Vorstellung BRM / TTS Ford Escort MK 1 "Hundeknochen"

  • Es gibt nur ein paar Dinge die ich bei dem Preis
    und bei der Vorlaufzeit anders erwartet hätte!

    Jetzt bin ich aber echt gespannt, Henni. :)


    Ich bin nun wahrlich kein Escort-Experte, sollte es also Fehler in der Form des Modells geben, so nehme ich die nicht wahr (beim TT sah man diese recht schnell), den Frontspoiler lassen wir mal außen vor. Dem Zakspeed fehlen m.M.n. ein paar Sponsorenlogos, kann aber auch eine Variante sein, die diese nicht aufwies.
    Technisch kam das was nach den Zwergen und den TransAm zu erwarten war, lediglich die profilierten Reifen haben mich überrascht. Als minimalen Kritikpunkt fallen mir nur die wegrationalisierten T-Hülsen ein. Und beim Preis suche ich gerade einen Unterschied zu dem der erwähnten Modelle...


    Gruß,


    Frank

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    Analoges Slotracing ist auch deswegen so geil, weil es so herrlich unkompliziert ist. :thumbup:

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  • Also nix, was bei den Zwergen anders war... ^^


    Ich füge mal meine Erkenntnisse vom Dienstag ein, den Text hatte ich Ecki per PN geschickt. Die erwähnte Bahn ist eine HoBa, 30m lang.


    Aus der Packung auf die Bahn (nur die Schleifer gerichtet): Laut wie man es kennt und die Rundenzeiten noch nicht so pralle, 7,9 hoch. Dann mal aufgeschraubt und ausgiebig betrachtet. Die Karo ist sauberst gearbeitet, außer das vielleicht ein paar Sponsorenlogos fehlen gibt es nix zu beanstanden. Na okay, der Spoiler paßt beim Castrol nicht, wenn es vorbildgetreu sein soll, aber das ist bekannt.
    Das Chassis ist beim Castrol nicht eloxiert und gefühlt recht scharfkantig, Schnittgefahr besteht freilich auch nicht. Zu den Rädern und dem Sturz vorn muß ich nix mehr sagen, das mit dem Profil wußte ich tatsächlich auch noch nicht. Die Reifen gefühlt weicher als die von den Zwergen gewohnten, auch vorn scheint das die gleiche Mischung zu sein. Die vorderen Räder drehten sich bereits ungeölt sehr gut (Gleitlager hier) und das mitgebrachte Dagtool brauchte hinten nicht angesetzt werden, Die Halter waren top ausgerichtet. Alle Chassisteile gerade, der Wackel funzte wie er sollte. Das separat angeschraubte Heckteil sollte sich jetzt nicht mehr verdrehen können, schau Dir die Konstruktion mal an. Leitkielabstimmung ist perfekt, der liegt satt im Slot.
    Was mir letztlich als einziger etwas negativer Punkt auffiel: es sind nicht mehr die gewohnten Messing-T-Hülsen verbaut, sondern normale Hülsen mit ca. 2,5mm Innendurchmesser, welche von oben mit einer Stoppmutter gesichert werden. Da der Innendurchmesser deutlich größer ist als der Durchmesser einer M2-Schraube, muß man beim zusammenschrauben penibel darauf achten, das die Hülse mittig im Loch platziert ist, sonst klemmt der Wackel. War serienmäßig sauber gemacht und ich habe es problemlos auch wieder hinbekommen, als ich mal eine Mutter löste und wieder anschraubte.


    Unter den Gummitüllen sind keine Scheiben, sind auch nicht wirklich nötig. Bin natürlich ohne gefahren und hatte hinterher nur minimale Gummispuren im inneren des Kotflügels.


    Also... alle Lager geölt, das seitliche Achsspiel der Hinterachsereduziert, die Kabel mittig mit Tape fixiert und nach dem aufsetzen des Bodys die Schrauben nur handfest angezogen. Auf die Bahn (immer Spur 2) und es ging sofort 7,2 und das bei erwartet geringerer Geräuschkulisse. Gefahren und gefahren, zwischendurch mal meinen mal endlich ordentlich aufgebauten Mini auf die Bahn (wow, 6,42) und auch Kurt seinen schwarzen gerichtet (6,47).
    Der Ford hat null Kippneigung, der kommt in den leichten Knicken der Bahn etwas in den Drift, stempelt nicht, bleibt auch immer mit allen vier Rädern auf der Bahn. Die Zielkurve bremst an und fährst auf Zug durch ohne das er ausbricht. Ich habe es in ca. 150 Runden nicht einmal geschafft, den rauszuschmeißen. Zum Schluß war ich mit dickem Grinsen bei 6,6x, wohl wissend, das der verbaute Motor noch ein bißchen Laufzeit braucht oder tatsächlich einer ist, der nach unten streut. Gefühlt könnte da einer mit deutlich mehr Bums rein... muß aber nicht sein.


