NSR Porsche 917/10 – Vorstellung und Fahrbericht
Die Testcars sind schon ein paar Wochen auf dem Markt. Mir hat die freundliche Postfrau gestern das Paket inklusive dreier Leckerlis für die Hunde in die Hand gedrückt. Keine Testcars, sondern einmal den gelben Bosch und dazu den roten Uniroyal, die gerade verfügbar sind bzw. teilweise waren. Die beiden Ausführungen taugen mir besonders, denn meine alten Augen lieben knallige Farben egal auf welcher Bahn.
Erster optischer Eindruck
Die Verpackung und die Box wie von NSR gewohnt. Der Wagen wird über eine zentrale Kunststoffschraube auf der Grundplatte gehalten. In der Box findet sich ein Tütchen mit den vier Madenschrauben zur Höheneinstellung der Vorderachse.
Da es sich um einen NSR-Renner handelt und ich als Papst in Sachen „Scale oder Nicht-Scale“ nicht tauge, schreibe ich nichts dazu, ob der Wagen zu breit, zu lang oder zu flach ist. NSR baut Wettbewerbswagen und entscheidet sich ggfs immer wieder pro Performance und gegen absolute Detailtreue. Meinungen dazu findet man zur Genüge hier im Forum.
Wo ich echt gespannt bin: Wer baut als erster da Rücklichter ein? Das sieht nach Mini-SMDs in einer freischwebenden Montage aus. Ich bin aber sicher, ihr schafft das.
Der Antrieb
Der Motor ist als Sidewinder verbaut und leistet 21.500 Umdrehungen bei 12V und ist in den neuen Motorhalter mit geschlossenen Aufnahmen für die Hinterradlager verbaut. Der Motorhalter ist mit drei Schrauben mit dem Chassis verbunden. Der Motor selbst ist mein einer Schraube am Motorhalter verschraubt.
Der Motor ist mit einem Messingritzel 11 Zähne ausgerüstet. Das Spurzahnrad aus Aluminium hat ab Werk 32 Zähne.
Der Motorhalter biete drei unterschiedliche Positionen für den Magneten. Da ich aber noch nie einen NSR mit Magneten bewegt habe, wird der gleich entfernt. Ab Werk ist er direkt vor dem Motor angebracht.
917_10_Motor.jpg
Das Fahrwerk
Das Chassis selbst ist mit zwei Schrauben mit der Karosserie verbunden. Keine metrischen Schrauben, sondern Standard. An Vorder- und Hinterachse sind verschraubte Alufelgen verbaut. Die Lagerung an der Vorderachse erfolgt alleine über die Madenschrauben zur Vorderachshöheneinstellung. An der Hinterachse sind Gleitlager verbaut. An der Vorderachse kann man nach Geschmack noch ein wenig Breite gewinnen. Links und rechts passen noch Achsdistanzen zu 1mm zusätzlich auf die Achse.
Die Reifen machten bei meinen beiden Modellen auf der Hinterachse den Eindruck „gut angefahren“ und zeigten ab Werk mit Abstand weniger Profil als die Klassikerreifen, die sonst ab Werk verbaut sind. Das sonst deutliche Profil war nur schwach zu erkennen.
917_10_Antrieb.jpg
Die Maße des Wagens
- Länge: 134mm
- Breite auf Höhe der Vorderachse: 64,2mm
- Breite auf Höhe der Hinterachse: 64,2mm
- Höhe: 31mm
- Abstand Drehpunkt Leitkiel-Hinterachse: 93mm
- Radstand: 76mm
- Gesamtgewicht (ohne Magnet): 67,5gr
- Gewicht Karosserie: 16,2gr
- Gewicht Chassis (ohne Magnet): 51,3gr
- Reifenmaße: 21x12 (Auflagefläche 11mm)
- Felgenbreite: 8,1mm
- Felgendurchmesser, außen: 15,9mm
- Felgendurchmesser, innen: 13,3mm
Erster Fahreindruck
Vor der ersten Runde kommt der Wagen auf den Basteltisch und wird zerlegt. Der Magnet wird direkt entfernt. Hier ein Tröpfchen Öl. Dort das Spiel der Achsen nochmals kontrolliert. Auf die Bahn kommt der Wagen bei mir bei 11V. Die Bahn ist eine lackierte C-Schiene und der ACD3 als Regler befeuert das ganze auf der kleinen Testbahn, die weite, schnelle Kurven und ein frickeliges und K1-lastiges Infield beinhaltet.
Was sofort auffällt und das unterscheidet den Wagen für mich deutlich von den anderen Klassikern von NSR: Die Breite des Wagens und die deutlich größere Breite des Reifen im Auslieferungszustand machen sich direkt bemerkbar. Der Wagen liegt einfach satt auf der Bahn. Da wird nichts nervös. Da tanzt kein Heck. Für mich der Klassiker von NSR, der am dichtesten mit wenig Aufwand an einen Thunderslot im Fahrverhalten ootb herankommt. Ich wurde mit dem Wagen sofort warm und nach ein paar wenigen Anpassungen am Wackel passte der 917/10er wie ein alter Handschuh.
NSR bietet als Hersteller von Wettbewerbsfahrzeugen eine breite Palette von Zubehöhrteilen an. Chassisplatte und Motorträger können in den unterschiedlichsten Härtegraden geordert werden. Wir fahren – wenn wir denn mal wieder fahren dürfen – die Renner in der Ausstattung „ab Werk“. Ich bin zufrieden damit. Ebenso steht eine große Auswahl an unterschiedlichen Übersetzungen (Motorritzel, Spurzahnrad) zur Verfügung.