Scaleauto BMW Z4 1:32 - gestern RT-3 und heute R

  • Früher mal, also vor sechs oder sieben Jahren hatte ich die 1:32-er von Scaleauto als Exoten mit interessanter Technik im Auge und ab und zu verstärkte ein Modell meinen Rennstall. Nicht um Rennen zu fahren, sondern um zu schauen, was die verbaute Technik taugt und auch um sich an teilweise sehr hübschen Lackerierungen zu erfreuen. So kam der BMW Z4 in der Mangalackierung in den Rennstall. Jetzt, Jahre später, habe ich beginnend mit dem Porsche 991 RSR Gefallen an den R-Chassis gefunden und die Sammlung umfasst alle Modelle im GT3-Bereich, die im Bereich 1:32 mit dem R-Chassis ausgestattet sind. Aktuell kam der Schubert Z4 GT3, Nr. 19 Nürburgring 2013 dazu. Ich musste ein wenig zuwarten, denn den Z4 gab es mit dem R-Chassis beim Händler meines Vertrauens nur in schwarz. Den sehen ich aber auf der Bahn zu schlecht. Also war Warten angesagt und den Finger auf "Kaufen" trainiert, wenn er denn in Weiß verfügbar ist.


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    Weil aber der Manga-Z4 ein feiner Wagen ist, hier eine kleine vergleichende Betrachtung der beiden Wagen. Über die Jahre hat sich nicht nur die Lackierung, sondern eben auch das R-Chassis komplett verändert.
    Aus der Box kommt der neue Z4 bei mir ohne die Kinderkrankheiten, die in früheren Jahren desöfteren beschrieben wurden. Nicht lösbare Schrauben waren so ein Thema. Das ging alles leicht und locker aus den Gewinden. Stellt man die beiden Z4 nebeneinander sind äußerlich recht wenige Unterschiede zu bemerken. Ok, vorne hat das neuere Modell jeweils zwei Flaps links und rechts; die Außenspiegel sind andere (und beim neuen Modell sehr filigran) und der Heckflügel ist komplett anders. Die Grundform des Deckels ist aber 1:1 übernommen worden.


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    Was ich noch nicht versucht habe: Lässt sich die Manga-Karosserie auf das neue Fahrwerk schrauben? Müsste an sich funktionieren. Vielleicht habe ich bis zum Ende des Artikels das auch noch verprobt.
    Der große Unterschied liegt somit ganz klar auf dem Chassis, welches unter den beiden bayrischen Boliden verbaut ist. Das "alte" Chassis war sehr filigran aufgebaut und bedurfte zumindest bei mir einiger Einstellarbeit, bis das richtig flutschte. Die Frontlippe ist hier an der Korosserie verklebt und auch der Heckabschluss unterscheidet sich deutlich vom neuen R-Fahrwerk.


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    Das neue Fahrwerk hier links im Bild. Liegt im Manga-Z4 der Motor als Sidewinder quer vor der Hinterachse, findet sich im neuen Z4 ein Anglewinder, der den Standardmotor SC-0011b aufnimmt. Der Motorgträger wird in beiden Varianten mit vier Schrauben mit dem Chassis verbunden. Über ein leichtes Lösen der Schrauben lässt sich leicht ein Wackel nach Geschmack einstellen. Bei beiden Varianten wird die Karosserie durch zwei Schrauben mit dem Fahrwerk verbunden. Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beiden Modelle sind soweit beschrieben und man kann sich etwas genauer dem neuen Modell widmen, dass sich in den Abmessungen (gleicher Deckel) nicht von dem frühen Modell unterscheidet. Radstand und Achsbreite sind ebenso auf die gleichen Maße einstellbar. Es hat sich somit auch die leichte "Fehlstellung" gerade der hinteren Räder im Radkasten nicht verändert. Wenn die Kiste aber mal rollt, stört das nicht mehr.
    Verschraubt




    Unter den Deckel des neuen Modells geschaut, findet man den Motor sauber mit zwei Schrauben am Motorträger befestigt. Öl und Fett sind eher sparsam seitens des Herstellers aufgebracht. Das gefällt. Der Motor muss auch raus, wenn der Magnet, der sich unter der Hinterachse befindet, entfernt werden soll. Die Hinterachse selbst wird sauber geführt und war bei meinem Modell schon gut eingestellt.


