Der MK-Nineteen

  • Hallo,


    ich will hier einmal über die Entstehung meiner Bahn schreiben.
    Parallel läuft noch mein Bahnplanungs-Threat, aber hier zeige ich schon einmal, was so in der Zwischenzeit entsteht.


    Kapitel 1: Bahndekoration ohne Bahn

    Nachdem wir im Voralpenland wohnen und die Carrera-Schienen so schöne Mittelstreifen haben, soll die Bahn eine klassische Straße werden.
    Jedes Jahr beim Wandern sind die Blockhäuser am Wegrand ein besonderer Blickfang.
    Touris knipsen Fotos, Einheimische lassen die Häuschen fast schon blind links liegen.
    Mir gefallen diese eigentlich immer, wie sie da stehen, mit dem vom Wetter gezeichneten Holz, zum Teil hunderte Jahre alt, fristen sie ihr dasein.


    Aus diesem Grund dachte ich mir, so ein Carrera-Clubhaus an der Bahn hätte da was.


    Also geht es an die Beschaffung der Baumaterialien.
    Für so ein Blockhäuschen benötigt man vor allem eines: Holz.


    Also ab in den Baumarkt, umsehen und das passende kaufen.
    Zum Glück war es kurz vor Silvester, sodass mir die Raketen ins Auge gestochen sind.


    :huh: Hmm was könnte man denn aus den Holzstöckchen so bauen ?(
    Und da kam mir die Idee:
    Das ist das optimale Baumaterial, also ordentlich Raketen gekauft, die Knallkörper entsorgt und die Stäbchen schön eingelagert :thumbsup:

    (Oder eben einen Tag nach Silvester mit dem Sohnemann die Hinterlassenschaften eingesammelt)
    Also Baumaterial ist da, Zeit irgendwie nicht, aber irgendwann geht's immer los...


    Fotos folgen:

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    Nachdem das alles ja "low-Budget" werden soll - Zumindest die Dekoration, Autos, Strecke, Regler etc. kosten ja eh immer schon genügend, habe ich hier gleich einmal mit der "Upcyclerei" Begonnen. Der Boden ist ein Karton von der letzten Slotcar-Lieferung, und NEIN, ich habe mir nicht zwei Revoslots, einen BRM und einen Scaleauto bestellt, damit ich einen Karton in der passenden Größe erhalte...
    Also dann einmal vier Raktetensteckchen aufgeleimt und mit Wäscheklipperl fixiert.


    Nachdem wir hier keine Anfänger sind, gab es natürlich kein Lineal, einen Winkelmesser oder sonst irgendwas.


    Meine Handwerker haben Augenmaß.


    Bild Mitte zeigt einmal das Fundament, nach vier Lagen hat dann auch mein Sohn (3 Jahre) den Dienst quittiert und ist ab ins Bett.
    Werkzeug: Edding und Astschere.


    Verhunzer-Style.


    Nach gut drei Stunden war dann der Rohbau fertig. Alles schön windschief, die verbrannten Stöckchen geben die passende Patina ab.
    Gemessen wurde gar nichts, man hat ja einen Fly-Classic, der muss Maßstab genug sein...


    (Figuren zum Abgleich besitze ich auch nicht... Warum auch, werden schon passen...)

  • Am nächsten Tag kamen dann die Handwerker zurück...
    Nun natürlich ein anderes Gewerk...


    Der 917 will natürlich einen vernünftigen Boden vorfinden, also was liegt hier näher? Ein schön veranzter Betonboden muss gegossen werden.
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    Das ist einfach nur ein Bastelkarton, der mit einem Filzstift bepinselt wurde...


    Der Wohnbereich ist auch nicht wohnlich, klar durch die Wände pfeift es durch, aber was solls...
    Gefliest wird trotzdem und der Tippich kann auch schon mal rein.


