Gestern ging wieder ein entspannter Rennabend bei Benzinvorsteher zu Ende.
Es ist immer wieder schön zu sehen, mit welch einer Leidenschaft die Bahn Form annimmt und sich stetig wandelt und neue Herausforderungen bietet.
Wir sind sehr viele unterschiedliche Wagen gefahren, angefangen von RevoSlot mit längerer Übersetzung, damit auf der Geraden etwas mehr Speed entsteht (wobei der Silberpfeil eine ganz akzeptable, aber keine überragende Figur gemacht hat).
Im Anschluss gleich mal NSR GT3.
War nicht etwas mit GT3?
Hier hatte ich ja vor einer Woche die Reifen vorgestellt 
Gestern noch schnell die Formen zerlegt, wobei ich mir fast die Finger gebrochen hätte, geschwind abgestochen und dann den neuen Reifen Gerhard präsentiert.
Wäre es ein Wein, würde man sagen, der Reifen war noch nicht mal ganz dekantiert, musste aber doch gleich zeigen, was in ihm steckt.
Vielleicht noch ein Wort zur neuen Strecke - Gerhard hat hier ein neues "Geschlängel" gebaut, mit kleinem Brems- bzw. Sprunghügel und hat hier nochmals die Messlatte für Konzentration am Steuer bzw. Abzug gesetzt.
Die Stelle gibt nochmals einen deutlichen Kick und ich bin mir sicher, dass sich hier die ein oder anderen Rennen entscheiden werden.
Wir sind dann mit den AMG GT´s ordentlich über die Strecke geflogen.
17,070 sec standen dann mit den Silikonreifen des bekannten Herstellers aus Übersee auf der Uhr.
Dann haben wir mal meinen Reifen genommen.
Er unterscheidet sich durch folgendes Detail:
Zwischen den Stegen der Felge ist nicht Luft, sondern Silikon. Ich würde behaupten, das dämpft besser, da es mehr einer Flachfelge mit Donut entspricht und die Stege nur noch zum Fixieren dienen.
Ersten paar Runden absolute Top-Zeiten, nur minimal hinter oben genannten Reifen - wenn nicht sogar ident.
Es war sau heiß in der Bude (Fensterfront, Flachdach, mir stand der Schweiß auf der Stirn - nicht nur, weil Gerhard so ein Tempo vorlegt).
Nach einigen Runden fällt die Zeit dann auf 17,71x sec (ich habs nicht mehr ganz genau im Gedächtnis) ab.
Grob 0,7 sec bei 61m Fahrbahnlänge.
Wie viel ist das? Einmal verbremsen, oder einmal leicht Querstehen bei um die 30 Kurven. Oder eben an jeder Ecke minimalst Zeit lassen.
Der Reifen wurde sehr sehr warm und hat dann eine gleichmäßige Performance abgeliefert.
Die 0,7sec entsprechen ungefähr 4% "langsameren" Rundenzeiten. Wobei man hier durchaus relativieren muss, die Bahn ist herausfordernd.
Jede und zwar wirklich jede kleine Fehlerquelle zeigt sich in der Rundenzeit.
Es war dann so, dass Gerhard mit dp und ich mit ST unterwegs waren. Was sehr angenehm war, da wir dadurch eigentlich nie riesige Abstände hatten.
So haben wir dann Runde um Runde abgespult und waren quasi parallel unterwegs (bzw. ich immer ein paar Meter hinten dran.)
Tenor vom Bahnherren:
Es ist ein sehr sehr guter Reifen.
Damit will ich mich aber noch nicht zufrieden geben.
Ich will da weitermachen, das Bessere ist schließlich der Niedergang des Gutem.
Mein Ehrgeiz ist geweckt - wobei der nie schläft 
Als ich dann heimgefahren bin habe ich die 45min zum Revue-Passieren genutzt.
Was habe ich mitgenommen?
1. Der Reifen hat vom Start weg (1h alter Reifen, noch keinen Meter bewegt, frisch aus seiner Form - geschlüpft) sehr gute Zeiten geliefert.
2. Die über 27°C mit der extremen Belastung (12m Geraden/schnelle Kurven) haben ihn wahnsinnig "heiß gemacht"
3. Nach einem Abflug und dem anschließenden Einsetzen war die Rundenzeit gleich wieder auf dem "kalt-Niveau"
Und genau die Nr. 3 hat mir keine Ruhe gelassen.
Optimal für Realismus?
Ich habe mich dann kurz zurück erinnert in die erste Ausfahrt bei maxhappy , der eine wahnsinns-Holzbahn (in digital) hat.
Erster Satz "Du musst das Tanken lernen." Also jede Runde "getankt".
Wie lange dauert so ein Tankvorgang?
8sec, 10sec irgendwo die Hausnummer.
Wie lange hatte Gerhard zum Einsetzen gebraucht 10 sec? Irgend so was.
Warum interessiert das wen?
Ganz einfach - wie sieht es bei DTM, Formel 1 etc. aus?
Fährt man aus der Box hat man neue Reifen (außer der Mechaniker hat gepennt) und man hat sein Gripp-Maximum.
Dann hat man viele Runden - Top Zeiten vor sich.
Dann irgendwann wird die Zeit langsamer - und man entscheidet sich für frische Schlappen.
Und hat wieder Top-Zeiten.
Genau das hat man hier auch.
Man heizt den Reifen voll auf, die Zeit lässt (minimal/leicht) nach.
Tank ist leer, man tankt auf, die 1:32 Männchen wechseln die Reifen
man fährt mit erkalteten Reifen raus und
Top-Zeiten
Somit kann ich festhalten:
Für jeden, der im Keller fährt ist der Reifen absolut spitze, bei mir (15-17°C) braucht er 50 Runden um warm (Normaltemperatur) zu werden.
Dann hat er das Leistungs-Maximum, an den Punkt, wo er zu warm wird komme ich nie.
Rundenzeiten sind dann extrem gut, weil das Silikon einfach weicher ist, als das eines bekannten Herstellers.
Die Festigkeit des österreichischen Herstellers ist ähnlich.
Was sagte meine Frau:
Beim echten Auto unterscheidet man doch in Winter- und Sommerreifen.
Warum beim Slotcar nicht in "Keller- und Dachgeschossreifen".
Und die Aussage fand ich gar nicht mal so schlecht.
Ich werde jetzt noch eine härtere Mischung suchen und nochmals bei der größten Hitze testen.
Wobei das gestern bei unserem südländischen Nachbarn (Österreich) schon wirklich eine Ansage war.
Gefühlt war es heißer als 30 Grad, 15m Fensterfront und kein Schatten heizen schon gut auf.