    Magnetabdeckung


    Diese beiden Schrauben müssen gelöst und der darunter liegende Deckel mit einem Schlitzschraubendreher entfernt werden. Dann liegt der Magnet frei und kann ausgehebelt werden. Gleich vorab: Brauchen tut der Wagen den Magneten nicht, denn mit kleinen Anpassungen lässt sich der Z4 sehr schön magnetfrei bewegen.
    Von hinten einmal nach vorne geschaut.


    Leitkiel



    Der Leitkiel wird ab Werk mit einer Feder noch gegen die Bahn gedrückt. Auf glatten Bahnen und Holz sowieso kann die raus. Das bringt eher Unruhe ins Auto. Ansonsten läuft der Leitkiel leichtgängig und die Kabel sind mit Hülsen gegen die Kupferschleifer gesteckt. Die Felgen sind vorne wie hinten mit Bremsscheibenattrappen versehen. Vorne sind die Felgen in Kunststoff ausgeführt. An der Hinterachs drehen sich Stegfelgen aus Alu. Schleifer kurz ausrichten und dann kann es schon fast auf die Bahn.
    Vor dem Testlauf die kleinen üblichen Vorarbeiten in meinem Rennstall:

    • Die Vorderreifen werden mit Sekundenkleber versiegelt
    • Die Hinterreifen werden gegen slot.it-P6 - hier im Format 18x10 - getauscht
      Das Format habe ich gewählt, weil die schön stramm auf der Felge sitzen (ich verklebe nicht) und ausreichend Platz zum Motorritzel lassen. 19x10 könnte auch passen.
    • Magnet raus (hatten wir schon)

    Im Testlauf macht der Wagen bei 10,5V eine gute Figur. Absolut vergleichbar mit seinen Kontrahenten 997-er, Viper, Corvette C7. Vergleichbar auch mit dem Manga Z4, aber die fahren sich schon ein wenig anders. Jetzt warte ich an sich nur auf die Lieferung des Audi R8 (ist auf dem Postweg) und dann ist der GT3-Rennstall von Scaleauto schön aufgestellt. Der Manga wird weiterhin ein Cruiserfahrzeug für Solorunden auf der Bahn bleiben. Der neue Z4 könnte durchaus in den Renneinsatz gehen.


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    Kelme - Pfalzrenner



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  • Wenn ich es mir einfach mache, gehe ich nur auf die Optik ein und da schlagen sich die Scaleauto gerade gegen die NSR hervorragend. Die Scaleauto sind schon eine Klasse feiner detailliert als ein NSR. Man vergleich nur die "Dachlandschaft" der C7 von NSR und Scaleauto. Da fehlen dem NSR-Modell sämtliche Antennen. Ich würde die Scaleautos von der optischen Anmutung auf das Niveau einer Gruppe C von slot.it stellen.
    Ich fürchte aber fast, darum geht es nicht. Im Anschluss an unseren gestrigen Lauf der Gäsbock-Cup-Serie haben wir als Zusatzrennen zwei Scaleautos auf die Bahn gestellt und sind bei 10,5V auf der C-Schiene magnetfrei über die Bahn geflitzt.


    Einlage_1.jpg


    Bei der anliegenden Spannung liegen die Scaleautos nur etwas über eine Zehntelsekunde über den NSR auf der Bahn und kommen in der Spitze auf eine hohe 5,3 sec.. Mit etwas mehr Einstellungsarbeit könnte da noch was gehen. Die schnellste C6 des Bahninhabers knallte gestern auf seiner Lieblingsspur eine 5,229 sec. auf die Bahn.
    Abschließende Bemerkung der Teilnehmer gestern: Wenn man die NSR nicht kennt, könnte man durchaus mit den Scaleautos glücklich werden und bräuchte die NSR nicht. Die NSR sind echte Fahrmaschinen und für meinen Geschmack kann das Fahrwerk der Italiener ein wenig mehr als das der Scaleauto.

