Bahndämmung - Trittschalldämmung - Rasenteppich - unterfüttern und Co!

  • Hallo,


    mein Festaufbau ruft nach einer Trittschalldämmung: Ich möchte zuerst die gängigen Methoden vorstellen und dann meinen Ansatz. Wie ist Eure Meinung?


    Hier mal die gängigen Aufbauszenarien und die erwartete Lautstärke. Alles schon selbst ausprobiert. Da der Begriff "Leise" bzw. "Laut" recht dehnbar ist, verwende ich einfach den Vergleich verschiedener Aufbauvarianten.


    Carrrerabahn Lautstärke ohne Extra Dämmung:


    Aufbau auf weichem Teppichboden: Leise
    Aufbau auf Parkett: Laut
    Aufbau auf OSB Platte auf Holzpodest: Laut
    Aufbau auf OSB Platte auf Rasenteppich. Mittel
    Aufbau auf dünnen Sperrholz mit drunterliegen Verstärkungsleisten: Ein schöner Resonanzkörper - Extra Laut.


    Zielaufbau:
    Die Bahn liegt auf einer 12 mm MDF Platte, die als Unterbau diverse Rahmenhölzer als Versteifungen hat bzw. auf Holzböcken aufliegen. Darauf soll dann die Trittschalldämmung kommen.
    Rasenteppich kommt nicht in Frage, da ich Landschaftsbau machen möchte und ich das Zeug bei meinen früheren Versuchen nicht besonders überzeugend fand.


    1. Die MDF Platte wird vollflächig mit Trittschall unterlegt. Das hat den Vorteil, dass Randstreifen und Sperrholzflächen (zwecks Bahn einlassen) ebenfalls auf Trittschall liegen. Der gesamte Aufbau hat eine erste Dämmung.
    2. Die Schienen werden ebenfalls von unten mit Trittschall ausgelegt. Da die Schiene hohl ist, bildet sie einen eigenen Resonanzkörper und muss gedämmt werden.


    Risiken/ Aufwände:
    Wenn die Schienen an die Bahn geschraubt werden, dann besteht die Gefahr, dass sie im Bereich der Schraube zu stark an die Platte gepresst wird und so eine Buckelpiste entsteht (je nach DIcke des Materials)
    Bei zu dünner Trittschalldämmung ist die Gefahr der Buckelpiste gering, dafür die Lautstärke höher.


    Idee:
    5 mm Trittschalldämmung (Platten) aus dem Baumarkt über die gesamte OSB Platte. (Es gibt auch 2mm und darunter, das überzeugt mich aber nicht). Platten deshalb, weil die einfach ein bisschen stabiler und leichter zu verarbeiten sind.
    Die Dämmung der Carreraschiene von unten würde ich mit 7 mm dünnen und sehr weichen Schaumstoff machen. Vorteil des weichen Schaumstoffs wäre die einfache Verarbeitung: Schiene drauflegen, schneiden und anschließend unter die Schiene. Buckelig sollte das auch nicht sein, dort wo der Slot ist, wird das Material einfach zusammengedrückt. Es geht hier vor allem darum das nicht soviel Schall entsteht.


    Fragen:
    Hat das jemand so ähnlich schonmal gemacht?
    Sind 5mm Trittschall für OSB in Ordnung/ zu dick/ zu dünn?
    Wie würdet Ihr die Carrera Schienenunterfüttern?


    Viele Grüße!

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  • Geiles Thema!


    Leg die Schienen in Sand! Schalltechnisch mit Sicherheit die effektivste Lösung.


    Wie du schon selbst festgestellt hast, strahlt die Schiene Schall ab und zwar nach oben und nach unten.
    Zum Luftschall , der in alle Richtungen ausstrahlt, auch Körperschall, nämlich überall dort, wo sie zu einem schalleitenden Material Kontakt hat.
    Somit nach unten in die OSB-Platte.
    Du absorbierst mit einer "Trittschalldämmung" also nur einen Teil des Schalls.
    Die Enstehung des Schalls in der Schiene kann man am ehesten mit amorphem Material mit hoher Masse vermindern.