    Naturgegebene Streuung unter den Modellen mal außer acht gelassen: von allen BRM ist das bei mir das erste Modell, welches schon beim Rollout mächtig Spaß machte. Überarbeitungszeit: vielleicht 15min...

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    Analoges Slotracing ist auch deswegen so geil, weil es so herrlich unkompliziert ist. :thumbup:

  • So, wie versprochen hier der zweite Tests des Escort und die dabei gemachten Erfahrungen.


    Als erstes noch mal zur Info das Resumee nach dem ersten Test.


    Mit den original Vorder- und Hinterreifen fehlten dem Escort 2 Zehntel auf die besten Zwerge. Mit Moosgummi hinten und original Vorderreifen fehlten 3 Zehntel auf die schnellsten Zwerge.


    Nach dem ersten Test wurde daß Fahrwerk zerlegt und neu aufgebaut. Ein paar Kleinigkeiten wurden nachgearbeitet. Unter anderem ersetzte ich die Schrauben und Hülsen des Wackel durch welche der Zwerge. Ich hatte einen Satz im Vorrat. Alle Kanten der Bodenplatte wurden entgratet und die Ebenheit geprüft. Die Heckabschlussplatte hatte Berührungsstellen von der Karosserie. Also das Bauteil Nachbearbeitet und und mit dem Edding wieder geschwärzt. Der Leitkiel bekam weniger Spiel. Und das wirklich Entscheidende, neue Vorderreifen / Felgen. Ich hatte noch einen Satz fertig im Fundus die ich passend Nachbearbeiten kann. Durchmesser mit angepasster Schräge für den Sturz. Alles sauber montiert und geölt. So kann es auf die Bahn gehen.


    Ford Escort MK1


    Ford Escort MK1


    Ford Escort MK1


    Ford Escort MK1


    Hier noch mal ein Vergleich mit dem Simca. Breite und Läne liegen dicht beieinander.


    Ford Escort MK1


    Ford Escort MK1


    Ford Escort MK1


    So geht es zuerst mit den original Gummireifen hinten und den speziellen Vorderrädern auf die Bahn. Bereits die erste volle Runde ist schon schneller als die beste Zeit vom ersten Tests mit Gummireifen. Nach nichtmal 20 Runden bin ich auf dem Niveau der schnellsten Zwerge. Diese Zeiten kann ich jetzt auch komfortabel fahren. Runde um Runde. Auto liegt bombig :thumbup:


    Also der richtige Zeitpunkt um hinten auf Moosgummi umzurüsten. Und das gleiche Bild. Nach wenigen Runden bin ich auf den top Zeiten der Zwerge mit Moosis. Und auch hier ein absolut sicheres Fahrverhalten.


    Also klares Zeichen, die Räder an der Vorderachse waren der Knackpunkt 8|


    Mal sehen ob man die originalen Reifen auch hin bekommt. Wenn es neue Erkenntnisse gibt hört ihr von mir.

  • Im Moment bin ich da, trotz der allgemeinen und gerade auch meiner Euphorie


    etwas im Zwiespalt mit mir selbst, was ich davon halten soll!


    Jedenfalls sind meine Gedanken zu ausufernd und würden diesen Fred sprengen.
    Es wird also noch etwas von mir dazu kommen!

    Und es kam
    Henni testet mal wieder! Der BRM Escort Mk I, ein flotter Knochen!

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  • Was das heißt ist noch nicht mit letzter Sicherheit klar solange es kein zweites Modell gibt. Im Moment sind die ca. gleich schnell. Ich werde am kommenden Samstag den Escort in dieser Konfiguration mal ausser Konkurrenz bei unserem Zwergenrennen mit laufen lassen. Den nur über eine Renndistanz kann man eine fundierte Einschätzung abgeben. Ich dachte auch erst das es eine eigene Klasse wäre, aber die reine Rundenzeit sagt da noch nicht wirklich wo es lang geht. Auch muss ich mich noch einmal mit den originalen Vorderrädern befassen. Ich halte euch informiert.

