Ich sollte hier vielleicht nochwas klarstellen:
Der Titel des Threads lautet: "Neue Scaleauto 1:24 Kits unterwegs." In meinem ersten Posting beziehe ich mich auf die neuen RC2 Competition Kits.
Diese Kits sind entstanden weil man Anfängern ein rundum sorglos Paket anbieten wollte. Die Situation davor war ähnlich wie Benno es mit seiner Aussage "Aber wie soll das ein Anfänger durchblicken???" auf den Punkt bringt.
Anfangs war angedacht ein Reglement zu erstellen welches für die 1:24 GT Autos mit dem SC-8003 GT3 Fahrwerk gilt. Dann stellte sich heraus dass die am Markt befindlichen Fertigfahrzeuge und Competition Kits mit unterschiedlichen Komponenten (z.B. Achsböcke, Vorderraddurchmesser) bestückt waren. Da aber auch noch andere Dinge in Bezug auf den "ScaleautoDeutschlandCup" umgesetzt werden sollten (z.B. Steckverbindungen um Poolmotoren nutzen zu können) entschloß sich Scaleauto im Frühjahr 2019 komplett neue Competition Kits herauszubringen. Um diese von den bisherigen unterscheiden zu können erhielten die den Zusatz "RC2".
Man kann auch mit einem "Nicht-RC2" Fahrzeug mit SC-8003 GT3 Fahrwerk am ScaleautoDeutschlandCup teilnehmen. Dann muß man aber unter Umständen einige Teile an seinem Auto austauschen (Stichwort Achsböcke, Vorderraddurchmesser). Um Interessenten einen solchen Umbau zu erleichtern sind im Reglement alle zulässigen Komponenten mit den jeweiligen Scaleauto Bestellnummern versehen worden.
Eine weitere Vorgabe für den ScaleautoDeutschlandCup war daß die seinerzeit 8 verschiedenen Modelle möglichst chancengleich sein sollten. Wer in den letzten Jahren die diversen Scaleauto Rennserien beobachtet hat wird zugeben müssen daß die Viper schon ein aus diesem Pool herausragendes Modell darstellt. Ich sage mal diplomatisch: Wer eine Viper kauft macht bestimmt nichts falsch. Bei einem Jaguar XKR sieht es dagegen schon anders aus. Das schlägt sich auch in Verkaufszahlen nieder und das merkt dann letztendlich der Hersteller der im Prinzip für den Formenbau der Karosserien ziemlich identische Kosten hatte. Die Aufgabe war also Chancengleichheit mit dem Inhalt eines RC2 Competition Kits herzustellen und das bedeutet eben nicht eben mal zu örtlichen Dachdecker zu gehen und sich erstmal Walzblei zu besorgen.
Das nur zur Erklärung wie die BOP entstanden ist.
Was niemals für den ScaleautoDeutschlandCup angedacht war: Alte Scaleauto GT Fahrzeuge mit SC-8000 Chassis gegen neue mit SC-8003 GT3 Chassis fahren zu lassen.
Für den ScaleautoDeutschlandCup 2019 mußten für die BOP 8 verschiedene Datenblätter erstellt werden. Inzwischen ist die Corvette dazugekommen und im Frühjahr soll der neue Audi R8 folgen. Das sind dann schon 10 Datenblätter. Würde man die alten Autos mit den SC-8000 Chassis integrieren wollen würde das weitere 10 Datenblätter bedeuten. So ein Datenblatt ist aber nicht mal einfach so hingeschrieben worden sondern dafür waren ausführliche Testfahrten erforderlich.
Ich nehme selber an einer Scaleauto Rennserie wo beide Fahrwerke zugelassen sind teil. Hier ein ausgewogenes Reglement zu erstellen wo alle derzeit 18 Konzepte chancengleich sind halte ich persönlich für sehr schwierig. Ich will nicht sagen dass das unmöglich ist, ich würde mir die Arbeit aber nicht machen wollen.
Noch ein Punkt der häufig vernachlässigt wird wenn über einheitliche Regelwerke gesprochen wird: Die Performance eines Fahrzeugs wird auch stark vom Layout einer Bahn beeinflußt. Das ist auch im 1:1 Motorsport so und deshalb kommt es auch dort häufig vor dass die BOP von Strecke zu Strecke variiert. Das ist beim Sltoracing nicht anders. Es gibt Bahnen die haben viel Grip und welche die haben weniger. Manche Bahnen sind flüssig zu fahren und manche sind eher hakelig. Es gibt Kunststoffbahnen und Holzbahnen. Da kann man doch nicht ernsthaft glauben mit einer BOP auf allen Bahnen gleich gut unterwegs zu sein.