Lackpickel nach 4 Tagen, warum?

  • Servus an alle Lackspezialisten,


    ein Kollege hier aus dem Forum hat mir meinen Gesipa 917 gestrahlt, von einem anderen Kollegen hier habe ich einen Decalsatz für den gelben Hippie bekommen. Das war allerdings vor gut 2 Jahren.... Hatte leider keine Zeit früher daran zu gehen.
    Der DS wurde mit der Zeit wohl sehr spröde und riss des Öfteren. :huh:
    Der Lackaufbau:
    Grundiert habe ich mit normalem Gunze Mattweiss, mache ich immer so, mit 1200 nass geschliffen und dann nochmal.
    Gelb Matt ebenfalls Gunze, alles mit der Gun und 0,3 er Nadel. dann gedecalt.
    Zwischen den Schritten immer ca.1Tg.
    Da ich leider keinen Gunze Klarlack mehr hatte, jedoch noch eine nagelneue Tamiaspraydose dachte ich OK mal sehen.....Eine kleine Düse aufgesteckt eine erste dünne Schicht aufgezogen. 1 h gewartet und dann nochmals, alles so weit gut, ausser dass sich keine Brillianz einstellen wollte. Naja, denk- lass mal durchtrocknen. Heute das Teil in die Hand genommen wieder zusammengeklebt und was seh ich? meine Fingerabdrücke im Lack! :wacko:
    Das tollste, sie liessen sich wieder herausstreichen.... Der Lack war also noch weich.
    Das brachte mich auf die Idee die Karo einfach mal bei 55 Grad in den Backofen zu legen um den Aushärtungsprozess zu beschleunigen. Nach 2 h war die Karo vollkommen mit Pickel übersäht.


    Was mich zu der Frage führt- was ist da passiert????
    Und wie geht's weiter? Nochmals alles runter???


    Lackblasen


    Bin gespannt auf Eure Einschätzung und Tipp's


    Gruss
    Ritzel

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  • Deshalb nehme ich nur Gunze.

    Gruß Stefan


    Ich leide nicht unter Geltungssucht, möchte einfach nur weiterhelfen... :rolleyes:

  • Moinsen,


    mein Beileid, ;(

    Deshalb nehme ich nur Gunze.

    dto. schwör ich drauf :thumbsup: .
    Tamiya ist mega aggressiv, zerstört sogar bei sensiblem (mehrere ganz dünne Lagen mit Zwischentrocknung) Auftrag die hauseigenen Decals !!!!
    Einmal und niiiiiiiiiie wieder.....da scheint so viel Lösungsmittel drinn zu sein (riecht man ohne Maske auch)

  • Also , ich bin gelernter Autolackierer , aber auch schon 20 Jahre raus aus gesundheitlichen Gründen . Ich habe allerdings null Ahnung von Spraydosen da wir natürlich nur 2K Acryllacke verarbeitet haben . Selbst von den heutigen Lacken auf Wasserbasis habe ich nicht viel Ahnung , das fing 1997 gerade erst an als ich aufhören musste . So ein Ergebnis habe ich allerdings in meinen 13 Jahren Berufserfahrung nie gesehen so das ich dir das Phänomen nicht wirklich erklären kann :whistling: . Ich könnte mir aber vorstellen das bei 55 Grad noch Lösungsmittel aus dem Kunststoff der Karosserie nach oben gekommen sind die sich dann als Blasen in der Oberfläche so heftig bemerkbar gemacht haben . Wir haben früher Fahrzeuge und Teile bei 60 Grad getrocknet was man als Einbrennlackierung bezeichnet . Dies hätte ich mich aber nie bei einer dünnen Karosserie eines Modellautos getraut . Das du keinen richtigen Glanz auf die Karosserie bekommen hast liegt meiner Meinung nach daran das du zwischen zwei Klarlackgängen 1 Stunde gewartet hast . Das Lackierverfahren heisst Nass in Nass , also eine dünne dünne Schicht auftragen und nach einer gewissen Ablüftzeit , in der Lösungsmittel aus dem Lack entweichen , die zweite glanzbringende Schicht auftragen . Das sind je nach Temperatur maximal 5 - 10 min. . Nach einer Stunde hat die Trocknung längst begonnen und du bekommst weder eine Glanzschicht hin noch eine vernünftige Verbindung zwischen den beiden Lackaufträgen . Mein Rat wäre also weniger Ablüftzeit zu wählen und max 30 - 40 Grad bei der Einbrennung im Backofen .Wenn du nach dem ersten Gang Klarlack nach 5 - 10 min an einer abgeklebten Scheibe oder an deinem "Lackierständer" mit den Fingern fühlst wie trocken der Klarlack ist und der Lack dann an deinem Finger Fäden zieht , dann wird es höchste Zeit für den Schlussgang .
    Ich hoffe dies hilft dir ein wenig weiter .


    Gruß Ralf


    :auto25::auto3:

    "Der 2. Platz ist eine Ehrentafel auf der Damentoilette"

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  • Das Problem bei diesen 1K Lacken aus der Dose ist der hohe Lösemittelanteil, der zur Verdünnung notwendig ist. Wenn dann noch aggressive Lösemittel im Spiel sind, dann fängt alles an zu arbeiten. Decals kommen hoch und wenn Du Pech hast auch die Grundierung. Lange trocknen lassen, nicht erhitzen und am Besten einen 2K- Lack. Der ist bei der Verarbeitung noch recht niedermolekular und braucht erst gar nicht so viel Lösungsmittel.
    Gruß
    Thomas

  • Na ja, wenn ich einen 2K- Lack so sehr verdünne das er mit einer 0,3er Düse spritzbar ist habe ich auch viel Lösungsmittel im Umlauf. Bei der Spraydose wahrscheinlich noch etwas mehr.


    Gruß Ralf


    :auto25::auto1:

    "Der 2. Platz ist eine Ehrentafel auf der Damentoilette"

  • Moin zusammen,
    zunächst mal Danke für Eure Einschätzungen.


    Ich vermute auch dass es an dem aggressiven Klarlack von Tamia aus der Dose liegt.
    Die Grundierung und die Farbschicht sind ja Gunze. Und genau das vermute ich harmoniert nicht, Gunze und Tamia.
    Wobei ich meinen Gunze immer mit Verdünnung verdünne und nicht mit Wasser.
    War bisher ja auch immer gut, einige meiner Werke hatte ich hier im Forum ja gezeigt.


    Nur, ich hatte keinen Klarlack mehr. Daher hab ich die Dose genommen. Aus meiner Anfangszeit,vor dem Umstieg auf Airbrush, hatte ich noch feinere Düsenköpfe für die Dose, so einen hatte ich aufgesteckt. Aber das kann es nicht sein, Dosiere ich dadurch lediglich die Sprühmenge(Durchfluss)


    Ich Versuch mal ob ich die Pickel abschleifen kann, ohne bis zu den Decals vorzudringen. Dann nochmal neu Klarlack von Gunze drauf. Ansonsten muss alles noch mal runter und ich muss mir einen neuen DS bei Jim besorgen.


    Merke:
    Bevor man loslegt sollte zuerst sein Werkzeug und das Verbrauchsmaterial checken.


    Beste Grüße
    Jürgen

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