Mein letzter Umbaubericht ist schon ein ganzes Weilchen her. Daher habe ich mich entschlossen, euch mal wieder mit neuem Material zu versorgen und an den Umbau-/Tuningmaßnahmen eines doch, wie ich finde, eher exquisiten Gefährts teilhaben zu lassen.
Der Marcos LM 600 GT2 aus dem Hause Revoslot.
In der Rubrik "Neue Slotcars von Forenmitgliedern" vor einiger Zeit schon kurz vorgestellt, nun aber mit etwas mehr Details.
Eine großartige Beschreibung der Basis erspare ich mir, da ich davon ausgehe, dass der allgemeine Aufbau und die Verarbeitung eines Revolslots bereits ausreichend in anderen Berichten beschrieben wurde und daher bekannt sein sollte.
Also, was habe ich verändert. Fangen wir mal mit der Teileliste an:
Räder vorn - Scaleauto, 'Hardcomp', Ø22,5x11mm f. Ø3mm Achsen
Räder Hinten - Scaleauto, 'ProComp-2', Ø20,5 x 11mm f. Ø3mm Achsen
Fotogeätzte Felgeninlets Ø14mm und fotogeätzte Bremsscheiben
Motor - Scaleauto SC-08B, 13D ShortCan, 20.000 U/min, 216g/cm
Hinterachse - 65 mm geschliffene Titanachse Ø 2,99 mm
Vorderachse - Slotdevil 3 mm Zeroglide, 60mm mit Nut/Sprengring
Achsböcke vorn - 3D-Druck mit einstellbarer Höhe
Motorritzel - Slotdevil Superglide Messing, 12 Zähne M50 für 2 mm
Achszahnrad - Sigma Spurzahnrad 32 Zähne
Leitkiel - Frankenslot für BRM Modelle (nachträglich im mittleren Bereich ausgedünnt)
Scaleauto Titan Senkkopfschrauben M2, 20 Stk., versch. Längen
Fahrwerksdistanzen, T-Hülsen für Fahrwerke Höhe 3,5 und 5,0 mm
Achsdistanzen für 3mm-Achsen
Schleifer - versilbert
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Los geht' -
Nochmal zur Erinnerung. Der Marcos soll für unsere neue 132er GT-Open-Serie auf dem Ottonenring in Magdeburg aufgebaut werden. Das zugehörige Reglement findet ihr "Hier". Tuning ausdrücklich erlaubt!
1. Motortausch:
Zunächst wurde der originale Motor gegen den SC-08B von Scaleauto getauscht. Zwar mit 20.000 statt original 21.000 U/min etwas weniger Drehzahl aber dafür mehr Bums und für unseren eh recht kurvenreichen Kurs in Md wohl besser geeignet. Beim testweisen Zusammenbau von Karo und Chasssie fiel mir allerdings sofort auf, dass irgendwas dremmelte. Ein kurzer Vergleich zeigt deutlich die Ursache. Der Scaleauto hat die Lötkontakte oben und ist an dieser Stelle insgesamt auch noch ca 1,5mm höher als der originale.
Also was tun?
1. Der auf der Fahrerseite befindliche Teil des Inlets wurde vorsichtig mit dem Cutter herausgetrennt, in der Höhe eingekürzt und nach Schritt 2 wieder mit 2K-Kleber eingesetzt.
2. Fahrerinlet raus, den Fahrer vom Sitz abgetrennt und ca 2,5mm eingekürzt. Auch der Sitz wurde seitlich noch etwas abgeschliffen, da er an der B-Säule und am Dach anlag.
vorher: Auf dem Bild deutlich zu sehen, wie schräg und weit das Inlet im Bereich des Motors heraussteht. Nicht gut.
nachher: Schon nicht schlecht aber noch nicht ausreichend. Also folgte Schritt 3.
3. Das Inlet wurde vorsichtig mit einem Fön erwärmt und noch etwas eingedrückt, wodurch ein weiterer Millimeter gewonnen wurde.
Ok. Thema Motor erledigt.
