Vorderachse BRM Opel Kadett C Coupe demontieren und einstellen.
Da die Vorderachskonstruktion aus 14 Teilen ohne Räder besteht und alles spanend hergestellt wurde kommt es aufgrund enger Toleranzen und fehlender Nachbearbeitung der Bauteile immer wieder zu nicht leicht laufenden Rädern. Manche klemmen sogar.
Was kann man dagegen tun ?
Schauen wir uns mal die Konstruktion an.
Wie haben hier, ähnlich wie bei den Zwergen die so umstrittene Konstruktion der Räder mit Sturz. Vom Hersteller Camber System genannt. Das kann man finden wie man will. Steht hier auch nicht zur Debatte, denn wer hier nachschaut hat es bereits.
Was also wenn man beim Neufahrzeug aus der Box feststellt, die Räder drehen sich schlecht oder garnicht oder schleifen am Kotflügel ?
DEMONTIEREN ! Wer nicht bereit ist an einem Slotcar solche Arbeiten auszuführen, der sollte sich besser kein BRM oder Scaleauto kaufen.
Wenn man nach dem Lösen der Madenschraube am Rad (Inbus 1,5) und dem abnehmen des Rades fest stellt, da geht nix, gleich den gesamten Vorderachshalter abschrauben (Kreuzschlitz-Schraubendreher).
Normal geht nach dem entfernen des Rades auch die Distanzhülse ab. Manchmal etwas hakelig, aber es geht. Jetzt kann man an die gefräste Fläche auf der Halbachse um dies mittels einer kleinen Feile etwas zu entgraten. Wenn das gemacht ist sollte sich die Achse durch die Lager ziehen lassen. Dann am besten die Halbachse in eine Bohrmaschinen spannen und Schmirgelpapier dran halten. Aber nicht zu lange, einige Sekunden reichen. Sonst schleift man zuviel ab. Die Achsen sind aus einem nicht gehärteten Stahl. Sonst könnte man die in der kleinen Abmessung nicht so spanend bearbeiten. Aber ACHTUNG ! Der Kopf der Achse ist nicht kpl. rund. Der hat eine gefräste Fläche. Diese muß beim einspannen in das Bohrfutter so platziert werden das sie nicht an einer der Spannbacken zu liegen kommt sonst läuft das nicht rund.
Warum ist das nicht besser verarbeitet ? Trowalisieren z.Bsp. ?
Aus Kostengründen !
Wahrscheinlich funktionieren 90% oder mehr der Teile auch so und uns sind ja 120 € für das Auto schon viel zu viel.
Wie entferne ich die Lager aus dem Achshalter ?
Einfach mittels einer handelsüblichen Zange, bitte aber hier Qualitätswerkzeug verwenden. Die Backen der Zange sollten schon genau übereinander stehen beim Zupacken. Auf der Innenseite des Achshalter sitzt das Lager nicht im, sondern auf dem Halter. Da kann man es packen und mit einer Drehbewegung heraus ziehen. Das funktionierte bei mir bisher immer. Danach den Achshalter so auflegen das man das gegenüber sitzende Lager mit einer Welle die kleiner als 6 mm ist vorsichtig heraus schlagen kann. Jetzt kann man Kugellager einsetzen.
Für den Hausgebrauch würde ich es aber bei den Messing-Gleitlagern belassen. Wenn Ihr die Achsen in der Bohrmaschine etwas poliert habt und nach dem Zusammenbau etwas Öl an das Lager gebt rollt das besser als manch schlechtes Kugellager und kostet nix mehr extra.
Ausrichten der Achsböcke mit dem sogenannten Camber System (Sturz) wurde zwar schon mal an anderer Stelle für die Hinterachse der Zwerge beschrieben. Das ist das Selbe. Aber in dem Wust, der in manchen Beiträgen entsteht nur schlecht wieder zu finden. Daher hier noch mal mit Bildern.
Nach dem die Lager wieder in den Böcken sitzen die Böcke auf dem Fahrwerk montieren. Die Schrauben aber nur etwas anziehen. So das man die Halter mit etwas Kraft noch bewegen kann. Dann von beiden Seiten längere Stahlachsen durch die Lager schieben bis diese sich in der Mitte hinter dem Leitkielhalter berühren. Jetzt sehe ich ob es passt. Wenn ja vorsichtig die Halter fertig anschrauben. Wenn nicht die Halter so lange nach Augenmaß positionieren bis es passt. Dann anschrauben und alles wieder montieren. Danach sollte es flutschen mit dem leichten Lauf der Räder.
Warum macht der Hersteller das nicht gleich so ?
Siehe oben.
Wenn man das jetzt so gemacht hat und dabei mal auf die Uhr geschaut hat......... Die Minute kostet 1 €.
Dazu kommt dann ausrichten von Hinterachse und Motor usw.
Was könnte der Hersteller tun um so etwas zukünftig zu vermeiden. Nacharbeit einführen und besser qualifizierte Mitarbeiter einstellen die mehr Zeit haben um das Auto zusammen zu bauen.
Kostet aber Geld und macht das Auto teurer als 120 € und das will auch keiner.
Welche Möglichkeit besteht noch ?
Fahrwerk aus Kunststoff spritzen mit Motorhalter/Hinterachshalter ala Carrera (beweglich mit Feder ginge schon), und entsprechendem Vorderachshalter. Rundum Messinglager mit 1-2 Zehntel Plustoleranz, Achsen mit aufgepressten Plastikfelgen. Wenn man die Achsen nicht rändelt und die Felgen mit etwas Kleber auf die Achse setzt laufen die auch einigermaßen rund. Die Messinglager werden in den Kunststoff des Fahrwerkes eingeklipst. Noch ein Magnet vor den Motor und ab geht die Luzi. Karosserie drauf schrauben fertig. Reklamationen voraussichtlich 0%. Kostet wahrscheinlich die Hälfte von den gefrästen und nicht perfekt verarbeiteten Teilen.
So würde das Auto möglicherweise für 70 - 80 € zu haben sein. Aber dann kommen so ein paar Irre und schrauben da wieder Metallfahrwerke drunter mit Alufelgen usw. Naja egal wie Sie es machen, Sie machen es verkehrt.