Herr Kelme verhunzt einen BMW M1 Procar

  • Die Vorgeschichte
    Im Gegensatz zu den bereits bestehenden Threads, wo auf höchstem Niveau verhunzt wird, oute ich mich direkt als blutiger Anfänger im Thema "Aufbau eines Slotcars aus einem Modellbausatz". Ich habe das zuvor nie versucht, aber jetzt muss das einfach - das wird garantiert nicht einfach - versucht werden. Hintergrund für die Bauaktion ist der Slotclub in Emsdetten bei dem ich nach Jahren der Abstinenz von großen Bahnen im vergangenen Jahr endlich wieder die Möglichkeit gefunden habe im großen Maßstab Renner auf die Bahn zu stellen. Nach dem Wechsel des Arbeitsplatzes weg von BaWü nach NRW war es nicht mehr möglich bei den Slotfreunden KA an der Bahn zu stehen. Ich hatte bis auf zwei Autos alle Renner in 1:24 abgegeben. Ich packte also meinen Porsche 997 und den Aston Martin "Artcar Salazar" in den Slotkoffer. Klar kann ich dort auf der Bahn mitfahren und der Empfang war freundlich und alle sind sehr hilfsbereit, aber ich habe halt die "falschen" Autos. Meine Slotzeit im Süden war geprägt durch die GT-Masters-Schwaben. Leichte Karosserien. Feine Chassis und eben die 12V-Motoren als Antrieb. Problem "im Westen": Die Klasse ist dort nahezu unbekannt und ich bin der einzige Exot, der mit dem kleinen Motoren an der Bahn steht. Zum Glück ist meist eine Spur frei, auf der ich dann das LNT von 20V auf 12V runterregeln darf. Bei 11 Spuren auf insgesamt zwei Bahnen ist das nie ein Problem.


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    Was wird im Club gefahren? Sehr aktiv sind die Mitglieder in der Gruppe 2-4-5, im SLP-Cup und dann eben der BMW M1-Cup. Gerade der BMW M1-Cup basiert auf einem recht schlanken Reglement und der Deckel ist kein Hightech-GFK-Laminat, sondern ein Bausatz von Revell im passenden Maßstab 1:24, den man für kleines Geld entweder vor Ort oder im Netz erwerben kann. Drunter kommt ein recht einfaches Fahrwerk von Plafit (keine Heckfederung) mit Einheitsreifen und eben dem "fetten" Motor.


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    Ich möchte versuchen, möglichst detailliert den Aufbau des BMW M1 Procar zu dokumentieren. Da werden mit Sicherheit Fragen von meiner Seite kommen und ich erhoffe mir Tipps, wie ich anstehende Bauschritte vielleicht ein wenig besser hinbekomme. Das wird auch kein Aufbau innerhalb einer Woche oder so, denn dafür habe ich noch zu viele andere Hobbys und Interessen. Da werden meine Hunde bespaßt und die Räder im Gelände und auf der Straße bewegt.



    Der Bausatz
    Der Bausatz des BMW M1 Procar von Revell ist problemlos zu erwerben. Die Preise schwanken wohl zwischen kleinen 12€ bis zu 22€. Da ist dann natürlich noch nichts an Farben oder so dabei, die man sonst noch braucht, aber man sollte sich genau überlegen, für welche Bauteile man wirklich Farben kauft, wenn man die später doch nicht verbaut und eines vorab: Die Anzahl der Teile, die man für den Aufbau eines Slotcars aus dem Bausatz benötigt, ist sehr übersichtlich. Wenn man das Originaldesgin von Revell nicht auf dem Wagen haben möchte, braucht es noch einen Decalsatz. Meine ursprüngliche Idee, einen BASF M1 auf die Schiene zu stellen, habe ich schnell verworfen. Die großflächigen Decals hätten mir als Anfänger den letzten Nerv geraubt. Auf Empfehlung von Ron habe ich für das Denim-Design entschieden. Da auch nicht die für mich schwerere Variante mit den abgesetzten blauen Diagonalstreifen - Zitat Ron: "Das ist wenig Aufwand beim Abkleben." -, sondern die einfache Ausführung. Die wird auch noch schwer genug.


