Nachdem das Thema "Ghost Car Funktion für Fremd-Decoder" gerade wieder aktuell ist, wollte ich mal meine persönliche Lösung des Problems vorstellen.
Ist jetzt nix Besonders, aber vielleicht lässt sich der/die eine oder andere ja dadurch inspirieren...
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Im Prinzip ist das ein "normaler" kabelgebundener Carrera Digital Controller - Schaltplan findet sich z.B. hier - mit folgenden Modifikationen:
- Statt einem Schiebepotentiometer wurde ein Dreh-Poti eingesetzt, das ist aber Geschmacksache und war v.a. dem leichteren Einbau geschuldet.
- Statt einem 10k "Vorwiderstand" zum Poti wurde ein 12k Widerstand verwendet - dadurch kann ich den ganzen Bereich des Potentiometers verwenden - mit 10k war bei ca. 75% schon "Vollgas", mit 15k bin ich über Stufe 12 von 15 nicht hinaus gekommen. Das hängt aber in erster Linie wohl vom verwendeten Poti bzw. Bauteiltoleranzen ab, d.h. am Besten ausprobieren.
- Der Schalter links oben unterbricht die Leitung von V+ (Rot) zum Poti, dient also als "Stopp"- bzw. "Chaos"-Schalter für's Ghost Car, ohne die Poti-Einstellung ändern zu müssen. Korrekterweise sollte man dann wohl die Leitung (Gelb) auf Masse legen, scheint so aber auch zu funktionieren...
- Der Schiebeschalter in der Mitte legt den "Weichenknopf" (Grün) wahlweise auf den Taster links oder eine handelsüblich Blink-LED (rechts, wenn man's erkennen kann). Die Einstellung mit manuellem Taster dient z.B. zur Codierung bzw. zum Testen. Schiebt man den Schalter nach rechts, so wird abh. von der Frequenz der Blink-LED (bei der verwendeten ca. 2 Hz) die "Weichentaste" aktiviert. Das ist jetzt zwar kein "zufälliges" Weichen-Schalten, nachdem die Rundenzeit des Ghost Car aber i.a. kein exaktes ganzzahliges Vielfaches der Periodendauer der Blink-LED ist und auch variiert, ist es trotzdem schwierig vorherzusagen. Beim "Hinterherfahren" habe ich jedenfalls - subjektiv - keine großen Unterschiede zum Verhalten des regulären Carrera Ghost Car feststellen können. Nachdem die LED durch's Gehäuse rausgeführt wurde dient sie auch gleich als Statusanzeige, in welcher Position sich der Schalter gerade befindet - klassischer Doppelnutzen .
Größter Vorteil gegenüber dem "normalen" Ghost Car Betrieb ist für mich, dass ich über das Dreh-Poti die Grenzen viel besser ausloten kann als über die Programmierung mittels Handregler. Das ist aber natürlich subjektiv. Des weiteren funktioniert das ganze problemlos und ohne Modifikationen mit regulären D124/D132-, D143 und Carson-Dekodern für Scalextric-Umbauten (ursprünglicher Einsatzzweck).
Nachteile gibt's natürlich auch:
- Nachdem das im Prinzip ein "normaler" kabelgebundener Regler ist, lassen auch nur die IDs 1-6 zuweisen. D.h. beim Weichenschalten über die Blink-LED fährt das Fahrzeug auch in die Boxengasse, und wenn man die CU im Tankmodus betreibt wird auch Sprit verbraucht.
- Die Startsequenz der CU funktioniert nicht mit aktivem Ghost Car D.h. beim Betätigen der Start-Taste der CU bleibt das Ghost Car zwar stehen, drücke ich dann nochmal die Starttaste dann erkennt die CU einen Fehlstart. Während der Startsequenz muss ich daher das Ghostcar "stoppen" (Schalter links oben), und dann manuell wieder starten. Das ließe sich wohl nur durch zusätzliche Verkabelung und Auslesen des Bahnprotokolls in den Griff kriegen, für dieses einfache, "analoge" Projekt habe ich aber darauf verzichtet.