Sideways BMW M6 Whitekit auf ProSpeed 3D - Vorstellung und Fahrbericht


  • Motivation
    In unserer privaten Heimbahnserie sind die NSR GT3 eine feste Größe. Das Starterfeld ist bunt, auch wenn es ab und zu ein kleines Übergewicht der Corvette C6 und C7 gibt. NSR bietet zwar eine schöne Auswahl an Karosserien an, aber ein wenig bunter geht es immer. Wenn man dann noch bekennender GT3-Fan ist wie ich, wird man bei Sideways fündig. Der LB GT3 fand schon früh den Weg in meinen Rennstall. Vom Motor war ich damals enttäuscht und es wurde auf den KingEvo3 von NSR umgerüstet. Ab dann war das Fahrverhalten eines Lambo würdig.
    Mit dem Kauf des BMW M6 als Whitekit zögerte ich ein wenig, aber die Nachricht von Freund @Ritzel, dass ein ProSpeed ein Chassis für den M6, mit der Möglichkeit als Antrieb den Anglewinder Motorträger von NSR zu verbauen, anbietet, war der Kauf beschlossene Sache. Es war klar, dass dabei ein richtig fetter Brummer dabei heraus kommt, aber egal. Im Sinne der Vielfalt wird das versucht, den wir haben die Idee, diese "Hybriden" zwischen Sideways und NSR in unserer GT3-Serie zum Start zuzulassen. Da sind noch Test- und Vergleichsfahrten nötig, die leider Corona bedingt derzeit ausfallen.


    Der Bausatz
    Viele Teile, aber es ist an sich immer klar, was wohin gehört. Front- und Heckschürze sind zweiteilig gestaltet. Wer eher im Infight und ggfs. digital unterwegs sein möchte, sollte diesen Bereich ggfs. verstärken. Leichter wird der Wagen dadurch nicht, aber eben stabiler. Vom reinen Gefühl in der Hand kommt mein M6 deutlich robuster daher als zum Beispiel der LB GT3. Der fühlt sich für mich immer ein wenig nach Joghurtbecher an. Ich liebe ihn trotzdem.
    Teile müssen vor dem Einbau noch lackiert werden, aber das ist auch abhängig vom Design, das man dem Wagen geben möchte. Am Ende finde ich, dass ein stimmiges Gesamtbild herausgekommen ist. Einzige kleine "Schwäche" des Bausatzes war die Lieferung von zwei gleichen Rückleuchten. Eine kurze E-Mail und als Ersatz schickte mir der Händler meines Vertrauens gleich einen kompletten Satz an Scheiben und Scheinwerfern. Die Scheiben des Modells sind klassisch. Wer es leichter haben möchte, muss auf Lexan umsteigen. Ebenso das Inlet. Dies gilt es je nach Wunsch und Fähigkeiten (ich bin da recht schlecht) noch farbig zu gestalten.


    Fahrwerk
    Das originale Fahrwerk wurde wie oben beschrieben gegen ein ProSpeed 3D getauscht. Es gab auch keinen Fahrversuch mit dem Originalfahrwerk. Das ProSpeed kommt mit einer leicht rauen Oberfläche daher. Meines war gerade und brauchte keine Nachbehandlung. Die Bohrungen für die beiden Aufnahmen der Schrauben zur Karosseriebefestigung fluchten perfekt. Die Aussparungen am Heckdiffusor behindern den Wackel der Karosserie nicht. An der Front ist der Splitter Teil des Chassis. Die Karosserie liegt hier auf. Der NSR-Motorträger für den Anglewinderantrieb passt ohne Nacharbeit. Wer mag kann vermutete Grate noch abschleifen. Dann geht es noch fluffiger.
    Die Vorderachse wird bei ProSpeed über Madenschrauben in der Höhe eingestellt. Von unten bedarf es dort längerer Stifte der kleinen Schrauben. Ich habe die Vorderachse so eingestellt, dass die Räder gerade so mitlaufen. Dann von oben die Made soweit eingedreht, dass fast kein Spiel in der Höhe entsteht. Nur minimales Seitenspiel.
    Da sich die Felgeneinsätze sehr widerspenstig zeigten, wurden die Originalfelgen verbaut. Hinten werden Alus als Messerfelge geliefert. Vorne Plastikfelgen.
    ProSpeed_unten.jpg


    Chassis innen.jpg


    Das Design


    Nach ein wenig Überlegung habe ich mich für das Design des Teams Walkenhorst entschieden und mir die Decals bei der Slotfabrik bestellt. Von der Verarbeitung her fand ich den Decalssatz klasse. Die waren sehr gut zu verarbeiten und dort wo möglich wurde das komplexe Design und die Gestaltung dadurch vereinfacht, dass bestimmte Gruppen von Farbmustern zu einem Decal zusammengefasst sind. Insgesamt waren es aber trotzdem um die 90 Decals, die aufzubringen sind. Da geht es um manche Ecke und Kante. An einzelnen Stellen (Bereich der Zusatzscheinwerfer an der Front) musste ich "nachschnippeln".
    Bevor es ans Decaln ging, wurde natürlich geschliffen, grundiert, geschliffen und lackiert. Alle Farben von Tamiya aus der Dose. Ebenso der Klarlack ganz am Ende. Bei Farben und Lack habe ich mich an die notwendigen Mindesttemperaturen gehalten und den Dosen zudem ein wärmendes Wasserbad gegönnt. Mein Potential ein solches Auto zu verhunzen, reicht weit und es gibt diverse Fehler. Aber: Mir gefällt das Endprodukt.