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    Notwendige Bauteile
    Hier mal eine Übersicht, was vom Bausatz überhaupt benötigt wird. Es sind nur die Teile, die an der Halterung mit einem schwarzen Strich gekennzeichnet sind. Es beschränkt sich auf die Chassisteile inklusive Spoiler, wenige Scheinwerfergläser, den Auspuff und auf Wunsch die Felgeneinsätze inklusive der Zentralmuttern wenn man das möchte. Alternative Felgeneinsätze sind nach Reglement zulässig und von den Bausatzfelgen bleibt nach der Umarbeitung zu Felgeninlets für die ProComp-Felgen nicht viel übrig. Aber schick schaut es schon aus.


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  • Erste Arbeiten


    Jetzt ist es nicht nur so, dass man kaum Bauteile aus dem Bausatz benötigt. Bei einigen Teilen ist auch noch zu viel Material verbaut, das vor dem Zusammenbau entfernt werden muss. Dremel marsch! Nach einer feinen Beratung im Club war angezeichnet, wo die Trennscheibe anzusetzen ist. Nach Reglement ist es zulässig den Bereich unter der Heckjalousie des M1 deutlich zu erleichtern. Das ist Gewichtsersparnis an der richtigen Stelle, nämlich oben. Ebenso Gewicht gespart wird durch Lexanscheiben, die es fix und fertig als Einsatz am Markt zu kaufen gibt. Die schweren Scheiben des Bausatzes würden die Performance doch sehr einschränken.
    Geübt habe ich zunächst an der eigentlichen Motorhaube über die später die Jalousie verklebt wird. Gerade Schnitt und an dem Bauteil leicht zugänglich. Ganz zart begonnen und mit etwas Mut und lieber etwas weniger rausschneiden ging das. Schleifen kann man immer noch.


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    Nachdem diese Übung geschafft war, kam der erste für mich "aufregende" Schritt. Die Erleichterung des Heckbereichs des Fahrzeugs. Da kann noch jede Menge Material raus, aber das ist deutlich weniger leicht zugänglich. Ich habe das versucht nach dem Motto "Zart und vorsichtig" zu lösen und bin mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Die erleichterte Motorhaube passt sauber drauf. Auflagepunkte sind auch noch vorhanden und man schaut von oben nicht irgendwo komplett durch das Auto durch. Nach den groben Arbeiten mit dem Trennschleifer folgt natürlich einige Schleifarbeit, um Grate und sonstige Fehlerstellen zu beseitigen.


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    Kelme - Pfalzrenner



  • Hallo Kelme,


    Viel Erfolg! Habe auch schon zwei verhunzt..... (Revell BMW M1 Procar @ Plafit SLP1)


    Und das ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen, da ich mit dem Bausatz Schwierigkeiten hatte (Passgenauigkeit, Krater im Guss etc.)


    Ich wünsche Dir, dass Dein Bausatz besser ist


    Gruß
    Kai

    Die Anzahl der montierten Leitkiele muss ungrade sein und darf den Zählwert 1 nicht überschreiten

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  • Hallo Kelme,


    Viel Erfolg! Habe auch schon zwei verhunzt..... (Revell BMW M1 Procar @ Plafit SLP1)


    ...
    Gruß
    Kai

    Dein Thread war durchaus Motivation und danke für die Vorlage.
    Das mit der Passgenauigkeit könnte durchaus noch Thema werden, denn obwohl die Karosserie in dem derzeitigen Rohzustand mit beiden Schwellern sauber aufliegt, ist doch eine Seite etwas mehr nach innen gezogen. Sprich die Türseite ist weiter gewölbt. Die Zauberwörter "Heißluftfön" und ein wenig "Druck hier und da" sind schon gefallen. Das schaue ich mir zu gegebener Zeit an.


    Frage: Oder sollte man das lieber früher als später richten?


    Im Club ist man der Meinung, dass es durchaus Qualitätsunterschiede bei den Bausätzen gab. Frühere Ausgaben sollen noch deutlich krummer gewesen sein.


    Das Thema "Verstärkung der Karosserie wollte ich mit der Mischung aus Sekundenkleber und Backpulver versuchen.

    Kelme - Pfalzrenner



  • Na das war ja in den letzten Wochen abzusehen dass Du an den „Dicken“ zunehmend wieder Gefallen findest :):thumbup:
    Das lass ich mir nicht entgehen, werd Dir über die Schulter schauen und vor allem mal schauen wie Du das mit der Hochzeit
    (Deckel- Chassis) machst.
    Denn da hab ich mich n.n. rangetraut.