  • Hallo Alex,


    da mußt du nix ändern. Bohrung und Länge der Hülse sind genau gleich. Einfach nur austauschen.
    Daher vermute ich ja auch, das die Hülsen mit der Stoppmutter nicht die Grundidee waren.

  • Heißt das jetzt dass die kommenden Fahrzeuge auch in die Klasse der Zwerge fallen? Für mich war das immer alles Gruppe zwei?

    Eine berechtigte Frage. Die Antwort hängt sehr davon ab, ob man ein "optisch" interessantes oder ein eher authentisches Starterfeld
    auf die Bahn stellen will.


    Unbestritten gelten die Escort, so wie im vorliegenden Modell abgebildet, nicht zu den "Zwergen".


    Es können zwar noch keine Vergleichsdaten aus Rennen mit den "richtigen" Zwergen vorliegen, aber wenn man den Escort, der für mich
    optisch sehr gelungen aussieht, ohne dass ich mit der Lupe nach möglichen Fehlern gesucht habe, auf seine technischen Voraussetzungen
    betrachtet, komme ich zu dem Schluss, dass er in einer anderen Liga spielen wird.


    Begründung:


    Die Hinterachse. Ach wenn sie bei einem "Zwerg" von einem versierten Slotter auf eine perfekte Freigängigkeit und leichten Lauf optimiert
    wurde, wird derselbe Slotter die HA des Escort zu höherer Performance optimieren können, alleine schon durch die geringere Reibung durch
    die gerade Achse im Vergleich zu dem Camber-System der "Zwerge".


    Die Vorderachse. Das bei den Escort verwendete Camber-System bringt gegenüber der geraden Vorderachse einen zusätzlichen
    Abstützeffekt. Wenn man dann noch mit verschiedenen Radabmessungen und Reifenmischungen das Fahrverhalten weiter optimeren
    kann, erhält man gegenüber den "Zwergen" Vorteile und entfernt sich weiter von dem "zwergentypischen" Auftreten hin zu den
    "Standardfahrwerken".


    Spurbreite. Der Escort hat gegenüber der breitesten Spur eines "Zwerges" (Simca) eine um ca. 2 mm breitere Spur an VA und HA.


    Fahrzeughöhe. Zusammen mit der breiteren Spur ist auch die Fahrzeughöhe für das Fahrverhalten verantwortlich. Der Escort fällt sehr
    flach aus, etwas flacher als der Simca, aber deutlich flacher als der Mini und der Fiat.
    Da bringt dem Escort einen tieferen Schwerpunkt.


    Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass sich der Escort hinsichtlich Gesamt-, Karo- und Chassisgewicht auf dem Niveau des NSU.
    Simca und Renault befindet.
    Die Auswirkungen der Reifen desEscorts kann ich noch nicht bewerten. Die sehr weiche Mischung wird aber wohl nicht zum Nachteil sein.


    Aus meiner Sicht besteht bei einer gemeinsamen Wertung die Gefahr, dass nachdem die Escort eingefahren sind und in ihren "technischen
    Vorgaben" verstanden werden, eine beherrschende Rolle bei den "Zwergenrennen" einnehmen werden.


    Um das zweifelsohne interessante Startfeld zu realisieren, könnte man ja die Escort bei den Zwergen mitfahren lassen, aber in einer eigenen
    Gruppe-2 Wertung.
    Anderer Aspekt: Bei Digi-Rennen gäbe es bestimmt ein tolles Bild, wenn auch die Escort zwischen den Zwergen fahren. Und durch die
    unterschiedliche Performance käme etwas mehr "Action" ins Rennen, da häufigere Überhol- / Überrundungsvorgänge stattfinden müssten.
    ( Nur meine Meinung )


    Gruß


    Wolfgang

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  • Es ist doch wesentlich wichtiger, ob die Escorts, Kadetten, Alfas und was da noch so kommen soll zeitenmäßig im Rennen in derselben Liga spielen, als die Frage zu klären, ob die Originale nach demselben Reglement gefahren sind.
    Auf derselben Piste waren sie zusammen unterwegs, wenn ich nicht komplett falsch liege.


