Seit gestern bin ich nun auch endlich stolzer Eigner eines RevoSlot Marcos LM600 - ok, eigentlich von Zweien, aber hier soll es erst mal nur um einen gehen.
Da es im Vorstellungs-Thread dieses neuen Fahrzeugs immer wieder um das Thema Lichteinbau und Digitalisierung ging und gerade Ersters bei diesem Modell ein wenig heikler ist als bei den bisherigen Porsche 911 GT2, habe ich meine Umbauarbeiten erstmalig dokumentiert, um damit anderen vielleicht eine kleine Hilfe zu bieten oder sie überhaupt zu einem Umbau zu ermutigen - so schwierig ist er nämlich gar nicht.
Da dies mein erster Umbaubericht ist, bitte ich um Nachsicht, falls ich einen wichtigen Schritt vergessen bzw. übersprungen habe - wenn was unklar ist, einfach fragen.
Ach ja, noch was: ich war mir unsicher, ob ich hier im richtigen Subforum bin oder ob dieser Thread doch in einen anderen Bereich gehört. Falls dem so sein sollte, wäre es toll, wenn einer der Mods das hier an die richtige Stelle schubsen könnte.
Ok, dann mal los...
1.) Werkzeug, Zubehör & Material
Es gibt sicherlich zig verschiedene Möglichkeiten, bei diesem Fahrzeug einen Lichteinbau durchzuführen und natürlich gibt es zig verschiedene Decoder, die hier verwendet werden können. Was ich nachfolgend aufzähle betrifft also auschließlich meinen Lösungsweg und erhebt keinerlei Anspruch auf Allgemeingültigkeit oder gar Exklusivität - wer es anders machen möchte, soll es unbedingt anders machen und wer einen anderen Decoder einbauen will, soll das ebenso unbedingt tun.
Da ich bei den beiden Revoslot-Porsche, die sich in meinem beschiedenen Fuhrpark befinden, den Carrera-Decoder 26732 verbaut habe, habe ich mich auch beim Marcos dafür entschieden. Das hat verschiedene Gründe, die beiden wichtigsten aber sind folgende: die Bauart des Revoslot-Chassis, das sowohl eine Öffnung für die Diode, als auch eine für den Umschalter besitzt und der Preis - während die meisten Decoder von z.B. FT oder Eickner im günstigsten Fall stets um die 28.- bis 30.- € kosten, zahlt man in der Bucht für die Carrera-Decoder ohne OVP knapp 20.- €. Auch ist mir persönlich die Steckerlösung ganz sympathisch, da ich eher zu den lötfaulen Zeitgenossen gehöre, was primär damit zusammenhängt, dass ich es bislang noch nicht sonderlich gut kann, auch wenn ich nach und nach dazu lerne.
Wer es mir also 1:1 mit demselben Decoder nachmachen möchte, sollte folgendes am Start haben, um sich das Bastelleben so leicht wie möglich zu machen:
Werkzeug & Hilfsmittel (unten im Bild, von Links nach rechts): Schraubendreher PH 00 und PH 0, ein... (ok, keine Ahnung wie das gelbe Teil heißt, aber es dient zum Öffnen von Handys, MP3-Playern o.ä., ohne diese zu zerkratzen), eine Lötpinzette, eine normale Pinzette, ein Sechskant 1.5, einen Handbohrer mit 2.9(!) mm Bohrer, eine Rund- oder Nadelfeile, Pattex Repair, Faller Expert Kunststoffkleber, ein Cutter-Messer, Uhu-Fix Klebekissen, Feuerzeugbenzin, Wattestäbchen
LEDs, Decoder, Leitkiel & Co. (oben im Bild): je ein Carrera-Decoder-Steckerkabel für Leitkiel, Motor und Rücklicht sowie zwei für die Frontbeleuchtung, einen Frankenslot-Leitkiel für BRM auf Carrera-Schiene, einen Carrera-Digital-Decoder 26732, ein Stück Schrumpfschlauch 3 mm, ein Stück Schrumpfschlauch 1.5 mm, zwei 4er Dübel (5er gehen auch, aber 4er sind platzsparender), zwei LEDs 3mm rot und vier LEDs 3mm weiss (da ich faul bin und nur sehr ungern löte, habe ich bedrahtete LEDs gewählt - die sind unnötigerweise zwar mit einem Widerstand versehen, welche ja bereits auf dem Carrera-Decoder verbaut sind, aber da sie sich nicht negativ auf die Helligkeit auswirken, geht das in Ordnung)
===> wer sich für einen anderen Decoder entscheidet, muss seine Einkaufsliste bezüglich Kabel und/oder Stecker natürlich entsprechend anpassen (dasselbe gilt auch für die LEDs, die eingebaut werden sollen)
Und nun weiter im Text...