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    Der Fliesenleger war ein ziemlicher Deletant, die Fugen passen gar nicht, die Fliesen sind nicht einheitlich...
    Über den größten Schandfleck wird ein Teppich geworfen. Basta, gut ist es.


    Bald kommen die Schreiner und bringen Türen und Fenster, jetzt haben sie sich das Wochenende verdient.

    To be continued

  • @nodrifts
    Danke, ich mache mal weiter, jetzt komm ich allerdings bis Donnerstag nicht zum Basteln, aber die Folgeberichte werden ähnlich ;)


    Gibt's solche Buden in Graz auch?

  • Ich habe leider keine G-Klasse zur Hand...


    Ach ja, das hatte ich vergessen zu erwähnen, meine Frau hat ja gleich einen Zusatznutzen für das Dekoelement gefunden...



    Zu Weihnachten wird Stroh eingelegt und die Garage wird zum Stall...

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  • Der Hirte bekommt halt dann ein Porsche-cap, das geht dann schon

  • So, kaum ist man aus dem Urlaub zurück, stellt man fest, dass die CSU-Schreiner wieder aktiv waren.


    (Für alle Nicht-Bayern: CSU = Christlich Soziale Union, Schwesterpartei der CDU, Parteifarbe: SCHWARZ)



    Also haben die komplett steuerfrei die Fenster eingesetzt und die Tür montiert. Naja, was soll ich sagen, die Löcher sind jetzt zu, mehr kann man nicht erwarten.
    Gestern hat dann noch mein Sohn gemeint, er will an der Garage weiterbauen, also haben wir uns an die Inneneinrichtung gewagt.
    Auf die Frage, ob wir nicht doch eine Säge und Schleifpapier anstelle der Astschere nehmen wollen kam der Einwand:



    "Wieder verhunzen ich mag." Ach wie schön, wie schnell die Kinder lernen, ob jetzt verhunzen ein Wort des Standardwortschatzes eines Dreijährigen sind, kann jeder selbst entscheiden...



    Hier noch die Bilder...



    PS: Der Zimmermann wird die Löcher im Dachstuhl noch stopfen müssen, ob das mit PU-Schaum geht...
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  • Am Wochenende werde ich an der Inneneinrichtung noch was machen und dann mal wieder Bilder posten.
    Im Anschluss folgt Kapitel 2


    Anschluss-Tupperware-Box...
    Bin schon gespannt, wie das Löten funktioniert, habe mal vorsichtshalber etwas mehr Buchsen bestellt... Sicher ist sicher...
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    PS: Als lötneuling: wie merkt man, dass die Spitze heiß genug ist... Mit dem Finger ist wahrscheinlich suboptimal ;) bin gespannt wie das wird.... Habe ja gar keine Ahnung von der Arbeit!

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  • Einfach ein bisschen Zinn dranhalten.
    Leg dir einen feuchten Schwamm mit hin.


    Die Lötspitze erstmal etwas verzinnen, dann am Schwamm abwischen.
    Beim Löten zwischendurch immer mal wieder die Spitze am Schwamm abwischen.

  • Kapitel 2 wie man's total verbockt...
    Also das)Löten war ziemlich mau.
    Die Buchsen haben sich nicht vernünftig mit den Kabeln verbunden und führte dann dazu, dass ich kurzerhand einfach die montierten Buchsen nochmal in der Box nachgelötet habe...
    Ein kapitaler Fehler.
    Die Buchsen werden so heiß, dass die kunstoffhülsen geschmolzen sind.
    Als dann der Deckel drauf gekommen ist, sind dann die Kabel abgesprungen und ich stellte den Fehler dann fest...


    Also einziger Pluspunkt...
    Ich habe es geschafft, dass ein Teil aus dem küchenschrank herausgekommen ist.


    Hier noch ein Bild meiner dritten Hand.

