Die Slotcars von Revoslot sind als Fertigmodell mit Metall Chassis
eine Ausnahmeerscheinung im 1:32 Sektor.
Das gibt natürlich eine Menge Gesprächsstoff.
So wurde und wird natürlich auch hier wieder viel
über Sinn und Zweck, Qualität und Preis diskutiert!
Da bei solchen Diskussionen naturbedingt
viele eigene Meinungen aufeinander prallen (so soll's auch sein),
ist das für mich mal wieder Grund genug mir selber ein Bild darüber zu machen
und so beziehe ich mich hier unter Anderem auch ganz konkret auf
die üblichen Themen!
Aber kommen wir endlich zum Thema!
Der Revoslot Porsche!
Schon der Karton kann eine Verwandtschaft mit BRM nicht leugnen.
Nach dem öffnen findet man den Porsche gut verpackt
durch eine Kunststoffhaube geschützt und auf den Pappeinleger geschraubt.
Unter dem Pappeinleger lassen sich noch ein Magnet
und ein Holzbahn Leitkiel finden.
Die Karosserie aus weißem Kunststoff ist innen wie außen lackiert.
Sowohl Lack wie auch die Bedruckung sind tadellos.
Komplettiert mit Kunststoffscheiben und Lexaninlay
macht sie einen sehr robusten Eindruck.
Spiegel und Spoiler sind genau so kräftig dimensioniert
wie die Spoilerlippe, welche noch zusätzlich durch das Metallchassis
im Hintergrund verstärkt wird.
Kein vergleich z.B. zum NSR Porsche bei dem beim ersten Einschlag
gleich die Nase schaden nimmt!
das Heck wird mit einem zusätzlich eingeschraubten Unterboden
aus Kunststoff verstärkt.
Bei dem Chassis treffen wir auf einen alten Bekannten.
Das ist, mal abgesehen von der Hinterachse und den Anpassungen an die Karo
praktisch baugleich mit dem der BRM Zwerge!
Lager, Achsen und geschraubte Alufelgen sind in 3mm gehalten.
Wer ansonsten nur in 1:24 unterwegs ist hat hier einen entscheidenen Vorteil.
Die Motorleistung wird mit 21.000 Umdrehungen und 200g/cm bei 12 V angegeben.
Ich bin kein Digitalo, vermute aber das die Löcher im Chassis
für den Einbau eines Decoders gedacht sind.
Obwohl es im Bereich der Radhäuser sehr eng zu geht schleift beim Revo Porsche,
im Gegensatz zu vielen anderen Autos welche schon in meinem Fuhrpark waren, nichts.
Spurbreite vorne / hinten, 62 mm / 64 mm.
Alles in allem bringt der Porsche so 97,2 g auf die Waage.
Der Fahrtest!
Einzige Einstellung war am gefederten Leitkiel nötig.
Dem habe ich ein wenig mehr Luft nach unten gegeben.
Etwas Öl an die Lager, 12 Volt eingestellt und ab auf die Bergprüfung!
Nach einigen Runden einfahren zeigen die BRM Pneus was sie können.
Sehr schöner Grip und im Grenzbereich super zu händeln.
Hier ist zumindest für mich, wie schon bei den Zwergen von BRM,
kein Tausch nötig.
Der Motor sorgt mit der Serienübersetzung 12/33 auf der Heimbahn
allemal für Fahrspaß, hat ordentlich Durchzug und bremst vernünftig.
Der kleine Leitkiel macht, vernünftige Einstellung voraus gesetzt,
das was er soll.
Nach ca. 100 Runden hat sich alles etwas eingespielt und läuft vernünftig.
Der Porsche ist allerdings kein Leisetreter.
Die Geräuschkulisse ähnelt den verwandten Zwergen von BRM.
Die Lautstärke hat mehrere Verursacher.
Erstens hört man gleich ein leichtes Klingeln der zwei Chassisteile,
welche aufeinander rappeln.
Zweitens macht das Alu- Messinggetriebe ordentlich Radau.
Inwieweit man das durch Austausch gegen Kunststoff reduzieren kann
entzieht sich meiner Kenntnis, da ich zum Zeitpunt der Testfahrten
leider kein passendes 33er Zahnrad auf Lager hatte.
Dazu kommt noch ein leichtes Rumpeln ala Carrera, da die Vorderräder
Technisch bedingt ständig voll mitrollen.
Dem Ganzen dient die Karo dann noch als Resonanzkörper
und dann ist es halt laut!
Trotzdem, das Ding macht Spaß!
Er läßt sich herrlich unkompliziert über die Piste jagen,
ist im Grenzbereich einfach zu händeln und das alles auch noch ootB!
Aber da bin ich schon mitten drin in meinem Fazit.
Mein Fazit:
Da muss ich natürlich von meinen Voraussetzungen ausgehen.
Bei meinem Porsche war ootB alles perfekt.
Keine unrunden Felgen oder sonstige qualitative Mängel.
Die eigentlich schlechtere Variante der Vorderachsführung
(fest verbunden mit der Karo) funktioniert prima
und erspart gerade dem Anfänger die Einstellarbeiten.
BRM macht das schon bei den Zwergen und Amis erfolgreich auf diese Art
und die Carrera laufen ja schon seit Jahr und Tag nach dem System
alle vier Räder auf den Boden und Leitkiel gefedert!
Bei dem Revoslot hat man durch zusätzlich vorhandene Löcher
aber die Möglichkeit die Vorderachse auf die untere Chassisplatte umzubauen.
So gibt es auch für den Tuner genug Möglichkeiten hier noch das Eine oder Andere
raus zuholen.
Das die Karo nur durch komplettes Losschrauben an den Karozapfen
möglich ist kann ich im Vergleich zu Anderen nicht als Nachteil gelten lassen.
Das ist bei allen Modellen, abgesehen von den 1:24 Metallern, standart.
Stellt sich noch die Frage nach dem Preis.
Da gehen die Meinungen ja schnell auseinander.
Ein Preis von rund Euro 70,- stehen zur Debatte!
Wenn ich da noch viel rumbasteln will ist das natürlich viel Geld.
Bei meinem Porsche, ohne Mängel und dem ootB Grundgedanken
berücksichtigt ist der Preis absolut in Ordnung.
dafür bekam zumindest ich ein funktionierendes Auto
mit Metallchassis, eine stabile Karo, Alufelgen, Kugellager
und für mich überzeugende Reifen.
Wenn ich darüber nachdenke wieviel Geld zusätzlich
in ähnlich teure NSR versenkt wird damit diese dem Hightec Racer genügen
(da schließe ich mich übrigens nicht aus),
oder zu welch exorbitanten Preisen manche Autos ungefahren in der
Vitrine landen, finde ich die Euro 70,- für solch ein robustes
und funktionierendes Modell erst recht ok!
So komme ich zum Abschluss noch mal auf die Frage aus der Überschrift zurück.
Hat der Revoslot Porsche den Tiger im Tank oder doch nur auf der Karosse?
Das Ding macht Spaß und ist herrlich unkompliziert.
Etwas laut, aber ein Tiger im Tank muß auch mal brüllen!