    Sand hat dahingehend extrem positive Eigenschaften und erschwert sowohl die Schallentstehung als auch Übertragung.
    Walzblei bzw. Bitumen funktionieren ähnlich.
    Antidröhnmatten aus dem KFZ-Bereich auch.


    Falls die Trittschalldämmung also nicht den gewünschten Erfolg bringt ...


    Starre Verschraubungen sind ebenfalls kontraproduktiv.

    Grüße Jochen

  • Hab nix unterlegt. ;(
    Ich mach einfach die Tür zu, wenn ich fahre, dann ist Ruhe im Haus. :whistling:

    Gruß Stefan


    Ich leide nicht unter Geltungssucht, möchte einfach nur weiterhelfen... :rolleyes:

  • Bei mir werkelt eine Laminatunterlage mit hohem Gehschalldämmwert.
    Ich bin zufrieden. Da rumpelt nichts, obwohl sie nur 1,6 mm stark ist
    und drunter gleich OSB folgt. Die Schienen liegen nur lose auf.


    https://www.ebay.de/itm/16-5qm…=p2349526.m4383.l4275.c10

  • Hallo


    Und die Platte von unten mit Schaumstoff ausbauen ?


    Steinwolle wäre noch besser.
    Ist aber mit Staub beim Einbau verbunden.
    Und wenn man nochmal an die Elektrik von unten dran muss, auch mit Dreck verbunden.

    Danke
    Gruß Torsten

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  • Das Holzgerüst meiner Bahn steht zwar an drei Wänden, allerdings nicht daran verschraubt. Rundum sind Schaumstoffstücke (Isolierung für Kupferrohr) zwischen der Holzkonstruktion und den Wänden angebracht. Zwischen den Pfosten und dem Fliesenboden liegen kleine Gummimatten aus Waschmaschinenunterlage geschnitten.
    Dadurch berührt das Holz an keiner Stelle den Boden oder die Wände. Auf der 16mm OSB Platte liegt ein Schlaufenteppich. Die Schienen liegen auch nur lose drauf.
    Der Schall der fahrenden Autos bleibt im Raum. Wenn viel los ist, hört man in der oberen Etagen ab und zu die Stimmen der Fahrer und die Ansagen von CXP über die Hifi Anlage.

  • Na das sind doch schonmal ein paar brauchbare Antworten! Danke Schön!!!


    jme: Natürlich hab ich auch über Bitumen nachgedacht, funktioniert bei mir im PC 1a! Aber ist eine endlose fummelei, den zu verkleben. Das mit dem Sand klingt eigentlich ganz einfach aber in der Realisierung (darf nix rieseln...wie drunterbringen...schiene abkleben von unten... naja :)
    Oder reichen vielleicht einige wenige Bitumenstreifen pro Schiene und der Rest bleibt frei?
    Bringt denn eine "leichte Wattierung" innerhalb der Schiene nix? Ich hab auch über so ne graue Malermatte nachgedacht.
    Könnte man statt Sand auch Kies nehmen? Der hätte den Vorteil nicht durch die kleinen Ritzen zu rieseln... 2mm Aquarium Kies hätte ich mal hier



    Holzbahn ist nix für mich, ich bau zu gerne um und digital ist die auch nicht ;)
    @slot-extreme: Danke für den Tip und den Link!


    @Virus-C: Genial, werde ich auf jeden Fall ergänzend machen! Nur den Schlaufenteppich nicht.


    Ich denke, der entscheidende Punkt für volle Effektivität ist die Schienen von Innen zu dämmen. Frage an die Akustikexperten, bring da ein leichter Schaumstoff überhaupt was?


    Ich werde einfach mal nen Testaufbau machen und ein bisschen messen. Ergebnis kann ich ja einstellen.

  • @slot-extreme: Danke für den Tip und den Link!

    Sehr gerne. ich ergänze noch - die Platte hat 2 cm Luft zur Wand und
    die Standbeine sind mit 3 mm Filz unterlegt.