    Für den Einsatz im Slot ist mir nur wichtig, dass es historisch einigermaßen hinhaut - ein 330P4 muss nicht zusammen mit einem C9 fahren - und ob das eine oder andere Modell einen wesentlichen Vorteil hat. Kleine Unterschiede passen wir ja auch bei den Zwergen oder auch bei den NSR Classic und GTs an und haben dafür eine BoP.

  • Es ist doch wesentlich wichtiger

    Das ist Deine Meinung, die akzeptiere ich ja......., schön, wenn dann mal 2-3 weitere Starter bei Euren Zwergenrennen
    am Start sind..... ^^^^^^
    Nicht böse gemeint, aber Deine Interessen sind deutlich ersichtlich.


    Das wurde bei Motorsportveranstaltungen ja auch so gemacht. Schwach besetzte Klassen wurden mit der nächst höheren
    zusammen gelegt, die Begeisterung bei den kleineren Klassen kannst Du Dir vielleicht vorstellen....


    Die Zwerge und die im Aufbau befindliche Gruppe-2 bieten jeweils genügend Modelle, um interessante Startfelder zu
    haben. Außerdem sind auf Dauer die Besitzer der Gruppe-2 nicht zufrieden, wenn sie ihre Autos mit angezogener Handbremse
    fahren müssen.


    Das kann jeder Veranstalter für sich entscheiden, dazu sollte man rechtzeitig die Interessen der potentiellen Teilnehmer
    einholen, damit man dann nicht alleine dasteht.......
    Ich würde die Gruppe-2 auch gerne am Start sehen, aber in getrennter Wertung.


    Gut, dass es genügend Variationen gibt, jeder kann sich das für ihn Passende heraus suchen.


    Gruß
    Wolfgang

  • Ach Wolfgang, ich fahre die Zwerge nicht nur bei mir im Club, sondern auch on-tour auf anderen Bahnen.
    Da bin ich Dir nicht böse, aber du verkennst meine Motivation.


    Wenn dann der Henni einen Escort neben meinen NSU oder Mini stellen kann und noch ein Simca und ein Kadett dazu kommen und jeder mit jedem Auto fahren muss, dann interessieren mich die Zeiten noch weniger.


    Ich habe mir gerade den größten Teil der 24h du Mans gegeben, wo nicht nur vier Klassen, sondern in den Klassen auch noch unterschiedlich "fähige" Modelle unterwegs sind.

  • Wir warten mal ab was Ecki sagt wenn der Escort mal eine Renndistanz
    mitgefahren ist.
    Vom Gefühl her kam mir der Escort etwas schneller vor!

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  • Heute habe ich die ersten 250 Runden mit meinem frisch digitalisierten und komplett neu aufgebauten Alan Mann hinter mich gebracht und bin hin und her gerissen. Da ich dafür aber nicht noch einen weitern Thread eröffnen möchte, hänge ich meinen eigenen kleinen Erfahrungsbericht einfach mit hier dran.


    Wie scheinbar bei den meisten hier gibt es auch bei diesem und den beiden anderen Escorts Schleifspuren auf der Windschutzscheibe - minimal zwar, aber dennoch ärgerlich, weil es sich problemlos hätte vermeiden lassen, wenn die Halteschraube von früher nicht dem Rotstift zum Opfer gefallen wäre.


    Auch nervig: was bei den Zwergen das Einstellen des Kardangelenks an der Hinterachse war, scheint jetzt das Gefummel mit der neuen "Wackelschrauben-Konstruktion" zu sein, die auf mich eher improvisiert, als gewollt wirkt. Es braucht jedenfalls ein bisschen, bis man den Dreh raus hat und die Dinger so verschraubt bekommt, dass der Wackel erhalten bleibt, ohne dass die Schrauben leicht lose sind und die Karo dann zu viel Spiel in alle Richtungen hat. Hier ist der Tausch gegen Zwergenschrauben sicher der einfachere Weg - aber die muss man erst mal übrig haben und es kann ja auch nicht Sinn der Sache sein, über 110.-€ auszugeben, um dann Konstruktionsdefizite ausgleichen zu müssen (auch wenn neue Kardangelenke bei den älteren Zwergen in Einzelfällen unumgänglich waren). Hier wäre es bei späteren Modellen wünschenswert, wenn BRM wieder auf altbewährtes zurückgreifen würde.