  • :D


    Mach dir keinen Kopf, das wollte am Anfang bei mir auch nie so, wie ich. Aber wie überall macht auch beim Löten Übung den halbwegs passablen Amateur-Löter (Meister wäre in meinem Fall sicher maßlos übertrieben). Früher hab ich löten gehasst und es vermieden, wo es nur geht, aber heute hat es jeden Schrecken verloren und ich hab den ungeheuren Nutzen, den löten bietet vollumfänglich anerkannt.


    Der Trick beim Vebrinden der Kabel mit den Buchsen ist eigentlich ein total einfacher: vorher nicht nur das verzwirbelte Kabelende verzinnen, sondern auch die Lötfahne an der Buchse mit ausreichend Zinn benetzen.


    Wenn du die so vorbereiteten Buchsen dann einbaust, ist das vorverzinnte Kabelende in einer halben Sekunde angelötet, ohne dass die Buchse übermäßig heiß wird.


    Das gilt generell für jeden normalen Kontakt, egal ob es die Füsschen einer normalen LED, der Lackdraht einer SMD-LED oder Lötpins von irgendwelchen Schaltern sind: vorher Lötzinn aufbringen, dann ist das Kabel ruckzuck angelötet.


    Natürlich hilft auch gutes Equipment. Ich hab mit nem billigen China-Lötkolben angefangen (hab ich heute noch, nehm ich aber nur zum Verschmelzen von Plastikpins bei Slotcar-Karos), mich dann zu einer billigen China-Lötstation hochgearbeitet (mit digitaler Temperaturregelung - ist heut im Slotkoffer mit dabei) bis mir ein Freund eine über 20 Jahre alte Weller-Lötstation aus Restbeständen seiner ehemaligen Firma geschenkt hat. Das Ding sieht zwar aus wie vom letzten Jahrhundert - was es streng genommen ja auch ist - aber meine Fresse, was ein Unterschied im Gebrauch. Damit macht löten tatsächlich Spaß, weil es einfach genau so funktioniert, wie es soll.


    Kaufen würde ich mir sowas nicht - der aktuelle Nachfolger liegt irgendwo bei 450.-€ und selbst ein einfacher Ersatzlötkolben für meine Station würde über 180.-€ kosten - aber auch die China-Lötstation für um die 60.-€ war schon ein Riesensprung gegenüber einem normalen Billig-Lötkolben.


    Gib nicht auf und bleib dran - das wird mit jedem Mal besser, glaub mir. :yes2:

  • Ich habe die Box komplett auseinander genommen und in den Keller geworfen...
    Da muss ich jetzt eine Woche warten, damit ich wieder ein Zeitfenster zum üben habe.


    An sich bin ich unterschiedlich vorgegangen.
    1. Buchse heiß gemacht, lötzinn und Kabel eingeführt und nach 30 sek. kühlen den nächsten.
    2. Wie du schreibst, beides verzinnt und dann kurz erhitzt
    3. Nachgezinnt
    Manche Verbindungen waren passabel andere schei**
    Vielleicht lag es auch daran, dass ich ein Kabel mit einzelner Litze verwendet habe, das ist arschglatt...
    Aber ich hatte schon Probleme damit zwei Kabel zu verbinden.
    Habe 2,5 mm Kabel und die musste ich außerhalb der Buchse verbinden, da sonst zu dick.
    Ich habe die dann einfach vertwistet und gelötet, das hat dann schon irgendwie gehalten.


    Das Hauptproblem ist, dass die litzen nicht fest in der Buchse blieben, bei mechanischen Einwirkungen platzte die Stelle auf.


    Ich versuche das nochmal aber mit etwas Distanz zum heutigen Desaster...


    Ps
    Ich habe nur nen einfachen 100watt kolben

  • Mit einer Litze? So wie Stromkabel bei Hausinstallationen :erstaunt: ? Das lässt sich ohne vernünftigen Lötkolben mit ausreichender Temperatur doch kaum löten, geschweige denn sauber in der Box unterbringen, weil viel zu steif... kein Wunder dass die Verbindungen nicht gehalten haben, bei der enormen Spannung, die da entsteht.
    Dasselbe gilt auch für die 2,5er Kabel: zu dick, zu steif (von beiden Kabeln hast du übrigens viel zu viel abisoliert, da besteht extreme Kurzschlussgefahr - 0,5 bis 1 cm reichen da völlig).