  • Es gibt auch noch Korkfliesen und/oder Dämmmatten für Aquarien. Die haben beide den Vorteil, dass sie durch kleine Lufteinschlüsse den Schall absorbieren. Allerdings kann man danach die Bahn nicht mehr so gut begehen, da recht weich. Außerdem würde ich die Schienen nicht auf der Platte verschrauben, das ist ein zusätzlicher Schallüberträger.


    Gruß


    Harald

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  • Das mit dem Sand wäre zwar effektiv, aber verm. nur sehr schwer umzusetzen.
    Öfter umbauen dürfte dann erst recht ein ko-Kriterium sein.


    Eine Entkopplung von Schiene und Unterlage bzw. Unterlage und Wand/Boden ist der erste, weil einfachere Schritt.
    Vielleicht reicht dir das ja schon.


    Wenn die Lautstärke im Raum danach immer noch zu hoch ist, könnte es auch an harten Oberflächen (Wände, Decke, Fenster) liegen, die den Schall reflektieren. Weichere, schallabsorbierende Materialien (Vorhänge, Eierkartons ...) an Wand und Decke könnten da auch helfen.
    Es gibt auch sehr effektive, schallabsorbierende Wand und Deckensysteme.
    Der Unterschied zu einem ungedämmten Raum ist schon krass.


    Geht es darum, die Schallausbreitung in andere Räume zu verhindern, kann es auch einfacher sein, den kpl. Raum zu dämmen.
    Musikern z.B. hilft es wenig, wenn sie ihr Instrument leiser machen :D


    Wenn dann immer noch die Schiene selbst zu laut ist, würde ich an einem kurzen Teilabschnitt mal entsprechende Massnahmen testen, bevor ich mir die Arbeit an der kpl. Bahn mache.

    Grüße Jochen

  • Servus, hab meinen Unterbau mit Montagekleber an der Wand befestigt eben auch wegen der Resonanz. Muß aber auch sagen daß ich eine Holzbahn habe da ist nichts laut, außer ich kauf ein neues Auto und raus der Box und auf die Bahn da gibt es dess öfteren gruslige Geräusche.

  • Man kann auch 8mm Panzer Karton,Wabenplatten nehmen.Wird heute oft im Modell Eisenbahnbau verwendet.Sehr stabil.Bei einem passenden Unterbau kann man sogar auf Holzplatten verzichten.Allerdings nicht ganz preiswert.

  • [Blockierte Grafik: https://3.bp.blogspot.com/-n5Tqh4zE1fQ/W_K7BF5qpkI/AAAAAAAABZQ/oRN3EtXLx0oDODNfEp-LEg3RTJWEFIkFQCLcBGAs/s1600/Screenshot_20181117-164156_Sound%2BMeter.jpg]Hier mal der Geräuschpegel der aktuellen Bahn.


    Versuchsaufbau (Werte sind natürlich abhängig vom Handy und von der App):


    Handy Galaxy S8
    App: Sound Meter (play store)
    Ghostcar (Geschwindigkeit wird nicht verändert, so dass die Werte vergleichbar sind)


    Das Ergebnis zeigt eine relativ konstante Lautstärke, egal ob ich Unterfühunrg, Überfahrt, gerade oder Kurve gefahren bin. Lediglich das Klacken der Weichen verursacht einen Anstieg.
    Die Lautstärke wurde von der App als Bürolautstärke eingeordnet. Weitere Versuche folgen!

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  • Update:


    Hab die Bahn jetzt fertig und mit dünnster und billigster Trittschalldämmung unterlegt 1,6 mm
    Was ich gelernt habe, dass man zwischen Trittschalldämmung und Gehschalldämmung unterscheidet.


    Trittschall ist also quasi das Geräusch unter dem "Parkett" und "Gehschall" das Geräusch im Raum.
    Bei der von mir verwendeten Dämmung ist der Anteil von Gehschall deutlich höher als bei den teuren Trittschalldämmungslastigeren Materialien.


    Hab gerade kein Messergebnis an der Hand, nur soviel:
    Der Geräuschpegel ist um Welten geringer als ohne Dämmung. Messergebnis folgt.


    Grüße

  • Habe ich auch genommen - aus den gleichen Gründen.


    VG
    Thomas

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