    Ansonsten musste ich die 3 mm Distanz hinten rechts gegen eine mit nur 2 mm ersetzen, da sonst das Rad geschliffen hat. Hinten links hat zum Glück alles gepasst - da hätte auch nichts reduziert werden können, weil es dort keine Distanzen gibt und ich hätte ungern die Karo bearbeitet oder sie hinten um 0,5 mm höher gelegt. Vorne hingegen waren beide Räder frei, da scheine ich etwas mehr Glück gehabt zu haben. Allerdings musste ich beide Vorderreifen auf links drehen und die Innenseite mit dem Skalpell bearbeiten - der "Spritzwulst" war bei beiden so ausgeprägt, dass die Reifen eher oval, als rund waren. Heftiger fand ich jedoch, dass der Außenbund der rechten Vorderradfelge einen "Schlag" hatte und leicht nach innen gebogen war. Zum Glück konnte ich das mit einer kleinen Zange beheben, ohne dabei die Felge zu zerkratzen.


    Als Decoder hab ich wieder einmal den normalen D132er verwendet, für den auch das Chassis bereits ab Werk vorbereitet ist. Der Einbau erfolgte wie bei den Zwergen und genau wie dort musste auch beim Escort die vordere Stehwand des Inlets durchtrennt werden, um durch hochdrücken und anschließendes fixieren ausreichend Platz für den Decoder zu schaffen. Nix wildes und in Minuten erledigt.


    Dasselbe mit den SMD-LEDs, die ich mit UV-Kleber eingebaut habe - selten war ein Lichteinbau bei einem BRM-Youngtimer einfacher.


    Massive Probleme machte jedoch die schon mehrfach erwähnte Lautstärke. Was ich bei den Revoslot-Porsche noch akzeptabel weil authentisch finde, geht mir beim Essie tierisch auf den Sa... Sender. Selbst nach mehrfacher Feinjustage wollte er nicht leiser werden. Auch hier war ich kurz versucht, das Schrägzahnrad zu tauschen - aber auch hier hab ich gebockt und es nicht eingesehen, noch vor den ersten schnellen Runden ein Teil zu ersetzen, das eigentlich dabei ist und funktioniert.


    Also Augen bzw. Ohren zu und durch.


    Die ersten Runden waren allerdings eher ernüchternd. Laufen Simca, NSU und R8 zwischen 7,0 und 7,3 schaffte der Escort Anfangs gerade mal 7,8 bei 12 Volt, obwohl der Motor Tags zuvor ausreichend lange eingelaufen ist. Aber: je länger ich ihn fuhr und je häufiger ich die Reifen abgezogen hab, desto flotter wurde er - und auch der Sound wurde etwas erträglicher. Zwar noch immer weit weg von leise, aber bei weitem nicht mehr so unangenehm scheppernd und sägend, wie noch am Anfang. In Runde 215 erreichte ich dann die vorläufige Bestzeit von 7,119 und war damit auf Zwergenniveau. Wären die Reifen nicht profiliert, wäre vermutlich mehr drin, aber so passt er eigentlich ganz gut zu den kleinen Rackern, auch wenn er eigentlich ein "Großer" ist.


    Sein Fahrverhalten ist allerdings um einiges gutmütiger und wie hier schon ein paar Mal geschrieben wurde muss man sich echt anstrengen, ihn aus dem Slot zu bekommen - also eher das Gegenteil von den Zwergen und vermutlich alleine schon deswegen für viele ein KO-Kriterium, die nicht mit Fahrzeugtausch arbeiten. 100 Runden ohne deslotten hab ich bisher jedenfalls mit noch keinem Zwerg geschafft.


    Ich bin mal gespannt, ob BRM noch Slicks nachschiebt, Shore 30 für hinten und 60 für vorne - dann dürften auch die Zeiten der Minis knackbar werden, die als einzige Zwerge alle eine 6,8 fahren.


    Fazit: auch die neuen Escort scheinen typische BRM-Autos zu sein. Neben Licht gibt es wie immer auch Schatten, aber das ist man bei dieser Marke ja nun hinlänglich gewohnt und nimmt man letztlich auch billigend in Kauf. Schade finde ich nur, dass die größten Kritikpunkte - Verpackung, Wackel, Getriebe - in der Vergangenheit schon deutlich besser gelöst wurden und somit eigentlich unnötig sind. Aber dafür bekommt man hier einen wunderschönen Youngtimer, der mit etwas Hingabe und Geduld ganz ordentliche Fahrleistungen erbringt und mit entsprechendem Tuning sicher auch das Zeug zu einer eigenen Rennserie hätte - vorausgesetzt, BRM lässt sich bis zu den anderen angekündigten Modellen nicht ähnlich lange Zeit, wie beim Escort.