    Kelme - Pfalzrenner



  • Ganz dicht an ootb. Unser Reglement der Heimbahnserie ist da zum Glück sehr restriktiv. Gewinnen tun teilweise Renner an denen fast nix gemacht ist. Slot.it-P6 hinten drauf. Vorderreifen versiegelt. Fertig.

    Kelme - Pfalzrenner



  • Hi Kelme,


    danke für den Vergleich. Das alte Chassis heißt
    aber auch RT-3, das neue einfach nur R.


    Viele Grüße
    Sven

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  • Habe mir nach den tollen Berichten ja auch ein paar R Scalies in 1:32 zugelegt....


    Da einzige, was ich bisschen "bemängeln" kann, sind die Originale Übersetzung und der Motor.
    Auf der langen Moerser Hoba liegt er auf Slot.it AW Flat Niveau, wobei der Sc11 Motor harmonischer zu fahren ist. Die Bremswirkung könnte ausgeprägter sein, was sich sicherlich auch positiv auf die Rundenzeiten auswirken würde. Auf C-Schiene ist die Bremswirkung aufgrund der schlechteren Kontakte der Schienen mittel bis mau. Selbst bei Verkürzung der Übersetzung hält er gegen die Flat06 nicht mit.
    Auf jeden Fall ist der Motor aber deutlich harmonischer als die NSR King EVO 3.


    Mit angepassten Motor und Übersetzung sind es auf jeden Fall reinrassige Fahrmaschinen für Clubrennen auf dem Niveau von NSR und Slot.it. Technisch brauchen die sich sowieso nicht hinter denen zu verstecken.


    /Ralph

  • Hallo!


    Super Bericht, da hört man ja nix mehr von den alten Scaleauto-Wehwechen der 1. Generation, ich hab nur einen HSV, dann wurd da keiner mehr gekauft, was sich aber jetzt evtl. ändern könnt.


    SG

    Das Wissen verfolgt mich - doch ich bin schneller!

  • Och, finde den HSV prima....allerdings erst nachdem ich die Murksfelgen entsorgt hatte...spielt jetzt in einer Liga mit C7R, 991, Viper, SLS trotz altem Chassis ..

  • Toller Bericht - vielen Dank :!:


    Ich habe auch lange einen großen Bogen um die Scaleautos gemacht.
    Primär weil ich generell Pesch hatte was zB das Entfernen der Madenschrauben angeht.


    Das mit den Vergleichen zu anderen Marken ist generell so eine Sache. Wenn man den entsprechenden
    Aufwand betreibt und u.a. auf gleichen Motoren und, ganz wichtig, Reifen unterwegs ist sind die
    Scaleauto nicht viel schlechter als die NSR. Was sich ja zB mit den Karo-Gewicht auch gut erklären
    läßt. Die Frage ist halt: will ich die gegeneinander fahren? Hier leutet meine persöhnliche Antwort NEIN.
    Und somit habe ich mittlerweile auch bei 1zu32 mit Scaleauto meinen Frieden geschlossen. ;)

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  • Hi Kelme,


    danke für den Vergleich. Das alte Chassis heißt
    aber auch RT-3, das neue einfach nur R.


    Viele Grüße
    Sven

    Danke für den Hinweis und ich habe das angepasst.


    Der Wechsel der alten Karo auf das neue Chassis funktioniert so aus dem Stand nicht und der Grund dafür steht an sich schon im Artikel. Das RT-3-Chassis (Manga) umfasst Teile nicht (Frontlippe, Heckabschluss), die beim R-Chassis (neu) dort montiert sind. Doppelfrontlippe ist ja auch doof. Mit etwas Gebastel kriegt man das aber bestimmt hin, wenn man möchte.

    Kelme - Pfalzrenner



  • Schöner Bericht,
    naja ich bin ja einer der Altgeschädigten mit dem SLSBenz seinerzeit.


    Aber wer weiß, als Porschefan bin ich von NSR bezüglich neuer Karoform 991 o 992 enttäuscht.
    Der 27. 997 muss es dann auch nicht sein.
    Vlt finden wir ne Möglichkeit in unserer GT3 Serie die Hersteller von GT 3 gegeneinander laufen zu lassen.
    Das würde das Starterfeld beleben.

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