weg gehen und die erfroderlichen Erfahrungen sammeln. Denn sonst ist das Ding ein Nischenprodukt und solche
hatte ich bisher genügend. Aber, den platzsparenden Platinenaufbau über 3 Ebenen und einige coole Features des Kopriwa wollte ich haben.
Daher waren die ersten Versuche spannend oder entäuschend. Wie Mann es sieht! Ich habe also bei Nullkommanull begonnen. Was mir
klar war und ich umsetzzen wollte:
a.) der Regler soll Wechselwiderstände haben ... wie mein Alter
b.) er soll einen Wiper haben, den ich bei Verschleiß schnell und kostengünstig wechseln kann
c.) das Handteil soll ein Standardgehäuse diverser Hersteller sein
d.) die Spannungversorgung soll für Motoren zwischen 10 und 18 Volt kalkuliert sein
e.) die Reparatur soll einfach mit Standardbauteilen funktionieren
f.) wie beim Kopriwa soll ein Lüfter die Leistungsbauteile kühlen ... wie mein Alter
g.) eine digitales Voltmeter für die eingestellte Bahnspannung wäre auch toll ... wie mein Alter
h.) eine kleine zuschaltbare Reduktion ... wie mein Alter
i.) die Bremse soll entweder 100% oder justierbar sein ... wie mein Alte
j.) der Regler soll Motoren mit 3 Ampere aushalten.
k.) die Steuerung soll eine Vollgasfunktion für Verlustfreie Spannungsdurchleitung an den Motor bieten.
l.) kein Kabel am Wiper/Drücker das immer bewegt wird.
Das waren schon eine Menge an Aufgaben und Herausforderungen. Nach der Version 4 und vielen Enttäuschungen und Neuanfängen
war ich endlich auf dem Weg ein Grundgerüst zu haben, welches als Basis in die weiteren Verbesserungen und Ausarbeitungen
einfließen kann. Am Anfang wollte ich alles regeln. Aber vier Potis waren einfach to much. Also Reduktion auf drei und am Ende auf
zwei Potis für Bremse und Ansprechverhalten. Ich habe den Regler auch einigen Personen, nennen wir Sie Feedbackgeber, zum
Versuch überlassen. Das freudige war, das meine Rundzeiten mit diesem Regler im Versuchsstadium schon besser war, als mit
dem ACD oder anderen Marktbegleitern. Aber mehr habe ich mich gefreut, das Feedbackgeber die erheblich besser fahren als ich,
deren Rundenzeiten mit diese Regler nicht schlechter waren als mit dem eigenem Controller. Aber was Feedbackgeber auch machen,
sie definieren erweiterte Anforderungen und somit auch Verbesserungen und helfen ein Produkt zu verfeinern. Nach 1,5 Jahren
Spass, den muss Mann haben sonst kannst Du ein solches Projekt nicht angehen, diversen Rückschlägen und Kosten für die ich den
Kopriwa hätte zweimal kaufen können, bin ich auf einem Stand das der Regler eine Basis hat, die schnell und mit vielen Standard-
teilen umsetzbar ist.
Was die Motoren angeht, so beschränke ich mich derzeit auf die 1/24 Rennserien und deren Motoren die ich oder meine Feedbackgeber
fahren. Hier bin ich irgendwann auf andere Rückmeldungen angewiesen. Denn Flexi oder 1/32 fahre ich nicht.
Nun zu einigen Meilensteinen. Das nachstehende Bild zeigt die Druckvorlage für die Oberseite der Basisanschlussbox. Dort
sind die zwei Potis zu erkennen und die LEDs als Schalter für die verschiedenen Modis. Hier mal ein Beispiel auf Wunsch
im Gulf Design. Damit nicht wider die Grüne-Kobold-Theorie entsteht, kann ich auf jede Oberplatte den Namen des Besitzer
mit dem eigenen Design drucken lassen. Auch hier habe ich viel zeit investiert. Der Druck ist direkt auf Alu und ist kratzfest.
Damit das alles passt, habe ich mir das Gehäuse von DS/MRRC genommen und eine Montageplatte gezeichnet. Diese wird dann
im CNC Verfahren hergestellt. Der Stromanschluss erfolgt direkt auf dieser Platte. Dabei habe ich erstmal ganz bunt angefangen
bevor ich zu den Ergebnissen und erforderlichen Änderungen wie Kabeldurchführungen, Löcher für Wiper, Feststeller/Anschlag
für Drücker - eventuell gibt es mal einen kurzen und längeren Wiper als Regelweg - wobei die Widerstandskaskaden übernommen
werden können, gekommen bin die heute das Ergebnis der Grundplatte sind. Hier mal zwei/drei Beispiele.....
