Nabend.
Jetzt kommt mal wieder,
wie üblich,
ein Haufen Käsequatsch von mir.
Wer es lesen mag...
...bitteschön.
00brause in „Ein Quantum Slot“
Kapitel 1: Der Auftrag
Es ist Nacht, eigentlich zu warm für diese Jahreszeit.
Aber ein kalter Südwestwind und der für die europäische Hauptstadt typische Sprühregen,
einer dieser Niederschläge, die man kaum spürt, bei denen aber die Feuchtigkeit unter alle Kleider kriecht
und einen frösteln lässt,
sowie die nächtliche Ausgangssperre,
fegen die Straßen menschenleer.
Der Agent,
nennen wir ihn „00brause“,
sitzt in seinem dunklen Geheimversteck,
das Gesicht nur erhellt von einem vor ihm aufgeklappten tablet.
Bläschen von Kohlensäure lassen die Granatapfelkerne in seinem Ginglas tanzen.
Zwar hat er noch einige Aufträge zu beenden,
aber die nahenden Weihnachtsferien im Schoße seiner Familie lösen die Unruhe in ihm.
Er ist entspannt, soweit ein 00-Agent mit der Lizenz zum slotten entspannt sein kann
und
vielleicht ein wenig unachtsam.
Plötzlich,
während er zur Zerstreuung auf ungesicherten Servern in ordinären Fachforen unterwegs ist,
erreicht in eine PN seines Auftraggeber,
nennen wir ihn „E“.
Herzklopfen, Hitzegefühle,
alles nur ganz leicht, er ist ja schließlich Profi.
Aber der Umstand, dass die Fenster nicht verhüllt sind und die PN ihn über ungesicherte Wege erreicht,
lässt ihn innerlich toben.
Fahrlässig, unprofessionell, stümperhaft....
Tablet aus,
Blick aus dem Fenster,
hat es jemand bemerkt?
Gähnende Leere in den Straßenschluchten, dunkle Häuserfassaden,
keine Reflexionen des Straßenlaternenlichtes in versteckten Telskopen, keine sich bewegenden Gardinen, keine sich schließenden Spalte in Rollos.
Die PN hat er auch noch nicht geöffnet,
das lässt ihn wieder etwas ruhiger werden.
Ist es noch einmal gut gegangen?
Schnell wechselt er auf einen Server seiner Institution
und öffnet die PN.
Ein neuer Auftrag.
Nicht wirklich schwierig.
Aber bitteschön schnell soll er erledigt werden,
wünscht „E“
und natürlich gründlich, umfangreich und überhaupt...
„Unmöglich“,
denkt 00brause,
„Wie soll das gehen?“
und
„Wie komme ich an das, nennen wir es, „Objekt“
Dann noch
„Fehlende Infrastruktur,
bewachte Grenzen,
Ausgangs- und Straßensperren,
immense Entfernungen
und zu guter letzt,
der Zeitdruck...“
Aber das Projekt, die komplexen Zusammenhänge und der Enthusiasmus mit dem „E“ sein Anliegen vortrug,
wecken in 00brause einen gewissen Jagdinstinkt.
Er nimmt den Auftrag an.
Akribisch sucht er alle ihm nützlich erscheinenden Utensilien zusammen
und verstaut sie in seinem Dienstfahrzeug,
dass in einer windschiefen, altersschwachen und völlig unauffälligen Garage,
in einem dunklen Hinterhof der Stadt verborgen ist.
Wie im Einzelnen er den Auftrag ausführen will, weiß er noch nicht,
er braucht zuerst das „Objekt“.
Weit nach Mitternacht macht er sich,
in einer auch regnerischen Nacht, auf den Weg in sein zweites Geheimversteck.
Verborgen zwischen wilden Tälern, schroffen Bergen und dunklen Wäldern liegt es.
Die Sperrstunde ist schon seit über zwei Stunden in Kraft.
Sein Weg führt ihn durch drei Länder, über Grenzen, die wegen einer Pandemie überwacht werden
und
er ist auf fast der gesamten Strecke auffällig allein auf weiter Flur unterwegs.
Anm. d. Autors:
(außer in seinem Zielland. Die Ureinwohner dort scheinen von der Pandemie noch nichts mitbekommen zu haben und fahren wie die Wahnsinnigen durch die Gegend, und das mitten in der Nacht?!?)
Seine Reise verläuft völlig unerwartet ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Gegen 0300 erreicht er sein Ziel
und wird von einer seiner Kontaktpersonen mit Kuss und Nachtmahl begrüßt.
Er ist und bleibt eben ein Profi....
...Fortsetzung folgt...