    Maße

    Der BMW M6 ist damit ein echtes Schlachtschiff. Zum Vergleich: Ein NSR AMG und eine NSR C7 sind mindestens 5 Gramm leichter. Den Vergleich zu diesen beiden Modellen habe ich herangezogen, da sie für mich auch eher in der "Dickschiffklasse" unterwegs sind. Wenn man ein Fan des Satzes ist "Länge läuft", ist man bei diesem Radstand und dem Abstand zwischen Leitkieldrehpunkt und Hinterachse aber genau richtig unterwegs.


    IMG_E1452[1].JPG


    Auf der Bahn
    Da war ich echt gespannt. Wird das funktionieren? Läuft der Wagen? Er tut es! Und wie! 10V Bahnspannung angelegt und am ACD3 zunächst mit Vorsicht am Gashebel gezogen. Doch läuft. Es waren nur noch ein paar Anpassungen in Sachen Wackel erforderlich. Ebenso die Einstellung der Federung mit mittlerer Härte. Der Wagen braucht sich vor gar nix zu verstecken und die Länge generiert ein ruhiges und ausgewogenes Fahrverhalten. Aus Spaß an der Freude stelle ich direkt nach dem M6 meinen 997er auf die Bahn. Huch! Da ist viel mehr Vorsicht geboten.
    Was es noch braucht, ist eine reeller Zeitvergleich auf einer Bahn der Mitstreiter. War ich bis vor kurzem noch sicher entweder den Lambo oder den 997er an de Start zu bringen, wenn es denn mal wieder möglich ist, kann ich mir jetzt auch den M6 vorstellen. Vielleicht braucht der BMW aber auch eher eine Bahn mit "Auslauf" und da freue ich mich auf die Fertigstellung der Holzbahn, die wir gerade in Arbeit haben.


    Fazit
    Wer die Wartezeit auf Fertigmodelle von Sideways für den BMW M6 nicht mehr erträgt, kaufe sich ein Whitekit und lege los. Das gilt ebenso für Leute, die vielleicht in ihren Clubs auf Verständnis stoßen, wenn ein neues Modell unter diesen Bedingungen aus der Boxengasse rollt. Als Ergebnis kommt das kein quirliger Kleinwagen bei raus, aber ein Renner, der souverän seine Bahn zieht. Ich selbst hätte mir wohl besser eine einfachere Livery ausgesucht, aber Spaß gemacht hat es und wenn der Wagen erstmal rollt, sehen meine alten Augen die Schwächen sowieso nicht mehr.
    Das ProSpeed 3D-Chassis macht seine Arbeit perfekt und das hat sich zwischenzeitlich auch beim LB GT3 bestätigt.


  • ebay Werbung
  • Das ProSpeed 3D - Fahrwerk scheint wohl das optimale Fahrwerk für diesen GT3-Renner zu sein und das ganze noch in farbenprächtiger Slotracing-Art. Herzlichen Glückwunsch zu Deiner Creation. :daumen3:

  • Hi, ein sehr schönes Projekt und Bericht , das Pro Speed Chassi ist sein Geld alle Mahle wert (alle die ich bisher bekommen habe, waren absolut gerade und ich muste nichts nacharbeiten). Die Lackierung ist der Hammer :sensation: . Rundum "besser geht es nicht :thumbsup: .

  • Feiner Bericht Hermann,
    die ProSpeed Chassis sind Ihr Geld wert. Stefan leistet da top Arbeit.
    Neben dem M6 habe ich noch diverse andere GT 3 auf diese Chassis umgerüstet. Alle super.
    Jetzt hoffe ich darauf dass er bald eines für den Scaleauto 991 fertig hat ^^
    Jedenfalls hilft‘s das Starterfeld nicht nur optisch zu erweitern.
    Ich habe mich für die nächste Saison jedenfalls auf den Lambo festgelegt.

  • Ich kann für die Scaleauto Viper in 1:32. Chassis passt perfekt und die Kiste hat
    eine sehr feine Performance. Auch für die NSR-Komponenten. Slot.it liegt mir
    nicht so gut.


    VG
    Thomas

  • ebay Werbung
  • Gesten noch ein wenig "nachgebessert" und Bauteile innen in der Karo neben der sparsamen Verklebung noch verschweißt.
    Zudem wurden die Originalreifen auf der Hinterachse gegen slot.it P6 im Format 20x11 getauscht. Die sind einen Ticken breiter als die Originalreifen und haben "mehr Fleisch". Folge der beiden Maßnahmen: Der Wagen läuft nochmals ruhiger und smoother. Nächster Reifentest sind dann NSR-Reifen.

    Kelme - Pfalzrenner



Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!