Grundplatte_1.jpgGrundplatte V5 EVO.jpg
Bisher habe ich viel Spaß und konnte mein Wissen eweitern und in vielen neuen Themenbereichen ausbauen. So musste ich neue Software musste für die CNC Arbeiten kaufen und
erlernen. Mein altes Wissen aus der Berufsausbildung konnte nach 25 Jahren weider zum Vorschein kommen. Wahnsinn was der Mensch über diese Zeit alles vergessen kann. Aber es
gibt Bücher und Bier, Wein und eine Familie die mir die Ruhe und den Freiraum gegeben hat.
Auch der Wiper war eine Entwicklung, ich bitte um Verständnis das nicht die letzte und finale Version zu sehen ist. Aber mal eine Orientierung wie das alles entstanden ist.
Der erste Wiper hatte 20 Stufen, dann kam der Versuch mit 22 und 24 Stufen. Dann die Thematik SMD versus Drahtwiderstand. Also musste ich mir Schaltungen ausdenken
die klein und effektiv sind. Am Ende habe ich dann die Drahtwiderstände genommen weil ich damit schneller und günstig die Testboards machen konnte. Denn ob die Struktur
der Wiperplatine im Bogen verläuft oder Gerdae war nach den ersten Test egal. Aber die Abstände zwischen den einzelnen Kaskaden war nicht egal und das habe ich erst mit
viel probieren herausbekommen. Anbei mal ein Bild von zwei Wipern in der Phase Version 3 und 4 und ein Widerstandsboard mit SMD und PIN Schaltung. Was auch nicht egal war,
sind die Versorgungsleitungen zu den Buchsenleisten wo dann am Ende die Stiftleiste mit dem Widerstandsboard aufgesteckt wird. Denn die Leitungen müssen etwas aushalten
wenn die Boards gezogen oder gesteckt werden. Daher war ich am Ende größer aber hatte ein Board was 200 Versuche mit stecken und ziehen locker weggesteckt hatte.
Wiperboard_V5 EVO_28-01-2018.jpg
Mehr über den Weg zum eigenen Regler, sobald ich das finale Gehäuse habe. Kann etwas dauern weil ich erst die Platinen in der Basisbox optimieren muss.
In den letzten Wochen wurde der Regler erweitert, Änderungen vorgenommen und diverse Gedanken und Ansätze verworfen um am Ende einen tollen Regler zu bekommen.
Der Regler ist nun fertig und wurde von mir und anderen Fahrern getestet. Wir haben auch verschiedene Regler zueinander getestet. Kopriwa, DS, Truspeed, ACD und
mein Regler. Dabei wurde mit einem Wettbewerbsauto eine Rundenzeit mit dem Regler des jeweiligen Fahrer vorgefahren. Anschließend musste ein anderer Fahrer mit diesem
Fahrzug und meinem Regler diese Zeit hunten. Hier war Martin Bartelmes, besser bekannt als Dr.Slot vom Renncenter Trier eine große Hilfe. Er hat dann meinen Regler
verwendet und am Ende war der Kopriwa mit einem Abstand 2 Hundertstel vor meinem Regler der Sieger. Aber, ich denke dieses Ergebnis spricht für sich. Anbei mal einige
Bilder von den letzten Bauabschnitten.
Die Wechselwiderstände funktionieren sehr gut. Die Bremse ebenso und die Reduktion ist in einige Fällen hilfreich. Wir konnten somit auf unterschiedliche Bahnverhältnisse
am Testabend eingehen. Am Anfang hatten wir 120 Ohm Widerstandskette und am Ende waren wir bei 80 Ohm angekommen.
20180308_094849_S.jpg20180308_094012_S.jpg
Nun haben schon einige Personen angefragt, wie der Regler erworben werden kann. Gar nicht! Ich verkaufe die Platinen und eine Stückliste, dann kann jeder sich diesen Regler
nachbauen. Die Stückliste besteht schon und die Aufbaudokumentation erstelle ich aktuell. Die Oberplatte ist ein Ausdruck auf Papier mit einer Schutzfolie. Hier werde ich 5
finale Designs erstellen und mit einem professionellen Drucker und Laminat drucken lassen. Am Ende werden die Löcher ausgeplottet um den Nutzern beim Regler bau das
gefummel mit dem Cutter zu ersparen. Achja, hätte ich fast vergessen, am Ende kostet soll der Regler wenn die Teile gekauft wurden, maximal 150 Euro kosten. So die Planung!