    Nimm normale, flexible 0,75er Kabel und verzinne die Enden, dann sollte das auf Anhieb klappen!

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  • OK... Dann haben wir das doch schön analysiert im Management gibt es ja di 5 M Methode


    Material falsch Ja, falsche kabel
    Methode falsch ja, noch Novize
    Maschine falsch ja, billig kolben
    Mensch falsch ja, BWLer
    Mitwelt falsch, nein Hobbyraum mit Licht und strom


    Da sage noch jemand, dass man alles aus der Lehrzeit vergisst.


    Und ja, die Kabel sind steif wie Sau, siehe Bilder :D

  • Kapitel 3
    Die Behebung der Baumängel...
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    Also die Zimmerer haben die Lücken geschlossen und die Dachdecker waren auch aktiv.
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    Nur haben die nen ordentlichen saustall hinterlassen..
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    Schöne deutsche eiche...

  • Kapitel 4 Wie man aus Fehlern lernt


    Jetzt war es hier längere Zeit still rund um den MK-Nineteen.
    Aber ich habe immer mal wieder ein wenig gebastelt. Das heutige Highlight möchte ich euch gerne präsentieren.


    Getreu den Zeilen von @Vau Acht "Schalt dich nicht ab, lerne Löten und Kleben" habe ich mich heute nochmals an das Thema Verkabelung gemacht.


    Im Übrigen weiß ich jetzt auch den ausschlaggebenden Fehler, eigentlich waren ja nur zwei "M" falsch.
    Der größte Fehlgriff war das Lötzinn.
    Ich hatte die Kabel bei meinem Schwiegervater gelötet und er hat eigentlich ALLES in der Werkstatt, was man braucht.
    Wenn man bei ihm nicht dass passende Werkzeug findet, hat man keine Ahnung, was man eigentlich bauen will.


    Also habe ich natürlich auch SEIN Lötzinn verwendet...


    Naja, also ich wusste nicht, dass es auch Lötzinn für Hartlöten gibt...
    Das ist das, wo man Lötzinn auf Rohre gibt und mit dem Bunsenbrenner erwärmt.


    Und dass das nicht das Richtige für Kabel ist, ist mir jetzt auch klar geworden.



    Also, was habe ich gemacht?
    Ich habe heute wieder meine Frau unterstützt und ein ungeliebtes Plastik-Teil der Küche entsorgt.
    Die Anschlussbox habe ich für einen Handregler gebaut, da ich kaum mehr Buchsen hatte.
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    Und dann habe ich noch eine Anschluss-Schiene gebaut.
    Kennt ihr das, ihr kauft euch ne "tolle" Digitalbahn, stellt die nach ein paar Wochen wieder auf, sagt zum Jungen, stell schon mal die Autos auf die Bahn und ihr seid richtig verwundert, dass die Kisten voll durchstarten und an der Sockelleiste eures Bodens zerschellen???



    Richtig, die CU ist kaputt.


    Also habe ich das olle Ding auseinandergeschraubt und geguggt, was da kaputt ist.
    Nachdem ich keinen Dunst habe, habe ich einfach den ganzen Mist rausgenommen und vier Kabel reingelegt.


    Jetzt ist es eine Schöne Digital-CU für analoge Bahnen.


    Das Schöne ist, ich habe jetzt einen Anschluss, wenn man 124er fahren will und einen, wenn man 132 rocken will.
    Seht selbst:
    IMG_20200223_124403.jpgIMG_20200223_130536.jpg

  • Kabel sind 2,5mm silikon.
    Klappt super
    Und dann habe ich noch schnell die Bahn aufgebaut... IMG_20200223_154314.jpg


    Bahndeko Modus endgegner :P

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