Flexis als Mietfahrzeuge

  • Ich hatte letztes Jahr für ein kommerzielles Racingcenter die Mietfahrzeuge überarbeitet. Es war gut zu erkennen, dass die Boliden in Schnellfahr-Konfiguration zu empfindlich für den harten Mietbetrieb sind. Ein weiteres Problem für einen kostengünstigen Betrieb ist der Ersatzteilbezug aus Übersee.
    Deswegen habe ich gemeinsam mit dem Betreiber die Fahrzeugkonfiguration auf einen verschleißarmen und robusten Betrieb geändert.
    So sieht die Konfiguration jetzt aus:
    Das Chassis ist ein Flexi 5 von Parma. Es ist robust und mittelschwer. Die Schwäche des Chassis zeigte sich beim Aufarbeiten. Die Stahlstrebe, die das Spiel der Seitenteile begrenzt, war mit 1,5 mm zu schwach dimensioniert. Durch das Verbiegen beim Einschlagen des Fahrzeugs ergaben sich weitere Folgeschäden. Ich habe die Strebe durch einen 1,8 mm Stahldraht ersetzt. Um die Chrashfestigkeit zu erhöhen, habe ich einen Winkel zwischen die Achslager eingelötet.
    Die originalen Klammern zur Bodybefestigung sind untauglich, hier habe ich die Löcher vergrößert und Muttern angelötet. Somit ist es möglich, die Bodies wartungsfreundlich zu schrauben.
    Die Vorderachse ist original zu lang. Die Räder liegen direkt am Body an und erlauben ihm nicht, bei Einschlägen nachzugeben. Um das zu ermöglichen, habe ich die Achse und die Distanzen gekürzt.
    Die Hinterachse wurde auf den Centerstandard von 3 mm Durchmesser umgerüstet. Die Kugellager wurden so hoch eingelötet, dass bei einem Raddurchmesser von 19 mm die Bodenfreiheit noch 0,5 mm beträgt. Das ermöglicht die Verwendung von "verschlissenen" MiniZ-Rädern kleiner 23 mm.
    Das Getriebe wurde auf Standardware geändert. Die Übersetzung orientiert sich am Motor, mit 12:35 ist sie dynamisch fahrbar ausgelegt.
    Der Body ist ein "hässlicher" Keil in .030" (0,75mm). Diese habe ich mangels Ersatz aufgearbeitet und neu positioniert. Der Bodytyp ist so robust, dass die Kräfte auf das Chassis übertragen werden, Folgeprobleme siehe oben.
    Der Serienmotor JK 16D ist schwer (30 g) und für den Mietbetrieb zu pflegeaufwendig. Er wurde durch die im Center allgemein verwendeten 13D Motoren (Fox 10 o. Ä.) ersetzt. Die originale Motorhalterung des Chassis war zu beschädigt, um die Motoren daran zu befestigen. Deswegen und zugunsten einer erhöhten Stabilität wurde der Motor eingelötet. Dafür habe ich Winkel verwendet, wodurch das Aus- und Einlöten leichter wird. Es erfordert viel Übung, einen Motor direkt mit dem Chassis zu verlöten, da das Blech die Wärme stark ableitet.
    Die Räder sind jetzt gebrauchte PU-Räder aus dem sonstigen Mietbetrieb. Ich war überrascht, wie gut sich die Flexis mit den PU-Reifen fahren. Ein deutlicher Vorteil der PU-Reifen gegenüber den Moosgummi-Reifen ist die höhere Schmutzunempfindlichkeit.


    Die Fahrzeuge machen durch das geringere Gewicht (um 105 g) und den tiefen Schwerpunkt deutlich mehr Spaß als ein MiniZ- oder GT-Fahrzeug. Das natürlich auf die Vermietung bezogen! Die Erprobung im Weihnachtsgeschäft verlief erfolgreich, vielleicht ist es ein Tipp für alle, die ihren alten Flexi auf einer ungeglueten Bahn fahren möchten.

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