    Als nächstes nehme ich mir den Gulf vor, der allerdings analog bleibt. Mal schauen, wie der sich im direkten Vergleich zu seinem jetzt digitalen Bruder so schlägt...

  • So, heute Vormittag mal den Gulf und den Zakspeed zerlegt und so sauber wie möglich wieder aufgebaut. Auch hier die Spurbreite hinten um insgesamt 2 mm reduziert, damit nichts schleift und beide Vorderreifen auf der Innenseite "entgratet", weil sie eierten (danach waren sie rund und schleiften auch an keiner Stelle - hier hatte ich mit allen Dreien wohl Glück, das war offenbar nicht bei jedem so).


    Nach dem Zusammenbau dann festgestellt, dass der hintere Chassis-Abschluss aus Plastik nicht in die Gulf-Karo passt - was kurios ist, weil weder der Alan Mann, noch der Zak dieses Problem haben.


    Als eine der Ursachen hat sich erneut diese unsägliche Wackelschrauben-Behelfskonstruktion herausgestellt, deren Distanzringe einfach einen zu großen Innendurchmesser haben, wodurch sich das Chassis tatsächlich um grob 1 - 2 mm in der Länge strecken oder stauchen lässt (und natürlich auch in seitliche Richtung versetzt montiert werden kann, wenn man da nicht aufpasst). Im Fall des Gulf haben die Distanzringe in Fahrtrichtung einseitig unter den selbstsichernden Muttern rausgeschaut, d.h. das Chassis war quasi auf maximale Länge verschraubt (ich hoffe, ich drücke mich einigermaßen verständlich aus, hab gerade nicht die Möglichkeit, Fotos zu machen und einzustellen). Da ich nach wie vor keine der sonst bei BRM und Revoslot üblichen Wackelschrauben hab, hab ich folgendes versucht:


    - Chassis hochkant auf den Heckabschluss stellen und fixieren (ich hab dafür eine "dritte Hand" genommen, die ich normalerweise beim Löten verwende) - dabei darauf achten, dass das äußere Chassiselement frei hängt und nur das innere festgehalten wird


    - jetzt die Wackelschrauben mit einem 4er Steckschlüssel und einem Kreuzschlitz minimal (!) öffnen - eine höchstens Vierteldrehung genügt schon, es geht nur darum, dass die Distanzen freigängig sind und das äußere Chassis dank der Schwerkraft quasi nach unten "fällt" und auf den Schrauben aufliegt


    - wenn das Chassis möglichst senkrecht steht, liegt das äußere Chassis ziemlich exakt mittig über dem inneren, und ist auf ein Minimum gestaucht


    - die Wackelschrauben ganz sacht wieder anziehen - erst die oberen, dann die unteren - und immer wieder prüfen, ob das äußere Chassis noch wackelt. Macht man dies behutsam genug, werden die Distanzen erst einmal nur leicht geklemmt, sodass man sie jetzt durch gefühlvolles Drücken und Schieben des äußeren Chassis noch "feinjustieren" kann, damit alles mittig sitzt und der Wackel nicht klemmt


    - wenn alles sitzt, passt und genug Luft hat die Schrauben fest anziehen und anschließend prüfen, ob nach wie vor alles freigängig ist oder irgendwas klemmt (wenn nicht, die zuletzt angezogene Wackelschraube wieder ganz leicht lösen und nochmal neu ausrichten)


    Das hört sich jetzt alles viel komplizierter an, als es tatsächlich ist. :rolleyes: Ich hab das sowohl beim Gulf, als auch beim Zak so gemacht und fand dieses Vorgehen leichter und weniger nervig, als die Montage in Seitenlage oder in der Horizontalen, vor allem um die Länge des Chassis zu reduzieren. Man muss nur möglichst feinfühlig vorgehen, dann lässt sich diesem eigenwilligen Konstrukt tatsächlich etwas halbwegs Gutes abgewinnen, weil man das Chassis im Mikrobereich in der Länge verändern kann. Und wenn mal alles vernünftig eingestellt ist, kann man sich eigentlich auch die "normalen" Wackelschrauben sparen. Trotzdem hoffe ich, dass BRM das nicht zum neuen Standard ausruft und es sich lediglich um einen Lieferengpass handelt, der bei zukünftigen Modellen wieder behoben ist.