2.) Frontbeleuchtung:
Kaum ausgepackt, musste ich das Ding gleich mal aufschrauben und schauen, ob es innen ähnlich aufgebaut ist, wie die RevoSlot-Porsche.
Leider ist dem nicht so - die Porsche hatten eine 3mm-LED-Attrappe in den Frontscheinwerfern sitzen (was nach Entfernen derselben den Einbau einer echten LED enorm vereinfacht hat), beim Revoslot sind es kleine Halterungen aus Metall, in die eine flache Scheinwerferlinse eingesetzt ist.
Sieht zwar edel aus, ist aber dennoch im Weg und muss deshalb irgendwie entfernt werden.
Mit ein wenig Geduld und sanfter Gewalt - die Betonung liegt hier eindeutig auf sanft, nicht auf Gewalt - kann man diese Scheinwerferattrappen mit der Lötpinzette von innen in die Schweinwerferabdeckung aus der Karo drücken.
Auf dem Foto wirkt er so direkt ein wenig traurig, aber das wird sich bald ändern, keine Sorge.
Jetzt kommt dieses gelbe Kunststoffwerkzeug für Handys & Co. zum Einsatz, mit dem die Scheinwerferabdeckungen nun gaaanz vooorsichtig rausgehebelt werden - aber bitte wirklich gaaanz vooorsichtig, damit nichts bricht und nichts zerkratzt (mit einem angespitzten Zahnstocher oder so wird das vermutlich auch gehen, wenn man grad nix anderes hat - Hauptsache dünn und nicht aus Metall). Keine Sorge, die Abdeckungen sind nur mit wenig Kleber an den unten liegenden Haltenasen befestigt, nicht rundum.
Bis zu diesem Punkt hat man noch die Möglichkeit, alles wieder rückgängig zu machen und lieber auf die Beleuchtung zu verzichten, falls man sich den Umbau nun doch nicht zutraut.
Ab dem nächsten Schritt jedoch nicht mehr - denn jetzt muss gebohrt werden! Zwar wieder gaaanz vooorsichtig, aber die Karo ist danach definitiv nicht mehr Original und es wird sicherlich schwer, die Scheinwerferattrappen wieder zu verkleben.
Ich habe erst mit 1.8mm-LEDs hantiert und auch mit 2mm - haben mir beide nicht gefallen weil sie mir zu pupsig (mickrig) waren. Da die Original-Scheinwerferattrappen deutlich größer sind - laut Schieblehre 3.7mm mit Außenring - fiel meine Entscheidung zugunsten der klassischen 3mm-LEDs, auch wenn ich zunächst noch skeptisch war, ob dafür genug Platz ist, weil der Überhang vorne nur sehr gering ist und hinter den Scheinwerfern ziemlich direkt die Radkästen sizten. Aber nach einer Passprobe vorab hab ich es dann doch gewagt und mit dem 2.9mm Hand-/Bastelbohrer die bereits vorhandenen Löcher - gaaanz vooorsichtig - vergrößert und sie anschließend mit der Nadelfeile so lange nachbearbeitet, bis die LEDs perfekt und passgenau eingeklemmt werden konnten (vermutlich ginge auch ein 3mm Bohrer, aber dann haben die LEDs Spiel und sitzen nicht so satt, wie sie es eigentlich sollten und man muss sie irgendwie rückseitig mit Kleber fixieren, damit sie beim Fahren nicht mehr rausfluppen können).
Hat man alle vier Löcher gebohrt sieht die Front anschließend so aus:
Als nächstes werden nun die LEDs vorbereitet.
Da es sich um Doppelscheinwerfer handelt, müssen natürlich auch je zwei LEDs pro Seite eingebaut werden, die ich der Einfachheit halber mit etwas Tesa zu zwei Paaren verbunden habe.
Die Kabel muss man etwas in Form biegen, damit sie sich nach dem Einsetzen so eng wie möglich in die oberen Radhäuser schmiegen - sonst schleifen sie an den Vorderrädern und das wäre dann eher suboptimal.
Es folgt die erste Passprobe.
Passt und sieht dem Originalzustand bis auf die fehlenden Außenringe ziemlich ähnlich (wer will, kann sich ja auf die Suche nach passenden Ringen machen und die ebenfalls noch einkleben - für mich ist es gut wie es ist).
Da die erlaubten 10 Dateianhänge sprich Fotos nun durch sind, geht's im nächsten Beitrag weiter.