2. Umbau und Versetzen der vorderen Achsböcke
Von der Position der vorderen Achsböcke war ich nicht überzeugt. Mag sein, dass auf diese Art und Weise bei Verwendung einer Starrachse weniger Druck auf dem jeweils kurveninneren Rad liegt, da es sich durch die Entkopplung leicht anheben kann. Ich finde aber eine für alle 4 Räder starre und präzise Auflage besser. Zudem plante ich ja eine Vorderachse mit unabhängig voneinander drehenden Rädern . Also, Achsböcke nach innen auf die Motorträgerplatte versetzt.
An dieser Stelle nehme ich vorweg, dass ich erst die letzten Tage zu den in der Höhe verstellbaren Böcken gekommen bin. Ein Dank an dieser Stelle an "epilot", der mich einmal komplett ringsrum mit Achsböcken aus dem 3D-Drucker versorgte. Top !
Und so sieht das ganze montiert aus.
Ein paar Gewichte wurden natürlich auch angebracht.
Von dem ursprünglichen Gedanken, die Motorträgerplatte federnd zu lagern, bin ich nach einigen wenigen Testfahrten recht schnell wieder abgekommen. Es führte zu einem Aufschaukeln der Karo vor allem in Kurven (ähnlich einem Auto mit defekten Stoßdämpfern), wodurch das Fahrzeug eher hoppelte anstatt schön stramm und satt in der Kurve zu liegen. Nachfolgend trotzdem mal Bilder der ursprünglich verbauten Federung. Leider hatte diese zudem noch den Nachteil, dass die Karo dadurch auch höher kam. Nicht so ideal, wenn man bemüht ist, den Schwerpunkt so niedrig wie möglich zu legen.
Also wieder raus damit .
Die vorderen Hardcomp wurden auf 19,5mm Durchmesser und 9mm Breite runter geschliffen. Bei den hinteren Procomp 2 wurden lediglich die Flanken leicht abgerundet und Decals angebracht. Was im übrigen einfacher gedacht als in der Praxis umsetzbar war. Hat von euch schon mal jemand versucht Decals auf Moosgummireifen aufzubringen ? Hält im Normalfall nicht, da das Wasser vom Reifen gleich aufgesogen wird. Abhilfe schaffte ein verdünnter Holzleim (z.B. Ponal). Damit haben sie dann gehalten. Felgen und Inlets wurden schwarz lackiert und dann alles zusammen gebaut.
Sowohl die hintere Titan- als auch die vordere SD Superglideachse mussten mit superfeinem Schleifpapier minimal dünner geschliffen werden, da sie deutlich zu stramm in den Lagern saßen. Wie eine Achse in Kugellagern zu sitzen hat, wurde hier ja kürzlich sehr ausführlich diskutiert .
Noch was vergessen? Jupp. Die Zahnräder. Das Übersetzungsverhältnis wurd nahezu beibehalten. 12 Zähne auf dem Motorritzel und 32, also einer weniger als original auf der Antriebsachse. Kompensiert vielleicht minimal die geringere Drehzahl des Motors. Alles in allem wiegt er jetzt 103 Gramm. Damit bewegt er sich optimal zwischen den lt. Reglement vorgeschriebenen 100 bis maximal 110 Gramm .
4. Wackel:
Letzter und mit enscheidender Schritt ist der richtige und freie Wackel. Zum Einen habe ich den ja bereits mit den Distanzhülsen geschaffen. Das genügte mir aber nicht. Ein Dorn im Auge war mir noch die feste Vebindung zwischen dem Chassierahmen und der Karo. Vier lange Schrauben und ein paar Slot.it-Unterlegscheiben später sah das dann so aus.
Und zu guterletzt noch ein kleines Video zur Demonstration des Wackels.
Guckst du hier:
"Marcos - Demonstration Wackel"
So das war's. Wie er sich nun mit den neuen einstellbaren Achsböcken fährt wird sich zeigen. Auch die Auswirkungen des Wackels zwischen Chassie und Karo konnte ich bisher nicht testen. Ich bin gespannt .