    Dummerweise hat das "Stauchen" des Chassis nicht ganz gereicht - der Heckabschluss passte danach zwar unter die Karo, klemmte aber leicht, weil das "Heckblech" der Karosserie unerklärlicherweise minimal nach innen gewölbt ist und dadurch einen sauberen Wackel verunmöglicht. Aber mit ein wenig 320er Schleifpapier und einem schwarzen Acrylfarbstift der Marke Molotow ließ sich der geschraubte Heckabschluss sauber nachbearbeiten und das Klemmen beheben.


    Was den nervigen, kreischenden Sound angeht, hilft wohl wirklich nur der Tausch des Spurzahnrads gegen z.B. ein 33er Sigma. Da ich das leider nicht da hab, dafür aber ein grünes 12er Ritzel, hab ich eben das mal getauscht. Mit dem Ergebnis, dass das Getriebe zwar nicht wirklich leiser wird, dafür aber nicht mehr kreischt - was tatsächlich angenehmer für mein Ohr ist. Auch hab ich den Eindruck, dass die Lautstärke mit jeder gefahrenen Runde erträglicher wird - was ich zwar auch beim originalen Ritzel "beobachtet" hab, hier aber etwas zügiger voran geht.


    Der Gulf blieb analog, den Zak hab ich digitalisiert, was zwar etwas aufwändiger war, als beim Mann, aber trotzdem recht einfach von der Hand ging. Die Scheinwerfer lassen sich von innen rausdrücken, wer auf Nummer sicher gehen will, entfernt die Schweißpunkte des Kühlergrills im inneren der Karo und drückt erst diesen raus und danach die Scheinwerfer. Die hab ich dann von hinten erst vorsichtig angebohrt und dann mit einem Schleifer für den Dremel so lange bearbeitet, bis der Kunststoff und die Chromschicht weg waren. Dann die vorhandenen Löcher in der Karo auf 3 mm aufbohren, die Scheinwerfer wieder in den Grill kleben und diesen wieder in die Karo. Jetzt hat man perfekte Halterungen für 3 mm LEDs (in warmweiß natürlich), die sich sauber einstecken und mit Kleber fixieren lassen (hinten hab ich rote SMD-LEDs verbaut, ist am einfachsten dort). Ist im Prinzip ähnlich wie beim NSU (die Scheinwerferattrappen sind wohl dieselben) und einfacher als bei den Metalldingern von Simca, R8, Fiat und Mini.


    Den Zak hatte ich noch nicht auf der Bahn, aber der analoge Gulf lief sofort smoother und ließ sich auch dauerhaft flotter als der Alan Mann bewegen (da werd ich wohl ebenfalls noch das Ritzel tauschen und den Wackel so justieren, wie hier beschrieben), obwohl er dabei ebenso gutmütig blieb - Abflüge gibt es nur bei fahrlässigem Übermut, ansonsten verzeiht er unglaublich viel und wäre wohl auch für Anfänger ein dankbarer Einstieg in die Welt außerhalb von Carrera. Die schnellste Runde bei 11,5 Volt lag bei 6,94 Sekunden, womit er immerhin schon mal zu den Minis aufgeschlossen und die restlichen Zwerge hinter sich gelassen hat (was bitte nicht pauschal zu verstehen ist: ich rede hier nur von meinen Zwergen auf meiner Bahn - bei anderen Zwergen und anderen Bahnen kann das durchaus anders sein). Der größte Unterschied ist aber nach wie vor das extrem milde Fahrverhalten, das dem eines normalen Slotcars entspricht, nur eben mit Stützrädern vorne. Womit er sich grundlegend von den Zwergen unterscheidet und wohl nur schwierig bei ihnen einzureihen ist, auch wenn er optisch eine zusätzliche Bereicherung wäre.


    Es sei denn, man versteht die längliche Öffnung im Chassis unter der Hinterachse als Aufforderung von BRM, doch einfach mal ein Zwergenfahrwerk mit Camber-System hinten einzubauen, um den Escort zumindest im Fahrverhalten den Zwergen näher zu bringen. Wäre zwar historisch völliger Nonsens, aber falls es funktioniert... warum nicht? Der Mini müsste sich da doch eigentlich gut als Teilespender eignen, wenn man den Essie einfach mal just for fun vorne ohne und hinten mit Sturz fahren möchte.


    Mal sehn, vielleicht probier ich das morgen einfach mal aus, sind ja nur ein paar Schrauben... ^^

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