    Wie ich Dich kenne wirst Du die Herausforderung mit Bravour meistern.
    CU
    Jürgen

  • Ich bin auch dabei. Schließlich bin ich noch in der aktiven Verhunzerphase und glaube,

    ich werde die Krone aufgesetzt bekommen. 8)

  • Klasse! Und so wie Du an das Thema rangehst, sieht das schon ziemlich gut aus und wird sicher spannend weiter zu beobachten.

    Im Gegensatz zu den bereits bestehenden Threads, wo auf höchstem Niveau verhunzt

    ich denke, wir wissen , was Du meinst...aber auf höchstem Niveau wird da ja leider nicht verhunzt. :D:D:D
    Zum Thema richten der Karosserie: lieber früher, als später! Wobei eine "gewölbte Türseite" wahrscheinlich nicht ganz so einfach zu begradigen ist. Wenn es optisch nicht stört und die Karosserie an sich gerade ist...vielleicht einfach so lassen?
    Verstärkung mit Sekundenkleber und Backpulver: Ja, wenn es denn wirklich notwendig ist...
    Mit dieser Denim-Version hast Du Dir jedenfalls schonmal eine schicke Variante ausgesucht.
    Grüße
    Daniel
    Edit: Jetzt habe ich mir Deine Fotos nochmal angesehen. Wenn das eine Foto optisch nicht täuscht und der eine Schwerer wirklich so weit weiter nach innen steht, dann kann das bei der "Hochzeit" natürlich zu Problemen führen. Die Schweller müssen schon in der gleichen Symmetrie/Flucht sein.


  • ...
    Mit dieser Denim-Version hast Du Dir jedenfalls schonmal eine schicke Variante ausgesucht.
    Grüße
    Daniel

    Eine Frage habe ich an der Stelle mit der Variante und den Decals jetzt schon und damit sie nicht vergessen wird, stelle ich die gleich.


    Frage: Die Fronthaube hat Schlitze auf der Oberseite und der Decal natürlich nicht. Wie löse ich das? Skalpell und Decalsoft?

    Kelme - Pfalzrenner



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  • Vorlackieren? Bist du wahnsinnig? Ich habe mir dieses Design extra ausgesucht, damit ich mit Grundieren, weißen Lack drauf, Decaln und Klarlack fertig bin. Ok, ich denke nach.

    Kelme - Pfalzrenner



    Einmal editiert, zuletzt von Kelme ()

  • Richtig, beides. Entsprechend einschlitzen und dann mit Weichmacher drauf und hoffen, dass das Decal sich in die Schlitze legt. Ich denke mal, dass Du aber nicht daran vorbeikommst, hier mit Farbe nachzuarbeiten. Da solltest Du Dich auf die Suche nach dem richtigen Farbton machen (Oder die Luftschlitze am Ende mit matt Schwarz ausarbeiten, das könnte dann auch gut und plausibel aussehen)

  • Ach herrje - ich sehe mehr und mehr Baustellen die zum qualifizierten Verhunzen taugen.
    Um das Thema Farben, Grundierung, Kleber, ... werde ich ich heute Abend hier in Münster kümmern. Es soll noch ein Fachgeschäft geben und der Web-Auftritt sieht vielversprechend aus.

    Kelme - Pfalzrenner



    Einmal editiert, zuletzt von Kelme ()

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  • Also wenn Du nicht mit der Airbrush arbeitest, empfehle ich Dir als Grundierung unbedingt Tamiya weiß (das kann dann auch die weiße Grundfarbe bilden). Für den Blauton würde ich bei "Molotow" gucken, ganz hervorragende Farben und große Auswahl an Farbtönen. Klarlack aus der Dose: Spraymaxx. Noch besser ist es, Du fragst einen Kollegen mit Airbrush und Erfahrung, ob er Dir den Klarlack machen kann.

  • Also wenn Du nicht mit der Airbrush arbeitest, empfehle ich Dir als Grundierung unbedingt Tamiya weiß (das kann dann auch die weiße Grundfarbe bilden). Für den Blauton würde ich bei "Molotow" gucken, ganz hervorragende Farben und große Auswahl an Farbtönen. Klarlack aus der Dose: Spraymaxx. Noch besser ist es, Du fragst einen Kollegen mit Airbrush und Erfahrung, ob er Dir den Klarlack machen kann.

    Tamiya weiß als Grundfarbe: Check


    Klarlack: Nachdem der Klarlack bei meinem verhunzten NSR AMG GT3 noch die beste Übung war, würde ich das selbst versuchen. Mögen sich die Lacke mit den Decals vom Doc vertragen.

    Kelme - Pfalzrenner



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