Kurz vorweg: ich bekomme für diese Zeilen weder Spesen noch sonstige Vergütungen seitens des Herstellers oder des Händlers, welcher mir gestern spontan einen Test dieses neuen Modells anbot. Es war ein kurzweiliges Vergnügen und es bot sich an, ein paar Sätze darüber zu verfassen.
Der gestrige Saisonauftakt der DSC-Euregio im Raceway-Park zu Siegburg bescherte mir u.a. auch ein nettes Wiedersehen mit Slot32-Cheffe Luc Fieuw. Nach dem üblichen Smalltalk (u.a. zum 24h von Brüssel) holte er kurzerhand ein paar 32er Klassiker von Slot.it aus dem Koffer und einen mir bisher nur online zu Gesicht bekommenen kleinen roten Flitzer, auf welchem in großen weißen Buchstaben das Wörtchen "Abarth" die Front zierte. Kurz gesagt, er drückte mir einen Abarth 2000 SP der italienischen Kleinserienschmiede NonnoSlot von Marco Guerrieri in die Hand. Da hier im Forum bereits einige Beiträge zu dieser Marke existieren, welche nicht unbedingt alle einen wohlwollenden Ton aufwiesen, war natürlich eine gewisse Neugier bei mir vorhanden.
Das Modell stellt jene Version des kleinen 2L-Sportwagens dar, wie er 1970 u.a. beim 500km-Rennen am Nürburgring an den Start ging. Der getestete Abarth ist dem Fahrzeug von Kurt Ahrens nachempfunden, welcher damit am Ring ausfiel... wenn auch der Helm nun auch nicht jenen dunkelblauen Jethelm vom Kurt darstellt. Der kleine Flitzer besteht aus ABS-Komponenten, welche allesamt im Spritzguß entstanden sind sowie diversen Zubehörteilen von Slot.it (Motor, Getriebe, Felgen, Leitkiel u.a.), die Reifen dürften von BRM stammen. Zu haben ist der Abarth übrigens entweder als RTR , als unlackiertem Komplettkit und als Bausatzversion, welche nur die von NonnoSlot hergestellten Teile enthält.
Der Body macht einen wohlproportionierten Eindruck, soweit man das ohne direkt vorliegende Vergleichsbilder beurteilen konnte, ist recht ordentlich lackiert -nicht perfekt, aber mehr als akzeptabel- und mit kräftig deckenden weißen Schriftzügen/Startnummern bedecalt/lackiert. Ein kleiner Farbfehler am vorderen Kühleinlaß ist sicher nicht Standart bei diesem Modell. Die Details sind recht sparsam ausgefallen, freilich bietet diese Version auch nicht wirklich viele Möglichkeiten, sich daran auszutoben. Überrollbügel, Tank- und Öldeckel, Rückspiegel und eine Getriebe-/Auspuffattrappe sind auf dem Niveau von NSR-Modellen vorhanden. Die im Inlet sitzende Fahrerfigur könnte ein wenig schöner verarbeitet sein, da sollte man bei Bedarf notfalls selbst noch einmal Hand anlegen. Und auf dem Weg eventuell einen etwas passenderen Helm auf die Schultern packen. Bei aller hier geäußerten dezenten Kritik sollte man nie vergessen, das hier ein Enthusiast am Werk ist, welcher sicher nicht über die Möglichkeiten eines Großserienherstellers verfügt.
Das Chassis, welches mit 4 Schrauben mit dem Body verbunden wird, gefiel auf Anhieb. Es weist einen separaten Motor-/Achsträger auf, welcher an 3 Punkten mit der Bodenplatte verbunden wird. Der Träger läßt sich, wie von anderen Modellen gewohnt, beweglich einstellen und entkoppelt auf diesem Weg die ganze Einheit. Ggf, wird sich später auch eine Federung nachrüsten lassen. Die Antriebseinheit, aus dem erwähnten Slot.it-Sortiment entnommen, läuft butterweich, auf der Piste überzeugte der Bolide beim späteren Test mit einer angenehmen Akustik. Die zeitgleich auf der anderen Bahn fahrenden Kollegen mit den großen Autos fühlten sich jedenfalls nicht in ihrer Konzentration gestört.
Die Vorderachse läßt sich über von unten und oben eingedrehte Madenschrauben in der Höhe einstellen, was mittlerweile in 1:32 usus ist. Die Spur an der VA könnte beim Testfahrzeug noch ein wenig breiter ausfallen, was mit passenden Distanzen aber kein Problem darstellen dürfte. Während an der Hinterachse Alufelgen ihren Dienst verrichten, sind es an der Front Kunststoffteile, welche einen guten Rundlauf aufweisen. Bzgl. der Vorderreifen habe ich ein wenig geschlafen... keine Ahnung ob da jetzt ein härteres grippreduzierendes Material aufgezogen war. Die hinteren Reifen überraschten mich jetzt nicht, bin über viele Jahre die gute Qualität der BRM-Gummis gewohnt.
Auf der Holzbahn ging gerade die erste von 3 Startgruppen ins Rennen der DSC-Kl.1, mein Quali hatte mich in die mittlere katapultiert, also brauchte ich weder fahren noch einsetzen. Hatte also ein wenig Zeit, auf der Carrera ein paar Runden zu drehen. Die Carrera in Siegburg war mir bis dato völlig unbekannt, die zum Testen gewählte Spur 6 ließ mich anfangs am Intellekt des Streckendesigners zweifeln. Das legte sich alsbald wieder, die Piste macht def. Spaß. Und der kleine Rote erst recht! Ordentlicher Anzug, guter Gripp und keine Marotten beim anbremsen und durchfahren der Kurven... kurz gesagt, der fuhr sich wie ein gut eingestellter NSR oder Slot.it. Komplett unverbleit übrigens. Die Zeiten purzelten mit jeder Runde, eigentlich hätte ich ganz gern noch ein wenig mehr Zeit mit dem Abarth an der Bahn verbracht. Aber ich war ja aus einem anderen Grund vor Ort, die "Pflicht rief".
Fazit: ich kann den kleinen Flitzer wärmstens empfehlen und bin gespannt, was seitens NonnoSlot in dieser Kategorie noch folgen dürfte...
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VG,
Frank